Clever Tanken für Android: Wenn 1,99 Euro pro Jahr aus Prinzip zu viel sind
Sparfüchse, nicht nur sie sind Ziel von Apps wie Clever Tanken. Die App hilft dabei, den günstigsten Sprit in der Umgebung zu finden. Werbefinanzierte App, die man nun von Werbung befreien kann. Allerdings nicht durch eine Einmalzahlung, sondern über ein Abo. 1,99 Euro pro Jahr möchte Clever Tanken von den Nutzern haben, also 16,6 Cent pro Monat. Verschafft einem die Nutzung der App beim Tanken einen Preisvorteil von einem Cent pro Liter, muss man also 17 Liter im Monat tanken, um kein Verlustgeschäft zu machen. Zu viel, eine Unverschämtheit, gar Größenwahnsinnigkeit wird den Entwicklern unterstellt. Das sieht dann so aus:
Nun muss man hier unterscheiden. Denn es gibt zwei unterschiedliche Clever Tanken-Nutzer. Die einen nutzen die kostenlose App, die anderen haben schon einmal für die App bezahlt. Dass sich diejenigen aufregen, die für die App schon einmal bezahlt haben, ist ein Stück weit nachvollziehbar, aufgrund der Höhe der Zahlung aber eben auch nur ein Stück weit. Sicher wäre hier – wieder einmal – eine bessere Kommunikation (und vielleicht ein Bonus für die Käufer der ersten Stunde) angebracht gewesen.
Nun wird den Nutzern die App kostenlos angeboten, kommt dafür mit Werbung. Heißt, man kann die App auch gut kostenlos nutzen. Stört man sich an der Werbung, kann man diese für 1,99 pro Jahr deaktivieren. Das Abo verlängert sich automatisch. Das ist der Sinn eines Abos. Wie die Rezensionen zeigen, offenbar ein absolutes No-Go für ein Produkt, dass jeden Tag mit aktuellen Daten aufwartet.
Eine einmalige Zahlung, für eine App, die logischerweise dauerhaft Pflege benötigt, das wäre den Nutzern genehm. Eine Nutzung mit angezeigter Werbung kommt für diese nicht zahlen wollenden Personen offenbar nicht in Frage. Warum auch? Andere Apps gibt es ja auch kostenlos. Furchtbares Verhalten, das leider immer populärer wird.
Absoluter Pro-Tipp an alle App-Nutzer, die mit dem Preis oder dem Leistungsumfang einer App nicht zufrieden sind: ladet sie nicht. Es ist ganz einfach. Kein Grund, um Entwickler anzupöbeln, bei 16,6 Cent im Monat von Abzocke zu sprechen oder die App nur auf dieser Basis mit einem Stern zu bewerten.
Natürlich ist es doof gelaufen, wenn man für etwas bezahlen soll, das man schon einmal bezahlt hat, aber man sollte doch in der Lage sein, das Ganze ein bisschen in Relation zu setzen. Schaffen offensichtlich nicht alle. Abos werden künftig nicht weniger, im Gegenteil, Entwickler sehen hier eine gute Möglichkeit der kontinuierlichen Einnahme. Gerade hier sollte man faire Abo-Modelle – dazu zähle ich 1,99 Euro im Jahr für Werbefreiheit – kräftigen anstatt sie auf diese Art und Weise kaputt zu rezensieren.
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.mobilesoftwareag.clevertanken
Mich hat damals TomTom (Die Navi Software) schon mit dem Abo vergrauelt (Wobei ich noch keine echte Alternative dazu gefunden habe (Stauumfahrung, Fahrspurassistent, aktuelle Karten). Knapp 40 Euro bezahlt und 3 Monate später wurde es ein Abo Model. Ich bin gerne Bereit, für eine Leistung was zu bezahlen, aber kein Abo. Ich denke ich werde 2 Optionen testen. Entweder gewöhne ich mich an die Werbung (Nutze die App ja nur ein Mal die Woche) oder suche mir eine Alternative.
