EU-Notfallreisedokument: Bei Verlust des Passes helfen auch andere EU-Länder aus

Die EU bietet EU-Bürgern ein neues EU-Notfallreisedokument. Im Verlustfall des Passes während einer Auslandsreise sei es so sicher möglich, wieder nach Hause zurückzukehren. Hierzu ist es möglich, die Botschaft oder das Konsulat eines anderen EU-Mitgliedsstaates zu konsultieren.

Reisepass im Ausland verloren oder gestohlen worden? Für solche Fälle schafft man für EU-Bürger nun Abhilfe. Es muss noch nicht einmal eine deutsche Botschaft vorhanden sein. Auch die Konsulate und Botschaften anderen EU-Ländern können in vielen Fällen Hilfe leisten – so wie sie es auch für ihre eigenen Bürger tun würden. So beispielsweise bei besagter Notwendigkeit eines Notreisedokuments, im Falle von Festnahme oder Inhaftierung sowie für Opfer von Straftaten/ schwerem Unfall oder Krankheit oder auch im Todesfall.

In Planung ist das Notfallreisedokument bereits seit 1996. Da einigte man sich mit den EU-Mitgliedsstaaten auf ein gemeinsames Format. Erst im Juni 2019 passierte die Richtlinie den Rat mit passenden Vorschriften und Sicherheitsmerkmalen. Zum 8. Dezember 2022, also gut 26 Jahre später, hat die Kommission die technischen Einzelheiten abgenickt.

Bis der Pass zur Verfügung steht, wird leider immer noch einige Zeit vergehen. Erst ab dem Dezember 2025 steht der Pass in Form eines Heftes mit Aufkleber zur Verfügung. Hat dann ja nur fast 30 Jahre gedauert…

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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13 Kommentare

  1. Die Zurückhaltung kann ich verstehen. Diese beiden Geschichten habe ich persönlich bei einer Botschaft mitbekommen.

    A) Mann reist mit einem türkischen Reisepass ein (visafrei, mit deutschem Pass wäre ein Visum notwendig gewesen). Erzählt, dass er seinen deutschen Reisepass verloren hat, andere deutschen Dokumente hat er leider auch nicht dabei. Er nennt einen Namen und eine Adresse in Essen, Mitarbeiterin der Botschaft bittet ihn, ein Passfoto zu machen und er kann in 2 Stunden seinen neuen Reisepass abholen.

    B) Mann kommt zur Botschaft und erzählt, dass die Kinder seiner Partnerin alle seinen deutschen Dokumente in den Kamin geworfen und verbrannt haben. Kopien oder Fotos der Dokumente hat er natürlich auch nicht.
    Er arbeitet im Land der Botschaft und kann seinen Arbeitsvertrag mit seinem Namen vorzeigen. Diese Geschichte war der Botschaft aber zu abenteuerlich und er bekam kein Dokument

    • Für beide Fälle ist das Notreise-Dokument doch eine gute Lösung: Statt vollwertiger Papiere erlangt man so nur diese Notfall-Reise-Dokumente mit denen man nur an Grenzkontrollen vorwärts kommt aber sonst nichts anfangen kann und die sicherlich auch nicht lange gültig sind. Also wenn sich ein Betrüger die außerhalb der EU besorgen kann und damit einreist, steht er nach der Einreise genauso dumm da als wäre er übers Mittelmeer gekommen – nur dass er dafür sein Leben nicht riskieren musste.
      Wenn wir das mit den Menschenrechten ernst meinen, müssen wir uns um sowas nicht sorgen sondern sollten mal lieber diskutieren, warum man nicht in allen unseren Botschaften einen Asylantrag stellen kann. Das würde auch die Abschiebungen bei nicht bewilligtem Asyl ersparen und diejenigen, deren Asyl anerkannt wird brauchen keine Schlepper bezahlen, sich nicht in irgendwelchen Lagern vergwaltigen oder ausrauben lassen oder im Mittelmeer ertrinken.

    • Der Fall A erscheint mir unglaubwürdig.

      Ich nehme an, dass du die Türkei meinst. Dann dürfen deutsche Staatsbürger ohne Visum einreisen, sofern es keine geschäftliche Reise Reise ist.
      Ich habe als eingebürgerter deutscher Staatsbürger einige Jahre in der Türkei gelebt und gearbeitet. Als ich kurz vor Ablauf der Gültigkeit einen neuen Reisepass in der deutschen Botschaft in Ankara beantragen wollte, wurden Dokumente gefordert, die man von mir in Deutschland nie wollte: Einbürgerungsurkunde, Geburtsurkunde, Bestätigung von türkischen Innenministerium, dass ich nicht türkischer Staatsbürger bin, usw.
      Das war kein Sonderfall, sondern Standard für eingebürgerte deutsche Staatsbürger, die ursprünglich türkischer Staatsbürger waren. Nachzulesen auf der Seite der deutschen Botschaft. https://tuerkei.diplo.de/tr-de/service/-/1513834

      Das hat mich einige Wochen gedauert, obwohl ich einen gültigen deutschen Reisepass vorweisen konnte.
      So einfach (in 2 Stunden) bekommt man keine deutschen Reisedokumente.

      Ist OK, wenn man Erfahrungen verbreitet, aber hier musste ich einfach korrigieren.

  2. GutDing will Weile haben

  3. Für EU Verhältnisse ist das doch halbwegs schnell. Wie lange wird es wohl dauern bis es einheitliche Steckdosen in der EU geben wird?

  4. Ich habe zur Sicherheit einen Scan aller Ausweise in digitaler Form auf den Handy um die Ausstellung von Dokumenten zu beschleunigen. Früher hatte ich Fotokopien aller Dokumente und habe beim Strandbesuch etc. nur die Kopien mitgenommen.

    Habe aber bisher (zum Glück) noch nie Ersatzdokumente benötigt.

    • Dito, so mache ich das auch immer: Scans der Ausweisdokumente an mehreren Stellen (Handy, Dropbox) gesichert.
      Man weiß ja nie.

      • GooglePayFan says:

        Danke. Mir ist gerade jetzt durch deinen Hinweis ein großer Fehler in der (Notfall)Vorhaltung meiner Daten aufgefallen.

        Ich habe keine Lösung dafür, falls mein Smartphone defekt wäre oder gestohlen wird. Ich habe zwar alles wichtige in der Dropbox, inklusive meiner Passwortdatenbank, aber mein Dropbox-Passwort ist auch auf meinem Handy…

        • Für den Fall habe ich eine eMail mit meinen Dokumenten an mein anderes eMailkonto geschickt.Ist mit jedem Rechner abrufbar, sofern ich mir die Zugangsdaten merken kann…

  5. Vollkommen unverständlich das es immer noch keine einheitliche Staatsbürgerschaft der EU und damit einen einheitlichen Reisepass für Bürger der Europäischen Union gibt.

    • GooglePayFan says:

      Dürfte an der deutlich unterschiedlichen finanziellen Situation der Länder liegen.

      Haben bestimmt nur wenig Länder Interesse daran, dass jemand Steuern in Rumänien zahlt und dort Lebensmittel einkauft, aber Sozialleistungen in Luxemburg oder Schweden in Anspruch nimmt…

  6. Moin,
    ein offizieller Link wäre hilfreich.
    Ich habe auf den üblichen EU-Infoseiten weitere Informationen gesucht und nichts gefunden, auch die üblichen Such-Tools verweisen am Ende nur auf diese eine Meldung.

  7. Einfach nur Peinlich…

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