CNN stampft sein NFT-Projekt namens Vault ersatzlos ein

Der Nachrichtensender CNN wollte mit einem NFT-Projekt namens „Vault by CNN“ durchstarten. Die Idee dahinter: Man wollte „Momente“ verkaufen, also NFTs, die auf bestimmte Nachrichten verweisen. Quasi mit dem Versprechen, dass die Käufer sich selbst so einen Teil der Geschichte sichern. Doch nun stampft CNN den entsprechenden Marktplatz ein und will das Projekt nicht mehr weiterentwickeln. Die ersten Nutzer, die teilweise Tausende US-Dollar investiert hatten und sich überrumpelt fühlen, sind verärgert.

CNN stellte NFTs zu besonders wichtigen News bereit, die man dann geschickt als Sammlerstücke vermarkten wollte. Jetzt sieht es aber so aus, dass der Handel mit NFTs 2022 extrem eingebrochen ist. Da hat sich der Nachrichtensender sein Vault-Projekt wohl noch einmal genauer in Bezug auf die Rentabilität angeschaut und inzwischen den Stecker gezogen. Die Website soll allerdings immerhin erhalten bleiben, damit bisherige Käufer ihre Sammlungen betrachten können.

Dennoch wollen einige Käufer indessen wohl rechtliche Schritte gegen CNN einleiten, weil der Support für Vault so unvermittelt eingestellt worden ist. Offenbar ist man da auch mit der Entschuldigung durch CNN unzufrieden: Letztere wollen den bisherigen Käufern für ihre NFTs Flow-Tokens oder Stablecoins anbieten, die dem Wert entsprechen, welche die jeweiligen NFT-Sammlungen am 6. Oktober 2022 erzielt hatten. Man erklärt, das dürfte in den meisten Fällen ca. 20 % des Wertes der NFTS entsprechen, den sie zum Zeitpunkt des Mintens hatten.

CNN verweist auch darauf, dass die NFTs als IPFS vorgehalten werden und daher selbst dann weiterhin zur Verfügung stehen werden, wenn die CNN-Website nicht mehr existieren würde. Die Community kritisiert, dass CNN seine NFT-Plattform noch kurz vor der Einstellung weiter vermarktet habe und nun zwar nachträglich von einem als Experiment gestarteten Projekt spreche, dies vorher aber nie so deklariert habe. Auch hat CNN keinen klaren Grund für das Ableben von Vault genannt.

Letzten Endes sieht es so aus, dass viele aus einem gewissen Hype entstandenen NFT-Projekte aktuell eine Bauchlandung hinlegen, da die Menschen eben andere Sorgen haben, als digitale Blockchain-Einträge anzusammeln, die höchst volatil im Wert sind.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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9 Kommentare

  1. „Die Community kritisiert, dass CNN seine NFT-Plattform noch kurz vor der Einstellung weiter vermarktet habe und nun zwar nachträglich von einem als Experiment gestarteten Projekt spreche, dies vorher aber nie so deklariert habe. Auch hat CNN keinen klaren Grund für das Ableben von Vault genannt.“

    Die Community? Etwa die Deppen, die NFTs hypen ohne Ende? Und der Grund sollte jeden klar sein – NFT sind nur für Dumme da, die schlicht zu viel Geld haben und jeden Hype sofort sinnbefreit nachlaufen.

  2. Ich denke nicht, dass die Menschen, die in sowas investiert haben bzw. investieren, großartig andere Sorgen haben. Die gehören wohl eher i.d.R. zu denen, denen ein paar Prozent Inflation mehr oder weniger nichts ausmachen.

    Das eigentliche Problem ist, dass man den Hype um diesen ganzen Mist einfach von vornherein hoffnungslos überschätzt hat. Das hat mit der aktuellen Krisensituation nicht das Geringste zu tun. Nicht wenige Menschen – mich eingeschlossen – hielten diesen ganzen Schwachsinn schon von Anfang an für nichts weiter als eine künstlich aufgeblasene… naja… Blase halt, die irgendwann implodieren muss. Man musste wahrlich kein Prophet sein, um das vorauszusehen, und das auch schon lange vor dem Krieg.

    Ich halte mich selbst wahrlich nicht für einen Propheten, trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, mit welcher geradezu traumwandlerischer Sicherheit ich bereits zu Beginn irgendwelcher Booms vorhersage, dass das in die Hose geht, sei es, weil Dinge, so wie hier, einfach grundsätzlich und vorhersehbar Schwachsinn sind, oder weil sie in der Art und Weise, wie sie angegangen werden, nicht funktionieren können. E-Roller, die Städte zumüllen, Peletons Einbruch nach der Pandemie, abkackende Kryptowährungen – alles Dinge, die von Anfang an völlig klar waren.

    Aber nein, ich halte mich nicht für besonders schlau. Wirklich schlau sind diejenigen, die diesen ganzen Unsinn fabrizieren, damit Hypes erschaffen, ohne Ende Kohle damit scheffeln, und die dann ihre Schäfchen rechtzeitig ins Trockene bringen. DAS ist schlau. Natürlich braucht es dafür immer auch genug Doofe, die jeden Morgen aufstehen… 😉

    • Klingt für mich nur nach einer modernen Form des Pyramidensystems… Und das trifft hier wohl leider auch nicht nur Leute mit „zu viel“ Geld, sondern auch ärmere Menschen die sich dafür teilweise verschulden. Wie beim klassischen Pyramidensystem…

      Aber ja, ich frage mich manchmal auch mit welchen Drogen intus solche Sachen als gute Idee erscheinen können.

  3. So richtig verstehe ich jetzt nicht den Klagegrund gegen CNN. Die haben die Dinger produziert (wenn überhaupt?) und sie den Leuten verkauft. Wofür braucht man noch Support? Die NFTs bleiben ja ihr Eigentum und wenn sie Glück haben, können sie sie auch weiterhin irgendwelchen Trotteln andrehen, die den großen Gewinn wittern.

  4. Auch wenn es ein anderer Zusammenhang ist:
    Da lobe ich mir doch Google mit dem Vorgehen bei Stadia.

    Auch relativ plötzlich abgeschaltet, aber die Leute bekommen ihr investiertes Geld zurück.
    Es war eben ein Experiment, das nicht geklappt hat. That´s it!
    Aber Google hatte (in dem Fall) zumindest den Arsch in der Hose zu sagen:
    „Ok, haat nicht geklappt. Die Leute kriegen das Geld wieder und Schwamm drüber“.

    • André Westphal says:

      Wobei Google dafür die Mitarbeiter und Entwickler hat auflaufen lassen. Einige haben am selben Tag, kurz vor Verkündung der Einstellung, sogar noch Spiele angekündigt – Plaion (ehemals Koch) etwa. Die fanden das sicher nicht so toll, was ihr Partner da fabriziert hat. Entsprechend machten ja auch gerade Indie-Entwickler ihrem Ärger bei Twitter Luft, weil sie noch Geld in Portierungen gesteckt hatten, was komplett verpulvert war.

  5. Vielleicht liegt es aber auch einfach am neuen Besitzer von CNN, einem Trump-nahen Millionär, der CNN kräftig umkrempelt. Sind ja auch schon namhafte Sendungen und/oder Journalisten entlassen bzw. gecancelt worden.

  6. Alles nur nicht „ersatzlos“!! 😀

  7. jeder Tag an dem ein NFT Projekt scheitert ist ein guter Tag.

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