Auswertung Umfrage Dezember 2022: Am 49-Euro-Ticket scheiden sich die Geister

2023 soll es starten: das 49-Euro-Ticket. Das war ein guter Anlass, um im Dezember 2022 einmal nachzufragen, wie so die Zustimmung bzw. vielmehr Nutzungsbereitschaft bei unseren Lesern ist. Die hängt sicherlich stark davon ab, ob derzeit ohnehin schon häufiges Pendeln angesagt ist. Denn da kann das 49-Euro-Ticket möglicherweise bares Geld sparen.

Wer hingegen meistens im Home-Office arbeitet, seinen Arbeitsweg zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem PKW zurücklegt, dem sind vermutlich auch 49 Euro immer noch zu viel für eine Monatsfahrkarte, auch wenn jene dann bundesweit gültig ist. Diese Erfahrung haben vielleicht einige Leser schon mit dem deutlich günstigeren 9-Euro-Ticket gemacht: Am Ende wurde es dann doch weniger genutzt, als anfangs angenommen, weil schlichtweg die Zeit und die Gelegenheiten fehlen.

Letzten Endes wird es sicherlich spannend werden, zu sehen, wie das 49-Euro-Ticket in der Masse angenommen wird. Da der Preis deutlich höher ausfällt als beim 9-Euro-Ticket, fehlen Erfahrungswerte. Genau deswegen haben die Diskussionen zwischen Bund, Ländern und Verkehrsunternehmen auch so lange angehalten und der exakte Start steht immer noch nicht fest. Ich selbst werde mir das Ticket nur unregelmäßig kaufen, weil ich die meiste Zeit im Home-Office arbeite und es sich somit auf Dauer für mich nicht rentiert.

Dabei lebe ich selbst in Hamburg, wo es zumindest ausreichend Busse, S- und U-Bahnen sowie auch Regionalbahnen gibt. Wer auf dem Land lebt, würde das 49-Euro-Ticket vielleicht sogar gerne nutzen, es fehlt ihm aber am Ende an den hinreichenden Möglichkeiten. Bedenkt man die 2022 gewachsene Unzuverlässigkeit der Bahn, dann überlegt es sich mancher sicherlich ohnehin zweimal, ob er zu wichtigen Terminen tatsächlich mit dem Zug fährt.

Doch kommen wir zu den konkreten Ergebnissen unserer Umfrage: Insgesamt haben 4.119 Leser abgestimmt – vielen Dank für die Teilnahme. Die konkrete Frage lautete „Wirst du 2023 das 49-Euro-Ticket nutzen?“ Die meisten Stimmen entfielen auf die simple Antwort: „Nein“ (1.806 Stimmen, 44 %). 11 % (439 Stimmen) sind sich im Übrigen aber noch unsicher. Zählen wir die „Ja“-Stimmen zusammen, dann stehen sie jedoch knapp für die Mehrheit – 45 % bzw. 1.861 Stimmen. Nur 30 %, 1.237 Stimmen, entfallen jedoch auf die Option, das 49-Euro-Ticket regelmäßig nutzen zu wollen.

15 %, also 637 Abstimmende, geben an, dass sie das Ticket zwar nutzen wollen, rechnen aber mit einer unregelmäßigen Verwendung. Da kommt es dann mutmaßlich vielleicht auch eher für die Urlaubsreise oder so etwas zum Einsatz. Habt ihr die Ergebnisse in dieser Form auch so erwartet?

Wirst du 2023 das 49-Euro-Ticket nutzen?

  • Nein. (44%, 1.806 Votes)
  • Ja, regelmäßig. (30%, 1.237 Votes)
  • Ja, unregelmäßig. (15%, 637 Votes)
  • Bin noch unsicher. (11%, 439 Votes)

Total Voters: 4.119

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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32 Kommentare

  1. Blacky Forest says:

    Hier auf dem Land brauche ich mit dem Auto ca. 15 Minuten, mit dem Bus sind es ca. 1,25h plus 15 Minuten Fußweg. Wirklich schade. Ich bin auf der Suche nach ner ökologisch und ökonomisch vertretbaren Lösung, denn 1,5 Tonnen jeden Arbeitstag zu bewegen, finde ich auch nicht dolle. E-Bike scheidet aber leider auch aus.
    Ein Frohes Neues allen zusammen.

