Digitale Grundkompetenz: 80 % der Bürger sollen sie bis 2030 haben

Der EU-Rat heute eine Empfehlung zu den Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche allgemeine und berufliche digitale Bildung und eine Empfehlung für eine bessere Vermittlung digitaler Fähigkeiten und Kompetenzen in der allgemeinen und beruflichen Bildung angenommen. Das Ganze ist meiner Meinung nach etwas schwammig formuliert, denn es wird nicht ersichtlich, was eine Grundkompetenz ist (außer EU-Aussagen, die man hier findet). Die COVID-19-Pandemie habe laut Aussage des Rates die Notwendigkeit einer digitalen Weiterentwicklung der allgemeinen und beruflichen Bildungssysteme hinsichtlich Resilienz, Zugänglichkeit, Qualität und Inklusion unterstrichen. Das ist ja grundsätzlich nicht wirklich neu. Gemäß den Zielen der digitalen Dekade hat die EU das Ziel gesetzt, dass bis 2030 80 % der Bürger im Alter von 16 bis 74 Jahren mindestens grundlegende digitale Fähigkeiten besitzen sollten.

Vor diesem Hintergrund und im Kontext des Europäischen Jahres der Fähigkeiten 2023, gewinnt der Fokus auf Vorbereitungen für die digitale Transformation in der allgemeinen und beruflichen Bildung zunehmend an Bedeutung, so der Rat. Es sei wichtig, Maßnahmen für alle Bildungsebenen (wie Vorschule, Grundschule, Sekundarschule, berufliche und akademische Bildung sowie Erwachsenenbildung) und Zielgruppen (wie Jugendliche, Erwachsene und Fachleute) im Kontext des lebenslangen Lernens zu ergreifen.

In der Empfehlung des Rates zu digitalen Fähigkeiten und Kompetenzen wird den Mitgliedstaaten empfohlen, nationale und gegebenenfalls regionale Strategien oder strategische Ansätze für digitale Bildung und digitale Fähigkeiten und Kompetenzen zu vereinbaren. Laut seiner Ausführungen fordert der EU-Rat die Mitglieder wie folgt auf:

  • nationale Ziele für die Vermittlung dieser Fähigkeiten und Kompetenzen festzulegen und zu überprüfen,
  • Maßnahmen zu ergreifen, die sich an „vorrangige oder schwer erreichbare Gruppen“ richten,
  • die Vermittlung digitaler Fähigkeiten und Kompetenzen in der Primär- und Sekundarbildung zu verstärken,
  • die bereichsübergreifende Vermittlung digitaler Kompetenzen im Rahmen unterschiedlicher Fächer zu fördern,
  • die digitalen Fähigkeiten und Kompetenzen aller Hochschulstudierenden zu verbessern, indem entsprechende Lernmöglichkeiten auf allen Stufen und in allen Fächern geboten werden,
  • Erwachsenen die Möglichkeit zu geben, digitale Kompetenzen zu erwerben, und den Mangel an IKT-Fachkräften zu beheben.

Die Europäische Kommission soll das Ganze in den jeweiligen Mitgliedsstaaten überwachen und in den nächsten Jahren einen Bericht abgeben. Übrigens, wenn du es bis hier hin geschafft hast, hast du vermutlich schon eine gewisse Digitalkompetenz 😉

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

13 Kommentare

  1. digitale Grundkompetenz: _in der Lage sein, sich vom digitalen Gängelband auch gängeln zu lassen._

    finanz. Inklusion: _keiner darf dem bargeldlosen Trend entkommen_

    Demokratie: plutokratie (s. Stiftungen, etc.)

    Stärkung kollektiver Resilienz: den Definitionen v. oben, a-priori zu widerstehen

  2. Yeah, ich hab die Caschy-Prüfung bestanden, ich bin unten am Text angekommen. 😛 Die Zielvorgaben der EU lesen sich wie ein Buzzword Bingo für Senioren.

    • So ist das eben mit der Politik. Abstrahiert man, werden Texte kürzer und allgemeiner. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese gelesen werden, steigt jedoch. Will man zu jedem Punkt etwas substanzielles schreiben, kommt man unter 30 Seiten nicht raus. Das wiederum liest aber niemand.

