Darktable 4.0: Freie Software zur Aufbereitung und Verwaltung von Fotos
Wir erlauben uns nach dem Erscheinen der Version 4.0 den Hinweis auf Darktable. Was ist Darktable? Im Wesentlichen handelt es sich hier um eine Open-Source-Alternative zu Adobe Lightroom, die u. a. unter Linux, Windows und macOS läuft. Ihr könnt mit Darktable Fotos in Form von RAW-Dateien entwickeln und weiterverarbeiten. Zudem ist die Anwendung auch über Module erweiterbar. Darktable arbeitet „non-destructive“, was bedeutet, dass die Originaldatei unversehrt bleibt. Erst beim Export greifen eure Veränderungen. Nun eben gibt’s die Version 4.0.
Große Änderung: Die Benutzeroberfläche wurde erneut komplett überarbeitet, um das Aussehen und die Konsistenz zu verbessern. Ränder, Farbe, Kontrast, Ausrichtung und Symbole wurden komplett überarbeitet. Die ausklappbaren Bereiche in den Modulen wurden ebenfalls neu gestaltet, sodass ihre Funktionalität deutlicher und besser sichtbar ist.
Funktionell wurde auch eine neue Funktion in den Modulen „Belichtung“ und „Farbkalibrierung“ hinzugefügt. Sie ermöglicht es Nutzern, eine Zielfarbe/Belichtung für die Farbwähler zu definieren und zu speichern, um ein beliebiges Quellobjekt im Bild mit einer beliebigen Zielfarbe abzugleichen. Das war aber noch nicht alles, denn es gibt noch zahlreiche weitere große und kleine Änderungen, die ihr auf der Projektseite finden könnt – wie den Download auch. Alternativ verweise ich auch gerne auf die deutschsprachige Infoseite Bilddateien.
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Kann das Programm inzwischen auch Videos importieren? Bei meinem letzten Test hat es nur die Fotos vom Smartphone geholt.
Warum wird das eigentlich immer als „Verwaltungs“-Tool bezeichnet? Das letzte mal, als ich mir das angeschaut habe, konnte es bzgl. Verwaltung eigentlich nichts als „Alle Bilder in einem Ordner als Thumbnail anzeigen“.
Unter einer „Verwaltung“ verstehe ich sowas wie „Digikam“, iPhoto oder Aperture — also eine schnelle Datenbank, die alle Metadaten indiziert, Label und Sternchen vergibt etc. und mich 300.000 Dateien nach etwas durchsuchen lässt, ohne sie nochmal zu lesen.
Kann Darktable das inzwischen? Wäre mir neu.
Darktable kann es und die Funktionen sind auch nicht neu. Habe spontan auch kein Beispiel, wo die anderen Tools in der Hinsicht besser aufgestellt wären.
Also, bei aller Liebe, aber wenn ich mir das angucke, kann Darktable ungefähr 10% von dem, was Digikam kann.
Ich habe Digikam parallel getestet und für meine Zwecke habe ich keinen relevanten Unterschied gefunden: Tagging, Indexierung von EXIF, …
Was genau meinst du mit „Digikam kann 90% mehr? Welche Features sind das? Ich habe nicht sehr lange getestet, deshalb kann ich durchaus Dinge übersehen haben.
Ich glaube, hier gibt es ein Missverständnis. Darktable ist meiner Meinung nach keine Bilderverwaltung, es ist ein digitaler Leuchtisch und eine Dunkelkammer für RAW-Dateien, man kann Farbkorrekturen, Linsenkorrekturen, irgendwelche Kurven etc. drüberlaufen lassen. Und so weiter. Nicht mal mit Videos kann es umgehen.
Zunächst mal scheint darktable nicht dateisystembasierend zu arbeiten — ich muss irgendwas in „Libraries“ „adden“, statt das einfach mein Ordner „Fotos“ überwacht wird. Lege ich nachträglich noch was dazu, merkt der das gar nicht.
