Deutsche Bahn: Bald kein Verkauf von Papier-Fahrkarten in Fernverkehrszügen

Die Deutsche Bahn verabschiedet sich laut eigener Aussagen von den Papierfahrkarten, die man bislang in Fernzügen erwerben kann. Ab dem 1. Januar 2022 sei Schluss damit. Als Alternative können Nutzer der Deutschen Bahn bis zu zehn Minuten nach Abfahrt noch eine digitale Fahrkarte über die App der Bahn oder deren Webseite erwerben. Zusatzkosten sollen dadurch keine entstehen, heißt es von Seite des Unternehmens. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sieht das Ganze kritisch, man befürchte hier Konfliktpotenzial in den Zügen. Die Bahn müsse eine breite Info-Kampagne fahren, um die Fahrgäste nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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65 Kommentare

  1. Und nicht nur eine Infokampagne: Die Bahn müsste auch die Smartphones verkaufen. Denn ob man es glaubt oder nicht, nicht jeder hat eines oder will ein Konto bei der Bahn anlegen…… (ja, ich habe beides. Meine ja nur ;-))

    • Die Nicht-Smartphone-Generation kauft vermutlich nach wie vor die Papierkarte vor Fahrtantritt, das ist ja weiterhin problemlos möglich. Im Artikel geht es lediglich um den Kartenkauf im Zug.

      • Was ja oft die einzige Möglichkeit ist, wenn die Bahn den Fahrkartenschalter abgeschafft hat und der Olle Automat auf dem Bahnhof wieder nicht geht oder die Scheine nicht fressen will. Kommt leider oft genug vor. Die Bahn muss sicherstellen, dass die Kunde auch wirklich vor Fahrtantritt eine Karte ohne Smartphone erwerben kann.

  2. naja, die Leute, die kein Smartfon haben, sind überwiegend ältere Menschen. Die kaufen sicher lieber im Voraus am Schalter ein Ticket.
    ich pendle fast täglich mit der Bahn, auch ICE, und ich habe trotz Smartfon + Bahnaccount eine Papierfahrkarte. Grad aktuell ist die Kontrolle und das Vorzeigen dabei wesentlich fixer + bequemer als mit Smartfon, denn das Entsperren desselben ist dank Maske sehr unkomfortabel.

    • Mit Komfort Check-in musst du doch aber eigentlich gar nichts mehr vorzeigen. Nutze ich seit fast 3 Jahren und könnte mir nichts bequemeres vorstellen.

      • Komfort Check-In würde ich auch öfters benutzen – funktioniert aber nicht auf reservierte Plätze die von einem selbst reserviert sind – der totale Blödsinn schlecht hin.

        • Warum soll das nicht funktionieren? Habe schon öfters auf meinem reservierten Platz eingecheckt… (Reservierung muss natürlich mit dem selben Bahn Account gebucht sein…)

      • na, lies doch noch mal meine Aussage 😉
        Pendler + Komfort Check-in passt nicht zusammen, denn mit Komfort Check-in ist immer eine Reservierung verbunden. Die habe ich als Pendler aber nicht

    • Wer es per Face Unlock entsperrt der ist aber auch eher ein Exot, oder?
      Per Fingerabdruck, PIN oder Wischgeste kommt gerade beim Älteren Semester eher vor.
      Aber ja, auf Rreisen habe ich z.B. auch immer als Backup alle Unterlagen ausgedruckt mit dabei – man weiß ja nie (geklautes Smartphone). Allerdings gehts ja hier tatsächlich nur um die reine Variante des Verkaufs IM ZUG und das ist schon relativ selten.

  3. Für Menschen ohne Smartphone kann das schon kritischer werden.

    Im Dorf meiner Schwiegereltern gibt es am Bahnhof beispielsweise keinen Schalter oder Automaten. Bisher haben sie dann immer die Tickets in der Bahn beim Schaffner gelöst. Sonst geht nur Online kaufen und zuhause ausdrucken, was im Grunde aber ja das gleiche Problem wie mit dem fehlenden Smartphone darstellt…

    • auch Florian says:

      Dorf und Fernverkehr? Verstehe ich dich richtig, dass deine Schwiegereltern erstmal den Regionalverkehr nutzen, um dann in den Fernverkehr umzusteigen? Spätestens beim Umstieg am Fernverkehrsbahnhof gibt es zumindest einen Automaten.

