Denuvo: Umstrittener Kopierschutz jetzt auch als Middleware für die Nintendo Switch

Denuvo ist ein umstrittener Kopierschutz, der immer wieder für Ärger oder gar Boykott-Aufrufe unter PC-Spielern sorgt. So kam es durch die Implementierung von Denuvo etwa in einigen Spielen schon je nach System zu merklichen Leistungseinbußen. Jetzt teilt das Unternehmen hinter dem Kopierschutz, Irdeto, mit, dass Denuvo mittlerweile als autorisierte Middleware für die Nintendo Switch registriert werden konnte.

Entwicklern steht es natürlich frei, ob sie Denuvo dann auch wirklich beanspruchen. Sie können über das Nintendo Developer Portal darauf zurückgreifen. Konkret bietet man Entwicklern die sogenannte „Nintendo Switch Emulator Protection“ an. Wie der Name schon sagt, soll die Implementierung dieser Technik verhindern, dass Spieler Games für die Nintendo Switch an anderen Geräten, vorwiegend PCs, emulieren.

Irdeto behauptet, die Denuvo-Lösung zur Verhinderung der Emulation lasse sich durch Entwickler mit wenig Aufwand integrieren und beeinflusse das Gaming-Erlebnis für Spieler nicht. Entwicklern verspricht man eine gute Chance, ihre Einnahmen abzusichern, da es leider oft der Fall sei, dass PC-Versionen gut gegen widerrechtliche Kopien abgesichert seien, doch die Switch-Versionen nicht von so einem Schutz profitierten. Da könne Denuvo aushelfen.

Im Übrigen hatte Irdeto solche Maßnahmen gegen die Emulation bereits vor rund einem Jahr angekündigt. Erst jetzt hat man aber eben die offizielle Registrierung abgeschlossen und kann die Middleware anbieten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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16 Kommentare

  1. Spiele mit Malware wie dieser oder erforderlichen Drittanbieteraccounts kaufe ich grundsätzlich nicht. Auch in dieser Hinsicht kann man Baldur’s Gate 3 mal wieder positiv hervorheben: keines von beiden und nicht nur das, sogar bei GOG kann man es kaufen.

  2. DRM und insbesondere Denuvo ist die Antivirensoftware (das Schlangenöl) der Contentmafia: Funktioniert nicht (da es regelmäßig geknackt wird), kostet einen Haufen Geld und Ressourcen und verursacht Folgeprobleme (Performanceeinbußen, höhere Angriffsfläche, Gängelung der Kundschaft). Braucht man nicht, will man nicht.

    Antiviren werden nur aus Compliance eingesetzt, nicht weil sie schützen, sondern weil etliche Versicherungen, die von der Materie keine Ahnung haben, das in ihren Vertragsbedingungen verlangen und sonst nicht zahlen. DRM ist ebenfalls reine Compliance, damit Investoren gewillter sind, zu investieren, weil es für sie nach weniger Risiko aussieht, und mangelhafte Umsätze und Rendite nicht auf Piraterie und mangelnde Schutzmaßnahmen dagegen schieben und juristisch Ärger machen können.

    Antivirensoftware ist kundenfeindlich, weil sie mit falschen Versprechen lockt und am Ende kein einziges System sicherer macht – im Gegenteil, sie macht es unsicherer. DRM ist kundenfeindlich, weil es mit falschen Versprechen lockt und prinzipbedingt nur die ehrlichen Käufer bestraft, indem es ihnen Rechte nimmt, die ihnen gesetzlich zustehen, während die Piraten die Einzigen sind, die von diesen Rechten Gebrauch machen können, weil sie von dem DRM nicht betroffen sind.

    Und da es hier noch explizit um Emulation geht, sollte man nicht vergessen, wie katastrophal die Altbestandspflege in der Videospielindustrie allgemein und speziell bei Nintendo-Plattformen aussieht, und wie häufig Emulation der einzige Weg ist, um zu verhindern, dass Spiele in Vergessenheit geraten und auf Nimmerwiedersehen verschwinden, zumal die Contentmafia (wieder insbesondere Nintendo) sich gegen jeden Versuch wehrt, ihre Produkte für die Nachwelt zu erhalten, die sie selbst nicht mehr anbieten wollen, weil wir ein Urheberrecht haben, das ihnen völlige Narrenfreiheit gewährt, ohne etwas dafür zu verlangen („Eigentum verpflichtet…“) und ihnen gestattet, sich für die Schöpfungen jener, die bei ihnen unter Vertrag stehen bzw. statten, einen dauerhaften Blankoscheck ausstellen zu lassen.

    • Aus solchen Gründen kommt hier zb wichtiges Kulturgut wie Musik auch immer noch im .rar Format ins Haus, und wird dann auf meinem Plex Server (und Backups) wohl behütet! 🙂

    • Regelmäßig geknackt? Nicht wirklich

      Ja manche wenige Spiele mit Denuvo werden geknackt, nach vielen Monaten nach Release. Aber der größte Teil der Spiele bleibt inzwischen ungeknackt…

      Die Methodik Denuvo und wofür sie eigentlich gedacht ist funktioniert leider ganz wunderbar 🙁

    • Antivirensoftware generell als Schlangenöl zu bezeichnen ist polemisch und gelinde gesagt dumm. Auch dass sie Sicherheitsprobleme erzeugen würde ist erst mal quark. Jaja viele behaupten den Quark aber betrachten das ganze einfach nicht differenziert genug. Es gibt in der Tat einige Schlechte Lösungen. Generell aber ist ein Virenscanner kein Sicherheitsrisiko.
      Du meinst wahrscheinlich Internet Security Suites, welche auch eine personal Firewall beinhalten. Diese Personal Firewalls sind in der Tat ein eigenes Sicherheitsrisiko das keinerlei Vorteile gegenüber den onboard mitteln von Betriebssystemen bringt.

