DJI: Drohnenhersteller veröffentlicht GEO-Beta, System zur Vermeidung von Flugverbotszonen
Geospatial Environment Online (GEO) – so nennt Drohnenhersteller DJI sein neues Geofencing-System, das ab sofort in Europa und Nordamerika als Beta bereitsteht. Mit diesem System wird verhindert, dass Drohnen in Gebiete fliegen, in denen sie nicht fliegen dürfen. Diese Gebiete werden immer aktuell abgerufen, sodass auch temporäre Überflugsverbote, zum Beispiel bei Großveranstaltungen, berücksichtigt werden können. Das System ist aber nicht nur für private Nutzer interessant, die so weniger Gefahr laufen, gegen Auflagen zu verstoßen, sondern ist auch sehr praktisch für Nutzer, die besondere Genehmigungen haben.
Direkt über das GEO-System kann man als Nutzer mit einem verifizierten DJI-Account auch solche Gebiete freischalten. Dazu gehören aber nicht alle, DJI erklärt allerdings auch nicht. wie die Erlaubnis überprüft wird oder ob die freigeschalteten Gebiete einfach nur mit dem Account verknüpft werden, um einen Nachweis zu haben.
Die GEO-Beta kann mit der DJI Phantom 3 und Inspire 1 genutzt werden. Android-Nutzer können die Beta-APK direkt bei DJI herunterladen, iOS-Nutzer müssen eine E-Mail-Adresse an DJI schicken, um Zugang zur Beta zu bekommen. Lange soll die Beta-Phase aber eh nicht dauern und die Funktion dann in die DJI GO-App einfließen. Neben der App benötigen Nutzer auch ein Update der Drohnen-Firmware, um GEO nutzen zu können.
Während dieses System sicher keine bewussten Flüge über „verbotene“ Gebiete verhindern können wird, ist es dennoch eine gute Absicherung für Nutzer, die sich eventuell gar nicht bewusst sind, dass sie in der Nähe eines solchen Gebietes fliegen wollen. Unwissenheit schützt bekanntlich nicht vor Strafe, die Unwissenheit kann mit GEO bequem umgangen werden. Die benötigte Firmware und die Beta-APK können auf dieser Seite heruntergeladen werden.
Da ist ja fast jede Stadt in DE jetzt gelb 🙁
Müsste es nicht zur Meidung von Flugverbotszonen heißen?
Wenn du genau sein willst heißt es auch Flugbeschränkungsgebiet. Aktuelle Karten gibt es bei der Flugsicherung. Eine Flugverbotszone kommt aus dem Militär.
@Felix:
Flüge über besiedelten Gebieten sind auch verboten, sollte man eigentlich mittlerweile wissen. Und irgendwie sind Städte wohl besiedelt 😉
Über besiedelte Gebiete zu fliegen ist nicht verboten. Sondern nur über grössere Menschenansammlungen, Krankenhäuser, Schulen, Verkerhsräume (Strassen), etc. Über fremde Grundstücke darf man auch fliegen. Nur wenn sich der Bewohner belästigt fühlt weil es häufig vorkommt kann er ein Verbot erwirken.
Die Gemeinden können auch individuelle Verbote oder Einschränkungen verfügen. Weil eben das Fliegen in geschlossenen Ortschaften nicht verboten ist. Wenn aber zum Beispiel über Grünflächen öfters mal was passiert ist dann wird das eingeschränkt.
@fraggle
Erst informieren dann schreiben 😉
Es gibt keine obskuren „Luftraumbeschränkungen“ für unbemannte Luftfahrzeuge.
Anstatt sich auf irgendwelche auf mysteriöse Weisen zustande gekommenen „Beschränkungskarten“ zu verlassen, kann man einfach einen Teil der regulären Flugplanung wie bei bemannten Sichtflügen machen: „Streckenplanung“ mittels eines gültigen VFR ICAO-Kartenblatts und vor dem Fliegen die NOTAMS durchlesen.
Die Luftraumstruktur in Deutschland ist auf folgendem PDF schön dargestellt: https://www.dfs.de/dfs_homepage/de/Flugsicherung/Luftraum/Luftraumstruktur_11122014.pdf
Grundsätzlich ist die Idee von DJI nicht schlecht. Ich wäre Froh, wenn mir mein Kopter sagen würde, ob ich in einem Gebiet fliegen darf oder nicht. Leider ist aber das verwendete Kartenmaterial für die „Verbotszonen“ eine totale Katastrophe. Viele Zonen, die dort als „restricted“ gelten sind viel zu groß (5 km um Flugplätze, statt den vorgeschriebenen 1,5km). Viel schlimmer ist aber, dass auch viele Verbotszonen fehlen (In meiner Nähe fehlen 1 Flugplatz und 4 Helipads!).
Mit dieser Karte ist das System nur ein großes Ärgernis. Ich als Hobbypilot müsste mir damit laufend Bereiche freischalten lassen, in denen ich von Gesetzt her sowieso fliegen darf und kann mich umgekehrt aber nicht auf die Warnungen verlassen und nicht sicher sein, dass ich bei einer Freigabe durch die App wirklich fliegen darf. Also muss ich weiterhin (wie auch bisher) Luftfahrtkarten lesen.