Bose stößt mit den SoundControl-Hörgeräten in einen neuen Markt vor

Spannende Sache: Bose bietet nun auch Hörgeräte im Rahmen der Marke SoundControl an. Wer sich darüber wundert: Jabra hat bereits bewiesen, dass solche Verknüpfungen von Kopfhörer- und Hörgeräte-Technologien naheliegend sind. So gehört Jabra zum Mutterkonzern GN, der mit ReSound ebenfalls Hörgeräte vertreibt. Doch zurück zu Bose: Die SoundControl-Hörgeräte seien laut Hersteller die ersten von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassenen Hörgeräte, die direkt an den Verbraucher verkauft werden.

Die neuen SoundControl-Hörgeräte wurden für Erwachsene mit leichtem bis mittlerem Hörverlust entwickelt. In Verbindung mit der Bose Hear App können Benutzer das Hörgerät anpassen, programmieren und steuern. Die klinisch geprüften Ergebnisse entsprächen, so behauptet es jedenfalls der Hersteller, der Qualität von Geräten von Audiologen – ohne Arztbesuch, Hörtest oder Rezept. Nutzer können die Einstellungen laut Bose selbst vornehmen, in Echtzeit und in realen Umgebungen, ohne medizinisches Fachpersonal zurate ziehen zu müssen.

Die SoundControl-Hörgeräte kosten laut Bose deutlich weniger als die meisten herkömmlichen Hörgeräte. Wer jetzt vielleicht für sich oder auch einen Verwandten Interesse entwickelt hat: Der Launch ist leider derzeit nur auf die USA beschränkt. Zur Verwendung benötigt man außerdem eben die App Bose Hear. Die kostet nichts, die Hörgeräte liegen wiederum in den USA bei 849,95 US-Dollar. Sie sind in den Vereinigten Staaten ab dem 18. Mai in fünf Bundesstaaten zu haben: Massachusetts, Montana, North Carolina, South Carolina, und Texas. Bose will aber bald das ganze Land versorgen.

Die Einrichtung der Hörgeräte über die App solle laut Bose nur rund 30 Minuten dauern. Dennoch gebe es aber Hunderte von Optionen für das Feintuning. Etwa lassen sich gezielt eher leise Umgebungsgeräusche verstärken und auch Treble / Bass sind anpassbar. Ebenfalls bestehe die Möglichkeit bei Gesprächen nur den Klang von vorne zu verstärken – wo sich üblicherweise der Gesprächspartner befindet.

Auch drei verschiedene Eartips für mehr Tragekomfort liegen den Bose SoundControl Hearing Aids bei. Die kleinen Hörgeräte wiegen jeweils 3 Gramm und enthalten je zwei Mikrofone und einen Speaker. Pro Ladung sollen ca. vier Tage Nutzung bei 14 Stunden Gebrauch pro Tag möglich sein. Ein Lautstärkeregler ist auch im Gehäuse angebracht, falls die App mal nicht ran soll. Die Hörgeräte sind auch gegen Wasser resistent und werden mit einem Case geliefert. Kompatibel sind die Bose SoundControl-Hörgeräte zu sowohl Apple iOS als auch Android. Sie werden mit Smartphones via Bluetooth verbunden. In den USA kommen sie auch für Erstattungen durch die Krankenkassen in Betracht.

Ich bin gespannt, ob Bose die Hörgeräte eventuell auch noch nach Deutschland schiebt. Sollte die Qualität stimmen, würden sich bestimmt auch hierzulande Interessenten finden.

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14 Kommentare

  1. Ich bin von dem Transparenz-Modus der AirPods Max ziemlich begeistert und habe ich da auch gefragt warum Apple keine Hörgeräte anbietet. Wer wie wir einen schwer hörgeschädigtes Kind hat weiß wie kacke und kompliziert die meisten Hörgeräte auch heute noch sind…wird Zeit.

    • Dann wissen Sie aber auch wie wichtig eine vernünftige Lösung mit individueller Anpassung ist, um für Ihr Kind die optimale Sprach-und Hörentwicklung zu garantieren. Das kann so ein Gerät nicht gewährleisten. Dann ist ein Hörgerät in Deutschland von der Kasse bezuschusst, sodass sie bei unter 18 jährigen keine Kosten haben. Und die Technik im Vergleich zu einem gleichwertigen Hörgerät ist ein Witz. Die App ist gut. Frage. Was ist wichtiger? Konnektivität oder vernünftiges Hören?