    • noch ein Florian says:

      Naja Schalter gibt es ja fast nirgends mehr, aber dafür die Automaten. Das muss man den Schwiegereltern dann eben einmal zeigen wie das geht. Oder es ist schon einer der neuen die eine Live-Schaltung in das Onlinekundencenter haben, dann kann man direkt mit einer Person sprechen die dann alles für dich eingibt. Nebenbei kann man der Person auf dem Bildschirm sogar zusehen wie sie vorgeht.

      Aber die Automaten könnte man auch generell noch ein Stückchen intuitiver machen. Da gibt es von anderen Anbietern deutlich bessere Userinterfaces (zB Meridian).

    • Dorf klingt nach Regionalverkehr, da machen die Länder die Regeln.
      Im Allgemeinen gilt, wenn am Abfahrtbahnhof keine Möglichkeit zum Erwerb einer Fahrkarte besteht, kann diese im Zug gelöst werden. Das wird sich im Regionalverkehr auch in Zukunft nicht ändern (Fernverkehrsbahnhöfe ohne Automat gibt es vermutlich nicht…)

  4. Als ob tatsächlich jemand regelmäßig seine Karte im Zug kaufen würde. Für 20 Euro mehr…

    Willkommen DB im 21. Jh! Wurde Zeit 🙂

    • Georg Bender says:

      „Zusatzkosten sollen dadurch keine entstehen“ einfach mal in Ruhe durchlesen….

      • Ja, du den Kommentar 😀

        FritzWe spricht vom aktuell im Zug verkauften Ticket. Hierfür ist eine zusätzliche Gebühr von 17 Euro (!) fällig. Er stellt deswegen die Behauptung auf, dass niemand regelmäßig im Zug ein Ticket kauft. Somit ist es nach seiner Meinung kein großes Ding, dass die DB den Verkauf dort jetzt einstellt.

        • Georg Bender says:

          Welchen Verkauf stellt die DB ein??? Ich habe nicht behauptet dass ein im Zug gekauftes Ticket nicht teurer ist als ein vorher gekauftes. Wer aber bisher ein Ticket im Zug als Papier gekauft hat und es bald nur noch digital kaufen kann im Zug zahlt nicht mehr !! (Im Bezug auf Ticket Kauf als Papier im Zug). Jetzt dürfte es aber klar sein

          • Das war uns vorher schon klar. Aber FritzWe hat darüber gar nicht gesprochen…

            FritzWe hat in Frage gestellt, dass aktuell jemand regelmäßig (!) im Zug sein Ticket kauft, eben wegen den Gebühren. Entsprechend begrüßt er, dass dies nun abgeschafft wird. Er hat null kritisiert, dass das Im-Zug-Ticket jetzt abgeschafft wird. Entsprechend war dein erster Kommentar einfach Quatsch.

  5. @all man muss nicht zwingend ein Smartphone haben, ein Tablet dürfte selbst bei der älteren Generation besser vertreten sein. 🙂

    Aber ja, man muss viel Werbung machen, trotzdem werden Menschen geben, die es ignoriert haben oder es schlicht nicht interessieren. Dann wäre die entschiedene Frage, wie Kulant wird die Bahn sein bei einer Kontrolle?

    • auch für dich nochmal:

      Bisher war es möglich ohne Ticket in den Fernverkehrszug einzusteigen und das beim Bordpersonal gegen eine zusätzliche Gebühr zu kaufen. Nur das geht nicht mehr. Du kannst weiterhin an deinem Automaten oder deinem Schalter ein Papierticket bekommen.

      • Hallo Florian , aber genau das muß weiterhin gehen, m. E. auch ohne extra-Technik: Schlange am Schalter oder Automaten am Bahnhof , zug färht in fünf Minuten = ich steige lieber _ohne Farhkarte _ ein als eine Stunde auf den nächsten zu warten und nehme dann den „Bordpreis“ in kauf statt des Verwartens von Zeit. Das wird nun nicht mehr gehen wenn ich kein Konto für die App mehr habe oder kein Smartphone als solches Das empfinde ich als nicht hinnehmbaren Verlust an Servicequalität. Genau wie ich immer und überall mit Bargeld statt mit handy oder karte zahlen können möchte – auch das ist nämlich beim Nachlösen im zug noch möglich – keiner hat Datenspuren wann ich mit welchem zug wohin gefahren bin weil bar im zug gezahlt. Das ist für mich ein Akt informationeller Selbstbestimmung. leute auf ein elektronisches zahlungsmedium zu verpflichten ist m. E. mehr als kundenunfreundlich , es ist schlichtweg rechtswidrig.

