Elektroschrott: Spotify Car Thing wird zum Briefbeschwerer

Hierzulande sicherlich schon vergessen: das Spotify Car Thing. Musik, Podcasts und Hörbücher sollten sich über die 2021 an den Start gegangene Hardware flott und bequem auswählen lassen. 90 Dollar wurden fällig, angeschlossen wurde das Gerät dann an den Zigarettenanzünder. Car Thing bot zusätzlich einen physischen Drehregler, der die Bedienung erleichtern sollte. Zur Benutzung von Car Thing war Spotify Premium erforderlich. Auch eine mobile Datenverbindung musste aktiv sein. Ich fragte mich schon damals, warum man einen separaten Controller brauchen sollte – viele andere stellten sich sicherlich auch die Frage. Ein Hit ist es wohl nicht geworden, denn Spotify informiert seine Kunden, dass nun Feierabend mit Spotify Car Thing ist. Ab Dezember soll sich das Gerät nicht mehr nutzen lassen. Sprich: Es wird ein Briefbeschwerer, Spotify empfiehlt, Car Thing als Elektroschrott zu entsorgen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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37 Kommentare

  1. Wie wäre es mit einer gesetzlichen Verpflichtung an Hersteller welche ein Produkt einstellen dies für custom firmware öffnen zu müssen? So könnte die community solcher Hardware leben einhauchen.

    • Das könnte für kleine Hersteller und Startups problematisch werden, die nicht das Geld und die Ressourcen haben ihre Firmware dann entsprechend anzupassen.

      • Sowas kann man von Anfang an mit einplanen. Am Ende reicht es der Community meistens keine Steine in den Weg zu legen und Basiskomponenten und Informationen über das Gerät bereitzustellen.

        • So etwas kann man nicht von Anfang an einplanen. Man ist schon beschäftigt genug, damit das eigene Produkt funktioniert. Und gibt es dann auch eine Verpflichtung an die Community, dass sie sich um diese offene Custom-Firmware kümmert?
          Und wer ist diese Community überhaupt, die Leute tun immer so, als ob sich da Scharen von Entwicklern auf so etwas stürzen würden um es kostenlos anderen bereitzustellen.

          • Wie gesagt es reichen oftmals Treiber und Informationen über die Hardware. Wenn man sich nicht dagegen sperrt mit Absicht (und Ressourcen!!!), bspw. durch absperren des Bootloaders, hält sich der Aufwand in Grenzen.

          • Natürlich kann man das mit einplanen und es ist auch kein Aufwand.
            Einfach die Dokumentation (die man auch intern braucht!) für eine spätere Publikation vorbereiten, die Toolchain und Komponenten entsprechend dokumentieren und den Bootloader entsperrbar machen.
            Wenn man dann ein Gerät als Hersteller aus dem Support nimmt, wird all das veröffentlicht und fertig.

            Ich wüsste nicht, wo da jetzt der Riesen-Aufwand liegen sollte.
            Niemand verlangt vom Hersteller, das ER eine Custom-Firmware bereitstellt.
            Den Rest macht dann die Community, oder auch nicht. Wenn es genügend Interessenten gibt, wird sich jemand kümmern.

            Der Punkt ist einfach nur der, das wenn ein Hersteller ein Gerät aus dem Support nimmt und NICHTS dokumentiert hat und den Bootloader vermutlich auch gesperrt hat, dann ist es für Freiwillige natürlich sehr schwer und aufwändig (wenn auch oft nicht unmöglich) diese Geräte einer Zweitverwendung zuzuführen.

          • Natürlich kann man das, wenn es verpflichtend wäre. Völliger Unsinn zu behaupten, dass das nicht möglich wäre. Es ist für die Hersteller mehr Arbeit alles so dicht zu machen, dass nichts verändert werden kann.

          • Wie schon jemand schrieb; vielleicht mit anderen Worten: Wenn ein Gerät Standardbauteile (z. B. Wi-Fi oder BT) enthält, für die bereits Treiber existieren, und wenn nicht Bootloader- und andere Softwaresperren eingebaut wurden, dann sind alle Zutaten vorhanden. Es benötigt dann keine riesengroße „Community“, damit’s anderweitig nutzbar gemacht werden kann.

      • Das kann man ja für Geräte gelten lassen, die ab einen bestimmten Zeitraum auf den Markt kommen.
        Dann können sie das von Beginn einplanen, dann muss man nichts teuer anpassen.

  2. Habe neulich einen verpackten Amazon Dash Button beim Aufräumen gefunden. Mal schauen, wann der nächste Anbieter mit so etwas um die Ecke kommt.

