Das Spiel mit dem Feuer: das erfolgreichste Android-Tablet
Neues aus dem Hause der Marktforscher. Die Jungs und Mädels von Flurry haben bekannt gegeben, dass das erfolgreichste Android-Tablet auf dem Markt das *Trommelwirbel* Kindle Fire aus dem Hause Amazon ist. Das Tablet, welches viel Schelte einstecken musste, wenn man sich so diverse Tests anschaut. Schaut man sich die Durchschlagskraft im Zeitraum November 2011 bis Januar 2012 an, dann sieht man schon, wie beliebt das Low-Budget-Tablet mit angeschlossenem First-Class-Ökosystem ist.
Im November machte das Tablet 3 Prozent aus, mittlerweile belegt man 36 Prozent des Android-Marktes. Damit hat man Samsung und dem Galaxy Tab richtig Markt weg gefressen. Auch die Bereitschaft, etwas für Apps auszugeben, ist auf dem Kindle Fire höher, als beim direkten Mitbewerber. Die Marktforscher begründen dies mit der Tatsache, dass Amazon mit dem Kindle Fire mehr Wert auf die Medien legt, nicht auf System und Hardware.
Man bietet einen eigenen AppStore, eigenen Online-Speicher für Musik und Co und selbst das zum Einsatz kommende Android sieht optisch völlig anders aus. Vielleicht ein Teil des Erfolgsrezepts für die Masse. Es ist also tatsächlich das eingetreten, was ich mir am 10. November hier im Blog schon gedacht habe. Aber dafür musste man auch kein Experte sein – oder habt ihr am Kindle Fire-Erfolg gezweifelt?
Gemessen wurde der Erfolg übrigens anhand von Statistik-Software in ca. 100.000 Apps. Damit kann Flurry über 20 Prozent (eigene Angabe) aller Nutzer-Sessions auf 90 Prozent aller Android-Geräte tracken. Als Session definiert Flurry das Starten und anschließende Beenden /Pause von > 10 Sekunden einer App.
Erfolg äußert sich durch Verkaufszahlen?
Wer alles richtig macht, der ist erfolgreich?
Der Erfolg steigt Proportional zur Anzahl der Nullen vor dem Komma?
Kleine Hersteller = wenige Nullen = kein Erfolg?
Trotz ausgelasteter Produktion, Motivierter Mitarbeiter, und gutem Produkt?
Wer dem Wachstumsdruck nicht nachgibt ist nicht Erfolgreich.
Wenn der Aufgeblähte Laden Jahre später in die Insolvenz geht, hat man auf einmal alles Falsch gemacht. Dabei hat man doch alles Richtig gemacht.
Oder wie?
Zum letzten Mal: Das Kindle Fire ist kein Android-Tablet (außer man knallt sich CM drauf). Wer das nicht checkt, glaubt wohl auch, ein kastrierter Mann sei noch zeugungsfähig.
Den Erfolg des Kindle möchte ich nicht anzweifeln, der bedient ebenso wie der Nook gleich mehrere Zielgruppen. Einerseits jene die nur Medien konsumieren möchten, und andererseits jene denen alternative Tablets zu teuer für ihre eigenen Bedürfnisse sind. Genau in letzter Zielgruppe dürfte im Verlauf des Jahres der Memo noch einiges aufwirbeln.
Allerdings verwundern mich die Angaben bezüglich Flurry und seiner Verteilung in Apps. Auf ihrer Webseite schreiben sie
„Flurry increases the size and value of mobile application audiences, already helping more than 50,000 companies in over 100,000 applications across iOS, Android, BlackBerry and Windows Phone platforms“
Demnach dürften sie bei Android in deutlich weniger Apps vertreten sein. Da die Flurry Statistiken GPS Rechte erfordern sind sie eigentlich insbesondere bei Android Developern nicht so beliebt weil sie dann in Erklärungsnot dem Endanwender gegenüber geraten warum sie auf die GPS Daten zugreifen.
Naja, Marktforscher und Statistiken halt. Man kann es auch so erklären. Der Preisunterschied ist gewaltig und wenn das Tab nicht überall Verkaufsverboten wegen Apple unterliegen würde, sehe das Verhältnis auch anders aus.
@ Murksi …puh, ich versuche mal auf deinen beitrag zu antworten.
>“Erfolg äußert sich durch Verkaufszahlen?“
bezogen auf den tablet markt, lässt sich erfolg meiner meinung nach an zwei kriterien festmachen.
verkaufszahlen und spanne pro verkauftem gerät. da wir markt sich in einer boomphase befindet, müssen die marktteilnehmer versuchen einen möglichst großen kuchen davon abzubekommen. nur wer sich jetzt einen größeren marktanteil sichern kann, spielt morgen überhaupt noch mit. da amazon hier eine nullspannen taktik fährt (produktionspreis gleich vk-preis), müssen die anderen hersteller wohl auf größere teile ihres gewinnes verzichten um nicht zu große marktanteile an amazon abgeben zu müssen.
>“Wer alles richtig macht, der ist erfolgreich?“
weiß nicht worauf du anspielst, aber der, der jetzt die richtige taktik fährt ist morgen erfolgreich.
>“Der Erfolg steigt Proportional zur Anzahl der Nullen vor dem Komma?“
>“Kleine Hersteller = wenige Nullen = kein Erfolg?“
also wir betrachten jetzt hier nur eine produktgattung und deren marktentwicklung, also ja. willst du hier auf die verantwortung der hersteller bei der produktion china anspielen? ich glaube nicht, dass dieser artikel diesen anspruch hatte.
