Energieeffizienzklassen: Das neue EU-Label gilt, das hat sich geändert
Es dürfte für viele kein neues Thema sein, dennoch gelten ab dem heutigen Tage neue Regelungen in Bezug auf die EU-weiten Energieeffizienzklassen für Haushaltsgeräte wie Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Kühlschränke, einschließlich Weinkühlschränke, Lampen und elektronische Anzeigen, einschließlich Fernsehbildschirmen und Digital Signage Displays. Ich hole euch noch einmal kurz ins Boot:
All diese Geräte werden in Europa in Bezug auf ihren Stromverbrauch klassifiziert und mit einem Label versehen, das aufzeigen soll, wie energieeffizient das einzelne Gerät arbeitet. Das Label stellt dann auch direkt eine Vergleichsmöglichkeit zu anderen Produkten derselben Kategorie dar. Dennoch musste dieses Label zwangsläufig modernisiert werden, denn mittlerweile artete es in unübersichtlichen Klassen wie A+++ aus.
Ab sofort muss sich auf diesen Labels aber auch ein QR-Code befinden, welcher „zusätzliche, offizielle (nicht kommerzielle) Informationen“ enthalten kann. Der Verbraucher kann diesen einfach mit dem Smartphone scannen. Hierzu stellen die Hersteller in der EPREL EU-Datenbank entsprechende Informationen zur Verfügung.
Ebenfalls neu auf den Aufklebern: Piktogramme, welche für eine verbesserte Vergleichbarkeit sorgen sollen. Jene sollen zusätzliche Informationen zum Gerät, wie etwa Wasserverbrauch pro Waschgang, Speicherkapazität, Geräuschemissionen oder dergleichen anzeigen. Und da heutzutage kaum noch Geräte der unteren Kategorien erscheinen, sondern eher sehr viele, die sich alle irgendwo in Kategorie A tummeln wollen und man dafür bisher immer noch ein „+“ hinten angehängt hat, mussten eben neue Klassen her.
Die bekannte farbige Effizienzskala bleibt erhalten. Die Plus-Klassen A+ bis A+++ entfallen, die Einteilung reicht künftig wieder von A bis G. Neu ist hierbei aber vor allem, dass man Herstellern so einen „Anreiz für technische Innovationen“ schaffen will. Daher bleiben die oberen Klassen zu Beginn der Umstellung auf das neue Label erst einmal frei, nur wenige Geräte kommen hierfür überhaupt in Betracht.
Verbraucherinnen und Verbraucher müssen also damit rechnen, dass auch die energieeffizientesten Geräte am Markt zunächst in den Klassen B oder gar C verkauft werden. Die Energieeffizienz der Geräte ändert sich dadurch nicht; sie sind genauso effizient und empfehlenswert wie heutige A+++-Geräte.
Die erste Märzhälfte dieses Jahres wird noch als Übergangsphase für das neue Label betrachtet. Bis einschließlich 18. März werden demnach sowohl alte als auch neue Labels im Handel zu finden sein, das neue Label wird dann ab dem 19. März aber verpflichtend sein und das alte Label darf dann nicht mehr verwendet werden.
Für Beleuchtung gibt es allerdings einen etwas anderen Zeitplan. Hier markiert der September 2021 den magischen Monat der Umstellung. Die Übergangsphase reicht dann aber bis in den 1. März 2023 hinein. Weitere Produktgruppen werden nach und nach angepasst. Ziel ist die Umstellung aller Produktgruppen auf das neue Energielabel bis spätestens 2030.
Spannend. Ich habe mal den Vergleich bei Liebherr-Einbaukombinationen (Kühl- und Gefrierkombinationen) gemacht. Ende 2020 gab es nur Geräte mit A+++ (4) und A++ (17). Heute gibt es keine Geräte mit A, eins mit B, kein einziges mit C, elf mit D, sechs mit E und sieben mit F. Ich muss mich noch mit den Iterationen beschäftigen, aber prinzipiell scheint mir das Thema gut umgesetzt zu sein. Schließlich wird Energieeffizienz für den Hersteller und den Kunden wieder zu einem klareren Unterscheidungsmerkmal.
„Ziel ist die Umstellung aller Produktgruppen auf das neue Energielabel bis spätestens 2030.“
Und spätestens dann brauchen wir wieder A+
Schade dass man die Chance verpasst hat die Skala gleich zukunftsfähig aufzustellen und stattdessen wieder mit so einem begrenzten Bereich rumhampelt. In vier Jahren hagelt es dann wieder +++.
Ja, da waren echt Vollprofis am Werk. Zumal es zwecks Unterscheidbarkeit ohnehin besser gewesen wäre, die Buchstaben A-F nicht erneut zu vergeben.