Ob eine App ein Abo-Modell rechtfertigt sollte ausschließlich davon abhängen wieviel Zeit regelmäßig für die Verbesserung der App aufgewendet wird und wieviel Zeit die Datenpflege kostet. In diesem Fall werden die Daten von der Markttransparenzbehörde kostenlos zur Verfügung gestellt und die App wird eher mittelmäßig weiterentwickelt – meiner Meinung nach rechtfertigt das kein Abo-Modell.
Dass ich, durch die kostenlos von einem Drittanbieter zur Verfügung gestellten Daten, mehr beim Tanken spare als das Abo kostet spielt dabei absolut keine Rolle, da das größtenteils nicht der Verdienst des App-Herstellers ist!
Naja seitdem Axel Springer die Firma dieses Jahr übernommen hat wollen die natürlich ordentlich Geld mit der App verdienen. Genug Werbung für die App wird in deren Wurstblättern ja schon betrieben.
Ich miete generell keine Software.
Gerne gebe ich Geld für gute Software aus, und kaufe mir bei Bedarf dann auch gerne einen Nachfolger der Software wenn dieser herauskommt. Aber ich schließe generell kein Abo mit laufenden Kosten für eine Software ab.
@Autor
„Kein Grund, um Entwickler anzupöbeln…“
Neben der Verarschung von Kunden, die die App bereits gekauft haben gibt natürlich noch einen ganz triftigen Grund die Entwickler anzupöbeln:
http://www.axelspringer.de/presse/Axel-Springer-Auto-Verlag-GmbH-erwirbt-Mehrheitsbeteiligung-an-clever-tanken.de_25665351.html
Falls dich Hintergründe interessieren kannst du ja mal bei den Blogger-Kollegen vom Bildblog vorbeischauen, oder du fragst mal Charlotte Roche, Andreas Türck, oder Jörg Kachelmann. Alternativ kannst du dir auch Bücher von Böll, Wallraff, oder Henschel besorgen.
Das solche Fälle scheinbar seitens der professionellen Entwickler(studios) immer mehr werden, sollte auch bedacht werden. Scanbot, Camscanner. Zwei, die ähnliche Strategien gefahren haben, wo ich mich als Käufer der App ebenfalls geärgert habe.
Das Problem bei dem Verhalten der Entwickler besteht hauptsächlich darin, dass die eben eine gewisse Leistung zu einem Preis anbieten und ggf später entweder den Preis oder die Leistung zu Lasten des Nutzers ändern können.
Zu clever tanken selbst:
Gekauft habe ich die App nicht. Ich habe sie trotzdem deinstalliert. Allein weil mir ein solches Gebaren nicht gefällt. Habe die App eh hauptsächlich auf längeren unbekannten Strecken genutzt, zeitnah eine Tankstelle für LPG (Autogas) zu finden. Der Vergleich der Preise war da sekundär. Und das hat clever tanken gut gemeistert. Mittlerweile ist das aber schon fast überflüssig, weil auf der Autobahn ein Hinweis an den Schildern der nächsten Tankstellen zu finden ist, ob man dort LPG tanken kann. Ob der Liter dann 51 oder 55 Cent kostet, ist mir da fast egal.
Da die App auf Aktualisierungen nicht angewiesen ist (die Daten werden kostenlos zur Verfügung gestellt), rechtfertigt für mich nichts ein Abo-Modell.
Über die „Geiz ist geil“- Mentalität hatte ich mir letztens auch Gedanken gemacht 🙂
https://appkosmos.de/magazin/kommentar-geiz-ist-geil/
Ich finds klasse, wie manche User hier ihr technisches KnowHow demonstrieren.
Also ja, es ist doof, erst eine App zu kaufen und dann ein Abo „untergejubelt“ zu bekommen. Da ist CleverTanken aber nicht die erste App und wird bestimmt nicht die letzte sein.
