Deutschlandticket: VCD warnt vor Wirrwarr
Es ist scheinbar ein bisschen untergegangen im Trubel, in dem sich Deutschland momentan befindet. Aber: das Deutschlandticket ist noch Thema und soll schon bald an den Start gehen. Der VCD Verkehrsclub Deutschland e.V. fordert indes Verbesserungen bei den Jugend- und Sozialtarifen. Das 49-Euro-Ticket sei laut des Vereins ein großer Fortschritt, doch für viele sei es zu teuer.
Einige Länder wie Bayern, Berlin, Hessen und das Saarland reagieren bereits, doch dadurch entstehe unter Umständen ein neuer Flickenteppich: In Berlin und Hessen ein Sozialticket – zu unterschiedlichen Preisen und nur lokal gültig; im Saarland ein ermäßigtes Deutschlandticket für die Jugend – bundesweit gültig. Markus Söder kündigt für Bayerische Studierende und Azubis ein deutschlandweites Ticket an – zu einem etwas geringeren Preis.
Der Verein appelliert deshalb an die Länder, ein neues Wirrwarr zu verhindern und einheitliche Ermäßigungstarife einzuführen. Es sei nicht vermittelbar, wenn eine Schülerin mit dem bayerischen Jugendticket aus Aschaffenburg ins hessische Hanau fahren kann, der Schüler mit dem sogar etwas teureren ’Schülerticket Hessen’ aber nicht von Hanau nach Aschaffenburg kommt”, sagt der Sprecher des VCD, Dominik Fette.
Der VCD fordert für das Deutschland-Ticket einen einheitlichen Jugend- und Sozialtarif. “Für viele sind 49 Euro schlicht zu viel. Es ist wichtig, ihnen Teilhabe zu ermöglichen, die über die Grenze des Bundeslandes hinausgeht”, so Fette. Auch für diese Fahrgäste sollte die ständige Tarif-Kalkulation entfallen: Lohnt sich eine Monatskarte, oder sind bei selteneren Fahrten doch die Einzelfahrscheine günstiger?
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Die Diskussion kann nicht ganz nachvollziehen, die normale Monatsfahrkarte nur für Dresden kostet aktuell 66,40€, als Jahresabo 10€ weniger für Schüler/Sozialschwache noch mal 10€ weniger.
49€ Bundesweit ist dagegen bereits ein Super Angebot und meiner Meinung nach nicht zu teuer, solange kein Abozwang für 12 Monate besteht.
Wie wäre es mit 9 Euro monatlich? Oder hat das zu gut geklappt? Andere Länder machen es sogar kostenlos!
Ja klar 9€ und den Rest zahlt der Bund von den Steuern aus der Portokasse. Na das hilft beim Schuldenabbau, der eh schon unmöglich ist.
Verschenken wir doch die Tickets oder besser warum zahlt der Staat nicht freiwillig Bahnfahrenden eine Provision und erhöhen die Steuern damit Hinz und Kunz endlich sich die Fahrt leisten kann.
In meinen Augen sind selbst 49€ zu günstig und woher der Rest der Differenz herkommt, scheint wohl nicht zu interessieren.
Ich halte von diesem Ticket so rein garnichts und das macht die Bahn auch nicht interessanter.
An Pünktlichkeit und der Infrastruktur hapert es eher in meinen Augen als am Preis.
Tägliches Bahnfahren ist sowieso nur für den Beruf habenden sinnvoll und der konnte meist über die Fahrtkosten abrechnen oder sonstiges.
Selten hier so ein Unsinn gelesen Hauptsache dir geht’s gut und musst dich nicht mit den Problemen der „Geringverdiener“ auseinander setzten. Denk mal über das Thema soziale Kompetenz nach.
49€ ist für viele in sozial schwachen Umfeld noch zu viel.
Wie gesagt, wenn es sich um beruflich angewiesene handelt, die pendeln müssen, gab und gibt es die Möglichkeiten der Fahrtkostenbeantragung oder ähnliches.
Hier wird aber vielmehr die Möglichkeit geschaffen, dass nun jeder Bahn fahren sich leisten soll und ob dies nötig ist, bezweifle ich.
Aber auch nur meine Meinung. Es hat nichts mit dem Thema soziale Kompetenz zu tun.
Was man sich nicht leisten kann, kann man eben nicht nutzen oder eben seltener.
Nächster Schritt kostenlose Restaurant-Tickets die vom Staat und den Steuern finanziert werden, damit auch jeder mal schick Essen gehen kann?
Mit dieser Meinung stehe ich alleine da aber dies ist mir auch egal.
