Deutsche Bank und Google wollen das Bankgeschäft grundlegend transformieren

Recht vollmundig schreibt die Deutsche Bank, dass man eine strategische Partnerschaft mit Google eingehen und man das Bankgeschäft „grundlegend transformieren wolle„. Konkret geht es hier um den Geschäftsbereich der Google Cloud. Beide Unternehmen haben demnach eine Absichtserklärung unterzeichnet, die dann bald in einem mehrjährigen Vertrag umgewandelt werden soll. Gemeinsam mit Google Cloud wird die Deutsche Bank ihre IT-Architektur neu ausrichten, so heißt es. Klingt stark danach, als wolle man bei der Deutschen Bank alte IT-Systeme und Arbeitsweisen über den Haufen werfen und eben auf Cloud-Services von Google setzen. Laut Deutscher Bank werde das Ganze der strategischen Transformation einen Schub verleihen. Man wolle Geschäftsmodelle entwickeln, die künstliche Intelligenz, Datenanalyse und vieles mehr nutzen. Alles Weitere liest sich aber maximal sehr vage – es geht um den Erfolg bei der Digitalisierung – und ebenso sehr um Erträge wie um Kosten. Eine grundlegende und generelle Transformation, wie vom Unternehmen so genannt, kann man zumindest nur wenig herauslesen. Was aber stimmen dürfte: Die Deutsche Bank dürfte so in der Lage sein, besser ihre Plattformen zu harmonisieren.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

9 Kommentare

  1. Kleiner Eisbär says:

    Ich wäre schon mit der Einführung von Google Pay zufrieden gewesen.

  2. derWenzel says:

    Hallo Caschy,

    man kann es mir glauben oder aber auch nicht: Ich bin schon länger in der IT im Bereich Financial Services unterwegs und habe dabei u.a eine Zeit bei der Deutschen Bank im Bereich „Global Technology“ gearbeitet. Die Harmonisierung des Backends ist dort schon seit min. 10 Jahren im Gange. Die Architektur sehr komplex. Viele Systeme auf unterschiedlichen Tech. Stacks. greifen auf und ineinander. Das zu managen besonders auf dem Hinblick der Agilität frisst Unmengen an Ressourcen. Sowohl finanziell aber auch personell. Die Strategie in die (Google) Cloud zu gehen ist daher nachvollziehbar. Ich finde den Schritt sehr mutig, begrüße ihn aber zugleich. Evtl. hat es die Deutsche Bank ja verstanden, dass auch sie die Transformation zu einem Software-Unternehmen vollziehen MÜSSEN, um zu überleben.
    Bei einer großen gelben Bank ist dies nicht der Fall. Da wird einem alles als neu verkauft, im Hintergrund werkeln aber die Systeme von vor 30 Jahren. x)

    • Hat SAP damals nicht das Zusammenziehen versaut?

      • derWenzel says:

        Das Problem bei SAP Banking ist, dass das Kernbanksystem selbst schon ca. 25 Jahre alt ist. Das Kernbanksystem der Deutschen Bank ist ca. 45 Jahre alt. Somit ist SAP auch nicht mehr zeitgemäß. Zumal SAP selbst sehr träge in der Entwicklung ist. Die ganze Umstellung des Kernbanksystems ist deshalb problematisch aufgrund der Fusion mit der Postbank. Postbank nutzte SAP Banking als Kernbanksystem. Im Zuge der Fusion wurde überlegt beide Systeme zu vereinheitlichen bzw. SAP Banking auch für die Deutsche Bank als Kernbanksystem einzuführen und so die Fusion aus IT-strategischer Sicht zu unterstützen. Aber das Hin und Her bzgl. Verkauf der Postbank oder nicht führte zu dem reinsten Chaos. Deswegen ist das nie wirklich was geworden.

    • Cobol lässt grüßen 😉

    • Natürlich müssen die Banken was machen, sie leben technologisch immer noch in der Steinzeit und wenn auch nur ein Teil von dem wahr ist was man so über die Systeme im Backend liest grenzt es eh an ein Wunder wie lange das schon gut ging bisher.

      Auf der anderen Seite ist es aber natürlich keine besonders gute Idee sich nun auch noch im finanziellen Bereich an ein US Unternehmen zu binden und die Abhängigkeit weiter zu erhöhen.

  3. und bei dieser „strategischen Transformation“ gewinnt nur einer: Google.
    Für die Deutsche Bank ist das aber vermutlich alternativlos, weil die das IT-Chaos vermutlich nicht selbst gerichtet bekommen.
    So ist das eben wenn man mehrere Übernahmen und Geschäftsbereiche in einem seit Jahren kirselnden Umfeld zusammenführen muss.
    Mal sehen, wie lange es Banken in dieser Form noch geben wird.

    • Richard Rosner says:

      Tja, wenn es Europa Mal wieder nicht geschissen bekommt, Konkurrenz zu etablieren, müssen Mal wieder die Profis ran.
      Gerade bei solchen Themen wäre es mir wesentlich lieber, wenn alle verwendeten Dienste und Services aus Europa kämen. Aber alleine GAIA-X schwebt bisher nur verschwommen am Horizont, von anderen benötigten Systemen Mal ganz zu schweigen.

  4. @Richard Rosner: wie war, wir war!! Willkommen im 21. Jahrhundert Europa. Wenn Google mal wieder einen Schritt weiter ist, haben wir hier (zumindest in Deutschland) vielleicht mal die Funklöcher gestopft. Jeder der wegen Corona im Homeoffice arbeiten musste, hat den Fortschritt der Digitalsierung mitbekommen. Weiterschlafen sag ich da nur! Traurig aber wahr.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.