      • Sagen alle, die einen Virenscanner nutzen. Problem: Sie liegen einfach falsch. Erstens zeigen erfolgreiche Angriffe trotz Virenscanner immer wieder, dass die Dinger ihre Versprechen nicht halten können. Und da ein einziger Virus oder Trojaner für den Totalschaden (Daten rausgetragen, Festplatte verschlüsselt) ausreicht, ist die beworbene Erkennungsrate mit 99,… % irrelevant, solange sie nicht 100 % beträgt.

        Zweitens lässt sich die größere Angriffsfläche an einem ganz einfachen Beispiel belegen: Wer keine Software installiert hat, die PDFs öffnen kann, ist zu 100 % sicher vor PDF-Exploits. Ein Antivirenprogramm liefert aber einen PDF-Parser mit, es muss die Dinger ja scannen können, und dieser wiederum kann Schwachstellen haben, also macht in diesem Fall erst das Antivirenprogramm das System über PDF-Exploits angreifbar. Und wir wollen nicht vergessen, dass das Ding permanent mit Adminrechten läuft, was es selbst zu einem attraktiven Angriffsziel macht.

        Drittens ist erwiesen, dass Antivirenprogramme, die neben dem Rechner auch die Internetverbindung live mit überwachen, dafür nach dem Muster eines Man-in-the-Middle-Angriffs die HTTPS-Verschlüsselung aufbrechen und selbst meist auf deutlich schwächere Krypto setzen, als man ohne sie hätte.

        Angriffsfläche zu reduzieren, indem man ungebrauchte Ports und Dienste zumacht, IPs filtert, die nicht erreichbar sein müssen, nicht benötigte Software deinstalliert, ist die bewährteste Maßnahme der IT-Security, und Antivirensoftware verkörpert in allen Punkten das Gegenteil. Auch da gibt es wieder eine Parallele zu DRM: Wie ironischerweise Gabe Newell, der Urheber des Steam-Zwangs, der DRM im PC-Gaming salonfähig gemacht hat, einst sagte, ist der effektivste Weg zur Bekämpfung von Piraterie, einen besseren Service als die Piraten zu bieten, und DRM ist die absolute Antithese dazu.

    • Denuvo ist mittlerweile ganz gut, was DRM angeht, es ist quasi uncrackbar geworden, sodass mehrere bekannte Cracker komplett aufgegeben haben.

      Nur Empress kann Denovu knacken, sie braucht aber auch viel Zeit dafür und ist sehr wählerisch.

  3. Nicht, dass es nicht schon genügend Gründe gibt, Denuvo zu verachten – aber das Vorgehen gegen Emulation ist nochmal besonders perfide.

  4. *ironie* Jaja die bösen bösen Raubkopierer, man muss echt alles tun um sich vor denen zu schützen. Gut dass wir Denuvo haben, ohne wären ja schon zig Publisher pleite.
    *Ironie off*

    Sollten nicht mittlerweile Witcher 3, Cyberpunk 2077, sowie neuerdings auch Baldur’s Gate 3, welche sich alle am PC super verkauft haben und das obwohl sie direkt zum Release auf GoG ohne DRM zu kaufen waren und Baldur’s Gate sogar dazu noch einen LAN Mode hat, bewiesen haben dass man keinen aufwendigen Kopierschutz benötigt…
    Ebenso hat sich CP2077 auf der bösen Raubkopierer Plattform PC zum Release besser verkauft als auf den Konsolen.

    Ich hoffe Irdeto floppt damit komplett, denke mal die Chancen stehen nicht schlecht. Schließlich ist die Switch ja mittlerweile relativ am Ende Lebensdauer und bald kommt evtl. schon die Switch 2.
    Ob sich dann noch ein solcher Kopierschutz, der eventuell eh schnell ausgehebelt wird und sowieso vor einer relativ kleinen Gruppe schützt für die Entwickler lohnt, ich weiß ka nicht.

  5. >Ebenso hat sich CP2077 auf der bösen Raubkopierer Plattform PC zum Release besser verkauft als auf den Konsolen.

    Ja wegen massiven Performance Probleme usw. etc. pp. PC-Spieler sind das gewohnt.

    • Die Peformance probleme waren auf den previous Gen konsolen. Nicht auf PC, selten auf den current gen Geräten. Also einfach weniger Unfug hier reden wenn man keine Ahnung hat.

  6. Unsinn, Spiele von CD Projekt Red haben ihre Fangemeinschaft einfach traditionell am PC.

  7. Tja, wenn Denuvo auf Switch kommt, dann gibt’s wohl kaum Spiele für CFW und vor allem für Emulatoren.

    Ich nehme an, Nintendo wird in Switch 2 irgendeine Art Hardwareschutz einbauen, mit dem auch Denuvo arbeiten wird.

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