Was ich mich gefragt habe: warum verwendet man einen Index, wenn die Skala aufgrund der Standardisierung der Verbrauchswerte auch sprechend sein könnte?
Weil unterschiedliche Geräteklassen unterschiedliche Verbräuche haben. Da so erreicht ein Fernseher mit 70kwh Klasse E während das im Waschmaschinensegment auch mit 400kwh erreicht wird (Werte ausgedacht).
So hättest du für jede Produktkategorie eine unterschiedliche Skala, was doof wäre. Für Endverbraucher ist es so schlicht einfacher.
Verstehe, danke für die Ausführung. Allerdings sehe ich den Anwendungsfall nicht, bei dem ich zum Beispiel beim Kauf eines Fernsehers dessen Skala mit der einer Waschmaschine vergleiche. Bisher war für mich nur interessant, wie ein Gerät innerhalb einer Geräteklasse abschneidet, nämlich im Vergleich zu alternativen Geräten. Und ja, man kann statt einem Fernseher auch eine Waschmaschine kaufen. Das Programm ist aber ungleich eintöniger. 😉
Naja es gibt ja auch Leute die sich zB neu einrichten und den Anspruch haben, dass alle Geräte mindestens diese oder jene Klasse erfüllen um insgesamt im Haushalt „quasi“ mindestens die Energieklasse A++ zu erreichen. Jetzt dann eben irgendeine der neuen.
Neue Geräte sind aktuell im Bereich D-E zu finden, da ist noch so einiges an Spielraum nach oben bis man A erreicht oder darüber hinausschießt.
Ich bin letztens nach dem Kauf einer Kühl-/GefrierKombination über die neuen Label gestolpert. Die Energieeffizienzklasse ist eine Sache (zurückgefallen von A+++ auf D), mir ist aber noch aufgefallen, dass bei dem Gerät lt. dem neuen Label plötzlich das Gefrierfach größer und der Stromverbrauch höher ist.
Große Klasse ist das vorletzte Updaze auf Sonys XH90 TV Serie.
Selbst bei EInstellungen zum Strom reduzieren, wie Helligkeit minimieren kommt JEDES MAL die warnmeldung der stromverbrauch kann steigen. DIe Kunden sind so genervt.
Habe vor kurzem eine PC Monitor gekauft, da waren beide Aufkleber dabei.
Was soll das denn eigentlich, ich hab damit die Verpackung zugeklebt und alles weggeworfen.
Eventuell sollt man mal darüber nachdenken, diese Aufkleber physikalisch zu verbieten! Solch eine Scheingesellschaft will uns nun wieder ein schlechtes Gewissen verkaufen! Ach ja, bitte bei den Elektroautos Solch ein Label Fett auf jede Autoscheibe einätzen. Als Gedankenstütze… ach ne das wird ja gerade Staatlich gefördert!
Der Handel ist laut EU dazu verpflichtet, Produkte an der Verkaufsstelle zu kennzeichnen. Dafür sind diese Etiketten. Und in einer Übergangsphase ist es eben sinnvoll, beide Etiketten beizulegen. Für Dich als Endverbraucher hat das keine Relevanz. Du kannst sie also wegwerfen, was Du ja bereits getan hast. Insofern gibt es keinen Grund, sich über irgendwas aufzuregen. Alles wird gut,
Ging es nicht auch mal um Umweltschutz?
Da wäre es schon wünschenswert, vermeidbaren Müll auch zu vermeiden.
1 Aufkleber ist ‚Peanuts‘, 1 Mio sind es nicht mehr.
Ja klar und aus Umweltschutz gründen wird man bis 2030 dann 2 Aufkleber vorfinden.. nicht alles was die EU definiert ist nachhaltig und sinnvoll. Für mich als Endverbraucher hat das wohl eine Relevanz, denn es Verwirrt mich, anstatt man eine Harmonisierte Lösung definiert. Am besten wäre auf einem Aufkleber beider Werte gegenüberzustellen. Wegwerfgesellschaft
Das ganze hat man doch nur bei Produkten die in der Übergangsphase vor dem ersten März produziert wurden, die aber eben auch erst später im Markt eintreffen können.
Hätte man einen im Januar produzierten Fernseher nur mit dem neuen Etikett ausgestattet und der wäre im Februar verkauft worden hätte er kein gültiges gehabt. Hätte er nur das alte gehabt und wäre er im April verkauft worden hätte entsprechend das neue gefehlt. Daher kannst du davon ausgehen, dass alle ab jetzt produzierten und verpackten Geräte nur noch das neue bekommen.
Gibt auch eine offizielle App zum Thema:
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.bam.energielabelapp&hl=de&gl=US
https://apps.apple.com/de/app/energielabel/id1543159006
Die erklärt das neue Label und hat nen QR Code Scanner für den Code auf dem Label