    • Da bist du nicht der Einzige. Ich bräuchte 15 bis 20 Min zum Bahnhof. Der Zug fährt etwa jede Stunde und benötigt auch etwa eine halbe Stunde zwischen den beiden Ortschaften. Dort würde ich dann aber noch mal 15 Minuten Fußweg haben.
      Mit dem Auto schaffe ich im Idealfall „Haustür Parkplatz Arbeit“ in 25 Minuten.
      Und ich bin an keine Warte und Abfahrzeiten gebunden.
      Ich wäre also mehr als doppelt so lange unterwegs.

  2. Mich überrascht das nicht. Das Ticket ist schlicht viel zu teuer. Das 9-Euro-Ticket war für viele ein No-Brainer, das konnte man sich kaufen und einfach zu Seite legen und dann bei Bedarf nutzen oder eben auch nicht. Das tat nicht so weh. Aber für 49 Euro muss es sich wirklich rechnen. und das tut es bei vielen nicht, insbesondere nicht bei Gelegenheitsnutzern.

    • Richtig. Das 9€-Ticket war ja schon ein No-Brainer, wenn man einfach nur mal einen einzigen Tag irgendwo in einer Großstadt verbringen musste und da von A nach B wollte/musste – besser als sich mit Verkehrsverbünden, Tarifzonen und Fahrkartenautomaten rumschlagen zu müssen.

      Bei 49€ (und anschließendem Aufwand für die Kündigung des Abos) muss man das schon echt regelmäßig nutzen, damit das finanziell einen Sinn macht. Mit 12€ pro Woche hätte man sicher mehr Gelegenheitsnutzer abholen können.

    • Wir sind klassische Gelegenheitsnutzer und verwenden die FairTiq App zu Abrechnungszwecken gegenüber den ÖPVN Betreibern.

      Kurz vor dem Einsteigen den Slider nach rechts schieben, beim Eintreffen am Ziel nach links und gut (Umsteigen wird automatisch berücksichtigt). Während einer Fahrkartenkontrolle einfach den QR-Code des Tickets vorzeigen.

      Wenn die Summe einzelner Fahrten den Preis eines Tagestickets überschreitet wird dieses automatisch gebucht, ebenso wurde mit dem 9€ Ticket verfahren, d.h. es wird nur das abgerechnet was auch in Anspruch genommen wurde. Abgerechnet wird jeweils am Monatsende.
      Ich vermute sehr stark, dass FairTiq das 49€ Ticket auf die gleiche Weise unterstützen wird.

  3. Hab seit Corona zwar nur noch 2 Bürotage und daher wird mir das Ticket nicht so viel bringe, aber mir gefällt die Idee des unbeschwerten in den Zug setzens ohne sich um ein Ticket zu kümmern.

  4. Mit dem 9€ Ticket sind meine Eltern ab und zu an Wochenenden zu Verwandten gefahren, dabei haben beide eine Abneigung gegen Menschenmassen v.a. in engen Räumen. 9€ war diesen Umstand aber wert. Bei 49€ pro Person darf wieder der alte Mercedes Kombi mit Diesel herhalten.

    • Was 40 Euro Unterschied monatlich doch so ausmachen in der Entscheidungsfindung, erstaunlich.

      • Das Problem sind nicht die 40€, aber bei 2 Personen sind es schon 80, und bei meiner Familie (4 Personen) schon 160€. Dafür kann ich unseren Polo schon ein paar mal bewegen. Vor allem, wenn man bedenkt dass wir alle eher auch zu den Gelegenheitsnutzern des ÖPNV gehören.
        Für mich als Einzelperson sind 49€ schon OK, aber wenn ich dann auch für 2 oder 3 weitere Personen ohne eigenes Einkommen mit zahlen muss!? Dazu kann ich bei dem Ticket niemanden mitnehmen wie beim normalen Abo, und ein Fahrrad wird wohl auch extra kosten, und das wieder incl. Tarifdschungel.

        Der Punkt beim Auto ist doch am Ende, alleine Fahren ist eigentlich unrentabel, aber je mehr Personen mitfahren um so attraktiver wird es, preislich gesehen.

        Der Preis für das Ticket ist so gewählt, dass unter Umständen das normale Abo oder ein Jobticket interessanter ist, auch wenn es etwas teurer ist. Einziges Plus ist, ich kann bundesweit fahren. Aber wie oft wird man das wirklich machen?

