Die Niederlage gegen die Informationen
Diesen Beitrag werden wohl nur Leser verstehen, die hier ne Weile mitlesen. Man (also ich) muss auch mal Eier in der Hose haben. Blogtechnischer Art. Zugeben, dass ich mich getäuscht habe. Ich muss zugeben, dass ich meinen oft gepriesenen und vorgestellten Minimalismus in Sachen Onlinediensten nicht einhalten kann. Dienste wollte ich ausmisten. Mich in allem auf ein Minimum beschränken. Wenig Dienste, lieber eierlegende Wollmilchsäue, die so gut wie alles können und nichts kosten.
Ich habe es versucht – ich bin gescheitert. Nicht, weil die wenigen Dienste schlecht sind – nein, sie können eben nicht alles so bequem wie andere Dienste. Ich dachte: „ach was, lieber mit einem Dienst zu 75% zufrieden, als mit zweien, die ich zu 100% schätze“. Bullshit. Nehmt die Dienste wie sie kommen – macht euch aber nicht komplett von ihnen abhängig. Immer Alternativen im Hinterkopf haben.
Über die ach so tollen Google Bookmarks habe ich geschrieben – die ich mittlerweile einfach nur grottig und umständlich zu bedienen finde. Über temporäre Lesezeichen, die ich später mal abklappere. Müll. Über Evernote, mit dem ich auch Aufgaben verwalten kann. Total nervig und umständlich.
Wie es momentan bei mir ausschaut? Lesezeichensynchronisation via Google Chrome. Zufrieden? Eigentlich nicht, Xmarks ist bekanntlich besser und macht den Switch zum Firefox einfacher. Aufgaben? Momentan mit Wunderlist, das gibt es zwar „nur“ auf iPhone, Mac und Windows – langt mir aber bisher. Screenshots machen und hochladen? Droplr. Chat und Voice? Adium und Skype, dazu Tweetdeck als Adobe AIR-App oder als Web App in Google Chrome. E-Mail? Komplett Google Mail mit Active Inbox. Temporär Seiten bookmarken und später lesen? Instapaper. Mal wieder – und nicht Read it Later. Musik? Weiterhin Grooveshark nebst diversen Radiosendern.
Es gibt keine pauschalen Lösungen. Jeder von uns bewegt und arbeitet anders im Internet. Viele Dienste, viele Möglichkeiten – bei dem anderen passt das besser, beim anderen eben jenes. Lasst euch also nicht von irgend welchen Leuten erzählen, sie hätten die ultimative Lösung für euer Problem gefunden. Das ist Bullshit. Die ultimative Lösung baut ihr euch selber aus Puzzleteilchen zusammen.
Und wenn ihr irgendwann mal hier im Blog ein Puzzleteilchen findet – wunderbar. Und die letztens mit euch geführte Suche nach dem Papierlosen Büro? Ich für meinen Teil kann das vergessen: das Scannen und online sortieren würde mich mehr Zeit kosten, als wie bisher den ganzen Mumpitz zu lochen und in einen Ordner zu packen.
Warum der Beitrag? Wie viele bin ich dauernd auf der Suche. Nach Tools, die mir das digitale Leben erleichtern, die es besser machen. Und diese Suche möchte ich hier weiterhin mit euch teilen. In diesem Sinne, nicht von der Überschrift irre leiten lassen – eine Niederlage bedeutet nicht einen verlorenen Krieg 😉
Danke fürs Lesen und danke für zukünftige Tipps von euch.
Ich kann immer noch mit Zettel und Kugelschreiber umgehen von daher brauche solche Tools wie Wunderlist und Co. nicht. Das Paperlose Büro habe ich schon vor langer Zeit aufgegeben, da ich weder Zeit noch Lust habe alles einzuscannen, zu archvieren etc pp. Lochen, abheften, fertig. Wenn irgendjemand mal eine Kopie von Dokument XYZ braucht, werfe ich meinen All-in-One Drucker an und drücke den Knopf „Kopieren“.
Ich brauche nur meinen Browser, E-Mail Client, nen Officeprogramm, nen guten Audio/Video Player und fertig. Teste auch viele Programme, Webtools usw. aber nach ca. 4 Wochen liegt das Stück Software nur Dumm in der Ecke, deinstall und vergessen.
Das Internet hat uns Menschen ziemlich verändert! Damals war alles noch schön bunt und voller lecker toller Sachen, aber nach 10 Jahren aktiv im WWW langweile ich mich nur noch zu Tode. Also von daher, nix dolles mehr.