Filme werden ignoriert.
Der Ordner wird ungefragt mit „xmp“-Dateien zugemüllt, was sogar destruktiv ist, weil sich das Ordnerdatum ändert.
Ich finde nirgends ein Einstellungs-Menü, um das Verhalten der Applikation zu konfigurieren. In Digikam habe ich ein halbes Buch an Settings.
Bilder auf einer Landkarte zuordnen scheint auch nicht zu gehen.
Gesichtserkennung?
…usw…usf…
Es scheint mir wenig geeignet dafür zu sein, 300.000 Fotos da reinzuklatschen, und wenn im Dezember der Kalender für die Großeltern gemacht wird, zu sagen: „Suche mir alle Bilder mit Melanie drauf, 50 km Umkreis um Goslar, Dezember 2021 bis Januar 2022, da wird doch bestimmt ein schickes Kind-im-Schnee-Bild dabei sein“. Und DAS Bild mache ich dann mit Affinity Photo auf und mache dort Farbkorrektur, Retusche etc.
Ah, Karte habe ich inzwischen gefunden. Ich muss sagen, die Oberfläche mag ich auch nicht. 😉
Das manuelle hinzufügen von Fotos nervt – ja das stimmt. Aber mir fällt gerade keine Fotosoftware ein, die das anders macht (ohne alle zu kennen).
Du nutzt natürlich Funktionen, die über meinen persönlichen Bedarf hinausgehen. Da ist Digikam als spezialisierter Bildverwalter natürlich mächtiger, als eine Software die unter anderem Bildverwaltung macht.
> Das manuelle hinzufügen von Fotos nervt – ja das stimmt.
> Aber mir fällt gerade keine Fotosoftware ein, die das
> anders macht
Moin — ich glaube, das Thema ist ausdiskutiert und jeder ist mit seinem glücklich 🙂 — als nur noch der Vollständigkeit halber: Digikam macht das. Man gib einmal einen Pfad zur Library an, und dann wird die Ordnerstruktur überwacht.
Version 4.0 aber die essentiellen Schwächen bezüglich der Bildbearbeitung sind nach wie vor dieselben: Leider ist das Browsen noch immer vergleichsweise langsam und die Oberfläche wirkt zäh und träge. Ablagestrukturen aus dem Filesystem werden zwar im Prinzip übernommen, sind aber, auf Grund der flachen, undifferenzierten Darstellung im Programm mehr oder weniger unbrauchbar
Darktable als Alternative zu Lightroom zu bezeichnen, ist schon sehr kühn:
Rudimentäre Verwaltung von Fotos….. Bilder als Thumbnail anzeigen, kann jeder Dateimanager auch.
Und die Bildbearbeitung kann Lightroom nicht mal mit viel Wohlwollen das Wasser reichen.
Es kommt nicht von ungefähr, dass Adobe Marktführer ist
Vielleicht hättest du dir Darktable mal anschauen müssen? Die Bildverwaltung geht sehr deutlich über die Anzeige von Thumbnails hinaus. Die Vorteile bei Lightroom sind bei den sehr guten Kamera- (und Objektiv-) Profilen (Entzerrung, Farbkorrektur) und dem eindeutig besseren RAW-Processor, der aus Tiefen und Lichtern viel mehr holt. Die Verwaltung ist nun gerade nicht so unterschiedlich.
https://expertphotography.com/lightroom-vs-darktable/
Die Autorin kommt ja zu einem recht guten Fazit – und der Vergleich bezieht sich noch auf Darktable 3… Seitdem ist wirklich sehr viel verbessert worden.
Der größte Punkt: Die Lernkurve von Darktable ist deutlich steiler als bei Lightroom. Wer sich eingearbeitet hat, kann damit Sachen machen, die Lightroom nicht kann. Adobe wird natürlich bei allem „Machine Learning“ Gedöns (fälschlicherweise als „KI“ bezeichnet) punkten. Da fehlen den Entwicklern momentan die fitten Entwickler dazu.
