Curve: Transaktions- und Geldtransferdienste sind ab sofort ausgesetzt
Das Wirecard-Drama zieht weitere Kreise. Aktuelles Opfer: Curve. Die haben derzeit ihre Kunden informiert. Die Curve-Karte und alle damit verbundenen Curve-Transaktions- und Geldtransferdienste werden mit sofortiger Wirkung vorübergehend ausgesetzt. Kunden sollen aber versichert sein, dass man in Kürze wieder einsatzbereit sein werde, aber es kann einige Tage dauern. Das Geld und die Kartendaten bei Curve sind sicher und geschützt, heißt es in der Mail an Nutzer. Der Grund: Die Financial Conduct Authority hat heute Morgen ohne vorherige Ankündigung die Genehmigung für den Betrieb von Wirecard Card Solutions Limited (das Unternehmen, das derzeit Curve-Karten ausgibt) ausgesetzt. Diese Aktion steht nicht im Zusammenhang mit Curve – aber Curve ist derzeit für den Betrieb der Curve-Karte von Wirecard abhängig. Man sei bereits auf dem besten Weg, von Wirecard abzuwandern, haben diesen Prozess aber noch nicht vollständig abgeschlossen. Heißt für euch: Backup-Karte dabei haben.
— Abo-Kommentar —
Damit hat bestimmt niemand gerechnet.
Bin mal gespannt ob Curve das noch packt oder es ihnen jetzt das Genick bricht. An sich mag ich Curve.
Du meinst, weil jetzt Kunden abwandern? Der Umzug von Wirecard weg ist ja schon geplant.
Denke die Probleme sollten nicht zu groß sein, da für den 28.6. eh der Wechsel von Wirecard weg zu einer eigenen inhouse Lösung geplant war.
Ich glaube das kommt alles drauf an, wie sie das kommunizieren.
Wenn beim Otto der Eindruck entsteht, Curve hätte sich auf eine „schmierige Firma“ eingelassen, dann wäre das eher schlecht. Wenn sie aber klar genug rüberbringen, dass sie gerade mit dem Wechsel beschäftigt sind, dann wär das glaube ich ein kleineres Problem.
Ich kann mir aber vorstellen, dass die meisten Kunden die Einzigartigkeit zu schätzen wissen und deswegen sowieso bleiben.
„sowieso bleiben“
Yep. Immerhin ist der Wechsel weg von Wirecard schon im Gange, sonst hätte es jetzt finster ausgesehen.
Ich glaube auch, dass es für sie auch schwierig werden kann.
Wenn man im Curve Forum so liest, haben vor allem einige demnächst wahrscheinlich Probleme mit Refunds, die es im Moment wohl viel gibt (Flugstornierungen, Hotelstornierungen etc.)
Da es sehr wahrscheinlich neue Nummern geben muss werden die schwierig, vor allem, wenn kein Dienstleister mehr hinter der Nummer steckt.
Da wäre ich mir nicht so sicher, ob das nicht nur Spekulationen sind. Es ist ja schon seit einigen Monaten bekannt, dass Curve von Wirecard zu einer anderen Lösung wechseln wird, jetzt wird es nur die die Insolvenz von Wirecard etwas beschleunigt.
G
Vor der Insolvenz hieß es aber immer, dass auch nach dem Wechsel die alten Karten ihre Gültigkeit behalten.
Nur waren das noch alles Aussagen ohne die Insolvenz. Ich vermute man hätte Wirecard langsam ausgeschlichen und nur neue Karten oder Tasuchkarten beim neuen Provider genommen.
Nun sieht das Ganze eventuell anders aus.
Aber genaueres habe ich da auch nicht….
Ich hoffe sehr, dass es bei Curve nach ein paar Tagen relativ normal weitergeht. Ich habe Curve fast überall als Hauptkarte angegeben, da ich so super flexibel mit allen verlinkten Karten zahlen und auch nachträglich wechseln konnte.
Jetzt geht es erstmal mit Monese bzw Bunq weiter…
Weiß jemand noch von anderen Karten, die von Wirecard ausgegeben wurden? Abgesehen von boon.PLANET, die ja eine Tochter von Wirecard sind.
Das Kartenhaus fällt zusammen und die Fintechjünger werden von der Realität eingeholt.
Was macht curve so besonders? Ich habe die Webseite angeschaut und es noch nicht ganz verstanden.
Kann ich mir der Karte als Giro, Visa oder Mastercard bezahlen? Oder ist die App so gut?
Wenn ich jetzt bei einer klassischen Direktbank, z. B. ING, mit App überweise und mit deren (Visa-)Karte bezahle, was kann ich dann nicht?
