eBay: Ein abschließender Blick auf die Kollektionen
Seit knapp vier Monaten teste ich eine eBay-Funktion, deren Einführung ich in Deutschland begleiten durfte. Vorab die Info: für meine Mitarbeit und die Pflege der Kollektionen und die Testläufen bin ich entlohnt worden, dies hat allerdings nichts mit meiner Berichterstattung zu tun, wird aber der Transparenz halber erwähnt. Einige Monate sind also in das Land gezogen, in denen ich mit eBay Kollektionen arbeiten konnte – und die, die davon bislang nichts gehört haben, werden nun von mir ins Boot geholt.
eBay Kollektionen ist in den USA als neue Möglichkeit gestartet, Inhalte zu kuratieren. Ich kann also nicht nur eigene Artikel in Kollektionen einstellen, ich kann fremde Artikel nutzen, um Kollektionen auszuschmücken. Man sammelt also Waren in einer Kollektion. Diese Kollektionen kann ich entweder öffentlich zur Schau stellen – vielleicht als Quelle der Inspiration, oder als Wunschzettel für meinen Geburtstag oder andere Dinge.
Alternativ kann ich auch Kollektionen anlegen, auf die nur ich Zugriff habe. Vielleicht bin ich ein Sammler, der bestimmte Dinge noch abarbeiten will – so hätte ich in den Kollektionen den Überblick. Während ich sehe, dass das Thema Kollektionen recht aktiv genutzt wird, scheint das frische Feature noch nicht ganz in Deutschland angekommen zu sein. Viele wissen nicht einmal, dass es die Funktion Kollektionen gibt, die anderen nutzen sie gar nicht, obwohl sie Kollektionen kennen..
Viele sehen eBay weiterhin als die klassische Plattform zum Kauf und Verkauf von Dingen, nicht aber als spannendes Netzwerk, in dem man vielleicht Gleichgesinnte treffen kann – denn Kollektionen sind nicht die einzige Neuerung dabei, auch eine Art Socialising ist möglich – so könnt ihr zum Beispiel mir folgen, um zu sehen, was in meinen Kollektionen abgeht.
Das ist in meinem Fall mit der Ausrichtung auf Technik, Nerd-Shirts, Fußball und Grillen vielleicht nicht gerade die spannendste Art eBay zu entdecken und zu nutzen, aber gerade wer im Bereich „Rund ums Haus“, „DIY“ und Co unterwegs ist, der kann sich durchaus interessante Anregungen holen. Ich kenne einige US-Blogs, die Kollektionen nutzen, um Artikel aus DIY und Co nach Projekt zu sammeln.
Doch auch so etwas ist extrem nischig, im Gespräch mit Freunden und Bekannten sah jetzt erst einmal keiner einen Grund abseits von Wunschlisten, eine eigene Kollektion zu kreieren, gar einer zu folgen. Aber eines muss klar sein: diese Erkenntnis entstammt meiner Filterbubble, was vielleicht daran liegen kann, dass ich weniger die Menschen kenne, die gerne stöbern oder kuratieren – sondern eben gezielt einkaufen, ohne dafür Inspiration zu benötigen. Dass eBay einen Schritt in die Richtung gehen musste, ist allerdings nachvollziehbar.
In den USA werden Plattformen, die mit schönen, bildgewaltigen Sammlungen daherkommen, millionenfach besucht. Auch eBay hat nun aufgebohrte Profile, die mit Coverbild, Profilbild und Beschreibungen daherkommen, wie in anderen Netzwerken ist das Folgen möglich, auch können Kollektionen im Freundeskreis oder öffentlich in andere Netzwerke geteilt werden. Ja, die Kollektionen haben definitiv ein enormes Potential, wenn die nutzende Klientel stimmt. Hier wird nicht der Gelegenheitskäufer und Wenignutzer angesprochen, sondern vielleicht der Verkäufer schöner Dinge, der Innenausstatter, der Gärtner, der Häuslebauer – kurzum – alle, die Inspiration suchen oder geben können. Ob das etwas für euch ist, kann ich nicht sagen, das dürft ihr für euch selbst entscheiden, wenn ihr demnächst bei eBay unterwegs seid. Kollektionen sind in wenigen Augenblicken erstellt – eine Beispielkollektion von mir ist abrufbar.
wie der Wunschzettel bei Amazon?
