Computer- und Videospiele: Verkaufszahlen brechen im 1. Quartal 2023 in Europa ein

Laut aktuellen GSD-Daten sind die Verkaufszahlen von Computer- und Videospielen in Europa im ersten Quartal 2023 um rund -11 % eingebrochen. Wo es bei der Software hapert, erlebt die Hardware einen Aufschwung. Da sind die Konsolen-Verkaufszahlen um satte +40 % angestiegen. Das soll hauptsächlich an der verbesserten Lieferbarkeit der Sony PlayStation 5 liegen.

So wurden etwa im März 2023 rund 13,6 Mio. PC- und Konsolenspiele abgesetzt. Vergleicht man das mit dem gleichen Zeitraum 2022, entspricht das -4 %. Insgesamt wechselten im 1. Quartal 2023 bisher 39 Mio. Spiele den Besitzer. Die GSD bezieht sich dabei sowohl auf Retail-Verkaufszahlen als auch auf rein digitale Verkäufe der wichtigsten Publisher. Im ersten Quartal 2023 war dabei „Hogwarts Legacy“ das bestverkaufte Spiel.

Im März 2023 konnte allerdings Capcoms „Resident Evil 4“ an die Spitze schießen, ist also auch ein enormer kommerzieller Erfolg. Der Erfolg ist aber zwiegespalten zu bewerten: So verkaufte sich das Remake innerhalb der ersten zwei Wochen nach Launch um -19 % weniger als 2021 noch „Resident Evil Village“. Auch das Remake zu „Resident Evil 2“ lag 2019 um +11 % vorne. Dafür kann „Resident Evil 4“ jedoch „Resident Evil 3“ deutlich übertrumpfen und liegt +57 % über dessen Verkaufszahlen der ersten 2 Wochen nach Veröffentlichung.

Vergleicht man mal mit einem anderen Titel, „Dead Space“, dann überflügelte „Resident Evil 4“ die Horror-Konkurrenz um +149 %. Nintendo taucht im Übrigen in den Top 10 der meistverkauften Spiele im März 2023 mit keinem Titel auf. Da wird es wohl mal Zeit für neue Games. Sony hingegen dürfte schmunzeln: Die Verkaufszahlen der PlayStation 5 lagen um März 2023 um +67 % über denen im März 2022.

Dafür sanken die Verkaufszahlen der Nintendo Switch um +19 %. Und auch Microsoft könnte ins Grübeln kommen, denn die Verkaufszahlen der Xbox Series X|S fielen im März um -13 %. Blickt man auf das ganze 1. Quartal, dann konnte die PS5 bei den Verkaufszahlen in Europa ein Plus von +369 % erreichen. Die Verkaufszahlen der Switch fielen um -18 % und die der Xbox Series X|S um -10 %.

European GSD März 2023 Top 10 (Digital + Physical)

  • 1. Resident Evil 4 (Capcom)
  • 2. Hogwarts Legacy (Warner Bros)
  • 3. FIFA 23 (EA)
  • 4. Grand Theft Auto 5 (Rockstar)
  • 5. Call of Duty: Modern Warfare 2 (Activision Blizzard)
  • 6. Red Dead Redemption 2 (Rockstar)
  • 7. WWE 2K23 (2K Games)
  • 8. F1 22 (Capcom)
  • 9. NBA 2K23 (2K Games)
  • 10. Tom Clancy’s Rainbow Six Siege (Ubisoft)

Die GSD-Daten beinhalten Angaben zu Spielen, die via Steam, Xbox Live, PlayStation Network und über den Nintendo eShop verkauft werden. Die Publisher Activision Blizzard, Bandai Namco, Capcom, Codemasters, Electronic Arts, Embracer Group (Gearbox, Koch Media, Sabre Interactive), Focus Entertainment, Konami, Marvellous Games, Microids, Microsoft (Bethesda), Milestone, Nacon, Paradox Interactive, Quantic Dream, Sega, Sony, Square Enix, Take-Two, Ubisoft und Warner Bros. stellen Informationen bereit. Hingegen halten sich Nintendo, 505 Games und mehrere kleinere Studios bedeckt.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

14 Kommentare

  1. Corona Maßnahmen sind Vorbei, Die Leuten Wollen Raus, erschwerend Hinzu kommt das alles Teurer wird. Die Fetten Jahre sind nicht vorbei, aber sie haben nun ne Delle. Sobald sich das Gehalt Niveau wieder den Preisen angepasst, oder die Preise dem Gehalt, geht es munter Weiter. Die Mär vom ewigen Wachstum glauben auch nur Linien treue.

    • Wenn ich sehe was unsere Gewerkschaft herausgehandelt hat (1€ pro Stunde für jeden… also ~3,5% mehr) wird das noch ein wenig dauern….