  5. für mich rechnet sich so gerade eben, oder auch nicht, das 29€ Ticket für Berlin, und da es praktisch ist hab ich es. Der Mehrwert des 49€ Ticket kommt für mich im Alltag nicht zum tragen, und für 49€ legt man sich da auch nicht bei Seite für den Bedarfsfall. Ich fahre eh viel mit dem Rad, und fahre dann eben wieder mehr und organisiere die wenigen Fahrten im ÖPNV anders

  6. Das Problem auf dem Land sind halt die fehlenden Busse. Was bringt mir ein günstiges Ticket, wenn ich nicht weg komm. Oft fahren ja wenn dann überhaupt nur die Schulbusse. Wie soll ich da zum Schichten, einkaufen, oder zu nem Arzt und wieder heim kommen?

    Bestes Beispiel: Ich will von meinem Heimatort am Rad des Verkehrsverbunds 62 Straßenkilometer entfernt auf ein Konzert Samstag Abend um 20:00.
    Mit dem Auto bin ich in einer Stunde da. Mit den Öffentlichen, müßte ich Freitag Mittag um kurz nach 11 losfahren und wäre Montag Morgen um 9 Uhr wieder daheim.
    Aber Hauptsache in der Stadt fahren die Busse im 5 Minutentakt.

    • Für wen der ÖPNV bis jetzt nichts war, für den ändert das Ticket auch nichts.
      Zu den Takten in der Stadt, die werden auch gebraucht, sonst würden die auch verlängert. Das ist
      nun Mal der Unterschied Stadt Land/Dorf.
      Teuer wohnen in einer Wohnung und viel Infrastruktur,Kultur und kurzen Wegen, oder günstiger Wohnen im eigenen Haus „im Grünen“ und dafür weite Wege.
      Ist aber eine Entscheidung die man mal bewusst getroffen hat. An dieser Situation hat sich die letzten 50 Jahre ja nicht wirklich etwas geändert.

  7. Wenn man in den ersten 12 Monaten kündigt, muss man eine „Servicepauschale“ in Höhe von 30 Euro bezahlen.
    Ist damit nichts für hin- und wiedermal oder nur die Sommerferien.

    https://deutschlandticket.de/faq

    • Das ist ja ätzend, wusste ich noch gar nicht. Damit wäre es dann wenn man es nur 3 Monate im Sommer nutzt schon 59€ im Monat… oder wenn man nur die kalt-nasse Jahreszeit überbrücken möchte und sonst lieber Rad fährt, gleiches Spiel.
      Die *wollen* gar nicht, dass das viel genutzt wird. Hat uns das Ei die FDP gelegt? Klingt nach denen…

    • Also nix für mal einen Monat abonnieren, was für ein Mist.

    • Da würde ich nicht vorschnell urteilen und warten bis das Ticket offiziell startet. Immerhin ist die Seite ja auch bloß eine Infoseite von Transdev.

    • Das macht diese Firma, die diesen Shop betreibt, so. Das ist aber keine allgemeine Eigenschaft des Deutschlandtickets.

  8. >>Wer auf dem Land lebt, würde das 49-Euro-Ticket vielleicht sogar gerne nutzen, es fehlt ihm aber am Ende an den hinreichenden Möglichkeiten.

    Daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Die Situation wird sich eher weiter verschlechtern. Die Verkehrsunternehmen denken zuerst an sich selbst. Was nicht unerheblich bei den schwierigen Verhandlungen zum 49€-Ticket gewesen sein dürfte. Das ÖPNV-Angebot wird weiterhin an den vorhandenen Gegebenheiten ausgerichtet bleiben. Dort, wo jetzt schon das spärliche Angebot wenig genutzt wird, geht es weiter bergab, weil Verbesserungen sich wirtschaftlich nicht darstellen lassen. Hinzu kommt der Personalmangel und die hohen Verwaltungskosten. Ich denke, das 49€-Ticket wird dauerhaft keine Zukunft haben. Der Staat kann ja auch die Bürgerinnen und Bürger nicht für immer und ewig entlasten. Den Einschränkungen des motorisierten Individualverkehrs (MIV) sind Grenzen gesetzt. Spätestens, wenn es um Arbeitsplätze geht.

