Ein knapper Monat Mac OS X – Erfahrungen Teil III – die Programme
So – nachdem ich euch bereits in Teil I und Teil II mit meinen Erfahrungen nach einem Monat Mac OS X (bzw. auch der Hardware) genervt habe – hier nun der dritte Teil (mit für mich ungewöhnlichen mehr als 1000 Wörtern). Hier lesen ja ein paar Ein- und Umsteiger mit – vielleicht findet der eine oder andere von euch noch einen nützlichen Tipp. Übrigens – für alle die unter Windows / Linux oder Mac OS X Alternativen zur eingesetzten Software suchen – checkt mal diese Seite: Alternative To. Kommen wir zur von mir (zur Zeit) eingesetzten Software. Mein Anwendungsprofil ist leicht erklärt: Otto-Normal-Depp im Internet. Bisschen Feeds, Mail, bloggen, twittern, Bilder anschauen, einfache Bearbeitung, chatten – quasi so alles im Netz. Zum Zocken habe ich ne Wii – alternativ noch die Windows-Kiste. Womit wir gleich bei der ersten von mir eingesetzten Software wären:
VirtualBox. Damit kann man virtuelle Computer nutzen. Also Windows auf dem Mac, Linux auf Windows und vice versa. Gibt es ja für alle gängigen Betriebssysteme. Übrigens – die angelegten Systeme kann man überall nutzen. Ich nutze zum Beispiel das gleiche Windows XP in der virtuellen Box unter Windows Vista als auch unter Mac OS X.
Der Messenger. Hier ist Adium meine Wahl. Connected alle von mir genutzten Netzwerke. Es existiert auch ein experimentelles Plugin um die Plauderbox von studiVz / meinVz zu nutzen – bei mir funktionierte das aber bisher nicht. Woran es liegt kann ich nicht sagen – aber die Nutzer von Digsby können sich ja mit dem Nimbuzz-Cheat auch nicht mehr im studiVz / meinVz einloggen soweit ich weiss. Adium ist Open Source – es existieren viele Themes und Plugins. In der Dock werde ich bei eingehenden Nachrichten von einer Ente im BVB-Trikot benachrichtigt 😉 Zusätzlich habe ich auch noch Skype auf dem Mac im Einsatz.
CDs / DVDs brennen. Sicherlich kann man die interne Funktion von Mac OS X nutzen – aber schöner geht es mit der Freeware (bzw. Open Source) Burn. Alternativ gibt es zum Rippen und Archivieren auch noch Handbrake – hatte ich ja bereits vorgestellt (ist auch für Windows zu haben).
FTP: Hier kommt Cyberduck zum Einsatz. Wohl das bekannteste der kostenlosen Programme (auch Open Source) auf dem Mac. Sicher – wer Filezilla gewohnt ist, kann auch dieses nutzen. Gibt es ja für Windows und Mac OS X.
Browser: Blöde Frage – ich gehe nicht fremd. Ich bin seit Phoenix dabei und kenne den Firefox zu gut um ihn zu verlassen. Safari gefällt mir einfach nicht. Ausserdem habe ich ja schone einen portablen Firefox für Mac OS X erstellt 😉
Kalender: Hier nutze ich den systemeigenen iCal. Diesen kann man wunderbar mi dem Google Kalender synchronisieren. Dazu muss man allerdings (bzw. nur) das entsprechende Google Calobaration Tool installieren.
Fotos anschauen: Trotz aller bereits in Teil II angesprochener Macken habe ich iPhoto mal eine Chance gegeben. Allerdings erst einmal temporär, da das blöde Ding ja alles nur in seiner eigenen Libary – nicht aber auf meinem Fileserver ändert. Alternativ kann man sich auch gut Bilder mit Sequential anschauen. Freunde von Picasa von Google können dies auch auf dem Mac nutzen.
Für das Verkleinern von Fotos gibt es auch noch den ImageSizer – wer einfache Programme benötigt, der sollte sich einmal Seashore anschauen. Letzteres kommt ein wenig an Paint.net aus der Windows-Welt heran.