Nein, stehst du nicht. Ich bin auch der Meinung, dass der Staat über die bestehenden Sozialleistungen hinaus, nicht auch noch den bundesweiten Nahverkehr in Rahmen eines Sozialtarifs zur Verfügung stellen sollte. Es gut zu finden, dass jeder quer durch Deutschland düsen kann, hat auch nichts mit sozialer Kompetenz zu tun. Wie du schon sagst, was kommt als nächstes? Kostenlose Flugreisen? Die eigentliche Zielgruppe des 9-Euro-Tickets waren seinerzeit auch die Pendler. die entlastet werden sollten.
Danke dir. Einer der es versteht!
Um die Pendler zu entlasten, hätte man die Pendlerpauschale für Berufsbetreibende erhöhen können. Dies wäre von Vorteil gewesen.
Hier sehe ich eher eine Mehrleistung für andere. Langfristig buttert der Staat auch mehr in diese Gruppe als in die steuerzahlende Arbeitsgemeinschaft.
Selbst das BG mit 500€ ist in meinen Augen zuviel. Es gibt Arbeiter, die nicht mal annähernd soviel für sich haben im Monat. Abzüglich aller Kosten, die diese selber tragen müssen, sind dies oft deutlich weniger. Aber das ist ein anderes Thema.
Hallo Linn, „Hier wird aber vielmehr die Möglichkeit geschaffen, dass nun jeder Bahn fahren sich leisten soll und ob dies nötig ist, bezweifle ich.
Aber auch nur meine Meinung. Es hat nichts mit dem Thema soziale Kompetenz zu tun.
Was man sich nicht leisten kann, kann man eben nicht nutzen oder eben seltener.
Nächster Schritt kostenlose Restaurant-Tickets die vom Staat und den Steuern finanziert werden, damit auch jeder mal schick Essen gehen kann?“ die Lösung hieße bedingungsloses Grundeinkommen. Ist bekannt und wurde bislang leider nicht umgesetzt . Insofern bleibt dann nur die Förderung einzelner güter und dienstleistungen, so daß sie für alle menschen, auch die die von staatlichen Zahlungen abhängig sind, erreichbar Bleiben. Denn auch Leute die nich oder nicht mehr arbeiten , haben Freunde , Verwandte, Eltern, Kinder in Bereichen die nicht innerhalb eines Verkehrsverbundes liegen, (das kann sogar im gleichen Bundesland der Fall sein) und haben dennoch einen anspruch auf die Wahrung dieser lementaren Sozialkontakte, und zwar nicht durch WhatsApp sondern durch Begegnung im wahren Leben. Dazu muß ihnen der Staat also wir alle die Mittel an die hand geben, wenn nicht durch das BGE, dann eben durch eizelne Sachleistungen wie das geförderte 49,– Euro-Ticket . Die bundesrepublik arbeitet mit einer _sozialen_ marktwirtschaft, nicht mit einer reinen marktökonomie wie z. B. die USA .
Dazu muß ihnen der Staat also wir alle die Mittel an die hand geben, …
Muss der Staat und wir auch nicht. Sorry aber das ist schon frech diese Behauptung und in meinen Augen auch Blödsinn, denn warum muss der Staat oder warum müssen wir dies unterstützen?
Ob jemand zu seiner Familie, seinen Verwandten oder Freunden kann oder, nicht, liegt an jedem selber und sollte nicht als Grundlage genutzt werden für staatliche Leistungen.
Gehe ich von meinen Eltern aus, die beide Arbeiten waren bis zur Rente, konnten wir damals auch nicht jede Woche zu unseren Verwandten fahren und haben es überlebt.
Was mit diesem Ticket herrscht und dem BG ist Volksverwöhnung. Es sollte belohnt werden, wer arbeitet und nicht entlastet, wer es nicht will.
Die Forderung nach dem bedingungslosen Grundeinkommen ist umgesetzt wirtschaftlich gesehen eher langfristig der Untergang.
Na gut, dass ich nichts zu sagen habe.
Gut, ich finde auch das niemand ein Recht auf bezahlung von reisen zu freunden oder verwandten durch den Staat hat.
Allerdings muss man hier unterscheiden zwischen leuten dich nicht arbeiten KÖNNEN zu Leuten nicht nicht WOLLEN.
Grundeinkommen find ich auch nicht den untergang sondern eher alternativlos. Die Bildungsstandards die sich die Industrie wünscht können viele einfach nicht mehr erfüllen.
Solange Bildung wie Studium etc. ein Privileg für reichere und Leute mit guten kontakten ist, wird das Grundeinkommen kommen MÜSSEN. Außer man will eine Obdachlosenwelle vor der eigenen Haustür.
Es gibt auch Leute, die nicht mehr arbeiten und denen das 9€ Ticket sehr geholfen hat. Ich hab z.B. in einem Bericht gesehen, dass eine verwitwete Rentnerin mit ~300€ Rente nach sehr vielen Jahren mal wieder eine alte Freundin besuchen konnte, die 100km weit weg wohnte.