An die ganzen Abo-Verächter: Leute, habt ihr mal darüber nachgedacht, was an Service wirklich in einer App, einem Programm oder ähnlichem steckt? Da steckt meistens nicht nur die Entwicklung drin, auch die Bereitstellung steckt da drin. Kurz gesagt: die Server, die betrieben werden, um euch den Scheiß bereitzustellen, müssen auch bezahlt werden. Und Serverkosten sind nicht unbedingt niedrig. Das gilt auch bei CleverTanken. Ich zweifle an, dass jede App selbst direkt die MTS K anzapft. Das wird CleverTanken mit seinen eigenen Servern tun und die Daten für die Appkunden bereit halten, wenn dieser die braucht. Und wie gesagt: Server sind nicht billig.
Und zu guter Letzt: Der Ton macht die Musik. Erfahrungsgemäß sind viele Supports recht freundlich, wenn man freundlich zu Ihnen ist. Wenn man sie anscheißt und ausrastet wegen einer Lapalie, wieso sollte ich als Support-Mensch noch freundlich bleiben? Wie es in den Wald hineinruft… und so eben… Denkt manchmal auch nur eine Sekunde daran, wie ihr euch ausdrückt. Und dann nutzt eure Energie sinnvoll und schreibt eine nette eMail an den Support, ob man euch nicht ein Jahr gratis werbefrei gibt, als Gegenzug dazu, dass ihr schon einmal bezahlt habt. Das dürfte deutlich erfolgversprechender sein, als die Bewertung im Play Store runter zu ballern… zumal jeder Horst dann sieht, welche Gründe ihr angebt und sich seinen Teil dazu denkt, nämlich „Man hat der Probleme.“
Ich schließe grundsätzlich keine Abos auf Software ab. Entweder ich kann Sie zu einem (auch höheren) Betrag kaufen oder ich lasse es. Es sind hier zwar nur 1,99€/Jahr aber wenn das dann von 10-20 Apps so gehandhabt wird, verliert man schnell den Überblick. Und wenn man die App deinstalliert, muss man ständig prüfen, ob nicht noch ein nutzloses Abo im Hintergrund weiterläuft. Also auf mein Smartphone kommt keine Abo-App und gut ist es.
@DragonHunter: Welchen Sinn soll es haben, die Daten auf den eigenen Server zu ziehen? Es sind Echtzeitdaten und sie werden normalerweise nicht gespiegelt, warum auch? Die Verteilung der App übernimmt Apple, demnach halten sich die Fixkosten im Rahmen.
> An die ganzen Abo-Verächter: Leute, habt ihr mal darüber nachgedacht, was an Service wirklich in einer App, einem Programm oder ähnlichem steckt?
Und? Weiter? Das gilt für alle Produkte, die in irgend einer Weise Service oder Support bekommen, und das finanziert sich dadurch, dass neue Kunden das Produkt kaufen und irgendwann „die neue Baureihe“ kommt.
Software-Abo endet IMMER in der Abofalle.
> Welchen Sinn soll es haben, die Daten auf den eigenen Server zu ziehen?
Warum sollte man sich das entgehen lassen. Du kontrollierst den Zugang, du kannst tracken, du kannst Daten anreichern, du sitzt voll an der Schaltstelle.
Bei den geringen Anforderungen der Applikation würde ich mir das als Betreiber nie im Leben entgehen lassen.
Gerade erst vor ein paar Tagen einen Kommentar gesehen: „5€ für eine App sind mir zuviel“. Bei so einer Mentalität zuckt mir der Mittelfinger. So ähnlich empfinde ich die Diskussion hier.
Bei „CleverTanken“ hätten sie trotz dem geringen Preis den Bestandskunden ein Angebot machen können, selbst wenn 1,60€/Jahr eine dermaßen lächerliche Summe ist, dass für mein Empfinden das große Geschrei und die ganze Aggressivität absolut überzogen sind. Mir wäre eine so kleine Summe nicht so viel Energie wert, zumal die meisten Schreihälse Smartphones in zig-fachem Wert mit sich herumtragen und wohl auch noch ein Auto besitzen. Aber jeder darf seine Energie verschleudern wie er will.
