EFF startet neue Plattform zur Dokumentation von Zensur in sozialen Netzwerken

Artikel_EFFDie Online-Rechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) hat in Kooperation mit Visualizing Impact eine neue Plattform namens Onlinecensorship.org gestartet, auf der Vorkommnisse von Internet-Zensur innerhalb von sozialen Netzwerken dokumentiert werden soll. Hierbei soll festgehalten werden, wie Seitenbetreiber es so mit der freien Meinungsäußerung in der Online-Welt tatsächlich halten. Diesbezüglich gab es ja vor allem in der jüngsten Vergangenheit viele geteilte Meinungen. Daher ist es häufig nicht so einfach für die Community Manager dieser Welt mit solchen Situationen umzugehen.

Doch der eigentliche Zweck dieser Zensur-Dokumentation soll nicht darin stecken, Social Media- und Community Managern auf die Finger zu klopfen, sondern viel mehr der allgemeinen Transparenz dienen – quasi dem Gegenteil der Zensur. Denn Social Media-Seiten haben einen größeren, öffentlichen Einfluss, als viele realisieren.

[color-box color=“grey“ rounded=“1″]“The passionate debate about these takedowns reveals a larger issue: social media sites have an enormous impact on the public sphere, but are ultimately privately owned companies. Each corporation has their own rules and systems of governance that control users’ content, while providing little transparency about how these decisions are made.“[/color-box]

Daher ruft man Nutzer, die entweder selbst von Zensur betroffen sind oder diese sicher durch Dritte erfahren, auf, die Vorfälle auf Onlinecensorship.org zu melden. Dabei kann jeder zensierte, bzw. entfernte Beitrag bei Netzwerken wie Facebook, Google+, Twitter, Instagram, Flickr oder YouTube gemeldet werden.

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Diese Daten werden von der EFF gesammelt, um zu sehen, wie stark Unternehmen in der Social Media-Welt ihre eigenen Interessen und Nutzungsbedingungen umsetzen, bzw. wie stark sie sich an die Bedingungen des jeweiligen Netzwerks selbst halten. Die gesammelten Daten sollen also einerseits die Öffentlichkeit sensibilisieren, als auch dazu dienen, den Unternehmen einen Spiegel vorzuhalten. Wie sehr sich die Unternehmen am Ende das Ganze zu Herzen nehmen, steht natürlich auf einem anderen Blatt geschrieben.

(Quelle: EFF)

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Nerdlicht in einer dieser hippen Startup-Städte vor Anker. Macht was mit Medien... Auch bei den üblichen Kandidaten des sozialen Interwebs auffindbar: Google+, Twitter, Xing, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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6 Kommentare

  1. lächerlich. als seitenbetreiber stehe ich gerade für alle inhalte, die auf meiner seite verbreitet werden. ich werde dazu genötigt, ein impressum bereitzustellen und auch mit allen anderen spinnereien belästigt, mit denen ich beim betrieb einer regulären website auch konfrontiert werde. warum also sollte ich dann nicht das recht haben, kommentare und postings zu löschen, die mir nicht in den hals passen? das internet wird leider immer kranker. und ja, auch diesen wahn nach datenschutz bei gleichzeitiger leichtsinnigkeit der nutzer zähle ich dazu.

  2. Wenn Inhalte nationale Gesetze brechen, müssen die natürlich gelöscht werden.

    Problematisch ist halt, wenn ein Netzwerk wie Facebook sich einen Dreck um deutsches Recht schert und stattdessen mit US-amerikanischer Prüderie zensiert. Da lassen sie (in Deutschland strafbare) Volksverhetzung von Nazis durchgehen. Aber Darstellungen leicht bekleideter Menschen werden gelöscht, selbst wenn sie in einem ästhetisch-kulturellen Kontext stehen.

  3. Hab‘ mit die Seite gerade mal angesehen. Schade, dass man dort nur die Zensur von sechs ausgewählten sozialen Netzwerken melden kann. Die Auswahl ist also sehr eingeschränkt.

    Apple kann man dort z. B. gar nicht melden. Dabei ist gerade die Zensur im geschlossenen Apple-Ökosystem besonders groß, von Prüderie, Erwähnung von Mitbewerbern über Satire, Kultur bis hin zu politischen Inhalten:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Censorship_by_Apple

    Übrigens ist auch dieser Wikipedia-Artikel unvollständig und schon lang nicht mehr aktualisiert worden.

  4. bin mal gespannt wie viele da tatsächlich mitmachen

  5. @Hannes
    Der Wikipedia-Artikel ist diesen November aktualisiert worden.

  6. @Schröppke: Tatsächlich, aber dann ist er eben arg unvollständig.
    Apple zensiert noch viel mehr, z.B. Comics, religiöse Inhalte und sogar Entwickler, die das Wort „Android“ benutzt haben.

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