  3. Bingo. Wehe dem, der nicht auf WEF/NATO-Linie ist, nicht die Phrasen der monolothischen News nachplappert (sie sind das abverlangte „Heil“ von heute, die einer jeden öffentlichen Äußerung vorangehen müssen), nicht bald per Klima-Buttplug seinen Methan-Ausstoß überwachen lässt (uvm., was ich nicht willens bin *hier* zu schreiben).
    Dass iPads in der Grundschule einen Scheiß mit Medienkompetenz und Programmierfähigkeiten zu tun haben, dass Smartboards Geld-, Zeit- und Materialverschwendung gegenüber altmodischer Tafel + Beamer sind, dass man vielleicht lieber zusehen sollte, dass die Kinder überhaupt richtig Lesen und Schreiben lernen (nein Schreiben nach Gehör ist eine Scheißidee) und bevor man von Fachkräfte-Nachfrage schwafelt erstmal *alle* hiesigen (auch ausländischen) Kinder, die via Geisteskraft dazu imstande sind, dazu bringen muss nen Abschluss machen, dass man sich was gegen ausgefallene Stunden wegen Lehrermangel einfallen lassen sollte, dass endlich der scheiß Föderalismus im Schulwesen weg muss (die Leute bringen den nächsten Adolf so oder so an die Macht, wenn das so weitergeht wie jetzt), solche Dinge hört man von der üblichen Propaganda-Kaste viel zu selten.

    Dass bis 2030 mehr Leute als heute wissen, dass eine Suchmaschine kein Browser ist, ist meines Erachtens ausgeschlossen. Die Schule und damit Gesellschaft versagt bei viel elementareren Dingen, dass man jetzt wegen fehlenden IT-Kenntnissen Tränen vergießen müsste.

    • Hallo Niemand, schade daß Du durchaus richtige Kritikpunkte wie fehlende Lehrkräfte, ausfallenden Unterricht, mangelnde Fähigkeiten von SchülerInnen in Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben, Textverständnis, Rechnen usw. nennst, gleichzeitig aber ddann zu „Argumenten“ – ganz bewußt in Anführungszeichen geschrieben – wie dem „methan-Butplug“ schreibst. Ich kann mich den sachlich stimmigen Teilen Deines Postings ja durchaus anschließen wünschte aber sie kämen aus einer anderen Denkrichtung als der die sich dann über Fragen des Klimaschutzes in dieser Form ausläßt. Es fehlt wohl bei manchen doch nicht nur an digitaler Kompetenz

  4. Die Strategie der Bundesregierung ist es also, darauf zu warten, bis alle gestorben sind, die nicht mit Internet aufgewachsen/im Berufsleben in Berührung gekommen sind. Was ein Erfolg.

  5. Das ist ja mal geil wenn man sich solche „vagen“ Ziele gibt.
    Da weiß man, dass man auf dem absteigenden Ast ist………..

  6. Die Bilder sagen alles. Das Netz wird stärker kontrolliert, die Person gläsern, was wir heute als selbstverständlich ansehen wird erschwert. China light. Alles voller Schneeflocken und Geldmacher.

  7. Fakten zur „Digitale Grundkompetenz“ findet man nicht, nur Worthülsen und frome Wünsche. Es gibt keine Inhalte was nun zur „Digitale Grundkompetenz“ notwendig ist. Jedenfalls nicht einen Microsoft Windows ein- und auszuschalten. Übrigens gibt es den Aktionsplan seit 2018. Ich arbeite schon länger in der beruflichen Bildung und von der EU-Idee kommt direkt wo die Bildung stattfindet einfach nichts an. Sicherlich sind die Fördermittel zur Geldverschwendung an Unternehmensberatungen gedacht.

  8. NATÜRLICH ist das allgemein gehalten. Es soll ja auch von den Mitgliedsländern konkretisiert und umgesetzt werden. Verstehe nicht, wie man sich darüber aufregen kann.

    • Der Deutsche regt sich gerne auf, ist leider so. Und wenn ich lese, dass direkt wieder die üblichen Themen (Bargeld, digitales Gängelband etc.) kommen, so weiß ich: jupp, eine deutsche Website.

      • Naja, der Deutsche ist geradezu auf „wasch mich, aber mach mich nicht nass“ trainiert. Und da wir hinsichtlich der Digitalisierung zwar im EU-Schnitt liegen, wenn damit auch nicht sonderlich weit vorne, gibt es ja auch keinen Grund, irgendetwas zu ändern. Und die Zukunft? Pah, so neumodisches Zeug wird sich ohnehin nicht durchsetzen. 😉

  9. Wie wäre es übrigens mal mit der „Digitalkompetenz“ im Verkehr, egal ob Fußgänger oder Autofahrer, nicht auf ein handy-Display zu starren, sondern seine volle Aufmerksamkeit auf den Verkehr und die Passanten zu richten? Im Lokal und im bus nicht lautstark Musik- und Video-Clips aus plärrenden Smarphone-Speakern abzuspielen oder sich in einer Lautstärke mit einem Telefon-Gegenüber zu unterhalten, daß man eigentlich gar kein Telefon bräuchte? Digitalkompetenz bedeutet auch Kinder und Jugendliche so zu erziehen, daß sie neben Tablet und Smartphone auch noch Bücher, neben Google auch noch den Index einer Bibliothek lesen und anwenden können? Digitalkompetenz heißt m. W. auch sachgerecht entscheiden zu können wann ich was wo und wie einsetze.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.