    • Ich meine, die Dash Buttons lassen sich zu frei belegbaren Smart Home Schaltern umbauen

      • ja und sind teilweise teuer gehandelt
        hatte selbst mal versucht welche zu bekommen (nach Einstellung durch A….) schweine teuer 20€+ bei Ebay

  3. Geil du hast da zwar Geld für bezahlt aber wir haben kein Bock mehr drauf also kannst das gerät wegschmeißen. Kohle gibts nicht zurück, warum auch.
    Hoffentlich wird sowas bald illegal.

  4. Dieser Empfehlung würde ich nicht direkt folgen. Lieber mal auf Kleinanzeigen anbieten und auf Upcycler warten. Wird bestimmt noch interessante DIY-Projekte dafür geben.

  5. Greift bei so etwas eigentlich die Gewährleistungsfrist?
    Wenn ich so ein Teil in 2023 gekauft habe und es nicht mehr funktioniert, wäre das ausreichend um eine Erstattung zu erhalten?
    Nachbessern oder reparieren wären in dem Fall ja nicht möglich, ein Austausch nutzlos.

    • Arno Nuehm says:

      Hatte vor kurzem einen ähnlichen Fall mit dem iKamand. Ein Gerät was die Lüftung in einem Keramikgrill steuert. Habe das Teil 2023 gekauft und im Sommer 2023 wurde das Teil zu Elektroschrott. Da ich nicht oft damit arbeite, fiel mir das vor kurzem erst auf.
      Habe vom Hersteller als „Entschädigung“ zwar nicht den vollen Kaufpreis bekommen (200 statt 250) und auch noch als Gutschein. Da ich das Teil in der Zwischenzeit aber schon wieder durch ein Home Assistant Plugin lauffähig hatte, war mir das egal.

      Ich schätze so könnte das hier auch in etwa ablaufen.

    • Spotify nahm das Gerät Juli 2022 vom Markt. Davon abgesehen, dass es in Deutschland eh nie zum Verkauf stand, wären etwaige Gewährleistungsansprüche im Dezember 2024 damit erloschen.

      • Heisenberg says:

        Hat der mistladen also geschickt gemacht, so läuft genau die Garantie ab, und somit sind sie fein raus!

        Ist aber auch egal die Pfosten zahlen ja weiterhin für null Besitz ihr Abo, geht nur darum keine Entschädigungen raushauen zu müssen, also passt doch alles! 😀

        • dann erklär uns pfosten doch mal, wie du legal am freitag um 00:00Uhr neue musik bekommst? auf allen geräten die man so hat zur selben zeit?
          oder mal unterwegs, willste plötzlich was hören, was du seit jahren nicht mehr gehört hast. das streamste dann von deinem NAS oder was?

          klar kann man sich sowas selbst bauen, aber die lizenzen für den besitz, ggf. datenträger, die zeit und der speicherplatz für das lagern und konvertierten is auch nich umsonst.

          von pfosten zu sprechen ist ziemlich unnötig anmaßend.
          man zahlt eben für die bequemlichkeit und die uneingeschränkte verfügbarkeit.

          wenn deine art und weise musik zu haben, zu hören, zu konsumieren eben eine spotify abgewandte ist, freu dich doch. aber verkneif dir die beleidigungen.

  6. Frage mich, warum solche Geräte nicht entsprechend konzipiert werden, dass sie einfach per Bluetooth oder sonstwie „spiegeln“ können – analog zu AirPlay etc.
    Als aufmerksamer Kunde ist man inzwischen kritisch allem, was eine Cloud voraussetzt – wie war das noch gleich mit den E-Bikes, die nun elektroschrott sind?!

  7. Bis wann war das Gerät den zu erwerben?
    Zumindest wären der Gewährleistung müsste man ab Dezember dann sein Geld zurück bekommen.

  8. 90 Dollar Für ein Gerät, dass man nur mit einem bestimmten Abo nutzen kann und sonst nichts anderes unterstützt, da hätte man ahnen können, dass das früher oder später nutzlos sein würde.

    • ja, langsam sollte man genug Beispiele kennen um das einkalkulieren zu können

      Ich kaufe von daher nur noch Sachen, bei denen ich das Risiko eingehen will oder (und das ist zu 90% der Fall) in denen ich diese offen ohne Cloud nutzen kann oder absehbar ist dass ich die über x-Jahre vernünftig nutzen kann (Und/oder zumindest die mir wichtigen Basisfunktionen).

      Jedes Handy hat nur begrenzte Laufzeit, dann gibts keine Updates mehr und es verkommt mehr und mehr zum Briefbeschwerer oder einfachen MP3-Player mit Basistelefonie-Funktionen.

