Deutschland, einig Bargeldland? 2018 erstmals mehr Umsatz durch Kartenzahlung


Deutschland und sein Bargeld – das sorgt immer wieder für hitzige Diskussionen. Manch einer hängt an dem bunt bedruckten Papier und den schick geprägten Münzen, andere würden mit den Keimschleudern am liebsten gar nicht mehr hantieren. Beide Seiten haben durchaus berechtigte Argumente, mal ganz von den damit verbundenen Emotionen abgesehen.

2018 markierte nun das erste Jahr in Deutschland, in dem Umsätze mit Kartenzahlungen die mit Bargeld übertroffen haben. Bar wurden laut Handelsforschungsinstitut EHI demnach 208 Milliarden Euro eingesetzt, um Rechnungen zu begleichen. Mit Karte waren es 209 Milliarden Euro. Die logische Entwicklung, wen man sich die vergangenen Jahre anschaut.

Für Anbieter wurden die Kosten bei Kartenakzeptanz gesenkt, generell gibt es heute kaum noch eine technische Hürde, um Kartenzahlungen zu akzeptieren. Dem Nutzer von Karten wurde es mit Prepaid-Debit, NFC und anderen Spielereien zudem viel einfacher gemacht, Karten auch zu nutzen. Die „Kreditkarte“ ist heute in den wenigsten Fällen eine Kreditkarte im klassischen Sinn.

Unwahrscheinlich, dass sich der Trend noch einmal umkehren wird. Zumal es ja keine lila Scheine mehr gibt, man also noch mehr mitschleppen müsste, um größere Summen zu begleichen.

via ZDF

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100 Kommentare

  1. Jahrelang wollen sie uns glauben machen das die Deutschen lieber mit Bargeld zahlen, in Wirklichkeit fehlten nur einfach die Möglichkeiten überall vernünftig mit Karte zu zahlen. Wenn es nach mir ginge würde ich wirklich alles mit Karte/Smartphone/Smartwatch bezahlen. Leider gibt es immer noch kleine Geschäfte, welche keine Kreditkarte und/oder Girocard zulassen.

    • Ganz Deiner Meinung

    • George99 says:

      War mir schon klar, dass dieser Artikel wieder die „ich habe nichts zu verbergen“-Fraktion anziehen würde, die selbst ihre intimsten Daten freudig jedem daher gelaufenen Datenmoloch entgegen schleudern würden, der nicht bei drei auf den Bäumen ist.
      Ich frage mich, wozu wir in den 80ern gegen Volkszählung und Co. Widerstand geleistet haben, wenn die heutigen Generationen überhaupt keine Vorstellung davon hat, was Souveränität über die eigenen Daten bedeutet?

      • @George99 Völlig richtig

      • Erhobener Zeigefinger says:

        Niemand ist verpflichtet deine Ansichten zu teilen, schon gar nicht andere Generationen. Mich nervt wenig soviel wie die altbundesrepublikanischen Baby Boomer die sich für den Höhepunkt der Geschichte halten und alle Fragen von Belang für geklärt und seitdem werden nur Phrasen gewälzt, die darauf jeweils anspielen. Fehlt nur noch der Nato Doppelbeschluss und Club of Rome.

        Schlimm genug, dass man uns ungedeckte Rentenansprüche und – entgegen der rhetorischen Selbstherrlichkeit – kaputte Ökosysteme hinterlässt, dann könnten die Baby Boomer wenigstens in aller Stille ihren baldigen Ruhestand auf dem Rücken der Millenials genießen ohne uns auf die Nerven zu gehen.

      • Die Menschheit verdummt immer mehr. Die Schäfchen werden noch ein böses Erwachen erleben.

        • Ne, keine Sorge, die werden das nicht raffen, man wird’s ihnen als Rettung verkaufen! 😉

      • RiffRaff says:

        +1

      • Dann erkläre mir doch mal, welcher „Datenmolch“ meine intimen Daten beim Einsatz von Apple Pay bekommt? P.S. Ich hab damals bei der Volkzählung als Interviewer teilgenommen. 🙂

      • Peter Bruells says:

        Hmm… Benutzt Du nicht Netflix?

      • Hallo George99 , ich sehe das grundsätzlich zwar ebenso wie du , halte aber bargeldloses zahlen in einigen Fällen für wirklich angebracht: z. B. würde niemand mehr Taxifahrer überfallen , wenn sie kein Bargeld mehr im Wagen haben. Gleiches gilt für Supermärkte oder kleine Läden wo sich skurpellose fast-menschen immer mal hinreissen lassen unter Gewaltandrohung oder -ausübung in die Kasse zu greifen. Aber dennoch möchte ich jederzeit die Wahl haben ohne Datenspuren zu hinterlassen etwas zu bezahlen oder beezahlt zu bekommen .

