Breitbandgeschwindigkeit selbst prüfen: Bundesnetzagentur veröffentlicht installierbare Version der Breitbandmessung
Die Bundesnetzagentur hat heute ein Tool zur Breitbandmessung zur Verfügung gestellt. Es ist zu haben für Windows, Linux und macOS und arbeitet ähnlich der Webseite Breitbandmessung. Der Nutzer bekommt so Mittel in die Hand, seine Leitung daheim zu überprüfen. Klassisch machen das viele mit Diensten wie Speedtest oder fast.com, aber das Tool der Bundesnetzagentur soll es ja auch tun, wenn man protokollieren will.
Die kostenlose Software fragt am Start den Anbieter und die Leitung ab, danach kann die Konfiguration gesichert und gemessen werden. Allerdings setzt die Software einen Computer am LAN-Anschluss voraus, um möglichst genau zu messen. Eine WLAN-Messung ist nicht möglich.
Zu bedenken: Das Mess-Werkzeug ist nicht automatisiert – und selbst wenn man dauerhaft eine schlechte Leistung feststellt, passiert erst einmal gar nichts von alleine. Der Verbraucherservice der Bundesnetzagentur hat aber ein Beschwerdeverfahren eingerichtet, um Verbraucherinnen und Verbraucher bei ihrem Anliegen gegenüber dem jeweiligen Anbieter zu unterstützen.
Konkret liegt nach Auffassung der Bundesnetzagentur eine nicht vertragskonforme Leistung vor, wenn bei Festnetz-Breitbandanschlüssen im Download:
- nicht an mindestens zwei Messtagen jeweils mindestens einmal 90 Prozent der vertraglich vereinbarten Maximalgeschwindigkeit erreicht werden oder
- die normalerweise zur Verfügung stehende Geschwindigkeit nicht in 90 Prozent der Messungen erreicht wird oder
- die vertraglich vereinbarte Mindestgeschwindigkeit an mindestens zwei Messtagen jeweils unterschritten wird.
„Die Desktop-App ermöglicht die Überprüfung der vertraglich vereinbarten Download-Datenübertragungsraten im Festnetz. Die Messergebnisse sollen Verbrauchern bei der Argumentation gegenüber ihrem TK-Anbieter helfen“, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. „Die Desktop-App ist ein ausgewogener Kompromiss zwischen den Interessen der Verbraucher und der TK-Branche. Mit der App ist es möglich, innerhalb kurzer Zeit die erforderlichen Messungen durchzuführen und mit belastbaren Ergebnissen auf ihren Anbieter zuzugehen“, betont Homann.
Und was wird noch alles mit installiert?
Ich werde bestimmt nicht ein Programm vom Bund laden, egal wie nützlich das sein mag!
Ach jetzt hab Dich nicht so, eine neue Version des Bundestrojaners kann ja nix schaden die Installierte ist eh veraltet. Du hast ja nix zu verbergen oder??? 🙂
Was ist denn der Vorteil der installierbaren Version versus der online Version von breitbandmessung.de? Der Vorteil erschließt sich mir auch beim 2. Mal Lesen irgendwie nicht.
weil lokal installiert das abgreifen von daten deutlich einfacher funktioniert, oder an sich sogar erst ermöglicht. (im positiven, als auch negativen sinne)
Meinte natürlich: Worin liegt der Vorteil für den Nutzer der installierbaren Version und natürlich nicht den Vorteil für den Bund.
der Vorteilt bei mir: er zeigt mir in der App wenigstens an, weshalb die Messung fehl schlägt. Im Browser schlägt sie lediglich fehl.
Wer DSL Light hat, kriegt den Staatstrojaner Light, damit er noch etwas Bandbreite für sich übrig hat.
das mit den 90% klingt sehr interessant. bei 16 Mbit/s wären das ja 14,4 Mbit/s. Wenn der Anschluss aber ständig zwischen 12 Mbit/s und 13 Mbit/s schwankt, läge jener Anschluss ja ständig darunter.
Vermute eh, dass sich die meisten Anbieter hier mit dem Zusatz „bis zu“ heraus reden. Wozu also aufregen.