Passwortverwaltung: hier nutze ich KeePassX – ganz einfach – so kann ich ein und dieselbe Datenbank unter Windows (dort gibt es ja KeePass) und Mac OS X nutzen. Open Source.
E-Mail: nun würde man meinen dass ich Thunderbird nutze – nein, auf dem Mac nutze ich tatsächlich das integrierte Mail.app. Ganz einfach – es läuft und spielt mit allen Systemkomponenten 1a zusammen.
Twitter: Nun ja – eigentlich hatte ich sowohl unter Windows als auch auf dem Mac die Adobe AIR-Anwendung TweetDeck genutzt. Seit kurzem gibt es aber Nambu – ohne AIR – und irgendwie besser.
Office: Kein Problem. Auch auf dem Mac gibt es OpenOffice – und auch NeoOffice 😉
Screenshots erstellen: hier gibt es zwei Möglichkeiten. Für „mal eben“ nutze ich Skitch – hat den Vorteil dass ich direkt den kostenlosen Space für die Bilder nutzen kann.
Alternativ kann ich auch noch SnapNDrag empfehlen.
Texte, PHP & Co: ganz einfach Smultron.
Fernwartung: Na, da sollte der regelmäßige Leser von alleine drauf kommen – ob von Windows zu Windows – oder von Mac zu Windows – oder wie auch immer – hier greift der geniale TeamViewer.
Verschlüsselung und Datensicherheit: keine Frage – TrueCrypt. Kennt man ja auch von Windows, oder?
Videos und unsortierte Musik: VLC Media Player. Läuft ja auch unter Mac und Windows. Ansonsten habe ich mich trotz der Schwächen im Netzwerk (siehe Teil II) auch mit iTunes arrangiert.
Explorerersatz in Zwei-Fenster-Optik: entweder der muCommander – oder eben ganz frisch (kam in den Kommentaren) XFolders.
Backup einzelner Daten oder Erstellen eines kompletten (bootfähigen Images): Carbon Copy Cloner.
Diverse Tools ohne Screenshots – mit Kurzbeschreibung:
Datentausch mit Synchronisation: auch hier habe ich eine Plattformunabhängige Lösung gefunden: Dropbox (die ja auch bekanntlich mit TrueCrypt gut funktioniert). Notizen verwalte ich auf allen Plattformen mit Evernote.
Programmstarter a la Launchy: Quicksilver
TV-Zeitschrift: TV-Browser – gibt es ja auch für Windows
TabSwitcher: Witch
Deinstallation von Programmen: AppCleaner
Abschließend noch mal die große Linkliste – alles was sich in einem Monat so angesammelt hat – Probleme auf die ich gestoßen bin – und deren eventuelle Lösungen. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen:
Nicht mehr vorhandene Tracks aus der iTunes Libary entfernen
Google Mail mit Mail.app nutzen (Ordner anpassen)
Switched – Wissenswertes für den Umsteiger – viele Programme
Die unendlichen Weiten der Time Machine
Apple Mail Icon ändern
Festplatte vom Schreibtisch entfernen
Mac Fuse – FTP-Server wie Laufwerke nutzen (und mehr)
AirRadar – verbesserte WLAN-Verwaltung
200 Tastatur-Shortcuts
Versteckte Dateien anzeigen (kann aber auch der Pathfinder (Shareware))
iTunes Mediathek mit einem NAS nutzen
Mac OS X 10.5 in den Auslieferungszustand versetzen
TrueCrypt-Alias erstellen um Images schneller zu mounten
iPhoto Bilder importieren ohne die Bilder in die Libary zu schieben
PhotoBooth ohne Blitz und Zeitintervall nutzen
OSX Freeware – ein Freeware Blog
Free Mac Software – das Portal für kostenlose Mac Software
iStat Menus – System Monitoring
FreeMacWare – Freeware Blog
SuperDocker – die Dock anpassen
TinkerTool – diverse Systemeinstellungen vornehmen
Loginox – Login-Screen austauschen
Must Have Software für den Mac
The Best Mac Software – diverse Freeware
iStumbler – nach WLANs Ausschau halten