Bei mir persönlich wurde Lightroom durch Darktable und PhotoLab 5 (wegen des hervorragenden Entrauschers) ersetzt.
Lass‘ mich raten: du kennst weder die eine noch die andere Software, richtig?
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger von Picasa. Meine Anforderungen:
– Schnelle Bildverwaltung mit guter Indexierung
– Face Tagging (das auch gut und einfach funktioniert und passende Vorschläge macht!)
– Rudimentäre Bildbearbeitung (Helligkeit, Kontrast, Rote-Augen-Korrektur, Neigung korrigieren)
Hat da jemand einen guten Tipp für mich? Habe komischerweise immer noch nichts gefunden, was (für mich) an Picasa rankommt.
Ich bin nach iPhoto bei Digikam gelandet. Grundsätzlich bin ich SEHR zufrieden, allerdings klappt die Gesichtserkennung bei mir noch nicht so doll, da kann man aber wohl noch etliches anders einstellen.
Zu Bildbearbeitung kann ich nichts sagen, da ich Bearbeitung und Verwaltung strikt trenne und das gar nicht will.
Last but not least war Digikam eines der wenigen Programme, die mit meinen 1TB Bildern und Filmen überhaupt klarkommen und solche Sachen beherrschen wie DNG-Dateien zu unterdrücken.
Was genau meinst du mit „DNG-Dateien zu unterdrücken“? Und welches Tool nutzt du eigentlich für die Bildbearbeitung?
Ich habe BilderVERWALTUNG und BildBEARBEITUNG komplett getrennt. Ich knipse mit dem Handy „doppelformatig“ JPG & DNG, in 99,9% der Fälle reicht mir das JPG. Die DNGs liegen „für den Fall der Fälle“ daneben rum, falls ich doch mal sonstwas mit der Datei anstellen will, aber selbst für den jährlichen Fotokalender für Oma&Opa nehme ich die JPGs.
Das heisst für mich: Mein Bildverwaltungstool muss damit klarkommen, dass jedes Bild doppelt existiert, und dass ich die DNGs gar nicht sehen will, nur die JPGs.
Für alles grafische verwende ich die Affinity-Suite, in diesem Fall also Affinity Photo.
Bildverwaltung heisst für mich: Fass meine Daten nicht an, vor allem fass das Dateidatum nicht an. Lies EXIF-Koordinaten aus, zeige meine Fotos einer Wanderung auf einer Openstreetmapkarte an, lass mich Bilder ohne EXIF-Koordinaten finden — dann tagge ich die nach.
Zentrales Medium ist für mich das lokale Dateisystem mit seinen Ordnern. Diese sind „heilig“, da liegen neben den Bildern und Filmen auch z.B. GPX-Tracks.
OK, dann kann man aber wirklich schlicht zusammenfassen, dass dir Darktable keinen Vorteil bringt. Mir hingegen schon (bzw. nutze ich auch Lightroom schon seit Jahren, der Workflow unterscheidet sich kaum) … bspw. wenn ich bei einer Veranstaltung fotografiere:
Ich nehme eigentlich grundsätzlich im RAW-Format auf, nur beim Sport (wegen der Menge und weil die detaillierte Bearbeitung da selten Vorteile bringt) oder wenn die Bilder quasi direkt gedruckt werden (Copy&Paste ist halt doch schneller als die RAW-Verarbeitung) müssen mit JPEG. Am Ende des Tages importiere ich alles in die jeweilige Bibliothek. Beim Import lasse ich dann gleich entsprechende Standard-Korrekturen (Weißabgleich, Entzerrung, Schärfe und ggf. auch situationsabhängige Farbeinstellungen) und Tags drüber laufen. Danach gehe ich ein mal durch und schmeiße unscharfe/unschöne Bilder raus und kann dank der entsprechenden Vergleichsansichten auch schnell zwischen ähnlichen Bildern entscheiden, nebenbei wird bewertet und detaillierter verschlagwortet. Was übrig bleibt wird dann bei Bedarf nochmal nachbearbeitet (ausführlichere Farbkorrekturen, Beschnitt usw.) und am Ende exportiert. Falls dann doch mal jemand was geändert haben will kann ich jederzeit in die Rohdaten zurück und problemlos Anpassungen vornehmen oder eben doch nochmal unter den aussortierten Bildern schauen. JPEG-Aufnahmen landen zwar auch in den Bibliotheken, aber nur der Ordnung wegen und wenn ich keine Rohdaten davon habe. Wenn dann später gezielt Aufnahmen benötigt werden, helfen mir Tags und EXIF-Daten die jeweiligen Kataloge zu filtern, da klick ich mich auch nicht durch zehntausende Bilder durch.