Die Karte dient als Proxy. Du gibst beim Händler deine Curve Karte her und kannst in der App einstellen welche deiner Visa oder Mastercard Kreditkarten belastet werden soll. Das funktioniert sogar nachträglich! Dabei muss kein Guthaben aufgeladen werden, was z.B. bei Boon der Fall ist. Du brauchst nur mehr diese eine Karte mitnehmen und der Händler sieht deine „echte“ Kartennummer nicht. Man kann mit Curve auch eine Kreditkarte Apple Pay-fähig machen, die das eigentlich noch gar nicht unterstützt.
Danke für die Erklärung. Das heißt, dass Girokarten nicht unterstützt werden, aber es ansonsten ähnlich funktioniert wie PayPal. Nur halt als Karte.
Gerade das mit dem nachträglich buchen hat natürlich auch Charme. Gerade im Ausland.
Google: 1. Eintrag. Absatz Vorteile
https://lmgtfy.com/?q=curve+kreditkarte
Bitteschön
Genau Alex, dafür ist ein Forum da! Um den Leuten zu sagen: „Dann geh doch zu Google!“
Dankeschön
Wie ich geschrieben hatte: Die Curve Webseite habe ich schon gefunden, aber bis auf viel Marketing-Bla-Bla keinen wirklichen Mehrwert gefunden. Deshalb habe ich diese Frage an die begeisterten Blog-Leser gestellt, weil die ja scheinbar einen Vorteil gesehen haben.
Mir ist beispielsweise nicht klar geworden, warum ich jetzt eine Kreditkarte brauche, um eine andere Kreditkarte einzusparen.
In Deutschland kann ich dann manchmal auch nicht bezahlen, weil nur Giro-Karten akzeptiert werden (was auch günstiger für die Geschäfte ist).
Nach der freundlichen Antwort von Digitreo habe ich nun verstanden, dass die Vorteile für mein persönliches Verhalten im Vergleich zum Aufwand (eines weiteren Dienstleisters) eher gering sind.
Aber die Möglichkeiten einer „Proxy-Kreditkarte“ sind bei einer größeren Akzeptanz oder besseren Integration in andere Dienste (wie Apple Pay) natürlich durchaus gegeben.
Die Curve Karte baut auf anderen Kreditkarten auf, die von Banken ausgestellt werden. Wenn man eine Curve Karte mit einer Kreditkarte die von der Wirecard Bank ausgestellt wurde, nutzt, dürfte da wenig mehr gehen. Da braucht man eine andere Kreditkarte von einer anderen Bank.
Was redest du da? Die Curve Karten selber werden von Wirecard herausgegeben.
Ich verstehe so nicht richtig wie bei den ganzen Fintech-Angeboten Geld verdient werden soll. Bei der Proxy-Kreditkarte muss Curve ja die Transaktionskosten der hinterlegten Karte bezahlen und kann nur etwas über die Transaktionskosten der Proxy-Kreditkarte einnehmen. Der Händler zahlt doch bei der Proxy Kreditkarte nicht mehr als wenn mit der originalen Karte bezahlt wird.
Bei den traditionellen „Gratis“-Kreditkarten wird ja über absurd hohe Zinsen Geld verdient wenn man das Kreditkartenkonto nicht rechtzeitig manuell ausgleicht. Dann fallen noch andere Einnahmequellen wie Bargeldabhebungen und Auslandseinsatz weg da diese Leistungen bei den Fintechs angeblich gratis sind.
Vorneweg: Ich weiß es nicht.
Ich hätte jetzt zum einen vermutet, dass Curve beim Auslandseinsatz/Geldabheben Geld verlangt, das dann aber natürlich nicht über die verlinkte Karte weitergeben muss, weil diese ja in Deutschland bezahlt wird. 500€/Monat kostenlos ist ja auch schnell verbaucht, wenn man Reisekosten und Leihwagen bezahlt.
Da macht es dann am ehesten die Skalierung (und das fehlende Risiko, da ja die Kreditkartenunternehmen den Rest tragen).
Zum anderen kosten die Karten dann ja ab der zweiten Stufe auch Geld, was dann einen gewissen Grundumsatz garantiert. Dafür hat man aber einen höheren Verfügungsrahmen.
Aber so richtig schlau werde ich da auch nicht draus.
Die verdienen scheinbar dadurch Geld, dass die Karten von Curve wie Businesskarten behandelt werden. Dort gibt es minimal höhere Gebühren als bei den normal Karten für Privatkunden, welche bei Curve wiederum hinterlegt sind. Und die Differenz der zwei Prozentsätze streicht quasi Curve ein.
Nicht nur Curve hatte noch einen Fuss bei Wirecard in der Tür.
Die Smartphone App von Advanzia kann heute irgendwelche Server nicht erreichen, als ich Buchungen nachschauen wollte.