  2. Heisenberg says:

    Wenn man sich die Qualität der releases und die neuen Preise anschaut, kann man das schon verstehen.
    Dazu dann komischer generischer einheitsbrei, oder komische random Multiplayer Maps wie bei MW2 wo es dann auf Glück statt auf Skill drauf ankommt, welcher echte Gamer hat schon Bock auf so einen Müll.
    Verkaufszahlen wäre noch niedriger wenn ich nicht so dämlich wäre, und immer wieder 70+ € in den letzten Jahren verbrannt hätte für den Schrott den sie ein bieten, welche ich dann nach paar Wochen wieder fallen lasse und zu meinen alten guten Multiplayer spielen zurückkehre.
    Und wenn dann bekommt inzwischen nur noch Argentinien und Türkei mein Geld, man lernt ja aus seinen Fehlern!

    • Dein Geld bekommt nie Argentinien oder die Türkei, wenn du in deren Währung bezahlst…. Das Geld landet ebenfalls beim Entwickler und bei steam

  3. Einige werden aber auch langsam wach, wenn auch sehr spät und machen den Blödsinn mit unfertigen und zu früh erscheinenden spielen nicht mehr mit. Vor allem nicht wenn die Preise steigen zusätzlich.

    Leider gibt’s immer noch zu viele die blind vorbestellen und einer der Hauptgründe sind wieso wir meist nur noch unfertigen Software Schrott präsentiert bekommen.

    Wenn sich das mal richtig ändert, dann würden die Entwickler Studios auch mal wieder Mühe und Zeit investieren um gute und vor allem fertige Spiele auf den Markt bringen.

    Außerdem ist da noch das aufkommen von abartig vielen methoden den Spielern das Geld zu entlocken mit mtx und/oder blockchain nonsense. Pay2win Konzepte erhalten auch immer öfter Einzug in vielen Spielen.

    Mich würde nicht wundern wenn all das auch dazu beiträgt das weniger Spiele gekauft werden.

    Ich persönlich investiere auch mittlerweile mein Geld in andere Dinge als das was die „gaming
    “ Industrie derzeit auskotzt.

  4. Mir fehlen da ehrlich auch neue, wirklich bahnbrechende Titel. Sicher gibt und gab es in jüngster Vergangenheit hier und da ganz nette Titel oder paar Indie Überraschungen, aber so wirkliche Hammer? Fehlanzeige! Man schaue sich allein die aktuelle Konsolengeneration an, insgesamt absolut enttäuschend was da bisher kam. Dazu vollzogene oder angekündigte Preiserhöhungen für mittlerweile in die Jahre gekommende Hardware, lachhaft! Und im PC-Bereich? Hier dreht sich doch seit geraumer Zeit eh fast alles nur noch um sauteure Grafikkarten, absurden Stromverbrauch und Hauptsache RGB.
    Meiner Meinung nach löbliche Ausnahme im Breich der Videospiele, das Steam Deck! Diese Gerätekategorie und zusätzlich Linux als Plattform könnten dank Valve endlich richtig Fahrt aufnehmen.
    Ich vermisse die Titel, die eine ganze (Hardware-/Konsolen)-Generation geprägt haben.

    • Für gute Spiele braucht es nicht zwangsläufig eine starke Hardware. Das ist gut an Nintendo zu erkennen. Die Spiele machen sehr viel Spaß da, obwohl es die schlechteste Hardware hat (Switch).

  5. Das liegt vor allen am Gamepass und Playstation Plus Extra. Das knappert logischerweise an den Verkäufen. Hinzu kommt das es echt nichts gibt was mich persönlich interessiert. Wenn ich mir die Top 10 anschaue sind die Spieler ziemlich langweilig geworden. Die hälfte sind Remakes oder sind ewig im Verkauf. Immer der selbe Mist.

  6. Eigentlich wurde ja bereits alles gesagt. Die Liste der Spiele spricht ebenso für sich. Remakes von Remakes in der remastered Fassung. Oder spiele die schon ewig im Händler sind oder das jährliche Update darstellen. Ebenso die fürchterliche Entwicklung der COD Reihe, wo immer mehr die Spieler verloren gehen und skill Nebensache ist. Prägende neue Titel gibt es in der Tat seit Jahren nicht mehr.

    • Der Markt ist in den letzten Jahren insgesamt gewachsen und nicht geschrumpft. Wegen einem Einbruch kann doch nun nicht alles in Frage gestellt werden. Man sollte den Ball meines Erachtens flachhalten. Es gibt immer mehr Menschen, welche zocken. Ob am handy, Konsole oder am pc.

  7. Wenn mit GTA V, welches mittlerweile 10 Jahre auf dem Buckel hat und RDR2 (5 Jahre), ergänzt um die jährlichen Neuauflagen der immer gleichen Spiele die Top 10 der verkauften Games bilden, zeichnet das in meinen Augen ein ganz düsteres Bild über die Innovationskraft der Gamesbranche.

  8. Dafür sanken die Verkaufszahlen der Nintendo Switch um +19 % ?

  9. Gummibando says:

    Das dürfte das erste Quartal sein, in dem es keine PS5-Knappheit gab.
    Gerade erst gelesen, dass Scalper Verluste eingefahren.

  10. Nächste Woche kommt Jedi Survivor, danach kommt Zelda 2, danach kommt Atlas Fallen und zum Schluss des Mai kommt System Shock Remake.

    Freu mich auf jeden einzelnen dieser Titel, obwohl ich bei Zelda 2 gehofft habe den Titel auf den Nachfolger zu spielen…

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.