England bekommt Porno-Filter, Opt-in aber möglich
David Cameron, Premierminister des Vereinigten Königreichs lässt in England und Wales Pornos sperren. Direkt von den Providern. Engländer müssen trotzdem nicht darauf verzichten, sie müssen sich lediglich die Blöße geben, die Sperrung aktiv beim Provider aufheben zu lassen. Pornografie, die Vergewaltigungen enthält, wird illegal, so wie es in Schottland bereits der Fall ist. Warum das Ganze?
Zum Schutz der Kinder. Familienfreundliche Filter sollen zum Einsatz kommen, das betrifft sowohl Neu-, als auch Bestandskunden. Auch an die Suchmaschinen will Cameron. So soll es eine Blacklist für bestimmte Wörter geben, die Provider sehen darin aber einen gewissen Grad an Zensur und sehen die Freiheitsrechte der Kunden gefährdet.
[werbung] Cameron selbst möchte nicht den Moral-Apostel spielen, sieht aber durch den einfachen Zugang zu Pornografie eine Gefährdung der Kinder. So sagt er:
„I’m not making this speech because I want to moralise or scaremonger, but because I feel profoundly as a politician, and as a father, that the time for action has come. This is, quite simply, about how we protect our children and their innocence.“
Weitere Maßnahmen sollen wie folgt aussehen:
- Neue Gesetze sollen gestreamte Filme mit denen gleichsetzen, die in Shops verkauft werden
- Suchmaschinen haben bis Oktober Zeit, um weitere Maßnahmen einzuführen, die illegalen Content blocken
- Es soll Warnungs-Pop-Ups zusammen mit Hotline-Telefonnummern geben, wenn illegale Inhalte gesucht werden
- Experten des Child Exploitation and Online Protection Centre werden File-Sharing-Netzwerke besser durchsuchen können
- Eine Datenbank mit verbotenen kinderpornografischen Bildern wird von der Polizei angelegt, um landesweit nach illegalen Inhalten zu suchen und die Nutzer dieser aufzuspüren
Was meint Ihr zum Vorstoß des englischen Premierministers? Zensur, nötiger Schritt oder vergebene Liebesmüh, weil diejenigen, die an die Sachen wollen, sowieso rankommen? Wenn Ihr eine Meinung dazu hinterlasst, würde mich gleichzeitig interessieren, ob Ihr Kinder habt oder nicht. Kein Muss, aber interessant wäre es allemal.
@Nik
Naja das muss dann aber schon nen enormes bedingungsloses Grundeinkommen sein. Die Sexy Cora hatte nen 141.000 € H2 ( Neupreis) und der Lamborghini Gallardo war bestimmt auch nicht billig.
Glaub nicht das man die für 1200€ bedingungslosen Grundeinkommen von der Arbeit abgehalten hätte.
Kein 20:15 Actionfilm kommt ohne mindestens eine erschossene Person aus, und schon garnicht ohne Verfolgungsjagt. Das kürzlich zensierte Lied eines Rappers ist noch nichtmal die Spitze des Rap-Eisbergs. Können Kinder alles konsumieren. Aber wenn zwei Darsteller einen Kunstfilm über den reinen Vortpflanzunsakt drehen ist das natürlich der Untergang der gesammten Menschheit.
Ja, die liebe Doppelmoral. Nein, das wird nicht gefordert weil sich einige Personen profilieren möchten, sondern nur wegen den Kindern! Wers glaubt.
hab jetzt nicht alle Kommentare gelesen, aber:
Die gleiche Regierung die alles ausspäht hat beim Ausspähen heraus gefunden, daß ihre eigenen Landsleute zu viele Pornos gucken?? Ohhh nöööö.
– und jetzt hat Kate auch noch ihr Kind bekommen…….
Der arme Junge von Themse-Käthe ist jetzt schon benachteiligt.
Ich werd es nie verstehen, warum so viele Erwachseneder Meinung sind, Kinder vor den Kontakt mit Sexualität schützen zu müssen, anstatt ihnen ein gesunden Umgang mit dieser vorzuleben.
Ich glaub da steckt, wie bei so vielem, nur die eigene Unsicherheit dahinter. So wie viele kein Problem damit haben, wenn ein Junge mit 14 sein erstes Mal hat, aber wenn ein Mädchen etwas frühreif ist und sich erwachsen gibt, gilt sie direkt als Schlampe.
Das ist doch nur Neid und der Frust über die eigene verlorene Jugend. So seh ich es jedenfalls.