100 Free useful Mac Applications
Foren: MacBB, Apfeltalk, MacUser
Fazit: Ich musste mit vielen diskutieren – einige meinten, ich sei „dem Hype“ erlegen. Ich sehe das anders. Ich mag Software. Andere schrauben an Autos rum oder sitzen in der Kneipe. Ich mag es neue Sachen zu entdecken. Ich sage nicht, dass Windows schlecht ist und alles von Apple toll. Wäre Blödsinn. Man kann keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Nein, durch meinen iMac und mein MacBook habe ich mir einfach eine neue Welt eröffnet – und die macht wirklich Spaß. Jeder der Spass an Software hat, ist egal auf welchem System sie läuft. Ich kann mir auch ne Linuxkiste in die Ecke stellen – und über die schier unendlichen Möglichkeiten schreiben – aber das macht irgendwie weniger Spaß 😉 Vielleicht kann das ja jemand nachvollziehen – bevor hier wieder die Schmähkommentare kommen 😉
Gleich mal ein paar Sachen abgeluschert. 🙂
Sind das nicht eher 1000 Wörter? ^^
Natürlich….pfff 😉
– kaufe das Pendant dieser Liste aus Sicht deiner Windows Kiste
– biete Kekse im Gegenzug
Schön geschrieben 🙂
Na so kurz war der Scrollbalken schon lange nicht (überhaupt schon mal?). Tolle Auswahl an Programmen, die auch teilweise wirklich als Standard auf dem Mac angesehen werden kann (z. B. Adium und Cyberduck). Ich finde es schade, dass du dich schon für deine Entscheidungen rechtfertigen musst, trotzdem viel Spaß mit deinen Äpfeln.
Hm, also wenn man viele und die „besten“ Programme sowieso unter Windows genauso bekommt und nutzt wie unter MacOS X… wozu dann der ganze OS-Hype!? Ehrlich.
Ich probiere auch wahnsinnig gerne neue Software aus. Aber das dient ja immer dem übergeordneten Zweck. Und wenn das von zwei Seiten genauso gut zu erledigen ist, warum dann die Diskusion bzw. sogar der System-Wechsel?
Erfahrungen, die nicht neu sind, kosten in dem Falle mehr Geld.
@Markus:
Gib Kekse her – Adresse siehe Impressum. Palim Palim 😉
Großartig….Da ich ebenfalls Umsteiger bin, kann ich den ein oder anderen Link gut gebrauchen.
Daumen hoch !
Das ist fast zu 100% das gleiche Set das ich auch verwende 🙂 Allerdings sollte man ruhig auch einen Blick auf Safari4 als Zweitbrowser werfen und nach meinen ersten Betatests bin ich fest davon überzeugt das ich wieder auf Thunderbird zurückwechseln werde wenn die Version 3 erst mal fertig ist. Also vermutlich so 2011 😉
Caschy, Deine Mac-Beiträge nerven inzwischen echt ziemlich…
(har har, ok, die Nummer zieht hier ja eh nicht mehr 🙂
Im Ernst: Ich habe nicht mal einen Mac zum ausprobieren und erwische mich trotzdem dabei, so einen Eintrag bis zum Ende zu lesen. Entweder bin ich etwas blöde, oder Du schreibst einfach zu gut 😉
Och weder noch – du bist einfach generell an Software interessiert. N Blick übern Teich schadet nie =)
Geil wieder mal zu sehen, wie viele Programme mittlerweile Cross Plattform unterwegs sind. Ich finde es klasse, wie das langsam Schule macht. Aber auch sonst wieder ein interessanter Artikel für mich, obwohl ich nicht mal Macker bin 🙂
über linux zu schreiben mach weniger spaß? also über mac zu lesen macht auf jeden fall spaß… ich bleib trotzdem bei linux
Interessant, ich nutze auch auch Apple Mail statt Thunderbird auf dem Mac. Mail ist einfach sehr gut gelungen, spielt überall mit und lässt sich wie Thunderbird erweitern. Außerdem klappt IMAP dort so gut wie mit keinen anderen (kostenlosen) Mailer.
