Browserchoice: Microsoft vergisst 28 Millionen Installationen
Das leidliche und alte Thema Browserchoice. Erinnert ihr euch noch dran? Microsoft wurde von der EU gezwungen, den Benutzern von Windows 7, XP und Vista einen Auswahlbildschirm zu präsentieren, der auf Alternativen zum Internet Explorer hinweist. Die EU will damit erreichen, dass Microsoft seine Vormachtstellung dadurch nicht ausnutzt. Wie erwähnt – altes Thema aus dem Jahre 2010. Nun gibt es neue Vorwürfe gegen Microsoft, denn diese haben Systeme ausgeliefert, auf denen eben jene Auswahl nicht zur Verfügung stand. Weltuntergang für die Schützer des Wettbewerbs. Microsoft erklärte sich aber in der Zwischenzeit: durch einen technischen Fehler sind eben Systeme mit Windows 7 SP1 ausgeliefert worden, die eben nicht die Browserchoice-Geschichte enthielten.
Wie viele Rechner betroffen sind? Nicht gerade wenige – rund 28 Millionen Windows 7 SP1-Installationen sind betroffen. Bereits einen Tag nachdem man von dem Vorfall erfuhr, begann man mit der Arbeit: der Fix wurde getestet und bereits an die „betroffenen“ Systeme verteilt. Bis zum Ende der Woche will man so alle Rechner mit Browserchoice nachgerüstet haben. Microsoft hat nun bereits erklärt, sich weiterhin 15 Monate der Aufsicht der Wettbewerbsbehörde zu unterziehen. Was super spannend ist: Windows 7 SP1 ist ja schon sehr lange auf dem Markt und bis jetzt hat es niemand gemerkt, dass Browserchoice fehlt? Ich habe bei den vielen durchgeführten Installationen aber auch nicht mehr daran gedacht. Im schlimmsten Fall droht Microsoft nun eine hohe Geldstrafe – die EU ermittelt bereits. (via)
Jetzt habe ich 8 Rechner mit Win 7 installiert, aber ehrlich gesagt ist mir dass nie aufgefallen. Könnte nicht mal behaupten dass ich es gesehen hätte oder nicht. Wundert mich nur, dass es so lange gedauert hat bis da jemand drauf gekommen ist.
btw halte ich die Browserwahl eh für Quatsch.
@vacuum: Danke, das wusste ich nicht. Ist mir noch nie zu Ohren gekommen. Ich halte das aber dennoch für Quatsch.
Exakt diese Browserwahl erschien bei mir letzte Woche. Nun ist es erklärlich!
„hatt“ 😉
@Caschy: Weil es niemand versucht, so scheint es. Gegen Microsoft zu sein, das hat sich mittlerweile (10 Jahre zu spät) bei den waaaaahnsinnig Technik-affinen Politikern in Brüssel durchgesprochen. Apple kennen die bisher nicht. Auch wenn viele ein „Ei-Dingens. Ei-Pott oder so?“ haben – sie bekommen es gezahlt.
Selbst der Grüne Ströbele hat meines Wissens ein iPhone und MacBook…. Soviel zu „alternativ“…… Aber den Unterschied von iPad, iPod, iPhone hat er in einem Interview mal nicht so ganz hinbekommen. Und solche Politiker sind das. Wer glaubt denn hier, die verstehen unter „Safari“ etwas anderes als einen Ausflug in Afrika?
Einfach nur lächerlich!
@Jürgen: Also bei mir öffnet eine URL aus dem Explorer in Chrome…
Das Verfahren war von Beginn an völliger Humbug, JEDER Browser bietet nach seiner Installation an, Standard zu werden – wenn er es sich nicht dank unauffälligem Häkchen schon selber macht.
Wie entgeht Apple den Zirkus=?
wer braucht eigentlich Browserchoice ?
Krieg der Heidehasen!! Eine absolut schwachsinnige Diskussion, mit unseren Steuergeldern bei der EU geführt.