    • elknipso says:

      Da bin ich auch ganz bei Dir.
      In anderen Ländern ist das längst Standard, und wird auch in absehbarer Zeit bei uns so kommen.

  2. PeterPan says:

    Interessant wäre die Anzahl der Transaktionen, die zu dem jeweiligen Umsatz geführt haben.

    • Peter Bruells says:

      Weniger bei Unbar. Ich kenne viele, die für Kleinigkeiten bar bezahlen. Und dank Versandhandel auch nur noch Kleinigkeiten vor Ort kaufen, ansonsten nur noch größeres durch Tanken und den Wocheneinkauf. Die dann wieder oft per Karte bezahlt werden.

      Mich interessiert eher, ob es bereinigte Zahlen sind, also nur die Umsätze betrachtet wurde, wo beides ging.
      Denn beim sprichwörtlichen Bäcker, Wochenmarkt oder Kiosk im Freizeitpark zahle ich ja nicht bar weil ich möchte, sondern weil ich es mangels Alternativen muss. (Okay, Bäcker um die Ecke lasse ich dann einfach aus, der für mich eh nichts, was ich nicht auch im Supermarkt in gleicher Qualität bekäme.)

      • elknipso says:

        Zumal ja gerade bei Kleinbeträgen der Zeit- und Komfortvorteil mindestens genauso groß ist.

        • Peter Bruells says:

          Ja, aber da spielen komische psychologische Effekte mit rein. „Lohnt sich doch für diesen kleinen Betrag nicht.“

          Wenn Du einem durchschnittlichen Käufer sagst, dass es den gleichen Stift für 10 € statt 15 € in einem Kilometer Entfernung gibt, legt er ihn beiseite. Weil er ja gerne 50% spart. (ja, die 50 sind Absicht und kein Rechenfehler meinerseits)

          Geht es um einen Laptop for 995 statt 1000 Euro, wird jedoch gekauft.

  3. Die Banken stellen sich darauf ein.
    Meine z.B. berechnet jetzt für jede Lastschrift (= Benutzung der Karte) eine Gebühr. Oder man zahlt eine Flat. Endet aber beides in Mehrkosten.

    • Die Nutzung der Karte ist doch nicht automatisch eine Lastschrift, oder? Lastschrift ist es nur mit Unterschrift, bei Nutzung der PIN nicht.
      Ich würde an deiner Steller aber die Bank wechseln. Das geht ja mal gar nicht.

    • Was? Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen.
      Welche Bank und welcher Tarif soll das denn sein?
      Jede Bank baut überall ab, Geldautomaten gibt es immer weniger und du sagst deine Bank verlangt auch noch extra Geld für eine Kartenzahlung.

      • Ich kenne das z.B. von einigen Volksbanken. Beispielsweise die aus meiner Standt:
        https://www.volksbank-luebeck.de/privatkunden/girokonto-kreditkarten/girokonto/girokonto-vergleich.html

        • Ja, das ist eine Volksbank.
          Finde ich dreist von denen, das habe ich der Kundenberaterin auch so gesagt.
          Entweder zahlt man 9 Cent pro Lastschrift, oder pauschal 2 Euro für „Flat“.
          Macht so oder so ein Mehrpreis, und ich konnte schon die bisherigen €3,50 für die Kontoführung nicht nachvollziehen.
          Bin jetzt bei einer Onlinebank, kostenloses Konto, EC- und Visakarte. Läuft.
          Wenn jetzt jemand meint: „Onlinebank, schön und gut, aber wenn du mal was hast und mit einem sprechen musst…“ – Toll, auf das Gespräch mit meiner Hausbank musste ich 4 (!) Wochen warten! Dann lieber eine Hotline 24/7 anrufen, das ging bei meiner neuen Bank (ING) auch Sonntags.

      • die LzO verlangt für jede Buchung 50 Cent im Standart online konto. d.H egal ob abheben am Geldautomat oder jede Zahlung mit Karte.. Bin da aber schon lang nicht mehr

    • elknipso says:

      Du hast doch sicher schon die Kündigung geschrieben und Dir eine der etlichen Alternativen ausgesucht, nehme ich an. Nicht? Dann macht Deine Bank ja alles richtig, so lange sich die Kunden solche Gebühren gefallen lassen.

  4. Auch wenn bargeldlos sehr bequem ist, geht es doch nicht ohne Bargeld.
    Gerade in Bäckereien oder auf dem Wochenmarkt bleibt einem ja meist gar nichts anderes übrig, als mit Scheinen zu bezahlen.