Koordinaten, Videos, Retuschen interessieren mich in dem Kontext nicht bzw. habe ich dafür andere Software (Retusche und richtig ausführliche Bildbearbeitungen mache ich bspw. eh in Photoshop).
Ich hoffe das zeigt jetzt ausreichend, dass eben unterschiedliche Workflows und unterschiedliche Bedürfnisse einfach unterschiedliche Tools benötigen. Deswegen ist Darktable weder pauschal schlechter noch pauschal besser, im konkreten Fall ist es für dich halt einfach weniger geeignet.
> Deswegen ist Darktable weder pauschal schlechter noch pauschal besser
Hallo, das war ja auch genau das, was ich initial gesagt habe: Mich wundert, dass Darktable immer als VERWALTUNG bezeichnet wird. Mit keinem Wort habe ich ja gesagt, Darktable sei „schlecht“.
Wenn ich, sagenwirmal, eine Bücherverwaltung, eine Adressverwaltung, eine Fontverwaltung, eine Musikverwaltung habe, dann ist jedem klar, dass es darum geht, die erfassten Daten irgendwie zu durchsuchen, sortieren, anzugucken. Da ist dann „alles drin, was ich habe“.
Keiner käme auf die Idee, eine Software, mit dem man Bücher einscannt, dann Texterkennung durchführt, und dann PDF-Dateien generiert, als „Verwaltung“ zu bezeichnen. „Verwaltung“ ist das Programm, dass die ganzen PDF’s indiziert, durchsuchbar macht und Sternchen vergeben lässt — nicht die Scansoftware, die OCR oder Adobe Acrobat.
Genauso bin ich übrigens damals zu Darktable gekommen: Es wird immer wieder als Verwaltungstools beschrieben, und genau so eines hatte ich gesucht, aber dann keine wirkliche Verwaltung gefunden. 🙂
Also, nix für ungut — gutes Tool, nur eben „was anderes“. Die Website selber sagt’s ja sogar:
„darktable is an open source photography workflow application and raw developer. A virtual lighttable and darkroom for photographers. It manages your digital negatives in a database, lets you view them through a zoomable lighttable and enables you to develop raw images and enhance them.“
Ich glaube du hängst dich zu sehr an nicht genau spezifizieren Begrifflichkeiten auf: ich bin grundsätzlich auf deiner Seite! Auch mir ist meine Ordnerstruktur heilig (weshalb ich niemals alle Fotos in einen Eimer wie Google Fotos oder iPhoto kippen würde: das bekommt man ja nie wieder ohne dieses eine Tool gerade gezogen)!
Etwas anderes ist es, wenn man als professioneller Fotograf mit Kundenprojekten arbeitet: auch das ist ja eine Form der FotoVERWALTUNG, mit einem Projektansatz, im Gegensatz zum privaten Fotoarchiv, das eine Art „rolling release Archiv“ ist.
Du bist also eine Art Schrödingers Katze: du hast Recht und unrecht zugleich! 😀