Bundesnetzagentur geht gegen 1&1 vor: Millionenstrafe möglich

Das hatte sich 1&1 wohl anders vorgestellt: Man hatte auf die 5G-Frequenzen mitgeboten und anno dazumal kündigte der Mutterkonzern United Internet an, ein viertes Mobilfunknetz in Deutschland aufbauen zu wollen. Doch da ging es schleppend voran – zu schleppend. Denn nun droht dem Anbieter durch die Bundesnetzagentur eine Strafe in Millionenhöhe.

So liegt 1&1 weit hinter den ursprünglichen Plänen zurück. Bis Ende 2022 wollte man an 1.000 Orten mit 5G funken – herausgekommen sind sagenhafte fünf. Als Folge habe die Bundesnetzagentur ein Bußgeldverfahren eröffnet, wie der Deutschlandfunk berichtet. Die Höhe des Bußgelds ist zwar noch offen, es könnte aber im schlimmsten Fall ein Millionenbetrag sein.

So hatte 1&1 2019 5G-Frequenzen einheimsen können – zusätzlich zur Telekom, Vodafone und Telefónica (O2). Allerdings zückte die Bundesnetzagentur Auflagen für den Ausbau. Und jene Auflagen hat 1&1 deutlich verfehlt. Zunächst soll der Betreiber jetzt gegenüber der Bundesnetzagentur eine Stellungnahme vorlegen, bevor das Procedere weiter voranschreitet. Je nachdem wie gut das Unternehmen seine Versäumnisse bzw. deren Ursachen darlegen kann, desto geringer sollte das Bußgeld ausfallen.

1&1 schob den schwarzen Peter in der Vergangenheit weiter: Zum einen hätten Ausbaupartner Vereinbarungen nicht eingehalten, zum anderen machten die Wettbewerber angeblich den Ausbau grundsätzlich schwerer. Ob die Bundesnetzagentur diesen Begründungen folgen wird, muss die Zeit zeigen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Vermutlich wird 1&1 die Drohung des zahnlosen Tigers BNetzA müde belächeln und eine Darstellung abgeben, mit der ein Bußgeld verhindert wird. Bis die BNetzA diese Darstellung abschließend bewerten kann, wird 1&1 weiter machen wie bisher. Die seinerzeit von 1&1 ersteigerten Frequenzen bleiben weitgehend ungenutzt.

  2. Andere Webseiten haben vor einigen Wochen das Gegenteil beschrieben. Die Bundesnetzagentur wollte keine Strafen gegen 1&1 verhängen.

  3. „und Telefónica ().“

    André,
    fehlt da was in der Klammer in Deinem Text oben?

  4. Ja super. Der 4. Teilnehmer ist doch irrelevant. Das Oligopol jetzt schadet uns Verbrauchern doch. Hohe Preise und schlechte Leistung. Erklärt wird es durch Märchen, die nicht stimmen.

    Egal wo, Netzabdeckung ist besser und Kosten geringer. Nur in Deutschland lässt man den Verbraucher weiter melken. Milliardenstrafen gegen die großen 3 wären angebracht. Zuerst gegen die Telekom, die seit knapp 20 Jahren nichts ausbaut um mit VDSL Kohle zu machen.

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