    • Aber das liegt doch nur an den Geschäften selbst.
      Auch Bäckereien oder Verkäufer auf dem Wochenmarkt könnten sich Geräte hinstellen um mit Karte kontaktlos zahlen zu können. Aber sie wollen eben nicht. Aber auch hier wird irgendwann mal ein umdenken einsetzen, oder auch möglich das die Geschäfte irgendwann komplett verschwinden.
      Die Leute gehen nun mal dahin einkaufen wo es für sie bequem ist. Bei nem guten Bäcker mag der eine oder andere noch auf Kartenzahlung verzichten, aber das geht nicht ewig so.

      • Peter Bruells says:

        Bäcker und ähnliches ohne Kartenzahlung meide ich. Beim Wochenmarkt bin ich flexibler. Die meisten, jedenfalls bei uns, sind kleine Händler, die ihre Arbeitszeit für ihre tatsächlich besser Qualität aufwenden müssen. Da bleibt nicht viel für zusätzliche Workflows, zumal dass Publikum dort auch eh viel bat bezahlt, wenn ich mir so deren Geldbörsen ansehe.

        Aber das ist auch eine einfache Ausnahme: 50 Euro einpacken, hingehen, als eine Ausgabe „Lebensmittel“ erfassen und fertig. Sehr gut planbar.

      • Also ich suche mir den Bäcker aus wo mir das Brot und die Brötchen am besten schmecken… denke das tun die meisten Menschen so. Kontaktloses zahlen spielt für Menschen mit einem Gehirn keine relevante Rolle.

        • GooglePayFan says:

          Es geht doch nicht nur darum, dass ich mir den Bäcker nach der Zahlungsmethode aussuchen möchte.
          Wenn der Bäcker nur Bargeld akzeptiert, dann ist die Konsequenz oft, dass ich vorher noch einen Geldautomaten suchen müsste.

          Und das machen wohl wirklich nur Menschen mit kleinem Hirn extra wegen minimaler Geschmacksunterschiede bei einem Brötchen…

    • folkraider says:

      Ich meide Bäckereien komplett, in denen ich mit Bargeld bezahlen muss.
      Auf dem Markt gibt es vereinzelt erste Stände, die Kartenzahlung anbieten. Das werden in Zukunft hoffentlich und schnell mehr werden!

    • Ich war letzte Woche auf dem Markt echt überrascht, ausgerechnet der Bio-Gemüsestand hat neuerdings so ziemlich alle Zahlungsmethoden möglich: Karte, Kreditkarte, Apple- und Google-Pay. Richtig gut.

  5. @dombo dann Bank wechseln

  6. Man darf nicht die Interessen der Händler vergessen. Gehe ich hier zum Dönermann und zahle die 3,50 Euro bar, legt er das Geld ungebont in die offene Kassenschublade. Am Ende des Tages schreibt er ins Kassenbuch, dass er 12 Döner verkauft hat und versteuert dann knapp 40 Euro. Wenn der Dönermann nun Kartenzahlungen akzeptieren würde und am Ende des Tages hätte er 100 Döner mit Karte verkauft, wäre die Aussage, dass er ja nur 12 Döner insgesamt verkauft hat, leichter zu widerlegen.

    Fazit: Schwarzgeld ist immer noch ein riesen Thema und das ist bei nachvollziehbarer Kartenzahlung einfach schwieriger.

    • folkraider says:

      Der Dönermann ist offensichtlich ein Arschloch!

    • Naja, aber bei über 95% der Käufer gibt es sicherlich kein Schwarzgeld Problem, da hier in ganz regulären Geschäften gekauft wird. Somit wird sich der Siegeszug der Kartenzahlung auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Die Jugendlichen und jungen erwachsenen, welche mit Smartphones aufgewachsen sind, werden auch immer mehr mit Smartphone und Karte zahlen, als mit blöden Bargeld.

    • So schauts aus, macht unser Dönerman nicht anders, habe noch nie gesehen das er einen Döner in die Kasse getippt hat…

    • elknipso says:

      Dass gerade Restaurants einen nicht unerheblichen Teil ihrer Einnahmen am Staat vorbei schleusen ist ein offenes Geheimnis. Aber auch in denen Bereichen wird ihnen nichts anderes übrig bleiben als immer mehr Kartenzahlung zu akzeptieren, weil sonst schlicht die Kunden immer mehr weg bleiben werden.

    • Und genau das wäre ein Grund, mir einen anderen Dönerman zu suchen.
      In Berlin gehören diese Läden schließlich zu einer wichtigen Einnahmequelle für gewisse Großfamilien.
      Das muss man nicht unterstützen.

    • Joe Appleby says:

      Da unterschätzt aber einer die Finanzämter.