Cameron kann noch so betonen, dass er nicht moralisieren will – genau das tut er doch. Er will die Kinder schützen und deren Unschuld. Damit wird Sexualität doch wieder tabuisiert. Wollen wir wieder in alte Zeiten zurückfallen? Ich finds schon schlimm genug, dass unsere Kinder von uns Erwachsenen und den Medien mitbekommen, wie wir über unsere Mitmenschen urteilen und sie verurteilen, oft ohne erkennbarer Logik und mit teilweise schizophren anmutender, moralisierender Meinungsmache.
Ich muss meine Kinder jedenfalls nicht vor Pornografie schützen, sondern eher vor dummen Menschen. (Dazu gehören auch schlechte Pornos mit dummen Menschen^^)
@FlyingT: Zugegeben! Meine Wissenslücke! 😉
Und doch:
Wers dann trotzdem tut sticht dann schon anders hervor . . . also, wer Pornographie macht obwohl er bedingungsloses Grundeinkommen erhält (vorausgesetzt die Höhe desselben ist menschenwürdig!)
Abgesehen von einigen ’schwarzen Schafen‘ – die es immer geben wird, glaube ich dass sich das Interesse an diesem Geschäft gewaltig reduzieren würde – vor allem von der Seite der Darsteller gesehen . . .
@unbekannt:
Pornografie ist ja auch nicht so ohne Weiteres mit Sexualität gleichzusetzen, oder?
Wie die meisten Dinge des täglichen Lebens so leidet auch die Sexualität schnell unter der Ermüdung durch Gewohnheit! Das widerrum bedingt tendenziell eine dynamische Entwicklung derselben.
Simpel gesprochen sehe ich keinen Grund dafür warum diesbezüglich bspw. ein Sohn etwa an dem Entwicklungsstand weiter machen sollte
wo sein Erzeuger sich hinverunglückt hat!
Wenn die Menschheit ein glorioses Evolutionsziel hat, dann ist dieses wohl am wenigsten in diesen Gefilden anzutreffen – soll heißen: Tradition im konstruktiven Sinn ist am Kulturgut ‚Pornografie‘ meines Erachtens getrost zu vernachlässigen.
Wann wird denn endlich mal ein Gesetz verabschiedet, was Eltern dazu zwingt, ihren Kindern Medienkompetenz beizubringen?
@Nik
Tja ich kenn mich auf dem Gebiet ein wenig aus 😉
Wenn das nicht als Hobby sondern eher Professionell betrieben ist dann reden wir hier von so 4k und mehr an Einnahmen ( bei Sexy Cora sind so 15k im gespräch) PRO MONAT. Tja für nen bissi popperei. Das machen andere ohne Cam für 2 MaiTai… Da kommt man schon ins grübeln….
@Nik:
„Pornografie ist ja auch nicht so ohne Weiteres mit Sexualität gleichzusetzen, oder?“
Pornografie ist die Darstellung von Sexualität, darum geht es hier. Und Pornografie gehört für viele zur Sexualität. Indirekt eigentlich zur Sexualität von fast jedem, da die Grenzen im Bezug auf den Voyeurismus und dem eigenen Verlangen fließend sind. Allein deswegen halte ich das Bestreben Camerons für sinnlos.
Der Vorstellung von Sex würde dadurch romantisiert werden, was vermutlich einige auch beabsichtigen. Der Ermüdung, dem Überdruss her werden und das Ganze wieder auf ein erträgliches Level bringen. So hab ich jedenfalls auch dich verstanden.
Aber wem ist damit geholfen? Eltern, die ihren Kindern alles madig machen wollen, weil sie nicht mit dem Gadanken klar kämen, wenn ihre Tochter bei einem Gang Bang mitmachen würde, oder ihr Sohn ein Perverser werde könnte?
Wird dadurch einem nicht einfach nur wieder ein Gefühl von richtig und falsch eingetrichtert? Personengruppen stigmatisiert? Ist Pornografie wirklich nur ein „Broterwerb wie Kriminalität“, so wie Du es sagst?
In mein Leben ist gehört es dazu. Meine Freundin und ich schauen uns und anderen gerne dabei zu, machen Fotos und Videos. Warum sollten meine Kinder das nicht dürfen?
Pornografie kann schon ein Oben-Ohne-Urlaubsfoto sein, es kann aber auch SM, NS & Kaviar sein. So what? Kinder werden nicht dazu gezwungen sich solche Sachen anzuschauen, aber wir wollen es ihnen verwehren, obwohl sie vielleicht ein Verlangen danach verspüren?
Wenn wir jungen Menschen dies vorenthalten, entmündigen wir sie und schränken sie in ihrer Sexualität ein. Es liegt nicht an uns darüber zu bestimmen, wann und ob jemand Zugang zu solchen Dingen erhält.
„Die Vorstellung von…“ – Wurde die Editierfunktion mittlerweile ganz abgestellt?