    • Hallo mr. T., „Hinzu kommt der Personalmangel und die hohen Verwaltungskosten. “ – na da wüßte ich Rat: alles was mit Inkasso, Kontrollen , Tarifplanung und Struktur in den Verbünden /Tarifgemeinschaften zu tun hat streichen – vom Automaten bis zum Mitarbeiter und kontrolleur. Drehkreuze an Bahnstationen und in den Bussen nur vorne einsteigen und Sichtkontrolle beim Fahrer. Und nur noch ein Taarif für alles, flat. Allein mit dem was man bei Kauf, Wartung und Bestückung von Automaten und dem personal für alles was mit Tarifstruktur zu tun hat einspart,könnte man vermutlich den Preis auf 39 Euro bundesweit senken. Oder eben – ja schlagt mich ! – eine Art „Mobilitäts-GEZ“ egal ob Auto, Bus Bahn , alle zahlen eine Mobilitätssteuer. Dafür keine KFZ-Steuer mehr , aber auch kostenloser ÖPNV. Viel Verwaltungsoverhead abgeschafft – es gibt nämlich auch keine Kilometrr-pauschale oder kein dienstwagenpriveleg mehr – über die „Mobilitäts-GEZ“ darf jeder den Verkehrsträger seiner Wahl – Auto-ÖPNV und meinetwegen auch noch gültig als Bahncard 25 – nutzen . Mobilität wird einfacher, billiger und umkomplizierter.

      • @Andreas
        Dein Vorschlag zur Kostensenkung in Ehren, aber da müsste ja ein ganzer Stall voll „Heiliger Kühe“ zur Schlachtbank geführt werden. Das wird niemals so kommen. Der Vorschlag einer gebührenfinanzierten Mobilität ist abzulehnen. Du hast zu Recht die Verknüpfung mit der GEZ, jene Institution, die dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk die Kohle beíschaffte, die er dann genüsslich verbrannt hat. So würde es dann auch bei der Mobilität aussehen. Aufgeblähte Verwaltungsräte, deren Mitglieder überhöhte Aufwandsentschädigungen bekommen, korrupte Verkehrsdirektoren und Chefmobilisten und schlechte Leistungen, wie marode Verkehrswege, Verspätungen, usw. Das einzige was fehlt, sind Wiederholungen aus dem letzten Jahrtausend. Es gibt vermutlich bessere Lösungen. Dafür müsste man aber die Verkehrsverbünde opfern und das Ganze grundsätzlich neu organisieren. Samt Mitspracherecht der potenziellen Nutzenden.

  9. Wir haben keine generelle Maut für die Straßen, aber generelle Ticketpflicht für die Busse die auf den Straßen fahren. Warum? Das sollte man angleichen. Ein paar Cent pro Kilometer, verpflichtende OBU in jedem PKW mit automatischer Abrechnung. Oder die Fahrscheine abschaffen. Und warum muss eigentlich die Bahn Gewinne erwirtschaften, die Autobahn aber nicht? Das ist doch alles unlogisch so wie es im Moment ist.

    • Wir haben eine „Maut“, die wird über die Kfz-Steuer und die Mineralölsteuer erhoben und finanziert Straßenbau und Co.. Und bringt darüber auch noch viel mehr Geld ein, welches nicht im Strassenbereich verwendet wird.

      Deine Argumentation ist unlogisch – Du nutzt fremde Fahrzeuge und willst nicht dafür bezahlen? Der Autofahrer kauft sich ein Auto, bezahlt den Unterhalt und die Steuern.

    • Die PKW-Maut nennt sich Kfz-Steuer und Mineralölsteuer. Umsonst benutzen kann man die Straßen nur als Fußgänger oder Radfahrer. Und bisher hat die Autobahn für uns alle Gewinn erwirtschaftet, nennt sich Wirtschaftsleistung. Vergisst man jedoch in Zeiten, in denen die Wirtschaft oft als Feindbild deklariert wird, schnell. Jetzt heißt die Devise möglichst alle (Mobilitäts-)Kosten sozialistisch auf andere zu verteilen.

      • Oh Gott…ihr habt null Ahnung von steuern! KfZ und Mineralölsteuer finanzieren nicht Straßen und Co. und Fußgänger und Radfahrer nutzen Straßen auch nicht umsonst. Steuern sind nicht zweckgebunden. Informiert euch bitte, bevor ihr euch im Internet lächerlich macht.