      Ein ehemaliger Arbeitgeber von mir, (mittlerweile ehemaliger)Franchisenehmer einer großen Fast Food Kette (nicht die größte) hat sehr viel Wert darauf gelegt, dass wir an der Kasse möglichst alles als Außer Haus Verkauf verbuchen. Als einfacher Abiturient, der sein Geld nur versoffen hat, war mir das egal. Später gab es dann die Durchsuchung durch den Zoll, da der begründete Verdacht bestand, dass es einen Mehrwertsteuerbetrug gab.

      Dann wurde dem Inhaber vorgerechnet, was für ein Umsatz für die Art des Betriebes und die Lage üblich wäre und wie weit er abweicht davon, vor allem in Bezug auf Außer Haus und im Restaurant Kundschaft. Ihm wurde die Selbstanzeige (ist schon her) nahe gelegt.

      Aufgefallen ist das vor allem, als Mitarbeiter des Finanzamtes privat Essen waren.

  7. @ Peter Pan

    Interessanter Vergleich der Gesamttransaktionen:

    48 Prozent der Waren und Dienstleistungen mit Banknoten und Münzen, etwa 40 Prozent zahlen mit Karte:

    https://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/bargeld-bleibt-am-beliebtesten-kartenzahlungen-legen-zu-665622

    Leider nur als Studie mit ausgewählte Personen.

    • … und veraltet.
      In der Überschrift dieses Beitrags geht es schon um das Zahlungsverhalten der Deutschen im Jahr 2018. Da wir uns in einer doch relativ schnelllebigen Zeit befinden ist da auch relativ viel Bewegung.

      Ich persönlich wäre dafür, dass alle Geschäftsinhaber und Händler per Gesetz zum anbieten bargeldloser Zahlungen verpflichtet werden. Vom Marktstand bis zum Bäckerladen um die Ecke wäre dann ein Leben ohne Bargeld nahezu durchgängig möglich.

      Ach ja, jetzt hätte fast ich die unzähligen Groschengräber von Parkscheinautomaten, die immer noch auf unseren Straßen stehen, vergessen. Mehr oder weniger regelmäßig jammern die Kommunen, die sowas zur Parkraumbewirtschafung benutzen, über die hohen Kosten für die Einsammlung- und den Bargeld umtausch. An eine Umrüstung auf „bargeldlos“ denken sie aber nicht im entferntesten.

      Tja und last but not least will und das deutsche Bankenwesen unaufhörlich weiß machen, das Bargeld des Deutschen liebsten Kind sei.

      • Peter Bruells says:

        Nö, bin ich als Apple Pay Benutzer dagegen. Es reicht schon, dass Interchange begrenzt wurde und dass kein Aufpreis mehr genommen werden darf. Der Rest darf der Markt entscheiden, wobei ich einer Bargeldannahme-Pflicht nicht abgeneigt wäre.

        Parkscheinautomaten dürften aber gerne entsprechend umgestellt werden, da gibt es ja de facto einen Kontrahierungszwang. Wobei ich persönlich selten einen brauche und genau dafür ein bisschen Münzgeld im Wagen liegen habe.

      • elknipso says:

        Selbst in der S-Bahn in Berlin gabs Züge in denen man nur mit Münzen (!) zahlen konnte als wir das letzte mal da waren. Nicht einmal Scheine. So mussten wir dann in dem Fall leider schwarz fahren, blieb uns überhaupt nichts anderes übrig da wir beide nur Scheine und keine Münzen dabei hatten.

        • Joe Appleby says:

          In den S-Bahnen und U-Bahnen gibt es keine Automaten, auch beim Fahrer kann man nichts kaufen. Meinen Sie eventuell die allseits beliebten Fahrkartenautomaten auf dem Bahnsteig?

      • Peter Bruells says:

        Nö, bin ich als Apple Pay Benutzer dagegen. Es reicht schon, dass die Interchange fees begrenzt wurde und dass kein Aufpreis mehr genommen werden darf. Der Rest darf der Markt entscheiden, wobei ich einer Bargeldannahme-Pflicht nicht abgeneigt wäre.

        Parkscheinautomaten dürften aber gerne entsprechend umgestellt werden, da gibt es ja de facto einen Kontrahierungszwang. Wobei ich persönlich selten einen brauche und genau dafür ein bisschen Münzgeld im Wagen liegen habe.