        • DragonHunter says:

          Da das Nachlösen eines Tickets im Zug eine reine Kulanzleistung ist, kann die Bahn da auch vollends die Spielregeln bestimmen.
          Im Nahverkehr gilt im Regelfall: Einstieg nur mit gueltigem Ticket. Wer erwischt wird, zahlt!
          Dass DB das im Fernverkehr als Entgegenkommen anders regelt ist schon super… Aber international betrachtet auch eher die Ausnahme.

          Dich zwingt also niemand auf ein elektronisches Zahlungsmittel. Du wirst, wenn du keines nutzen willst, nur dazu gezwungen dein Ticket VORHER zu ordern. So wie man es vom Nahverkehr und aus anderen Ländern gewohnt ist.

          • Hallo Drachenjäger , wie alt bist Du? Im nahverkehr kenne ich noch daß _am Platz_ kassiert wurde, „Schaffner“ nannte man sowas – Vorteil: erstens keine Schlange beim Fahrer , um da zu bezahlen , Busse und Trams waren pünktlicher , weil schnellere Fahrgastwechsel ohne Bezahlstau, und es gab weniger Schwarzfahrer , im idealfall gar keine denn der Schaffner kannte „seine Pappenheimer“ und wußte wo er schon abkassiert hatte und wo nicht . Und jeder konnte einsteigen und dann bequem zahlen übrigens mit echtem Geld , Schaffner hatten Umhängetaschen mit Wechwelgeld-münzboxen vor dem Bauch – heute echte Sammlerobjekte übrigens. Also so von wgen „gab es nie“ – das stimmt nicht. nur vielleicht nicht wenn man 20 oder 25 jahre (er-)lebenszeit als maßstab nimmt .

            • Nur weil es früher etwas gab heißt es nicht dass es besser war. Ich kann aber natürlich nachvollziehen, wenn einem das persönlich besser gefallen hat. Ich hätte darauf keine Lust und zieh mir das Ticket lieber am Automaten oder im Internet. Außerdem kannst du ja weiterhin mit Bargeld am Automaten zahlen (btw Bargeld ist nicht echter als Zahlungen mit der Karte).

              Die Züge waren auch nicht wegen des Kaufens beim Schaffner pünktlicher sondern einfach weil weniger Züge unterwegs waren. Hat man im 2020 mit Corona ja deutlich sehen können. Als im ersten Lockdown und danach die ganzen zusätzlichen Verstärkerzüge ausfielen und nur der Grundtakt erhalten blieb hatte man plötzlich eine fabelhafte Pünktlichkeit.

            • wann bist du denn zuletzt mit der Bahn gefahren? sind das vielleicht die von dir genannten 20 Jahre her?
              es ist so, wie es schon einige hier schrieben:
              – im Regionalverkehr der DB AG nur Einstieg mit Ticket, ansonsten 60 €
              – im Fernverkehr Ticketkauf im Zug möglich mit Aufschlag

        • 1. du kannst am Automaten ja in Bar zahlen und somit hast du deinen „Akt der informationellen Selbstbestimmung“ ja erfüllt, gezwungen zur elektronischen Zahlung wirst du ja nicht.
          2. Wenn du unbedingt nicht über Handy/Internet dein Ticket buchen willst dann tauch halt 10-15 Minuten vor Abfahrt am Bahnhof auf um in Ruhe dein Ticket am Automaten zu ziehen.
          3. wie DragonHunter schon sagt war es eine reine Kulanzleistung bisher und wurde nahezu nie genutzt. Warum sollte man also eine Dienstleistung aufrechterhalten und die Kosten dafür tragen wenn es am Ende eh kaum wer nutzt.

    • Guter Gedanke, nur wird ein Tablet mit dem digitalen Ticket/DB Navigator nicht von jedem Schaffner auch anerkannt, bzw. schreibt die Bahn so vor für die Ticketkontrolle.