Zum Editor: auf dem Mac hat man ja quasi keine Auswahl, was Editoren angeht. Wundert mich. Für Windows gibt es 725 verschiedene Editoren, für Mac nichtmal ein Dutzend. Ich hab meinen Lieblingstexteditor noch nicht gefunden.
Bei MP3-Playern ist das noch schlimmer. Unter Windows gibt’s schöne alternative Software (nutze als Winamp-Liebhaber AIMP2). Bei Mac? Huhu, Player-Software? Als ob alle Programmierer sagen: „machen wir nicht, nimm gefälligst iTunes!“ 🙁
Bei Videos ist VLC gut, mplayer aber besser – sofern man’s denn selbst kompiliert bekommt. Dauert auf einem iBook G4 ca. 40 Minuten (plus dieselbe Zeit für Paketsuche).
Diesen Beitrag habe ich natürlich schon lange auswendig gelernt und hängt über meinem Bett.
Ich dachte aber eher an eine aktualisierte Version, z.B bin ich mir sicher, dass du Robocopy inzwischen nutzt. Wie es Winamp in diese Liste geschafft hat, gerade bei dir als Verfechter der portablen Software, versteh ich auch nicht.
Wo doch der Smplayer und Foobar2000 gerade zu danach schreien, da rein zu kommen 🙂
PS: So gut ich die Themen hier auch finde, die Formatierungsmöglichkeiten der Comments sind grauenhaft :<
Hei,
ich wünsche mir einfach, dass in Zukunft der Mac in deinem Blog nicht die Überhand gewinnt. Wäre schade, da ich sonst keinen (guten!) Windows Blog kenne und ich nunmal damit arbeiten muss. Selbst Linux ist aus verschiedenen Gründen nicht drinn.
Also wäre schön wenn du wieder ums Fenster bloggst (machst du ja auch so noch) =)
lg
Gabriel
P.S.: Aber schön geschriebener Beitrag is es!!
Ich ziehe aus den bisherigen MAC Artikeln folgendes Fazit:
Auch auf dem Mac installiert man sich für diverse Aufgaben besser diverse OpenSource Tools um komfortabler arbeiten zu können (oft sogar die gleichen wie unter Windows). Damit hat Mac OS für mich keinen Mehrwert – im Gegenteil, man muß für eine vergleichbare Kiste ca. doppelt soviel bezahlen.
Egal Apple steht bei mir ohnehin auf der Liste der Marken, die ich generell nicht kaufe, mich stören hier einfach die völlig überzogenen Preise und die Vorgaben die mir Apple aufzwingen will (Ipod lässt sich nicht einfach als Wechseldatenträger betanken, sondern offiziell nur per itunes, Zwangsbindung von Mac OS an die Hardware von Apple, obwohl dies seit dem Umstieg auf die Intel x86 Plattform nicht mehr notwendig wäre, man sieht ja an Leo4All, dass Mac OS auch woanders laufen würde)
@Bierfreund:
Klar lässt sich der iPod unter Windows als Wechseldatenträger betanken 😉 – schrieb ich sogar schon drüber.
Hi Caschy,
welches Theme benutzt du für den Firefox auf dem Screenshot?
Großartig Caschy, vielen Dank für die Linktipps und Deine Apple-Erfahrungsberichte. Bin seit einem guten Jahr begeisterte MacBook-Nutzerin. Allerdings konnte bisher niemand mein Anhang-Problem mit MAIL lösen: die Anhänge kommen bei Windows-Anwendern kryptisch/unlesbar an. Alle Tipps aus diversen Apple-Foren haben nichts genutzt und so bin ich bei Entourage gelandet ;-(( Hast Du einen Tipp? Muss mehrere Accounts unterschiedl. Unternehmen über das Mailprogramm abrufen.
Falls Du die Lösung aus Deinem Capi zauberst, gibt’s ein „Caschy-Special-Keks-Paket“ 😉