      • Christian says:

        „Ich persönlich wäre dafür, dass alle Geschäftsinhaber und Händler per Gesetz zum anbieten bargeldloser Zahlungen verpflichtet werden.“

        Gegen mehr Auswahl bei den Zahlungsmöglichkeiten habe ich auch nichts. Aber was soll so eine Verpflichtung denn bringen? Dann werden diejenigen, die ausschließlich eine Kreditkarte einsetzen wollen (am besten ausschließlich per Armbanduhr 😉 ) darüber mosern, dass der Laden, in dem sie stehen, nur Girocard akzeptiert. Neulich war ich in einem Laden, in dem Visa nicht ging, wohl aber Amex. Und so weiter …

        In den USA wollen einige Einzelhändler ja gern komplett auf Bargeld verzichten. Dumm nur, dass z.B. in Philadelphia mehr als 10 Prozent der Bevölkerung kein Bankkonto hat. Da gibt es (wie auch im Staat New Jersey) inzwischen Bestimmungen, die mit wenigen Ausnahmen vorschreiben, dass Bargeldzahlungen möglich sein müssen. In den Städten Washington, New York und Chicago ist Ähnliches angestrebt.

        Ja, wer kein Bargeld verwenden möchte, sollte Alternativen nutzen können. Auch bei den Parkscheinautomaten übrigens – in vielen Städten kann man statt mit Münzen immerhin auch per App (Travipay o.ä.) zahlen. Vielleicht geht’s irgendwann auch mal ohne die „Zwischenschaltung“ solcher Dienste, die ja etwas mehr kosten. Aber wenn die Kommunen jetzt anfingen, nur noch bargeldlose Automaten aufzustellen, wäre nichts gewonnen …

  8. Keimschleuder? An Scheinen fndet man mehr Drogenrückstände.
    Ich kann ja verstehen, daß Kartenfans gerne überall mit Karte zahlen wollen (und ich würde mich für sie freuen, wenn dies geht), aber warum soll deshalb das Bargeld abgeschafft werden? Erst kürzlich wurde nachgewiesen, daß Kartenzahlung im Schnitt langsamer war als Bargeld.
    Dazu kommt, daß bei reiner Kartenzahlung jeder Kauf nachvollziehbar ist. Will man das? Heinz stört es vielleicht nicht, aber vielleicht Hans?
    Das Ziel sollte doch sein, daß möglichst viele in der Gesellschafft glücklich sind, warum also statt Abschaffung Bargeld zu befürworten nicht die Koexistenz von Karte und Bargeld? Ist ja mittlerweile wie bei fanatischen Atheisten, welche heutzutage in meinem Bekanntenkreis schlimmer missionieren als religiöse Menschen (unabhängig von der Religion).
    Also: es gibt gute Gründe Kartenzahlung zu fördern, aber ich habe noch keinen Grund gelesen, warum Bargeld besser abgeschafft gehört aus Konsumentensicht.
    PS Tippfehler bitte verzeihen, ich tippe vom Handy aus die Autokorrektur ist mangels Hilfe deaktiviert.

    • Keiner hat gesagt dass Bargeld abgeschafft werden soll.

      Und diese Nachweiß, dass Bargeld schneller sein soll…. Ich habe davon gelesen aber tägliche Erfahrung im Einzelhandel sagt mir etwas anderes. Ich bin versucht das mal selbst zu erfassen. Spätestens bei der Nutzung von NFC ist das nicht mehr der Fall

      • Wenn ich mir die Kmmentare weiter oben durchlese, finde ich schon, daß die Kartennutzer ein Karten only wollen.
        Und was die Statistik betrifft, die Analyse wurse großflachig durchgeführt, mit subjektiver Überprüfung wird man das Ergebnis weder bestätigen noch widerlegen können.

      • Wenn das Kassenpersonal und das Equipment entsprechend fit ist, dann ist die bargeldlose Zahlung vermutlich schneller abgewickelt. Abgesehen von Kunden die nur wenige Artikel kaufen und mit abgezähltem Bargeld in der Kassenschlange stehen, weil die Oma wieder mal den letzten Euro-Cent aus der hintersten Ecke ihres riesigen Portemonnaie rauskramt und ihn mit dem Glückspfennig aus der Zeit der Währungsreform verwechselt.

    • Peter Bruells says:

      Peter

      • GooglePayFan says:

        Peter, das wird hier langsam auch ein Running Gag oder? 😀

        • Peter Bruells says:

          Ich find’s nicht so lustig. Es liegt anscheinend nicht am Umlaut in Namen, wie ich mal dachte. Der Rechner an sich kann es aber auch nicht sein, es passiert zu Hause genauso wie im Büro. Allerdings beides in iMac mit Mojave und Safari ohne besondere Erweiterungen.

          Ich hatte es mal nachstellen können und das in einer Antwort an einen Mod beschrieben, auch, dass ich einen Film dabe gemacht hatte. Hat aber keinen interessiert.

          Also wird man mit einem gelegentlichen „Peter“ leben müssen, ich kann nicht immer daran denken, meinen Text zu sichern, falls er mal wieder beim Senden gefressen wird.