Die beamten der EU scheinen wirklich zuviel Zeit zu haben, wenn sie wirklich deswegen Alarm schlagen. Wie Jend schon sehr korrekt angemerkt hat: IKEA verkauft Expedit auch nur mit Expedit-Regalböden und mit nix anderem.
Ist ja wohl jedem selber überlassen, wie er seinen Rechner nutzt. Wer mit dem vorinstallierten IE zufrieden ist, soll halt dabei bleiben. Wer was anderes will, wird schon selber auf die idee kommen, Chrome or whatever drauf zu packen
Die Regulierungswut aus Brüssel ist echt zum k****n
Finde ich persönlich garnicht mal so unwichtig. Wettbewerbsrechtlich werden Unernehmen mit erhblicher Marktmacht dazu gezwungen, ihre Infrastruktur ander zugänglich zu machen – bestes Beispiel ist dafür die dt. Telekom.
Wenn wir au solche Instrumente verzichten, verhindern wir konkurenz und vor allem „kontinuierliche Verbesserungsprozesse“.
Damit sich an Browsern und anderen Produkten etwas ändert muss vor allem eine gute Prognose für künftigen Absatz bestehen – anders lässt sich der Entwicklungsaufwand nicht ökonomisch rechtfertigen.
Gutes Gegenbeispiel ist die Entwicklung von Crowdfunding.
Ich behaupte, das selbst Google bei der Chrome Entwicklung erhebliche Probleme in der Entwicklungsfinanzierung bekommt, wenn Microsoft einfach kunden mit seinen Browser indoktriniert, da jeder Business Plan und Kredit von Banken Absatz/Kundenprognosen beinhaltet.(Auch Mega Unternehmem managen ökonomisch, nicht wie man gern annimmt philantropisch)
Dem mitlerweile europäischen Wettbewerbsrecht verdanken wir, das Google zb. finanzieren konnte, Java 10 Mal schneller und noch schneller zu machen.
Bei den mobilen Endgeräten ist die Sache nicht so klar, Apples IPhone Browser ist meiner ansicht nach überholungsbedürftig – jedoch verteidigt Apple seine Marktbeherschende Stellung damit, nicht aktuellste Schnitstellen aufgrund von hohem Entwicklungsaufwand direkt freigeben zu müssen. Im Umkehrschluss soll also nicht Apple sofort gezwungen sein Know How kostenlos weitergeben zu müssen.
Unvermeidlich stehen sich Patentschutz und Wettbewerbsförderung immer gegenüber. Komischerweise wird in den kapitalistischen USA meist mehr zugunsten des Patentschutzes entschieden, ganz klar auch mit Auswirkungen auf den europäischen Markt.
Mir ist aber lieber, das riskiert wird, das manch großer Konzern zugungsten des Wettbewerbs vor die Hunde gehet und wir bessere Produkte bekommen – d.h. auch mal Aktionäre alles verlieren oder Telkomm entbehrliche Mitarbeiter entlassen werden.
Oder ist hier jemand, der gerne sich nie umstellt und deswegen 5 seinen asbach standard Windows 98 Browser laden lässt, weil es immer noch alles dasselbe ist – und er sich nicht wegen Schaltflächen umgewöhnen musste?
Wie viele von euch muss ich da auch gleich an Apple denken.
Bei Apple muss man ja froh sein wenn man das Ding noch selber einschalten darf. 🙂
Probleme die die Welt bewegen…
Das WAR und IST eine unsinnige Diskussion. Hauptsache Frau Kroes kann sich profilieren … Gleiches gilt für den Windows Media Player.
Es gibt andere Browser als den Internet Explorer???? [/Ironie] Das ist so ein Grampf, was man Microsoft hier aufgezwungen hat. Dann will ich so einen Auswahlbildschirm jetzt bitte auch auf meinen Linux-Distributionen und auf jedem Mac der Welt sehen – nur als Vorsorge, falls diese Kandidaten mal Vorreiter werden. Jetzt. Sofort. Los!