Naja mit höheren Ansprüchen steigt eben auch die „Gefahr“ das man mehrere Programme braucht.
Ich selbst komme beispielsweise mit Chrome und Google hervorragend zu recht. Dazu noch LibreOffice (weil bei Google Docs echt ein paar Sachen fehlen) und das genügt mir.
Okay am papierlosen Büro bin ich auch gescheitert, aber das sind schon viele andere davor auch *g*
„nicht“ wollte er noch hinzufügen… oO
Diesen Beitrag verstehe ich nicht…
Was hat das ganze mit Eiern in der Hose zu tun und was überhaupt ist hier die Kernaussage? Der Titel passt ebenfalls nicht, in ganzen Beitrag kommt nicht einmal das Wort Information vor. Stattdessen machst du eine Software schlecht und eine Andere gut – mit dem eigentlichen Informationsfluss hat das herzlich wenig zu tun – richtig wäre in dem Fall gewesen: „Meine persönliche Niederlage gegen die Verwaltung relevanter Informationen“.
Schön dass du empfiehlst dass man mit seiner Software zufrieden sein sollte, aber mal ehrlich: Wer tut das nicht? Ich kaufe doch auch kein Haus welches mir nicht gefällt.
Und wie Josef schon sagt: Selbst denken (und zwar in allen Bereichen des Lebens), aber ich finde es schon schade dass man das heute überhaupt noch erwähnen muss.
„Nehmt die Dienste wie sie kommen“ – den Satz finde ich am besten 😉 Mal sehen was Dropbox oder Google mir auf eine Mail antwortet, in der ich sie darum bitte, ihre eigene Software an meine persönlichen Bedürfnisse anzupassen 😀
Das Wort „Bullshit“ passt übrigens ebenfalls in keinster Weise in diesen Post und entzieht dem Ganzen die Seriosität. Weder vom Inhaltlichen, noch vom eigentlichen Wortgebrauch.
Ich will nicht flamen, aber ich bitte um Aufklärung und Korrektur wenn ich falsch liege
Tjaja, warum dieser Beitrag? Das würde mich schon sehr sehr interessieren – aber eigentlich auch nicht. Ich liebe diesen Blog und ich mag wahrscheinlich Dich – aber wer kann das schon so genau sagen.
Papierloses Büro: „Mach nichts böses“ so die Prämisse bei unserem Informationsgottes – aber leider ist das nicht ausreichend: Es heißt ja nicht: mach nur Gutes. Ist Euch schon mal aufgefallen, dass Win7 es nicht schafft in einem Ordner eine Datei zu finden, die neu erstellt wurde? (Zumindest bei mir versagt sie regelmäßig – und das bei Win in der wievielten Generation – mit 64 bit und das x*x*x-fache an 640kb Arbeitsspeicher…)Das ist die digitale Zukunft – alles muss indiziert sein – alles muss so vorbereitet sein, dass andere es direkt stehlen können. Nein Danke: lieber altmodisch mit dem Terminplaner als online mit Backup. Leider: Mein Vertrauen in die andere Dienste reicht soweit wie: „Brave new World.“ Dank Wikileaks und Co gibt es für den ganzen Mist auf der Welt auch „Beweise“ (und man muss nicht seinen Verstand dafür gebrauchen um die Unstimmigkeiten in der Welt zu finden)
Es gibt nur weniger Projekte auf der Welt, die jemandem etwas wirklich kostenlos zur Verfügung stellen und auf Spenden hoffen (google macht das NICHT – die holen sich IMMER die Daten). So bleiben die Tapferen immer nur bei kleinen Projekten, Insellösungen … aber wie zeigte es sich in der Evolution:
Wer breit gefächert setzt – wird am Ende noch da sein. (Diese Aussage bedarf mehr als nur 1 Minute Gehirnarbeit um sie zu begreifen!)
So wird es auch hier sein: Eine ultimative Lösung wird es nicht geben – es gibt IMMER Entwicklung, Aussterben, Auferstehungen und Neuerungen…
Das Leben ist ein Wandel und nur im Tode werden wir unser Streben nach Stabilität und Kontinuität finden (ok, dass ist nur Glaube).