          • GooglePayFan says:

            Tut mir ja schon dann Leid für dich, wenn du dadurch (längere) Beiträge verlierst…
            Dennoch, schmunzeln muss ich schon immer ein bisschen, wenn ich hier mal wieder das altbekannte „Peter“ lese 😉

            Mein Verdacht ist ja immer noch, dass es mit der Autofill-Funktion des Browser zusammen hängt. Nutzt du die?
            Sonst gibt einfach mal Name und E-Mail von Hand ein?

    • elknipso says:

      Das wurde nicht „nachgewiesen“ sondern das hatte eine mehr als offensichtlich gekaufte Studie behauptet. Ich kenne die Studie und habe mir diese im Detail angesehen, und alleine bei den Grunddaten bin ich schon vor lachen vom Stuhl gefallen, und habe mich gefragt wie ein derart offensichtlicher Unfug überhaupt die geringste Beachtung finden konnte.

      Und zum Thema Bargeld: Niemand möchte Bargeld abschaffen, auch nicht die Leute die gerne mit Karte zahlen (so wie ich auch). Die Möglichkeit der Bargeld Zahlung soll weiterhin erhalten bleiben, und wird es auch. Eine komplette Abschaffung von Bargeld ist mehr als unrealistisch.

    • GooglePayFan says:

      „Erst kürzlich wurde nachgewiesen, daß Kartenzahlung im Schnitt langsamer war als Bargeld.“
      Da hast du wohl offensichtlich die Studie nicht verstanden, oder so interpretiert, wie du es wolltest.

      Kartenzahlungen allgemein (also auch solche mit Unterschrift) dauern im Schnitt ein paar Sekunden länger als Bargeldzahlungen.
      Kontaktlose Zahlungen mit Karte oder sogar mit dem Handy, welches auch bei Summen über 25€ keine PIN mehr erfordert, sind VIEL schneller als Bargeldzahlungen.
      Hab da recht aktuelle Zahlen gelesen, wonach Apple und Google Pay wohl nur noch 1/3 der Zeit einer Bargeldzahlung benötigen!

      „Dazu kommt, daß bei reiner Kartenzahlung jeder Kauf nachvollziehbar ist. Will man das?“
      Welche Daten werden denn bei Kartenzahlungen übertragen? Glaubst du echt, dass der Warenkorb an die Bank übertragen wird!?

  9. Matthias says:

    Ich war Sommer 2018 in Schweden und dort existiert praktisch kein Bargeld mehr. Die einzigen, die dort mit Scheinen bezahlen sind deutsche Touristen. Alles aber wirklich alles geht Bargeldlos z.B. Flohmarkt (per Swish) oder Opferstock in der Kirche. Viele Geschäfte dort akzeptieren gar kein Bargeld mehr.
    Ich war zwei Wochen in Schweden und wir hatten keinen Geldautomaten benutzt und keine schwedische Münze oder Schein in den Händen gehalten

    • Das ist doch schön. Wie man sieht, geht beides parallel.

    • Ich bin min 1x im Jahr in Schweden und muss auch immer daran denken, wenn hier in Deutschland wieder die Bargeld/Karte Diskussion los geht. In Schweden ist es seit Jahren etabliert mit Swish zu zahlen. Viele Geschäfte nehmen sogar gar kein Bargeld mehr an. Was soll man sagen, es funktioniert einfach mal super. Das liegt aber auch daran, dass die Schweden fur technischen Fortschritt offen sind und das auch die schwedische Regierung viel dafür macht, dass es einwandfrei läuft.

  10. Gibt es ein bargeldloses Zahlungsmittel mit vergleichbaren Datenschutz?

    Nein? Gespräch beendet.

    • Matthias says:

      Was für einen Datenschutz?

    • Matthias says:

      Den ganzen Tag mit dem Smartphone durch die Gegend laufen und dann mit Bargeld zahlen. Finde den Fehler

      • Also entweder kennst du das Setup meines Smartphones und verstehst es nicht, oder du bist allgemein nicht so ganz der Hellste.

        Nix für ungut.

        • Matthias says:

          Markus, wenn die Argumente ausgehen wird beleidigt. Traurige Gestalt

          • War die einzig angemesse Antwort auf deinen Unsinn.
            Schade das du meine Antwort nicht verstehst, ich hab bis vor einer Minute zu Ersteren tendiert.

        • Peter Bruells says:

          Das ist wurst. Wer mit eingeschalteten Handy unterwegs ist, hinterlässt eine absolute klare Spur wo er sich aufhält, inklusive den Geschäften die er aufsucht. Für den Zweck staatlicher Massenüberwachung und -steuerung ist das schon völlig ausreichend, eine Diktatur hingegen wird sich mit Kinkerlitzchen gar nicht erst abgeben.

          Respektive wird schon, muss sie aber eben nicht.