Was hier wieder für eine Paranoia um sich greift. Wenn ihr euch nicht mit den Geheimdienst angelegt habt schiebt euch schon keiner einen Staatstrojaner unter.
Ist doch einfacher erstmal alles zu ‚zerreißen‘ 😉
– Hab mir die Desktop App installiert (auch wenn die App als ‚Dektop‘ App bezeichnet wird, sicherlich nur ein kleiner Schreibfehler) und bin erstmal positiv überrascht, da wohl WLAN Verbindungen sofort unterbunden werden bei der Messung. Das finde ich auch ganz gut so. Gut auch, dass die Messprotokolle, wenn ich es richtig verstanden habe, gespeichert werden. Ich hoffe, dass ist bisher noch ungetestet von mir, inwieweit die App an die Messabstände usw. ggf. erinnert. Wenn nicht, würde ich mir das als ‚Zusatz‘ noch wünschen. Das würde einiges vereinfachen um die Ergebnisse auch ein bisschen wasserdichter zu haben. Die App hätte mir in den vergangenen Monaten gute Dienste leisten können. Ich hoffe, ich brauche sie nicht ab nächster Woche. Da steht nämlich ein Providerwechsel an. Hoffen darf man ja noch.
– Netzausbau komme bald! Von reden kommt der nicht!
Das Grundproblem bleibt bestehen, daß die Anbieter die Bundesserver für die Geschwindigkeitsmessung ja kennen und somit diesen Traffic einfach priorisieren können (Achtung: da steht nur „können“). Beim Routing zu anderen Servern kann dann weiterhin gespart werden. So wie die Telekom sehr lange eine schlechte DE-CIX Anbindung hatte und innerdeutschen Traffic lieber über die USA geroutet hat, weil das für sie unter dem Strich billiger war.
Um physikalischbedingte Engpässe zu dokumentieren mag das Verfahren reichen, auch wenn dort natürlich ein einfaches Skript das per Cron regelmäßig Messungen durchführt und protokolliert sinnvoller wäre.
Wie ich aus eigenem Erleben weiß, ist es schier unbezahlbar, wenn man einem Supporter am Telefon auf seine schnippische Bemerkung „Woher wollen SIE denn wissen, daß das immer so ist?“ antworten kann „Weil ich das seit Monaten stündlich gemessen habe und ihre Kollegen mir vor Beginn der Messungen die Art der Messung schon als methodisch richtig bestätigt haben – ich überlasse ihnen gerne die Rohdaten.“
Eine Frechheit ist das oben stehende „Die Desktop-App ist ein ausgewogener Kompromiss“ – es geht hier um reine technische Werte die ermittelt werden, wie kann da ein Programm ein Kompromiß sein? Entweder etwas ist so oder es ist nicht so – dann muß man die Meßwerte interpretieren und eine Entscheidungen treffen, die Zahlen selber bleiben aber die selben.
Ich habe mit Anschlüssen von 50mbit bis 500mbit glasfaser Kontakt gehabt und muß sagen, das die 50mbit für meine zwecke voll ausreichen. Wenn abends zu stoßzeiten die streams ruckeln bzw es weniger schnell fluppt, dann auch bei 500mbit anschlüßen.
Alle reden von gbit, Die sollten erstmal das Backbone und Peering und Server verbessern.
Die WLAN Sperre finde ich nice.
Nimmt den Providern schonmal ein Argument 🙂
Vllt. ja auch deshalb die native App – aktuell hat noch kein Browserhersteller die Network Information API implementiert.
Ich finde, mann sollte dieses Tool (veraltetest Wort für App) damit beauftragen können, stündlich solch eine Messung automatisch durchzuführen. Soll man sich einen Wecker stellen? ham man sonst nichts zu tun?
Bei Vodafone-Kabel, habe ich mit den normalen Web Messungen schriftlich auf Vertragserfüllung bestanden. Weil es eine Baustelle gab, habe ich 6 Monate Gutschrift erhalten. Anstatt 400er waren es 50er. (zwischen 18:00 und 24:00 Uhr).