      Von daher sind für mich die Update-Versprechen von google für die Pixel ein echtes Argument
      sowas sollte es auch für andere Produkte verpflichtend geben (das der Hersteller ne Update/Nutzungsgarantie mit angibt).
      Da kann man dann im Vorfeld einschätzen und für sich bewerten ob es dann Sinn macht oder nicht.

  9. Tja, sowas ist leider die Regel. Ich kann mich noch gut an den Garmin HUD erinnern, der Navigieren im Auto ermöglicht hatte ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Dann hat Garmin plötzlich beschlossen, das das sowohl teure als auch nützliche Produkt im Mülleimer besser aufgehoben ist als im Auto. Die Spotify-Nutzer sind also nicht allein.

    • Sonos-Kunden können sich einreihen. Die bei Sonos testen schon seit Jahren aus, wie weit sie die eigene Kundschaft trollen können.

  10. Lustig, wie hier diskutiert wird: In einem Land, wo man selbst Kernkraftwerke planen, bauen und betreiben durfte, bei denen die Entsorgung nicht geklärt ist. Aber es wird sich zuvorderst über einen künftigen Briefbeschwerer aufgeregt.

    • Whataboutism

      Und ich bin auch nicht einverstanden damit, das es für Kernbrennelemente keine seriöse Entsorgungslösung gibt.

      • Die Lösung gäbe es aber sie wird verzögert oder politisch verhindert. Entweder bei uns tief genug vergraben oder die Brennelemente werden am Ende der Lebenszeit vom jeweilgen Hersteller entsorgt. Ob das dann in Frankreich, Kanada, Russland Süd Korea oder Kasachstan stattfindet soll nicht mehr unser Problem sein.

    • Da ist diese typische Scheinargumentation, Hauptsache vom eigentlichen Thema ablenken und es entspannt sich eine Diskussion die nichts zum Thema beiträgt. Hast du toll gemacht und zeigt das du in jedem Meeting willkommen bist ‍♂️

    • paradoxus says:

      Lol. Du meinst ein Land, das funktionsfähige Kraftwerke einfach abschaltet und zu teurem Schrott macht, weil die sonst zu viel CO2 einsparen? Dagegen ist Spotify heilig.

      PS: Wenn du einen dummen und unpassenden Vergleich findest, kannst du ihn behalten

  11. Wieder Elektroschrott und Rescourcen, die unserem Planeten belasten….

    Auch wenn hier sonst immer gern gegen Google geschossen wird:
    Die haben sich bei Stadia absolut vorbildlich verhalten. Das Geld für Hardware & Spiele hat man wiederbekommen, die Hardware wurde einer Zweitverwertung zugeführt (Bluetooth Controller).

    Das sollte der Standard sein, wenn man Hardware verkauft und den Dienst dafür einstellt.
    Ich kaufe mir generell keine Hardware mehr, die an irgendwelche Dienste gebunden ist, um zu funktionieren.

  12. Die zweite Handyhalterung die ich mir fürs Auto gekauft habe, die ist gut, die benutze ich noch heute. Auch der erste Bluetooth-Empfänger für den Aux-Anschluss im Auto war ein Griff ins Porzelan, hätte mal gleich die 10€ mehr ausgeben sollen. Da funktionert Spotify sehr gut, aber auch Waze, Google Maps… einen Podcast hören, der nicht bei Spotify ist? Kein Problem, so lange es eine Android-App gibt oder es per Browser geht. Eigentlich sollte das Auto nur Bedienelemente und Anbindung an möglichst viele Fahrzeugsysteme bereit stellen, aber das ganze Entertainment/Navi-Zeug anderen Geräten überlassen. Ich finde das immer lustig, wenn man in älteren Autos sitzt, die damals so tolle Navis eingebaut hatten mit großem Display… 😀
    Und ähnlich belustigt wird man sein, wenn man 2034 in einen Tesla Baujahr 2024 einsteigt.

    • Och, der Trend geht doch aber hin zu Herstellereigenen Software und Monetarisierung dieser (BMW, GM, Tesla, Android basierte Autosoftware, …).

  13. Das ist echt ein Aufreger. Ich hab natürlich auch keines der Geräte, aber die Teile jetzt einfach nach zwei Jahren nicht mehr zu unterstützen und den Kunden offiziell zu empfehlen, sie als Elektroschrott zu entsorgen – unfassbar.

  14. https://support.spotify.com/us/article/car-thing-discontinued/

    Sofern man noch einen Kaufbeleg hat, zahlt Spotify offenbar eine Erstattung, s. „How can I request a refund“.

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