          • Falsch! Wenn die Ortung/WLAN auf deinem Handy deaktiviert ist, was bei mir unterwegs immer der Fall ist, kennt man höchstens die Funkzelle in der du dich aufgehalten hast. So eine Funkzelle umfasst ein dutzend Geschäfte, außerorts sind sie oft mehrere Km groß. Man kann also, nur ungefähr wissen wo du unterwegs warst, zu ermitteln welche Geschäfte/Adressen du besuchst hast ist unmöglich! Zuckst du aber die Karte, weißt man sekundengenau wo du warst und sogar was du gekauft hast… 😉

            • Funkzellenortung in Verbindung Signal-Laufzeitmessung ist schon etwas genauer.

              Aber jetzt mal ohne Quatsch. Was für ein Handy benutzt du? Android-Geräte sind ja dafür bekannt auch bei deaktiviertem GPS und WLAN weiter die Position zu erfassen.

              Und vor allem wofür benutzt du das Gerät? Also welche Anwendungen nutzt du? Ich denke mal du verzichtest auf sämtliche Google und Facebook Anwendungen.

              Ist ne ernstgemeinte Frage.

              • iPhone 7 mit einer App, Threema! Sämtliche vorinstallierte Apps die sich entfernen lassen sind weg, sämtliche Dienste die nicht fürs telefonieren/ simsen/ chatten unbedingt erforderlich sind, sind deaktiviert. Also, mobile Telefonie, SMS, Chat -Threema-, Fotokamera, Musik hören -lokal übertragene ALAC-Dateien-. Mehr brauch ich nicht!

            • Peter Bruells says:

              Die Funkzellenortung ist schon etwas genauer als Du denkst, insbesondere, wenn die Betreiber kooperieren, und außerdem greifen statistische Mittel.

              Korrekt, dein konspiratives Treffen mit dem Adolf-Marx-Bookdealer wird nicht so einfach zu ermitteln sein als wenn Du ihn per sumUp bezahlst, aber das ist völlig egal. Es ist völlig trivial nachzuschauen was Deine normalen Strecken und Wasserlöcher sind. Und genau die Stellen, die nicht drauf liegen, sind so richtig interessant.

            • Hahahaha Träumer

    • Sascha Ostermaier says:

      Wenn Du mit Bargeld an der Kasse zahlst, achtest Du darauf, dass Du nicht von Überwachungskameras gefilmt wirst? Die gleichen Cams, die auch das zeigen können, was Du gerade kaufst? Schalte da eine Software dahinter und Du kannst die gleichen „Daten“ erfassen wie bei Kartenzahlung. Ziemlich kurz gedacht.

      • Die Auswertung von bargeldlosen Zahlungsverkehr und Überwachungsaufzeichnungen von privatwirtschaftlichen Firmen wie z.B. Supermärkten unterliegen ganz anderen gesetzlichen Bestimmungen.

        Zum Thema kurz gedacht, welchen Kassenbereich (mit pin geräten usw.) kennst du auf die eine Kamera zielt?

      • LOL!! Wohl zu viel Hollywood-Ramsch geschaut!..

    • Apple Pay?

  11. elknipso says:

    Finde die Entwicklung ebenfalls erfreulich. Das lässt hoffen, dass man vielleicht bald auch schon gänzlich auf Bargeld im normalen täglichen Ablauf verzichten kann und auch den Einkauf beim Bäcker, Metzger und Co problemlos und schnell kontaktlos und bargeldlos begleichen wird.

  12. Es ist eine Besorgniserregende Entwicklung. Bargeldloses Zahlen macht die Bürger noch gläserner.

    • Matthias says:

      Ja und?
      Ich zahle ausschließlich mit Karte und meide Geschäfte die keine Kartenzahlungen akzeptieren.

      • Du bist aber nicht der Maßstab für intelligenten Umgang mit Privatsphäre.
        Mach was du willst aber akzeptiere Leute die sich mehr Gedanken machen.

    • Je mehr Staat und Wirtschaft über Bürger und Kunden wissen, umso besser können sie auf deren Bedürfnisse eingehen. Sieht man doch am China-Boom, wie sowas funktioniert….

  13. Ich zahle seit 2017 fast auch nur noch alles per Smartphone.. Gut die Eisdiele oder halt der Spargelstand oder Wochenmarkt okay .. Abersonst mein Bäcker kann das schon .. finde es auch hygenischer mit SP uzahlen oder Karte ..weil an den Scheinen und Münzen kleben soviel Bakterien und Vieren..

    Nur als Beispiel meine Fleischerrei hat 2012 schon Automaten eingeführt.. Das heißt dort kauft man bekommt ein Strichcode für den automat und steckt da sein Bargeld rein oder zahlt mit Schein oder Karte.. Die mitarbeiter kommen so nicht mit Geld und keimen und soas garnicht erst in Kontakt..