Naja, die Baustelle wird noch bis April 2019 bestehen bleiben und wir haben uns auf 50% Rabatt und 20€ monatlich für 2 Jahre geeinigt.
Ich habe mit solchen Messungen sehr gute Erfahrungen gemacht. Alles Schriftlich einreichen und denen 4 Wochen Zeit geben ihre Pflichten zu erfüllen. Sonst kein Geld mehr.
Soso, „Tool“ ist ein altes Wort für „App“? Wenn man das Wort nicht mag, kann man doch auch einfach Programm“ schreiben….
Das Ding ist ja Murks. Bei Bandbreiten von über 250 mbit wird Windows 7 nicht unterstützt?
Bei 1&1 zahle ich für eine 50Mbit Leitung habe aber nur 25 Mbit wofür es kein Angebot gibt. Was will man da jetzt messen u. feststellen? Entweder werden die Provider-Angebote an die zur Verfügung stehenden Angebote/Geschwindigkeiten angepasst, oder die Provider kümmern sich darum das die Leitung endlich liefert was bezahlt wird.
Da aber beides unwahrscheinlich ist, oder im Besten Fall Glückssache kann man davon ausgehen, dass die staatliche Messung genauso wenig bringt. Weil da wird nur festgestellt u. wenn was nicht passt dann mit dem Finger wedeln…du,du,du…und am Ende wars das dann. Wie immer halt nach dem Motto: Schau wir tun was, helfen können wir aber nicht, weil da die anderen Schuld sind,…und wenn die nicht wollen ….blablabla…. Ätzend!
Zu messende Breitbandaugenwischerei
Danke für den Hinweis – werde ich mal ausprobieren obwohl ich mir davon Momentan keine neuen Erkenntnisse erhoffe. Bei mir kommen von den gebuchten 150 Mbit down eigentlich immer etwa 160 an 😉
Interessant wäre wirklich eine stündliche automatische Messung. Ich habe für meinen Kabelanbieter Pyur (vorher Primacom) auch manuell über die Webseite über 50 Tests über mehrere Tage gemacht. Die 200Mbit haben sie zu 2% erfüllt. Die 100Mbit Mindestbandbreite (vertraglich zugesichert) zu 30%. Seit der Beschwerde läuft es aber wunderbar. Also das bringt schon was.
Die WLAN Unterbrechung finde ich gut. Kennt jemand Automatisierungsmöglichkeiten? Und etwas offtopic: Kann man den traffic vom gesamten Netzwerk daheim irgendwie sichtbar machen? Welches Gerät grad wieviel Bandbreite benutzt?
@ Martin Fanghänel
Welcher Client wieviel nutzt, weiß maximal dein Router. Das können es aber auch nur die höherpreisigen Geräte.
Wenn du wissen willst, welches Programm auf deinem PC wieviel Datenvolumen nutzt, schau dir GlassWire an.
zurück zum Thema:
Messungen per WLAN blockiert er, auch bei 100Mbit/s-Netzwerkverbindungen blockiert er, sofern man einen höheren Tarif hat. Wen man mehrere Ethernet-Verbindungen hat, wie z.B durch VPN-Clients eingerichtet, blockiert er auch.
Was bei mir nicht klappt, ist die Auswertung. Es will eine pdf-Datei ausspucken, aber die ist nicht lesbar.
bei genauerer Betrachtung kommt da eine Textdatei mit falscher Endung heraus.
Leider unbrauchbar.
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Messungen Tag 02.05.2018: 2Messungen Tag 03.05.2018: 10error with id
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Ist das bei Euch auch so?
@Markus: Hab das heute mal getestet und 10 Messungen vorgenommen. Die Auswertung im PDF funktioniert nicht. Ich bekomme eine Fehlermeldung im PDF Reader. Über Editor zeigt er das hier an: Messtage < 2error with id
Und das obwohl ich die 'Messkampagne', also 10 Messungen pro Tag laut Programm erfüllt habe. Ist mir ein Rätsel. Schade. Hoffentlich sind die Daten dann nicht komplett weg.