Lustiger Beitrag, da erkennt sich bestimmt macher wieder. Temporär Seiten bookmarken und später lesen? Später? Jau, ich habe auch schon so viel gesammelt um es später zu lesen. Früher: mach mal schnell eine Kopie. Heute: Scan mal eben schnell ein. Das kannste vergessen. Liegt alles brach herum. Früher: im Ordner, Heute: auf der Festplatte. Auch Programme mal eben runtergeladen, probier ich später mal. Bis es soweit ist, gibt es schon den Nachfolger oder ein anderes Programm. Ich finde es aber trotzdem immer wieder spannend nach Programmen zu suchen, die ich benutzen möchte und die mir einen Nutzen versprechen. Viele ausprobiert und wieder gelöscht. Eigentlich bleibt man wirklich nur bei ein paar Programmen hängen. Es gibt z.B. so viele tolle, auch neue, Brennprogramme, aber solange ich kein Blu-ray brauche brenne ich immer noch mit meinem „Uralt“ Nero. Davon gab es auch schon X Nachfolger. Einfach aus Gewohnheit. Und so werde ich, auch aus Gewohnheit und aus Neugier immer weiter suchen. Fröhliches Suchen allen Lesern.
Oh Gott! Wenn ich an meine Programme denke und an Alternativen oje oje… bei manchen gibt es Alternativen, aber es ist meist geschmackssache…
PDF24
PDF Creator
PDF X-Change Viewer
Synkron – für mich Alternativlos, da andere Programme das nicht so bequem können
Chrome
Firefox
Thunderbird – für mich Alternativlos
XnView
TeamViewer
PicPick
Ccleaner
QDir – besser als FreeCommander weil DREI Fenster statt ZWEI (auf nem 24″)
SicherLöschen
Ich lese diesen Blog sehr gerne und bin immer wieder überrascht, welche Tools und Dienste hier vorgestellt werden. Komischerweise hat das jedoch sehr sehr selten Einfluss darauf, dass ich einen Dienst wechsel oder für Aufgabe XY ein neues Tool nutze. Selbst Plugins im Browser haben es bei mir schwer. Ich hab mein optimales Software-Setup seit Jahren so gut wie unverändert.
Wirft man einen Blick auf die Stats von iusethis.com, so sieht man unter den Top Apps nur Programme, die es schon seit Jahren gibt.
Stimmt schon.
Aber: Du schreibst „…Nehmt die Dienste wie sie kommen – macht euch aber nicht komplett von ihnen abhängig. “
Wie soll ich das als Android-User hinbekommen? Unabgängig von Google ???
Und wo ist das nun die Überraschung? Keine Lösung ist Perfekt. Und Billige Software/Dienste können da Preisbedingt schon gar nicht mithalten.
Wobei ich allerdings sagen, die Liste ist auch etwas merkwürdig. Google Bookmarks statt Delicious? Das Notizprogramm Evernote zur Aufgabenverwaltung missbrauchen? Ein billiger Newcomer als Wunderlösung?
Ernsthaft, das kann doch nur schief gehen 😉
Wobei ich allerdings auch nie verstanden hab was der ganze Hype um Wunderlist und Evernote soll. Die können beide nicht viel und das nicht mal gut. Und vor allem die iPhone-Version von Evernote ist einfach nur grottig. Während Wudnerlist mit dem jügsten Registrierungs-Zwang und der merkwürdigen Homepage auch jedes Vertrauen bei mir verloren hat.
des puzzle is ja gar kein 3d bild
🙂 hatte mir schon gedacht daß so ein Beitrag irgendwann von dir kommt – wie in den Antworten zu lesen geht es vielen genauso. Auch ich lasse mich gerne von deinen Tipps „verführen“ und teste das eine oder andere Progrämmchen aus. Bei mir kommt auch noch hinzu daß ja mittleweile die ganze Familie irgendwie mit irgendwas online ist – viele der Tools habe ich wieder durch einfache Kommunikation einen Familienkalender und weitere Normaloprodukte ersetzt 🙂
Bei einem Webworker sieht das ganze natürlich anders aus. Aber wie du geschrieben hast – jeder braucht halt seine Umgebung und die dazu passenden Tools. Und um das herauszufinden ist diese Blog eines der Besten.
Ciao
Thomas
…. TGIF
ich hab auch nach lösungen gesucht und im endeffekt featgestellt, das nix schneller geht als lochen und einheften. und bloss weil das nicht digitalisiert ist, heisst es noch lange nicht, das es der Rest auch sein muss.
das einzigste, was bei mir überall perfekt synchron läuft ist dropbox. beim rest gibt es immer was zu beanstanden.
ich kann caschys beitrag vollstens unterschreiben.
Also ich bin mit der Funktionalität von google sehr zufrieden.
deckt fast alles was ich brauche ab. Ich verwende igoogle mit allen erdenklichen gadgets (mail, bookmarks, nachrichten).