Das Modell einmal für eine App zu zahlen wird bald auslaufen. Es funktioniert nur so lange, wie der Markt immer weiter rasant wächst. Da wir uns stark der Sättigung nähern, geht das nicht mehr lang. Die Entwickler müssen zunehmen Zusatzeinnahmen generieren, sei es durch eine neue Version, sei es durch Abos oder In-App-Käufe.
Wenn der Preis stimmt, zahle ich auch ein Abo. Beim Navi knausert auch niemand beim Abo für die Verkehrsvorhersage.
@Heinrich: +1
Auf der einen Seite haben wir die Dumpfbacken, welche nicht verstehen wollen, dass es auch mal ums Prinzip gehen darf, die würden wohl auch breitwillig 100€ an ihren Autohändler abdrücken, wenn der sich meldet und erklärt die Nutzung des Autos koste nun monatlich, schliesslich ist „Geiz ist geil“ voll böse.
Auf der anderen Seite haben wir die Dumpfbacken, die sich über solche Verarsche aufregen (wie ich mich damals bei der Scanbot Sache über das Verhalten der Firma und der Frechheit des C-sowieso, oder wars gar der CEO? aufgeregt habe, auch nicht intelligenter), statt der App einfach den Rücken zu kehren und sich eine bessere Alternative, ohne solche Strategien, zu suchen.
Geiz ist Geil und ich steh dazu. Ich habe nichts dagegen für eine Gute App EINMALIG zu bezahlen aber ein Abo werde ich niemals abschließen. Wenn alle wie du Sascha denken würden müsste man ja für alles ein Abo abschließen, dann gäbe es nun noch Abo-Apps und Paywalls im Internet. Mir geht diese Pro-Content-Mafia Mentalität gegen den Strich. Soll ich jetzt hunderte von Euros ausgeben im Monat ausgeben? Ganz bestimmt nicht. Ist nicht jeder ein Bonze.
@Jörg R. Vollkommen richtig! So sehe ich das auch! Das ist die Weiterentwicklung der Klingelton-Abos nur auf Smarthphone-Apps bezogen. Der Einzelne kann das doch nur schwerlich nachprüfen, wer ihm da einmal im Jahr ein bisschen Klimpergeld abbucht.
Ich kann die Argumente in dem Artikel voll nachvollziehen! Was mir allerdings auffällt ist, dass die Entwickler sich aufregen wenn Sie ihre Software nicht ordentlich bezahlt bekommen. Oft sind es aber die gleichen Leute die wenig für Filme und Musik bezahlen wollen und überall eine Flatrate haben möchten. Besonders schön in 2-3 Podcasts zu hören z.B. Bitundso
Von Abzocke zu reden halte auch ich für Quatsch. Allerdings verstehe ich diejenigen, die den abrupten Schwenk zum Jahresabonnement nicht gut heißen, sehr gut. Werbung kann man hinnehmen, jetzt wird man zur Kasse gebeten, ohne einen Mehrwert zu erkennen. In der Regel wird mit der Einführung eines Bezahlmodells eine Funktionserweiterung gelauncht. Ich erinnere mich, dass die Telekom auch einen Tank-Monitor anbietet, gegen Geld. Die Telekom erklärte aber auch gleich die Gründe für ihren Dienst (und gegen kostenlose Dienste). So funktioniert das.
Für mich ein Lehrstück von Marketing, wie es nicht laufen sollte. Die Anwenderkritik sollte der schlechten Kundenkommunikation „zugute“ kommen, nicht den Entwicklern. Auch absurd: Die Suche über http://www.clever-tanken.de scheint immer noch zu funktionieren, ohne die Hand aufzuhalten… wer ist angesichts solch eines Szenarios so „dumm“ und zahlt für die Benutzung der App Geld?
Ich für meinen Fall bleibe bei billiger-tanken.de, das ist kostenlos.