Das war ihr vorher nicht möglich, da alles Geld für das „am Leben bleiben“ drauf ging.
Schon allein aus diesem Grund sollte es verbilligte Sozialtickets geben.
Und wenn man sowas nicht in sein Gepöbel mit einbezieht hat das sehr viel mit sozialer Kompetenz zu tun.
In welchen Land kann man kostenlos fahren?
In Luxemburg.
Braucht man dafür einen Zug? Da kann man ja zu Fuß alles erreichen.
Durch Steuern gibt es kein Land auf der Welt wo man kostenlos fährt.
Genau und in Luxembourg bezahlen die Leute mit Einkommen unter 20000€ im Jahr mit Sicherheit auch Steuern und ab dem Punkt beißt sich der Affe wieder in den Schwanz, denn da werden einfach alle durch Steuern gezwungen die Bahn zu bezahlen.
Nicht pauschal schlecht aber sollte nicht unerwähnt bleiben.
Z.B. in Luxemburg.
Die geplanten Maßnahmen sind beidpiellose Kichturmspolitik. Im Rhein-Main-Gebirt, wo vierBundesländer anliegen, machen Ländertickrts überhaupt keinen Sinn. Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter, wo an jeder Stadtgrenze neue Regeln galten.Die Profilierungssucht der Länderchefs ist empörend.
Natürlich. Aber das ist im Föderalismus ja nichts neues und ob für das Bundesverkehrsministerium das Mittelalter wirklich schon vorbei ist… lassen wir das. Wichtig wären massive Investitionsprogramme in Schiene und ÖPNV-Angebot – es werden Jahrzehnte vergehen, bis diese wirklich wirken. Deshalb jetzt anfangen. Dann brauchts eine Einigung auf drei deutschlandweite Monatstickets/Abos (Schüler, Nahverkehr, Fernverkehr, meinetwegen für den Start in der Größenordnung 30, 60, 150 Euro), und dann schrittweise im Gegenzug eine Ausweitung bei der Gültigkeit auf diverse Shared Mobility Angebote. Länderweite Angebote wären komplett unnötig, für Gelegenheitsfahrer kann es noch regionale Tickets geben.
Der VCD befeuert mit seiner Forderung nach Tarifen für verschiedene Personengruppen das eigentliche Problem. In Hessen, wo man ein Sozialticket auf den Weg bringen will, muss die amtierende Landesregierung um den Machterhalt bangen. Andernorts stehen auch Wahlen an und die Vorwahlgeschenke sehen anders aus. Das könnte zu einem, eigentlich nicht notwendigen, Flickenteppich führen. Aber das eigentliche Problem des „deutschen Michel“ ist doch, dass er mit nichts zufrieden ist. Selbst bei einem kostenfreien ÖPNV fänden die Fahrgastverbände etwas zu meckern. Schlechte Taktung, zu voll, zu leer, zu unbequem, im Sommer zu kalt, im Winter zu warm, zu wenig Haltestellen (auf dem flachen Land) – diese Reihe könnte man nahezu unbegrenzt fortsetzen.
Das „Deutschlandticket“ für 49 € ist schon eine große Herausforderung, bei den verkorksten Strukturen des ÖPNV. Wer sich das nicht leisten kann oder nicht leisten will, der muss eben auf regional begrenzte Einzelfahrscheine zurückgreifen. Alle weitere Forderungen und Aktivitäten zur Fahrpreisminderung sind abzulehnen. Es sei denn, man kann die Strukturen kostensenkend verändern. Dann spricht ja Nichts dagegen, die Kostensenkung an die Kunden weiter zu geben.
Mal kurz zur Erinnerung für alle, denen 49 Euro noch zu teuer ist und die ein dauerhaftes 9 Euro Ticket fordern: Das wird aus Steuern subventioniert.
Sowas fordern Leute, die einen guten ÖPNV bei sich haben und die gerne von anderen Leuten leben. Steuern zahlen aber auch die vielen Menschen auf dem platten Land, wo 2x am Tag ein Bus fährt.
Logisch, dass die einen gerne ihren Komfort von den anderen bezahlt wissen wollen. Und statt über 49 Euro glücklich zu sein, was wohl schon zu 50% von anderen subventioniert wird, hätten sie gerne, dass die anderen gar 90% ihrer Kosten übernehmen.
Solange nicht überall in Deutschland ein guter ÖPNV vorhanden ist (und das würde Jahrzehnte dauern, selbst wenn man das wirklich wollte), ist das Fordern eines dauerhaften 9 Euro Tickets eine freche Forderung verwöhnter Großstadt-Egoisten. Freut Euch am Deutschlandticket – das ist schon ein ziemlich großes Geschenk!