      Keine Ahnung ob das noch immer so ist, aber genau das war mir persönlich vor paar Jahren so passiert. Der Schaffner war aber kulant genug und hat das so durchgehen lassen. Das ich mit dem Galaxy Tab auch telefonieren kann – inkl. zufälliger Live-Demonstration – reichte ihm wohl. 😀

  6. Ein Ticket lösen. Online. Nach fahrtantritt.
    😀 😀 😀

    Was darf Satire? Als ob in den Zügen flächendeckend Internet verfügbar wäre 🙁

  7. Das hat nichts mit „Älter“ zu tun — ich bin über 50, Softwareentwickler, und oftmals finde ich smarte Technik einfach unpraktisch.

    Das fängt mit Hauselektronik an. Kein einziges Feature von smarten Lichtschaltern, Türschlössern, Digitalen Assistenten oder Thermostaten finde ich interessant — aber das rumfummeln am Handy finde ich mühseliger als das drehen eines Knopfes. Ich würde, trotzdem ich technikbegeistert bin, selbst dann einen mechanischen Lichtschalter kaufen, wenn er teurer wäre als ein smarter. Der ist einfach praktischer.

    Mit Fahrkarten sieht das ähnlich aus. Ich habe eine zeitlang die App des Verkehrsverbundes genutzt, um meine Fahrscheine zu kaufen, aber ich habe mich ständig rumärgern müssen mit „Mein Akku darf nicht leer gehen. Ich darf mein Handy mit der Tageskarte nicht in der Firma vergessen. Hoffentlich semmelt das nicht ab. Boah, jetzt sagt der mitten im Checkoutprozess wieder „Fehler 500“ weil wegen irgendwas — um Storno kümmern…“

    Ein Papierticket stecke ich in meine Gesässtasche, fertig. Ich kann mich nicht erinnern, jemals unterwegs meine Kleidung verloren zu haben, oder unterwegs in einem Kleidungsloch nackt gewesen zu sein. 🙂

    Das ist mir ein paar Euro wert (Und ja, ich bin Sparkassen-Kunde, DAK-versichert und weiss bei Outdooraktivitäten trotzdem mit diversen digitalen Servicen zu jonglieren — da empfinde ich das dann auch als Mehrwert)

    „Mehrwert“ heisst für mich nicht, ich kann effizienter das Licht anschalten — sondern ich habe eine bombensichere Technik ohne Akku, Cloud, Online und Funktechnik.

    • Danke für deine Lebensgeschichte. Es ist echt Wahnsinn, wie viele Leute hier den Artikel nicht gelesen oder nicht verstanden haben.

    • Scheinbar ist es dir nicht einmal möglich mit solch moderner oder gar smarter Technik einen Artikel zu lesen….

      Das Papierticket bleibt erhalten, muss man nur wie bisher auch vor Fahrtantritt am Automaten oder Schalter kaufen (oder auch zuhause ausdrucken)

      • Hi nochmal Florian ,
        wie gesagt : nicht jeder hat oder will online. Und nicht jede hat am bahnhof immer die Zeit eine Schlange am Schalter oder Automaten abzuwarten , weil der zug zeitnah geht. nachlösen _ohne_ Digitaltechnik muß also weiterhin möglich bleiben , also Erhalt des papiertickets auch gegen z. B. Bargeld beim zugbegleiter. So war es schon immer und so muß es bleiben . Als ich Kind war gab es in Bus und Tram noch Schaffner . Die kassierten die Fahrgäste während der Fahrt ab. Der Fahrer mußte nur fahren . Bedeutete: schnellere fahrgastwechsel weil keine „kassenschlange“ am einstieg bedeutete merh Pünktlichkeit. Und ja ein Schaffner verursacht personalkosten – aber erstens: mehr Pünktlichkeit und zweitens keine Schwarzfahrer weil es wurde im Fahrzeug kontrolliert und abkassiert. So hat man die personalkosten dann zumindest anteilig wieder drin. Und jeder Fahrgast blieb wenn auch „zwangsweise“ ehrlich und zahlte. Muß man wirklich alles digitalisieren und „versmartphonen“ nur weil man es kann ? Etablierte Lösungen , sihe den Beitrag über mechanische lichtscchalter , sind manchmal einfach die bessere Alternative.

        • Sorry Andreas, aber das ist einfach ein schlechtes Argument. Keine Zeit am Automaten/Schalter zu warten mag vielleicht für den Nahverkehr gelten, aber doch nicht für den Fernverkehr um den es hier geht. Da schaut man zum einen doch sowieso, dass man rechtzeitig am Bahnhof ist und zum anderen ist es ja wohl nicht zu viel verlangt, zu erwarten, dass jemand ein paar Minuten früher da ist, weil bekannt ist, dass noch ein Ticket gekauft werden muss. Das ist völlig unabhängig von allen anderen (digitalen) Möglichkeiten für den Erwerb einer Fahrkarte.