Ich habe zwei Familienmitglieder, die als Sozialarbeiter mit Jugendlichen arbeiten und habe auch selbst so meine Erfahrungen im Umgang mit Jugendlichen und Kindern gemacht. Und eine Sache wird, wenn man sich die Lebensumstände einmal ansieht, ganz schnell klar – wenn sich die Eltern nicht kümmern, nützt keine Zensurmaßnahme etwas.
Sicher, es ist um Längen schwieriger im Auge zu behalten, was die lieben kleinen so alles treiben, zumal man das Vertrauen seiner Kinder auch nicht mit ständiger Schnüffelei untergraben darf. Dennoch obliegt es MIR, mein Kind nicht nur rigoros von allem Dreck fernzuhalten, was ohnehin nicht gelingen wird, sondern ihm auch die richtige Erziehung angedeien zu lassen. ICH muss meinem Kind erklären, was es mit Pornographie und dem damit vermittelten Menschenbild auf sich hat, ICH muss ihm erklären, warum man Texte vorn Mistschleudern wie Bushido und Frauenarzt nicht als Lebensanleitung heranziehen darf.
Bis mein Kind ein gewisses Alter oder vielleicht besser, eine gewisse Reife erreicht hat, darf ich es halt auch nicht alleine an einem unpräparierten Rechner alleine lassen. Ich muss dann eben selbst dafür sorgen, dass mein Kind keinen Zugriff auf Pornographie erhält. EIn „Opt In“ klingt da durchaus sinnvoll, ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass bei von Seiten des Providers bei Zugriff auf das Internet ein Passwort abgefragt wird, ohne das die geschilderten Maßnahmen greifen. Oder das läuft über über einen USB-Stick ohne den zensiert wird. Klar, das ist dann mit minimalen Unannehmlichkeiten verbunden, aber immerhin geht es hier um unsere Kinder, verdammt.
Aber wenn sich die Eltern halt einen Dreck um ihre Kidner kümmern und die Erziehung lieber auf die Schule abwälzen, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Jungs und Mädel dann auf einmal Videos mit Hardcore-Pornographie auf dem Handy haben. Oder sich königlich über das neueste Enthauptungsvideo aus dem Irak amüsieren. Letzteres musste ich leider selbst erleben – den Alten wars schei**egal, denen war viel wichtiger, dass genug Zigaretten und Bier um Haus waren. Ach und… IHR Kind macht sowas ja sowieso nicht!
Die geschilderten Maßnahmen dienen nur einem Zweck – die Menschen langsam an Vollkontrolle und Überwachung zu gewöhnen. Und wir sind der Frosch, der nicht aus dem Topf springt und sich kochen lässt, weil man das Wasser schön langsam heiss werden lässt.
Ich habe den Eindruck, einige hier können sich ein Leben ohne Internetpr0n nicht mehr vorstellen.
Eltern haben das Recht, in die „Privatsphäre“ ihrer Kinder einzudringen, wenn sie das für richtig erachten. Manchmal haben sie sogar die Pflicht dazu. Das nennt man „Erziehung“.
Es gibt durchaus verstörende Inhalte, die man als 15jährige(r) nicht unbedingt gesehen haben muss. Wenn hier jemand die als völlig normalen Alltag darstellt dann ist das ganz klar eine Schutzbehauptung. Wer z.B. masturbiert seiner Parterin ins Gesicht?
Durch omnipräsentes YT & Co werden Standards gesetzt, denen die Kids kaum noch entkommen können. Man denke z.B. an das (eher harmlose) Thema Rasur. Die Kids haben oft keine natürliche Einstellung mehr zu ihrem unrasierten Körper, denn der ist „eklig“.
Nennt mich altmodisch, aber ich bin für eine Opt-In Lösung.
@Nik – also in der Porno Industrie kann ich mir gut Vorstellen das das etliche einfach als Job sehen oder sogar genießen … was anders ist mit Sicherheit die Prostitution ….
Zum Rest – ist wie Zensur wo fängts an wo hörts auf – es ist nur der erste Schritt!
@Rocco: du bist altmodisch
Bei uns in D wurde ja auch Youtube gesperrt, zumindest gewisse Videos, und trotzdem kann sie jeder sehen, wieso sollte es in England anders werden?
@Bastian: weils über die Provider läuft, nicht über die Betreiber einer Seite
Proxyserver und der Schutz ist umgangen.
Sinnvoller wäre doch eher eine Filtereinstellung der die wichtigen von den unwichtigen Pornos trennt!
Ich glaube auch, dass das Sache des Anschlussinhabers ist. Zum Glück habe ich zwei kleine Mädchen – die interessieren sich da ja angeblich gar nicht für 😉
Aber welche Möglichkeiten habe ich den jenseits vom MS Family Filter noch, Porno, FileSharing etc. zu unterbinden oder wenigstens zu kontrollieren?