    Und für mich mit einer Kupfernickelallergie sind die euros eh ein Grauß

  14. ich finde, das es Zeit wird für den massiven Ausbau von Apple Pay und Google Pay, damit man nicht immer die Karte aus dem Wallet fummeln muss.
    Solange das aber nur sporadisch funktioniert und auch leider noch nicht mit meiner Karte, zahle ich immer mit Girocard oder Visa, wenn wir ausgehen.
    Kleine Beträge auf dem Markt oder beim Bäcker zahle ich halt bar, auch Einkäufe beim Supermarkt oft bar, wieso auch nicht?

  15. Ich bezahle wo möglich mit Apple Pay. Schneller, problemloser und gleichzeitig auch sicher habe ich noch nie bezahlt.
    Es wachsen mir jedoch reichlich graue Haaare wenn selbst in Supermärkten und an großen Tankstellen die Bezahlterminals nicht mitspielen und keine NFC Zahlung ermöglichen.

  16. Chris R. says:

    Ich würde es ausdrücklich begrüßen, endlich flächendeckend bargeldlos bezahlen zu können. Und ich stehe auch der grundsätzlichen Abschaffung von Bargeld nicht abgeneigt gegenüber. Zum einen könnte ich gut darauf verzichten, zum anderen aber auch, weil die Aufrechterhaltung verschiedener Zahlungsmethoden eben auch die Aufrechterhaltung verschiedener Kosten bedeutet. Mehrere Zahlungsmethoden anzubieten, ist eine Serviceleistung des Händlers, und Service kostet Geld.

  17. Über 77% aller Zahlungen wurden mit Bargeld durchgeführt. Ist ja auch klar: die 150€ im Supermarkt zahlt man eher mit der Karte als die 6€ für etwas am Kiosk.
    Dank der 25€ ohne Pin und kontaktlosen Karten wird sicherlich mittelfristig immer mehr mit Karte bezahlt.

  18. Bei all der Diskussion möchte ich mal anmerken, dass das Thema emotional geladen ist und Argumente dafür oder dagegen allgemein unsinnig sind. Jeder hat seine individuellen sachlichen oder emotionalen Gründe.
    Stichpunkte wie Zeit, Kosten, Kontrolle, Daten etc. würde jeder in seinem Kontext auslegen, die einen halten es z.B. für Kontrolle ein festes Barbudget auszugeben, die anderen wenn sie unbare Ausgaben exakt kategorisieren können usw.

    • GooglePayFan says:

      Können wir uns darauf einigen, dass die Argumente der Karten-Befürworter eher rational sind, als die der Gegner?

      Die einen argumentieren mit erhöhter Sicherheit und Schnelligkeit, die anderen mit der Angst vor staatlicher Verfolgung und Repression…

      • Ich denke die Argumente der Unbar-Gegner sind eher abstrakt (Datensammlung, Konzerne etc. Wer kann tatsächlich schon Konsequenzen erfassen) und die der Unbar-Befürworter konkret (erkennen eines persönlichen Vorteils) sind.

        • Christian says:

          Jein. Die Beispiele aus den USA hatte ich ja schon angeführt; dort war der Hintergrund für die neuen Regelungen, dass zumindest theoretisch jeder Bargeld nutzen kann, während die Nutzung unbarer Zahlungsmittel fast immer an bestimmte Konditionen geknüpft ist. Solange „Unbar-Befürworter“ lediglich wollen, dass sie an möglichst vielen Orten ihre bevorzugte Zahlungsweise nutzen können: einverstanden, das möchte ich auch. 🙂 Wenn es aber darum geht, mit einer „Verdrängung“ des Bargelds diejenigen auszugrenzen, die nicht über unbare Zahlungsmittel verfügen (Stichwort Kosten für Basiskonten), halte ich nicht viel davon.

  19. Ich zahle alles mit Karte, auch eine einzelne Flasche Wasser für 20 Cent (wobei das bisher nur einmal vorgekommen ist).

    Geschäfte ohne Kartenzahlung oder mit “erst ab…” meide ich komplett.

    Macht den Umsatz und Gewinn eben ein anderer.

    Einen besseren und umfassenderen Überblick über sein Ausgabeverhalten kriegt man nicht. Keiner kann einem auf den Cent genau sagen, was er im Portemonnaie hat und viele haben am Abend schon vergessen, was sie den Tag über so nebenbei verprasst haben.

    Ich weiß immer, was ich wann und wo ausgegeben habe und das in Echtzeit. Auch ob eine Lastschrift eingeht, wird sofort angezeigt, das führt natürlich dazu, dass man seinen Dispo nicht mehr braucht und Banken wollen das nicht.

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