Für mich ist das wirklich ausreichend undvorallem hab ich überall meine Daten verfügbar egal wo ich mich befinde und welchen browser ich auch verwende.
Schön wäre noch wenn es bei google so ne funktion wie lastpass geben würde. Dann wäre alles blendi!
den Rest der digitalen notizen bookmarke ich mit YAGBE und ornde ich bei Interesse zu – das reicht mir.
peace
kenne solche fasen. immer nach dem optimalen suchen, alles finden was alles ein facher macht…………määäääääääähhh
scheis drauf.
das beste ist man beruft sich auf die guten soliden progies.
meisten ist ja alles in ordnung.
der mehrwert gegenüber dem stress ist zu klein um nach perfection zu suchen.
Die Effizienz eines papierlosen Büro`s hängt ja auch sehr von den eigenen Gewohnheiten ab. Lochen und abheften ist für viele eben optimal, weil es jahrelange Gewohnheit ist.
Ich muss zugeben, dass ich gerade mal zwei Ordner mit Papier-Dokumenten habe. Geburtsurkunde, Sozialversicherungsausweis, Zeugnisse, usw. Eben Dokumente, die man (noch) zwingend als Papier benötigt.
Alles andere wandert sofort in meinen kleinen Tischscanner, der auf Knopfdruck scannt, mich nach Tags für das Dokument fragt und es dann in meinen Ordner für Dokumente ablegt. Synchronisiert wird der Ordner dann mit meinen MobileMe Account, sowie zusätzlich in die Dropbox.
Fragt mich nun z.B. mein Steuerberater nach der Nebenkostenabrechung von 2009, so bemühe ich Spotlight, suche nach den Tags „Nebenkosteabrechunung“ und „2009“, finde das Dokument, und hänge es per Klick an eine E-Mail. Thats it!
Generell ist die Abhängigkeit von einem Dienst oder Anbieter nie gut.
Ich selbst habe aber eher einen Gegentrend. Zu den Spitzenzeiten hatte ich allein auf meinem USB-Stick über 300 Programme, die meisten für Spezialanwendungen.
Jetzt habe ich noch die Liste um in Notfällen auf viel zugreifen zu können, aber habe an Software ziemlich ausgemistet, womit nur mehr sehr wenige übrig geblieben sind. Mit diesen bin ich jetzt schon längere Zeit glücklich, Programme mit ähnlichem Funktionsumfang aber ähnlicher Spezialisierung nutze ich kaum bis gar nicht.
Webdienste fallen bei mir auch ziemlich flach. Kein Facebook, kein Twitter, kein was-weiß-ich.
Aufgaben werden am Handy verwaltet mit Exchange-Sync.
Keep-it-simple mit wenigen Diensten ist das was bei mir nach vielen probieren übrig geblieben ist. Ich möchte mir das Leben mit Tools erleichtern und nicht ob der puren Möglichkeiten möglichst viel machen.
Thalon
Man sollte sich nichts vormachen und glauben, dass man die Zeit, die man mit der extensiven Suche nach „Zeitsparern“ verbringt jemals wieder bekommt. Aus Neugierde, Hobbylosigkeit und was weiß ich sich auf die Suche zu begeben ist ja ok, alles andere ist Selbstbetrug.
Gerade heute morgen noch den Spruch „Für Eile habe ich keine Zeit“ gehört. Irgendwie passend. Wer wirklich Zeit sparen will sollte langsamer machen.
Ich bin berufsbegleitend Student der Wirtschaftsinformatik und arbeite in der IT-Zentrale von so einer Art Konzern. Ich behelfe mir auch mit Puzzelteilchen. Das papierlose Büro wollte ich auch schon realisieren. Hab mir sogar extra ein Grafiktablet für handschriftliche Notizen gekauft. Ich bin zu diesem Schluss gekommen:
Den Traum des papierlosen Büros werden wir noch so lange träumen bis nicht nahezu jeder den digitalen Daten in den Punkten Datenschutz, Datensicherheit und Integrität genau so viel Vertrauen schenken kann wie dem Papier. Das fängt an beim Kassenzettel, geht weiter mit Kontoauszügen und endet vielleicht bei der Gehaltsabrechnung.
Das Problem der Inputgeräte erscheint mir dagegen gar nicht mal so groß. Ich nehme an es wird auch, ohne dass man es darauf anlegt, schon weit vor den o.g. Problemen gelöst sein.
Ich komm mir eh schon immer wie ein ewiges Versuchstier vor… aber irgendwie wäre es ja fast langweilig, wenn alles perfekt liefe.