        • Wie Mike schon sagt es geht hier um Fernverkehr, im Nahverkehr ist es seit Jahren schon nicht mehr möglich deine Karte im Zug zu lösen. Und gerade jener Fernverkehr hält nur an Bahnhöfen mit einer gewissen Größe. An solch größeren Bahnhöfen gibt es nicht nur einen sondern mehrere/zig Automaten. Klar kann es immer sein, dass noch ein/zwei Personen vor dir stehen, aber wenn das dazu führt, dass du deinen Zug verpasst, dann hast schlicht du zu wenig Zeit als Puffer eingeplant. Wenn es dir so wichtig ist mit Bargeld am Automaten statt mit Karte, etc. im Internet, dann ist es nicht die Pflicht der Bahn dafür zu sorgen, dass es reicht 5 Minuten vor der Abfahrt durch die Eingangstür am Bahnhof zu laufen.

    • Sorry, nenne es wie du willst, aber das ist für mich verschließen von neuer Technik mit Scheinargumenten:
      – Ich vergesse mein Handy:
      Man kann in der Lage sein beim Verlassen des Hauses/Arbeit an sein Handy zu denken, genauso wie an sein Schlüssel. Ich wage zu behaupten, dass ich eher alles mögliche vergesse, aber nicht mein Handy.
      – mein Akku ist leer
      Dann lade ihn entsprechend auf, er geht ja nicht von jetzt auf nachher aus. Auf Reisen hat man doch eh eine Powerbank mit, falls man längere Zeit unterwegs ist.
      – Fehler 500
      Mehr üben.

      • Hallo Fan, „mehr üben“ als antwort auf Fehlermeldungen = Gipfel der digitalen Arroganz. Wie alt bist Du eigentlich? Schon mal was von lebenserfahrung gehört , ich meine solche lebenserfahrung _vor_ der Einführung von Smartphone oder Internet ? So Arrogant bin ich jetzt mal als lebenserfahrner +60er . Ja der liest einen Technischen Blog, hat einen PC , ein Smartphone , technische grundkenntnise incl. Amateurfunklizenz und doch : erkent den Wert , an nicht-digitalen methoden und techniken und Services als „Fallback“ festzuhalten. Ganz unarrogant, sondern einfach als Ergebnis von lebenserfarhung. Tipp: statt üben erst mal lebenserfarhung und vielleicht ein wenig „Altersweisheit“ sammeln!

        • Ich bin 28 und du sprichst mir aus der Seele… Ein Ticket im Zug nachgelöst habe ich noch nie, aber es war immer gut zu wissen, dass das im Notfall (Stichwort Fallback) eine Möglichkeit wäre. Wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen meines Alters, die trotz Google Pay immer ein bisschen Bargeld dabei haben.

          Wenn mein Akku leer war, konnte ich es immer laden, weil ich immer ein Ladekabel im Rucksack habe. Für meine Generation mag das größtenteils selbstverständlich sein – mein 35jähriger Bruder würde das vermutlich schon wieder anders sehen. Die Schüler meiner Freundin vergessen regelmäßig ihr Ladekabel zur Notbetreuung mitzubringen, also auch in der jüngeren Generation gibt es schon wieder Unterschiede.

          • Die Möglichkeit mit dem Nachlösen hast du ja weiterhin, jedoch in Zu(g)kunft nur noch in digitaler Form.

    • Jörg, ich kann dich verstehen. Selbst bin ich zwar erst 29 Jahre alt, aber auch auf mich wirkt das Ganze nur umständlich, weil der digitale Ticketkauf von viel mehr Variablen (Internet, Akku, Serverstruktur) abhängt, als sein Papierticket einfach so im Zug zu kaufen.

      Und ja, das Prinzip lässt sich auch auf andere Bereiche übertragen. Hier ein weiterer Bildschirm, dort ein smarter Lichtschalter und gegenüber ein ständig verbundenes Mikrofon (Smart Speaker). Funktioniert dann mal das Wifi nicht richtig, hat ein Gerät einen Aussetzer oder kein Softwareupdate erhalten lässt sich dann einfach mal das Licht nicht mehr anschalten. Und das ganze um das Licht in längerer Zeit über Smartphone oder Stimme anzuschalten, als einfach den Lichschalter zu betätigen. Von Kosten und Zeitaufwand für smarte Technik (Kauf und Einrichtung) mal ganz abgesehen.

