Bundeswehr plant eigenes Starlink-Konkurrenz-System

Foto von NASA auf Unsplash

Die deutsche Bundeswehr macht sich auf den Weg in die Erdumlaufbahn und plant den Aufbau eines eigenen Satellitensystems bis 2029. Das ambitionierte Projekt sieht vor, mehrere hundert Satelliten im All zu platzieren, die gemeinsam Aufgaben wie Kommunikation und Erdbeobachtung übernehmen sollen. Experten rechnen mit Kosten von bis zu 10 Milliarden Euro pro Konstellation.

Das Verteidigungsministerium bestätigte die Pläne gegenüber dem Handelsblatt, hält sich aber aus Sicherheitsgründen mit Details zurück. Klar ist: Die Bundeswehr will ihre Abhängigkeit von ausländischen Systemen reduzieren, logisch. Aktuell betreibt sie lediglich acht bis zehn eigene Satelliten, was für moderne militärische Anforderungen nicht ausreicht.

Die deutsche Raumfahrtindustrie reagiert laut Bericht euphorisch. Nach Insiderinformationen sollen vorrangig heimische Unternehmen zum Zuge kommen. Der BDLI sieht darin eine Chance für die europäische Raumfahrt. Die Pläne markieren eine überraschende Wende, da die Bundesregierung noch im September keine derartigen Absichten hegte. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Abkehr vom EU-Projekt Iris2, das erst 2030 einsatzbereit sein wird. Mal schauen, wie sich das Ganze entwickelt, wenn man ehrlich ist, kann man sich eine deutsche Satelliten-Dependance sicher nur schwer vorstellen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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20 Kommentare

  1. Gehören die Bundeswehr-Satelliten dann zur Luftwaffe (über der Erdoberfläche schwebend) oder Marine (Raum-Schiffe)?

  2. Da bin ich mal gespannt………..

  3. In nur 4 Jahren?
    Wer die Bundeswehr kennt, der weiss, dass dies bereits heute zum Scheitern verurteilt ist.

    • 4 Jahre verbleiben, die Planungen laufen (so liest es sich) schon länger

    • Überhaupt nicht. Das ist ja kein Privatunternehmen. Aktuell sind die Strukturen sehr effizient und werden stetig verbessern. Jeder der heute noch aktiv ist weis das.

      • Jupp.
        Deswegen hat die gesamte BW trotz 100 Mrd Sonderschulden auch nur 70 Tankfahrzeuge (von denen sie jetzt 60 ins Baltikum schicken).

        Effizienter geht es kaum.

        • Wolfgang Weinbrecht says:

          die Ukraine hat sich gerade über die deutsche Technik beschwert. zu veraltet und keine Ersatzteile mehr zu beziehen.

        • Die Bundeswehr darf auch nur den Einkaufszettel schreiben. Der Einkaufvorgang wird dann vom BAIIN (Einkäufer des Bundes) gemacht und genehmigen muss es dann der Bundestag.

          Jetzt muss man nur eins und eins zusammenzählen, ist vielleicht überrascht, wie die Bundeswehr überhaupt so weit gekommen ist.

  4. Statt europäisch gemeinsam einzukaufen und zu betreiben will die Bundeswehr nun wieder ein eigenes Süppchen kochen.

  5. Jede Nation will ihr eigenes Sat-Com-Netzwerk aufbauen. Zigtausende Satelliten im niedrigen Orbit…
    Naja, der Kessler-Effekt wird es schon richten, dann ist hier unten wieder ‚Steinzeitalter’…

    • Nein, so stimmt das nicht:
      Der Schrott räumt dann ja nur eben jene (sehr) niedrigen Umlaufbahnen (und darunter) ab, nicht die Höheren, auf denen andere Satelliten kreisen.
      Sie werden sich also am Ehesten mit Starlink & Co ins Gehege kommen.

  6. Doppelherz says:

    Also mein erstes Bild im Kopf sind die vor Jahren zu viel gekauften FritzBoxen, die einfach an Heliumballons geknotet werden. Zack, fertig 😀

  7. Da ist unser Geld ja wieder gut angelegt.

  8. Bavaria one

  9. Grundsätzlich ja durchaus einzusehen. Aber, die Realität wird wohl etwa so sein: betriebsbereit „ca.“ 2032, dann erstmal mit erheblichen Ausfällen und Sicherheitsproblemen, die initial geschätzten Kosten von 1.2 Milliarden wurden um das 5 fache überschritten… IT-Großprojekte in D ? Keine Chance.

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