Deutsche Bahn: DB Navigator mit Komfort Check-in
Seit Kurzem gibt es im DB Navigator eine neue Funktion: Die Deutsche Bahn testet nach eigenen Angaben in zwei ICE-Zügen zwischen Dortmund und Stuttgart erstmals den neuen Komfort Check-in, der die Fahrkartenkontrolle im Zug entfallen lässt. In der Testphase ist die Funktion für Reisende mit ausgewählten Handy- oder Online-Tickets inklusive Sitzplatzreservierung sowie der aktuellsten Version des DB Navigators nutzbar.
Haben die Fahrgäste ihren Sitzplatz eingenommen, checken sie einfach per Klick in der App ein. Dem Zugpersonal werden diese Informationen anschließend auf den Kontrollgeräten angezeigt. Das ersetzt die Fahrkartenkontrolle. Im Spätsommer soll die Testphase der neuen Funktion auf fünf weitere Verbindungen ausgeweitet werden. Verläuft der Test erfolgreich, wird der Komfort Check-in voraussichtlich Anfang kommenden Jahres auf vielen weiteren Fernverkehrsstrecken in Deutschland verfügbar sein.
Um den neuen Service zu testen, klicken Nutzer im Handy-Ticket auf den Reiter „Reiseplan“ und bestätigen über den Button „Komfort Check-in“ ihren Sitzplatz und dass sie die Reise angetreten haben. Bei einer Online-Buchung muss das Ticket vorher über die Auftragsnummer und den Nachnamen in die App geladen werden. In der ersten Testphase kann der Komfort Check-in für Tickets genutzt werden, die ab dem 11. Juni 2017 gebucht worden sind.
Was mich am DB Navigator stört ist, dass man anders als auf der Internetseite nicht mit Paypal bezahlen kann. Ist mir unverständlich. Lastschrift muss man erst freischalten.
Sinnlose Funktion. Jemand ohne „Komfort Check-in“ setzt sich einfach hin und fertig. Jemand mit dieser „Komfort-Funktion“ kramt erst sein Handy raus, startet die App, hofft auf Funkempfang und Datenverbindung und macht irgendwas in der App. Toller Komfort.
Was die Bahn hier versucht, ist die Ticketkontrolle auf die Fahrgäste abzuwälzen und künftig Personal einzusparen.
Wenn sie Zubegleiter sparen wollen, empfehle ich einen Blick zurück zur Reichsbahn der 1920er Jahre. Da gab’s Einlass- und Ausgangskontrollen zu den Bahnsteigen in den Bahnhöfen. So eine „Wanne“ könnte heute auch ohne Personal betrieben werden, viele U-Bahnnetze weltweit machen es vor. Aber die Wagons sind dann unbesetzt, was die Unsicherheit und den Vandalismus befördert. Und ganz Clevere versuchen dann die Kontrollen durch waghalsige Wege über Gleisanlagen zu umgehen.
Kurz: Man braucht keinen Check-in, sondern nur kompetente Zugbegleiter. Gestern, heute und morgen.
@Matze: Gab es auch noch zu Reichsbahnzeiten bis in die 80er Jahre im alten Westberlin, aber dafür benötigte man eine Bahnsteigkarte, falls man jemandem zum Zug begleiten wollte, und die Kontrollen im Zug entfielen trotzdem nicht. Sperren sind ja auch äußerst unpraktisch für Reisende mit Gepäck (und davon soll es in der Bahn einige geben).
Ich glaube, Besucher aus anderen Ländern mit Sperren gefällt unser offenes System besser, und die Sache mit dem Datenempfang will die Bahn ja auch in den Griff bekommen.
Warum also nicht offen sein für solch einen kostenlosen, zusätzlichen Service?
Finde ich persönlich gut; definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.
Ich habe es letztes Jahr im Expresszug in Japan bemerkt, dass der Schaffner im Zug bewusst nur die Personen im Wagon angesprochen hat, die nicht „eingecheckt“ waren.
Empfand ich persönlich als sehr angenehm.
Bei der DB kommt es aufgrund von Personalwechsel vor, dass man auf einer Strecke seine Fahrkarte zweimal vorzeigen muss.
So wird das nichts. Ich fahre immer 1. Klasse und sitze eigentlich NIE dort, wo die Reservierung hinzeigt. Denn in der 1. ist eigentlich immer Platz. Wenn wir Reisenden alle dort säßen wo wir sitzen sollten, würde sich die Reisenden in 1 bis 1 1/2 Wagen alle drängelt, die anderen Wagen blieben frei. Das ist meine Erfahrung mit 8 Jahren Pendeln zwischen Hamburg, München und Berlin. Und in der 1. habe ich es so gut wie nie erlebt, dass der Zugbegleiter oder ein Reisender einen anderen Reisenden bittet, den Platz zu wechseln. Ausnahmen kenne ich nur von (vorhergehenden) Zugausfällen oder Chaostagen wie nach den Stürmen in Norddeutschland vor ein paar Wochen. Damals hatten die Cops auf der Strecke Hamburg München mehrfach den Zug wegen Überfüllung geräumt. Sie waren aber nicht ein einziges Mal in der ebenfalls überfüllten 1. Klasse.
„Komfort“ und „DB Railnavigator“ in einem Satz zu verwenden, finde ich schon ziemlich mutig. Die Bahn sollte lieber mal an der in der Android-Version komplett verkorkste Bedienung und Benutzerführung überarbeiten, anstatt die App mit immer noch eine weiteren Funktion zu überladen.