      Prinzipiell darf das ja jeder halten wie er will, nur schaffen Unternehmen und öffentliche Institutionen nach und nach die Möglichkeit ab, auf herkömmliche Art & Weise auf wichtige Dienste zuzugreifen. Diese Geschichte hier mit der Deutschen Bahn ist ein Beispiel von Vielen.

      Schade nur, dass hier so viele Forenuser versuchen deinen Post mit Adhoc-Argumenten zu entkräften, bloß um eine überflüssige über Technisierung zu vermeiden. Lässt für mich auf ein eher begrenztes „consumer“ Verständniss von Technik schließen. Aber das ist nur mein Eindruck.

      • Ganz ehrlich ich habe auch lieber ein Papierticket, genau um im Fall der fälle nicht aufgeschmissen zu sein wenn der Akku mal doch leer wäre. Aber das zieh ich eben davor am Automaten oder drucke es mir daheim/in der Arbeit aus. Fertig.

  8. Servicewüste Deutschland!

    • noch ein Florian says:

      In den meisten anderen Ländern war es noch nie möglich an Bord ein Ticket zu kaufen, aber hier ist ist es dann gleich die Servicewüste…

      • Also ich bin mit dem Zug durch Polen (Schlesien) gefahren und konnte ohne Probleme ein Ticket im Zug erstehen. Ein freundlches Gespräch mit dem Schaffner und eine entspannte Zugfahrt inklusive.

        Der Schaffner wusste welches Ticket ich für die Strecke brauchte und hat alles für mich erledigt. Ich brauchte also keine polnische App installieren, mich nicht durch irgendwelche Apps oder skurille Zahlungsmethoden quälen oder mich gar mit dem Ticketsystem der polnischen Verkehrsbetriebe befassen.

        Digital heißt nicht immer besser !

        • Es sagt ja keiner Digital = Besser, aber hier geht es darum, dass die Bahn eine Kulanzleistung abschafft bzw. digitalisiert. Nochmal eine Kulanzleistung die die letzten Jahre weniger als 1% der Kundschaft genutzt hat.

    • In zivilisierten Ländern (solchen mit Reservierungszwang im Fernverkehr) kommt man ohne Ticket nicht mal auf den Bahnsteig, geschweige denn in den Zug.

  9. @Blog-Team: evtl solltet ihr die Bilder ans Ende der Artikel stellen, viele scheinen beim Lesen da nicht dran vorbei zu kommen.

  10. Es ist uninteressant. Vor allem weil wie DB darauf besteht, sich zu registrieren

    • Hallo Didi , genau das ist neben der Verpflichtung ein technisches Hilfsmittel zu nutzen der andere Kritikpunkt: der wesentliche Vorteil der Bahn z. B. gegenüber dem Flugzeug ist die -spontane_ und _anonyme_ Möglichkeit des Reisens zumindest innerhalb Deutschlands. Spontan ginge am Schalter wenn man Zeit zum Warten in der Schlange hat und mit Bargeld zahlt auch anonym. Aber wenn man im zug nicht mehr bar nachlösen kann ist anonymes Reisen futsch. Der Zwang in immer mehr Lebensbereichen internetgebundene und an eine Registrierung gebundene Dienste zu nutzen verhindert jegliche informationelle Selbstbestimmung: ich will zahlen , reisen kaufen ohne mich ausweisen , identifizieren usw. zu müssen. Das ist mein gutes Recht.

      • DragonHunter says:

        Dann kauf dein Ticket rechtzeitig vorher. Dann hast du keine Probleme!
        Niemand wird gezwungen sein Ticket erst im Zug zu lösen.
        Vorher kaufen ist bei auslastungsbezogenen Preisen ganz nebenbei auch noch billiger.

      • Spontan und anonym geht auch mit dem Kauf des Tickets in bar am Automaten. Spontan heißt nicht ich tauche zwei Minuten vor Abfahrt am Bahnhof auf und kaufe mein Ticket im Zug.