Ich weiß immer noch nicht, was das genau ist… Klingt nach einer Art von „Do it yourself“ – Crossselling
Mir fehlen ein bisschen die Informationen, wie das Provisionsmodell aussieht. Wenn ich selbst keine Artikel verkaufe, aber eine Kollektion bei Ebay zusammenstelle, dann müsste ich doch für den Verkauf (ähnlich wie bei Amazon) eine Provision bekommen.
wie sieht das bei Ebay aus?
@zoula: Nein.
Ebay gibts noch? Schon jahrelang nicht mehr verwendet, nachdem sich dort nur spinner mit zu teuren Preisen rumtreiben!
@zoula
Ich sehe da schon Anwendungen so ich auch als Verkäufer Vorteile habe: stell dir vor, du verkaufst einen Motorblock für ein altes Auto, dann kannst du in deine Kollektion andere zur Restaurierung nötige Ersatzteile einstellen, wirst dadurch leichter gefunden und dein Verkauf somit wahrscheinlicher.
Kannst du mir die US-Blogs nennen, die sowas mit DIY-Sachen zusammengestellt haben?
Danke.
Für mich ist das garnix. Ich habe keine Lust bei ebay zu „stöbern“, wenn ich einen bestimmten Artikel suche, dann will ich den und nichts anderes angezeigt bekommen. Social Networking auf ebay? Klar wer das möchte, warum nicht? Ich persönlich will damit nicht belästigt werden, alles was das UI unnötig komplizierter macht hält mich von einem weiteren Besuch bei ebay ab.
„Dass eBay einen Schritt in die Richtung gehen musste, ist allerdings nachvollziehbar.“
Nein, ist es nicht.
klingt wie ein unausgegorener versuch mit pinterest schrittzuhalten. verstehe nicht, wo der mehrwert ist. in meinem kopf sind ebay auktionen von kurzer lebensdauer und selbst, wenn sie beendet sind, verschwinden sie nach 90 tagen oder so. wozu dann kollektionen anlegen?
ich habe schon so oft artikel auf meiner beobachtungsliste gehabt, die ich nicht zum baldigen kauf dort abgespeichert hab, sondern zum generellen vormerken und erinnern. zb kauf ich alle 3 monate einen speziellen tee und kann mir so die genauen produktspezifikationen merken. jetzt ist schon ein paar mal nach einem quartal die auktion bei ebay nicht mehr verfügbar und aufrufbar gewesen, wenn ich wieder reingeschaut habe. ist das bei kollektionen anders?
@jonas: genau das habe ich mich auch gefragt.
Ich könnte mir so etwas wie dynamischere Kategorien vorstellen, wo dann passende zusätzliche Produkte vorgeschlagen werden („Kunden kauften auch“), aber wenn die Auktionen so kurzlebig sind, dann investiert da doch kein Mensch Zeit.
Und als Händler muss ich das Produkt ja auch dauerhaft im Angebot haben, sonst profitieren ja nur die anderen. Dann wären wir aber wieder bei amazon marketplace.
Für das DIY hört sich das schon klasse an, aber auch hier ist die Verfügbarkeit schwierig. Das geht dann ja theoretisch auch nur über die vorgefertigten Produktformulare von eBay. Und dann habe ich selbst wieder keinen Nutzen davon… alles etwas fragwürdig, aber interessant zu sehen.
Meiner Meinung passt so was besser zu Amazon, wo es solche Kollektionen ja schon lange gibt. Da macht das auch mehr Sinn, denn bei Amazon sind die Angebote langlebiger und haben ein gutes Bewertungssystem. Wenn ich auf einem Online-Marktplatz stöbere, dann will ich auch Produktbewertungen von Kunden haben. Und Vorschläge für alternative und beliebte Artikel: „Kunden, die die diesen Artikel angesehen haben, kauften stattdessen…“
Amazon lädt zum Stöbern ein. eBay dagegen nicht.
