CCC: Bundesnetzagentur muss in Sachen Routerzwang nachbessern

Das Thema Routerzwang war hier im Blog schon das eine oder andere Mal Thema. Es gab Petitionen von Nutzern, Anhörungen und Beschwerden von Endgeräteherstellern. Das Ergebnis war ein Verordnungsentwurf, der nicht nur für die Transparenz bei Kunden sorgt, sondern auch den Routerzwang abschaffen soll.

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Bislang bindet dieser Zwang den Kunden an den Router, der vom Provider geliefert wurde, oftmals ist kein Austausch möglich, da Provider nicht immer die Zugangsdaten mitliefern, der Kunde also gar kein anderes Endgerät benutzen kann. Die Free Software Foundation Europe (FSFE), der Chaos Computer Club (CCC), die Projektleitung von IPFire und OpenWrt sowie weitere Experten haben sich nun einmal die Verordnung vorgenommen und man ist zum Schluss gekommen, dass noch etwas nachgebessert werden müsste.

Der Routerzwang soll dadurch entfallen, dass Provider grundlegende Informationen wie technische Funktionen auf einem Produktdatenblatt sammeln und Endkunden auf Anfrage auch die Zugangsdaten erfragen können. CCC und Co sehen hier weiterhin die Last beim Kunden, da er aktiv die Daten erfragen muss und die Bundesnetzagentur kaum die Möglichkeit hat, die Zuverlässigkeit der Provider bei der Herausgabe der Daten zu überprüfen. Stattdessen sollen die Kunden die Daten direkt bekommen.

Matthias Kirschner, Vizepräsident der FSFE: „So könnten Verzögerungen weiterhin mit unglücklichen Einzelfällen begründet werden. Die Verbraucher hätten am Ende mehr Komplikationen als zuvor. „Daher müssen dem Kunden die Zugangsdaten zu allen verfügbaren Diensten unaufgefordert von Beginn des Vertrags an bekannt sein, wie sogar von der Regierungskoalition gefordert.“.

Hier sieht man Schlupflöcher für die Provider und der CCC sieht auch die Definition des Netzabschlußpunkts und die Messverfahren noch immer nicht geklärt. Weitere Informationen finden Interessierte direkt beim CCC.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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4 Kommentare

  1. Ich sehe eigentlich nur das Problem, dass ein Gerät „extra“ mitlaufen muss (Modem). Dahinter kann der Endkunde doch schalten und walten wie er will. Wo ist das Problem?

  2. Ja die liebe Geschichte mit Alice und O2 und ihren beka…. Endgeräten. Mir ist es kürzlich gelungen mein altes Alice Modem zu hacken und eine Fritz!Box anzuschließen, endlich keine Probleme mehr mit der Leitung, schnelleres Internet und ich kann endlich wieder mein Fritz!Fon benutzen. Auch das gesamte WLan Netz funktioniert jetzt besser… Die rücken auf jeden Fall garkeine Daten raus…

  3. Das Problem? Das es nun mal kein reines Modem ist und der Endkunde dadurch eben nicht schalten und walten kann, wie er will. Es ist ja bei manchen Geräten schon ein Problem, einen anderen Router dahinter zum laufen zu bekommen, von Portweiterleitungen etc. mal ganz abgesehen.
    Angenommenen, es wäre ein normales Modem, bei den meisten Modems gibt man die Zugangsdaten im nachfolgenden Gerät ein (PC/Router) und dazu muss man sie kennen.

  4. coriandreas says:

    Gut, dass der CCC sich mal dahinterklemmt. Das schien ja förmlich einzuschlafen. SPD noch vor der Wahl groß getönt, dann nichts mehr.

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