      • Gibts an den Tankstellen nicht mehr die Wegwerfkreditkarten? Wenn es also nur darum geht, anonym zu reisen, geht das schon noch.
        Wenn es aber darum geht, seinen eigenen Komfortbereich zu verlassen, dann geb ich dir Recht, geht das nicht mehr.

  11. Wusste garnicht, dass das überhaupt noch geht.

    Immer wird gesagt die Bahn ist nicht digital genug, dies funktioniert nicht, das funktioniert nicht. Hier fahren sie mal einen vernünftigen Ansatz und trotzdem sind alle am meckern. Klar ist ein Ticket im Zug kaufen für einige einfacher, aber unter betriebswirtschaftlichen Aspekten ist das wohl eher nachteilig für die Bahn.

    • Hallo moritz , Betriebswirtschaft , waren das nicht diese „Refa“-leute die mit stoppuhren hinter den Mitarbeitern stehen – was „Betriebswirtschaft“ für die person am Band oder im Job bedeutet – lies mal die „industriereportagen“ oder andere Bücher smile. Die bahn hätte nie privatisiert werden dürfen , nie zerschlagen in netz. Service , Betrieb – das waren kardinalfehler die jetzt in diesen jahrzehntelangen Unzulänglichkeiten münden. Bahn nicht digital genug – ich war jahrelang Fahrschüler in eine internatsschule , D-zug – ja gab es da noch – , übrigens ohne zwangsumstieg vom IC oder iCE auf Regional -, fuhr auch im Winter , vielleicht mit eingefrorenen Klos , weil die klappen aufs Gleis festgefroren warn, aber die züge liefen . Statt High-Tech solide Bahntechnik . statt 250 km/h 160 aber die dann zuverlässig. Schneller und mehr hightech muß nicht immer besser funktionieren – besonders in klimatischen Grenzsitualtionen ist die moderne Bahn doch unzuverlässiger geworden als in den 70er jahren.

  12. Fassen wir nochmal kurz die Themen zusammen, die von der „Alles muss smart sein“ — Kloppertruppe überhört werden:

    1. Die digitale Fahrkarte muss 10 Minuten vor Fahrtantritt gekauft sein. Die Bahn will verhindern, dass Leute im Zug erst kaufen, wenn sie Kontrolleure sehen. Selber mehrfach miterlebt: Leute kommen auf den letzten Drücker am Zug an, springen rein,kaufen ein Ticket: Schwarzfahren, 60 Euro, keine Kulanz.
    Wenn ich die Wahl habe zwischen „den ICE nach München verpassen“ und „17 Euro mehr“, ratet mal.

    2. Eben WEIL ich sehr viel mit dem Smartphone mache, lass ich mir doch von euch nicht erzählen, dass das unproblemtaisch sei. Akku leer um 11 Uhr morgens, noch nie gehabt? Smartphone geht bei Kälte aus und lässt sich erst wieder starten, nachdem es am echten 3A-Netzteil hängt, noch nie gehabt? Keiner von euch in einem Handy-Forum aktiv und die Beiträge gelesen…?
    Und dann on top der kluge Junge, der _mir_ nach 36 Jahren Softwarentwicklung erzählt ich solle bei einem „500er Error“ eben „mehr üben“ — Junge, http 500 ist ein _Server_fehler, ich bin ja mal gespannt, wie man den weg-übt…

    3. Immer wieder das gleiche Thema: „*Ich* brauche das nicht. Also muss es *allen* weggenommen werden.“ — gibt es in der Schule keinen Sozialkunde-Unterricht mehr, ist der jetzt schon komplett durch BWL ersetzt worden? Also, *ich* brauche zum Beispiel kein Insulin, Rolli-Rampen oder Tampons…

    • Den ersten Punkt finde ich sehr wichtig, es ist absoluter Quatsch, dass das Ticket 10 Minuten vor Fahrtantritt gelöst sein muss (zählt hier planmäßige oder tatsächliche Abfahrt?), das macht das ganz unnötig schlecht. Einfach ein Lösen bis 10 Minuten nach Fahrtbeginn erlauben und dann hat auch jemand, der gerade noch so den Zug erwischt keine Probleme. 10 Minuten sollte im Fernverkehr auch kein Thema sein, so schnell ist man da eh nicht am nächsten Bahnhof, um wieder rauszuhüpfen. Im Nahverkehr kann man die Zeit zum Lösen nach Fahrtbeginn auch auf 5 Minuten verringern, das sollte in den allermeisten Fällen auch keine Probleme geben.