Bei eBay stöbere ich nicht, da suche ich nur ganz gezielt nach bestimmten Artikeln. Und dann interessieren mich auch keine Kollektionen.
Nem ewig bekannten Konzept einen neuen Namen geben und schon behauptet man, man sei innovativ… Schöner Werbeartikel (und das ist er eindeutig) gemacht.
Naja, die Auswahl der Kollektionen ist zumindest schon Caschys Stil: Viel BVB (sympathisch), aber leider eben auch viel Werbung für Apple… 😉
@Max: Lieben Gruß an deine Deutsch-GK-Lehrerin. Den Beitrag habe ich gestern ganz alleine geschrieben – in den IA Writer. Ohne zum Nachbarn zu schauen. Zum Wort kuratiert, welches ich „niemals“ selber nutze: Einfach mal in die Blogsuche eingeben. Es ist ein Unterschied, mal eben flapsig über ne App oder eine Funktion zu schreiben – oder eben mal was aus dieser Richtung zu erklärbären. Schau vielleicht auch mal in Texte, die ich extern schreibe, die lesen sich manchmal auch in der Art etwas anders, als Beiträge in meiner „guten Stube“. tl;dr: der Artikel ist 100% aus meiner Feder, eBay hat weder was vorgegeben, noch den Artikel von mir vorab bekommen 🙂 Und nun gebe ich mich wieder meinem beschränkten Wortschatz hin…..schönen Restsonntag noch.
JO, die Kollektion ist es wohl, da stimme ich dir zu.
Auch wenn Caschy natürlich etwas anderes beteuert, bin ich an dieser Stelle, wie meine Lehrerin.
Du musst dich übrigens nicht angegriffen, fühlen, wenn man gewisse Dinge einfach bemerkt und es heißt auch nicht, dass dein Sprachkodex „beschränkt“ wäre, du nutzt nur einen ganz anderen Sprachcode. Das meint nicht, dass du unwissend oder ungebildeter seist, als der Sprachcode in diesem Artikel.
@Max: ich fühle mich nicht angegriffen. Es geht aber darum, dass du etwas vorwirfst, was nachvollziehbar nicht stimmt. Linguistische Grüße! 😉
Toll, wenn EBAY die Kollektionen einfach löscht, weil sie ihnen nicht passen. So hatte ich eine Kollektion mit dem Titel „Garantiert gefälscht“ in der ich auf die vielen gefälschten USB-Sticks und Speicherkarten hinwies. Ebay schützt aber lieber die Betrüger, die mit fakeflash nicht nur Geld ergaunern, sondern auch noch unbezifferbaren Schaden stiften, wenn z.B. die Videoaufzeichnung einer wichtigen Familienfeier verloren gehen, weil die Speicherkarte eben NICHT die vorgetäuschten 128GB hat, sondern nur 8 oder 16 und alles was darüber hinaus aufgezeichnet wird, die vorhandenen Daten überschreibt. EBAY gibt immer vor, um die Sicherheit der Käufer und Verkäufer besorgt zu sein. Eine fette Lüge, denn das Einzige was EBAY interessiert, sind die Provisionen. Und wenn ein USB-Stick, der angeblich 1 oder neuerdings sogar 2TB haben will (aber eben nur ein manipuliertes 8GB-Exemplar ist) dann weit über 100 Euro erlöst, dann sahnt Ebay freilich mehr ab, als wenn ein ehrlicher Verkäufer einen 8GB-Stick für 5 Euro verkauft. Die Krönung – neben Verwarnungen, Sperrungen und lästiger Mails weil ich angeblich den Ablauf störe – ist seitens Ebay nun die Löschung der besagten Kollektionen. Es ist abzusehen, dass ich irgendwann dauerhaft gesperrt werde. Ich werde mich aber wieder und wieder mit neuen Namen anmelden und nicht aufhören, die Betrüger bloßzustellen, die ihren Profit auf Kosten unwissender Käufer machen. Ebay – ein soziales Netzwerk? Nie im Leben – jedenfalls nicht im Bedeutungssinn von „sozial“ – hier ist EBAY absolut asozial und brutal kapitalistisch.