        • So? Wenn nächste Woche mein Bruder aus Neuseeland zu Besuch kommt, auf welche Fußgängergebühren sollte er sich denn schon einmal einstellen? Gibt es da Flatrates oder wird nach gelaufener Entfernung abgerechnet? Und wo beantragt er die Tickets? Muss er sich ein Nummernschild umhängen? Darf er sich einfach so mein Fahrrad ausleihen oder kostet das extra? Ich bitte um schnelle Hilfe von dir, nicht daß ich mich noch lächerlich mache…

    • Super, eine Kilometer-Maut: Es gibt für viele Leute keine Möglichkeit, sinnvoll ÖPNV zu nutzen: Auf 17min PKW (rauf auf die Schnellstraße, 15km später auf die erste Ampel achten, drei Kreuzungen später auf Arbeit) würden mindestens 70min (mangels Bus 2km zum Bahnhof laufe, aufgrund Infrastruktur mind. 10min vorher da sein, 12min Zug, umsteigen mit Wartezeit, raus zur Arbeit) – pro Strecke, pro Tag, der Stundentakt noch nicht mal berücksichtigt. Da war nicht mal das 9€-Ticket auch nur einen Gedanken wert, wenn man dafür quasi eine Arbeitswoche on top pro Monat für das Pendeln drauf legt.
      Die dürfen fleißig blechen, während der Städter, der sein Auto 23h am Tag auf der Straße parkt, die 800m zum Supermarkt fährt, wegen des Linienbusses vor ihm nicht schneller ans Ziel kommt oder neben der S-Bahn-Trasse auf der Stadtautobahn im Stau steht glimpflicher davon kommt?
      Dann doch eher die Zonen-Maut: Wer unbedingt mit seinem Auto ins Stadtzentrum prügeln muss (Hamburg Zone AB, Berlin Zone A….) zahlt dafür. Klappt in London seit Jahren.

  10. Das Deutschland-Ticket hat nicht die Aufgabe, den motorisierten Individualverkehr zu verringern, sondern die ÖPNV-Pendler zu entlasten. In der Folge wird aber der ÖPNV mehr als heute unterfinanziert sein und es werden Leistungen gekürzt. Also kein Grund zu jubeln.

    • >>Das Deutschland-Ticket hat nicht die Aufgabe, den motorisierten Individualverkehr zu verringern, sondern die ÖPNV-Pendler zu entlasten.

      Dafür hätte man auch die steuerliche Behandlung für die Belastungen der ÖPNV-Pendler ändern können. Mit dem 49€-Ticket war wohl eher an die Steigerung der Attraktivität des ÖPNV gedacht. Dies wird aus verschiedensten Gründen, u.a. auch der chronischen Unterfinanzierung des ÖPNV, scheitern.

  11. 70 mrd Euro jährlich für die fossile Industrie aber kein Geld für den ÖPNV und eine Mobilitätswende… ahso… ja, sorry, sonst könnte ja die Autoindustrie untergehen.

    • Ich denke, die De-Industrialisierung ist in DE schon recht weit fortgeschritten. Die Auswirkungen davon sind schon deutlich spürbar. Wenn das Pendeln zum Arbeitsplatz entfällt, dann braucht es auch keinen ÖPNV mehr. Zum Einkaufen in die Innenstadt funktioniert ja nicht mehr, weil die Innenstädte urbanisiert wurden und dort Geschäftsräume zu Wohnungen wurden. Einkaufszentren und große Bürokomplexe stehen auf der grünen Wiese und haben selten einen nutzbaren Anschluss an den ÖPNV. Noch gehört die Autoindustrie zu den Schlüsselindustrien unseres Landes. Ihr Untergang würde uns hart treffen und Krisen können wir ja jetzt schon kaum noch bewältigen. Die genannten 70 Mrd. € für die fossile Industrie sind gut angelegtes Geld, denn damit generiert der Staat nicht unerhebliche Steuereinnahmen. Eine echte Mobilitätswende müsste global vonstattengehen und nicht lokal begrenzt. Wir können die Welt nicht alleine retten, auch wenn manche Fantasten so tun.

      • Von welcher De-Industrialisierung sprichst du? Wir haben eine Beschäftigung, die wir seit 20 Jahren nicht mehr hatten. Aber du hast recht, 19 Grad am Silvester sind ein gutes Zeichen weiter in dreckige Industrie zu investieren.

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