    • 1. Du hast den Text wohl mehr überflogen als gelesen. Du kannst in Zukunft das Ticket bis 10min NACH Beginn der Fahrt noch online lösen.

      2. Es muss ja nicht alles Smart sein, du kannst weiterhin dein Ticket am Schalter oder Automaten lösen und sogar Bar bezahlen.

      3. Nur im Fall der Fälle du kommst so knapp an Bahnhof an, dass der Ticketkauf am Schalter oder Automaten nicht mehr möglich ist ist die Zahlung per App oder Website erforderlich. Da stellt sich meiner Meinung nach nicht die Frage, ob es nun deine Schuld oder die der Bahn ist, dass du auf ein digitales Ticket angewiesen bist.

      • @Florian @AnDieLatte: Danke für den Hinweis, das ist mir tatsächlich entgangen. Da war ich wohl gedanklich noch bei den Nahverkehrstickets, wo man in der App kein Ticket mehr lösen kann, innerhalb einer bestimmten Zeit vor Abfahrt (oder ist das mittlerweile auch geändert?). Und der Kommentar von Jörg hat mir dann natürlich auch noch in die (falschen) Karten gespielt xD

        Ich wollte auch hauptsächlich darauf raus, dass bei der damaligen Diskussion die Argumente der Bahn waren, dass man sich ja ohne die Kaufsperre x Minuten vor Abfahrt ja auch einfach das Ticket nur im Fall der Fälle kauft, wenn man auch einen Kontrolleur sieht.

        • @Mike mein Kommentar richtete sich im Grunde auch an Jörg, da er die entsprechende Stelle auch überlesen hat. 🙂

  13. Nachtrag: Mein Hobbies sind übrigens digital unterstützt zu Wandern, Geocaching und Handyfotografie. Ich habe vermutlich mehr Ersatzgeräte und Powerbanks in der Tasche als ihr alle zusammen, und trotzdem „spinnt“ die Technik halt auch mal so, das nix mehr geht. Vorletztes Jahr mitten beim Wandern im Harz war z.B. von morgens bis Nachmittags im ganzen Landkreis die Telekom down.

    Das ist nicht die Regel, aber es kommt vor, und _natürlich_ haben ich schon Wohnungsschlüssel oder Portemonnaie zuhause vergessen. Deswegen ist es immer gut, Alternativen zu haben. Im Falle eines Unternehmens nennt man die Alternative auch: „Service“.

  14. Alle die meinen 15 Minuten vor Abfahrt eines Fernzuges am Bahnhof sein reicht für das Lösen einer karte ggf. mit Bargeld am Automaten oder im Reisezentrum hat wohl nie wirklich davon Gebrauch gemacht – die durchschnittlichen Wartezeiten liegen weit über 15 minuten, und dann noch die zeit für das Procederre beim entweder selber Heraussuchen der Reisedaten am Automaten oder bis die person am counter im Reisezentrum das abgewickelt hat bedeutet eigentlich mindestns 30 minuten vor Abfahrt des zuges , wenn nicht sogar früher , am bahnhof sein. Ich bin kein Autofahrer kenne also die bahnsituation aus wirklich erster hand und im grunde lebenslanger praxis. Wer erst 15 minuten vor Abfahrt des zuges die Wandelhalle eines bahnhofs betritt – meist noch mit üppig Gepäck bei einer Fernreise – schafft oft gerade mal gut den Weg zum gleis ohne sich abhetzen zu müssen. Das nachlösen beim ja eh vorhandenen Begleitpersonal im zug ist also sicher keine sinnlose Einrichtung sondern ganz selbstverständliche und jahrzehntelang geübte praxis. Das jetzt ohne not abschaffen zu wollen empfinde ich als kundenunfreundlich in höchster ptenz. Das heißt ja nicht daß es alternativ auch „modern“ gehen kann – aber das bewährte soll eben erhalten bleiben. Nicht mehr und nicht weniger .

    • Ich bin jahrelang im Fernverkehr gependelt und hab mir das Ticket in der Regel immer am Automaten gezogen und war dabei nie früher als 15 Minuten vor Abfahrt dort. Es hat immer ausgereicht. Und deine „jahrelange gelebte Praxis“ wurde wohl kaum von jemandem so gelebt, außer scheinbar von dir.

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