>“Trotz ausgelasteter Produktion, Motivierter Mitarbeiter, und gutem Produkt?“
…wenn das verbunden ist mit einer gesunden gewinnspanne, dann könnte der hersteller auch morgen noch erfolgreich am markt agieren. also motivierte mitarbeiter und ein gutes produkt allein haben bei hp zumindest nicht zum erfolg geführt.
>“Wer dem Wachstumsdruck nicht nachgibt ist nicht Erfolgreich.“
wir betrachten hier wie gesagt den tablet markt, hier ist wachstum überlebenswichtig, da der markt stark wächst. wenn man nicht wächst, spielt man morgen keine rolle mehr… schnell wird man dann wie bei hp für entwickler uninteressant. wenn man jetzt auf die automobilindustrie gucken würde und porsche als beispiel nimmt, dann ist hier wachstum nicht dringend notwendig.. aber das ist ein ganz anderes thema.
>“ Wenn der Aufgeblähte Laden Jahre später in die Insolvenz geht, hat man auf einmal alles Falsch gemacht. Dabei hat man doch alles Richtig gemacht.
Oder wie?“
also wenn man es in den jahren nicht schafft auch gewinne einzufahren und nur auf die stückzahl und somit marktanteil wert gelegt hat, dann kann das natürlich schief gehen. da es hier jedoch um große konzerne geht, werde diese nicht pleite gehen, wenn das tablet abenteuer nicht erfolgreich verläuft. bei amazon brauch man sogar keine gewinne machen, da diese durch das ökosystem gemacht werden und nicht durch die hardware.
@ Holgi
„Naja, Marktforscher und Statistiken halt. Man kann es auch so erklären. Der Preisunterschied ist gewaltig und wenn das Tab nicht überall Verkaufsverboten wegen Apple unterliegen würde, sehe das Verhältnis auch anders aus.“
wo unterlag das galaxy tab denn bitte im januar noch einem verkaufsverbot? ich glaube die sache ist seit monaten erledigt.
die statisktik macht allerdings wenig sinn ohne die anzahl verkaufter geräte. es kann ja nun sein, dass samsung sogar deutlich mehr verkauft hat, jedoch durch den neuen marktteilnehmer amazon einen geringeren marktanteil an dem dadurch stark gewachsenen markt hat.
Ich hab ein Chinatablet und bin eigentlich ganz zufrieden. Die Hardware ist Top, aber ich habe early adopter gespielt und es mir am Tag des Erscheinens geordert und das Android ist echt etwas sehr beta, aber mit nem bisschen Gebastel ist das jetzt auch gut geworden. Mit nem finalen guten Rom wäre das vll sogar was für die Masse…
Der Vergleich zu Samsung hinkt aus meiner Sicht, das Fire ist damit nicht zu vergleichen, da muss ich den Kritikern recht geben. Wenn man nur ein Tablet nimmt auf dem Android läuft egal was sonst, dann OK, aber es hinkt trotzdem.
Dass das Fire von Amazon einschlägt, dafür bedarf es keiner Wahrsagerei, Amazon ist in Sachen Vertrieb und Marketing eine andere Hausnummer als Samsung, das liegt in der Sache der Natur bzw. der Firmenstruktur selbst.
Ich könnte mit einem Fire nicht viel anfangen mit eine Samsung Tablet schon eher.
Ich habe mir gerade diese Woche einen Fire gekauft (bin gerade in USA). Ich bin ziemlich begeistert – schnell, gute Hardware-Qualität.
Das kann man natürlich nicht mit dem iPad vergleichen, das ungleich breiter einsetzbar ist – dafür ist ein Fire natürlich auch ca. 300 Euro günstiger…
Das dargestellte Tablet ist halt vergleichsweise günstig und Amazon nutzt geschickt seine Marktposition aus.
Ebenso ist es doch mit dem Kindle: Es wird unter Preis verkauft; der Reibach wird dann hinterher mit weichen Medien gemacht. Dabei ist es noch nicht mal kompatibel zum zukunftsträchtigen epub-Format.
Leider sind viele Verbraucher in dieser Hinsicht viel zu unkritisch.
bei der statistik wäre ich jetzt etwas vorsichtiger. viel glaubwürdiger als eine herkömmliche webstatistik kommt mir die nicht vor.
dass das kindle fire erfolgreich ist, ist völlig unabhängig davon natürlich keine überraschung. was mich dennoch interessieren würde, ist wieviele e-book reader das unternehmen im gleichen zeitraum verkauft hat. denn bei dem günstigen preis fürs kindle fire, dürfte das ja nicht nur samsung, sondern auch den eigenen ebook readern marktanteile weggefressen haben
***Phallus Knallus sagt
Zum letzten Mal: Das Kindle Fire ist kein Android-Tablet (außer man knallt sich CM drauf). Wer das nicht checkt, glaubt wohl auch, ein kastrierter Mann sei noch zeugungsfähig.***
dedicated to JH
Tolle Statistik, aber langfristig gesehen sag das noch nichts über den Markt aus! Der Tablet-Hype und der günstige Preis des Fire verführen viele Leute zum Kauf, aber ob sie das Tablet wirklich nutzen und die 2. oder 3. Generation kaufen ist noch unklar. Mal sehen wie die Europäer darauf reagieren.