      • Als Toningenieur habe ich es mir nicht nehmen lassen bei vielen Terminen dabei zu sein. Auch habe ich eine meiner Facharbeiten zum Thema Hörgeräte geschrieben. Ich bin also im Thema drin. Die Ermittlung der Hörkurve geschieht auch heute immer noch mittels einfachen „hörst du? Dann Klick Prinzip“ Hier werden, wie in der Medizintechnik üblich“ Geschäfte mit überteuerter Technik gemacht. Unser Sohn trägt ein „Ultra modernes“ Kind Hörgerät für knapp 3500,-. Gegen z.B. die Apple Air Pods Max ist das Hörgerät Steinzeit. Die Prozessorleistung und die damit einhergehende Anpassungsmöglichkeiten sind ein (schlechter) Witz. Anpassung über 3-Band EQ! Darüber hinaus, für junge Menschen ist vernünftiges Hören und Konnektivität (weil Teilhabe) wichtig…

        • Bin zwar Entwickler und kein Audiotechniker, aber da wäre sicher viel möglich. Vor allem könnte man über eine am Smartphone installierte (bitte lokal laufende!) KI das Gerät lernen lassen, welche Kurven bei welchen Außengeräuschen für den Träger am Besten funktionieren. Passt der User in bestimmten Situation immer Einstellungen könnte man zB das in Zukunft automatisieren. Es ist eigentlich das perfekte Einsatzgebiet für eine KI die mitlernt.

          Auch könnte man den User Anpassungen machen lassen indem er zB das Smartphone in einem bestimmten Abstand hält und dann angibt ober den abgespielten Frequenzbereich gehört hat, oder? (Jetzt vielleicht nicht bei Kindern und ggf. mit der Möglichkeit auf vordefinierte Profile zuzugreifen.)

          Habe zwei Verwandte mit Hörgeräten. Nur einer davon hat zumindest Bluetooth zum Regeln der Einstellungen. Die App wirkt vom UX und UI wie aus der Zeit gefallen. Andererseits kann ich mir vorstellen, dass die gesetzlichen Bestimmungen dafür wieder jede Innovation dämpfen um Anbieter X in die Hände zu spielen, unabhängig davon ob sinnvoll oder nicht.

        • Andreas Schwaiger says:

          Bitte nicht falsch verstehen aber dann sollten sie Sich auch vernünftig informieren ihrem Kind zu liebe…

          Die Einstellmöglichkeiten bei einem Gerät dass für Kinder geeignet ist beträgt inzwischen 17equalizer…

          Ebenso kommt es nur auf das Alter der Kinder an wo ich genauso eine Bluetooth Konnektivität erstellen kann sei es für das Smartphone sei es für den Unterricht, Tv oder Freizeitbeschäftigungen…

          Ebenso hat es nichts mehr mit klicken zu tun was Einstellmöglichkeiten betrifft… dafür gibts es diverse bessere Möglichkeiten…

          Das einzige was sie befürworten und dass ist ihr gutes Recht ist dass Kinder und Erwachsene weil es Ersteindruck angenehmer ist unterversorgt sein werden… und darunter die Sprachentwicklung leiden wird… Respekt…

          Lieber sollten sie sich damit auseinander setzen was ein gutes Hörgerät ist und was ein guter Akustiker ist als hier im Internet Halbwahrheiten von sich zu geben…

        • Wenn Sie wirklich Toningenieur sind, sollten Sie wissen welchen Einfluss die Größe des Hörers auf die Schallübertragung besitzt. Außerdem muss das Hörgerät meiner Mutter um einiges mehr leisten als nur eine simple Weitergabe des Schalls zu realisieren, wie bei Ihren Air Pods. Seitdem Sie die Hörgeräte in einem mühseligem Verfahren über mehrere Monate hinweg eingestellt bekommen hat, ist Sie bei größerem Treffen ein anderer Mensch. Soweit ich weiß, gibt es keine Hörgerätemarke die KIND heißt – lediglich eine Firma namens Audifon die der Kind Unternehmensgruppe angehört, alles andere sind gelabelte Produkte! Ihr Hörgerätaekustiker ist was diese Themen anging sehr aufschlussreich gewesen.
          Einen schönen Tag Herr Toningenieur

  2. Diese Entwicklung kann ich nur begrüßen.

    Wer einmal mit einem Angehörigen beim „Hörakustiker“ war und deren aus meiner Sicht gnadenlos überzogenen Preise gesehen hat, wird sich auch darüber freuen.

    Es wird endlich Zeit denen das lukrative Geschäftsmodell zu entziehen. Danke Bose. Ich hoffe, dass noch ein paar andere Firmen folgen.

    • Ich glaube Rudolph – das du einfach einen falschen Akustiker gekommen bist. Nicht jeder hat ein überzogenes Preisgefälle.

      So einfach wird das aber in Deutschland nicht werden.

      Da in Deutschland ein Hörgerät ein Medizinprodukt ist.

      • Man bekommt ja auch Kassenmodelle. Werde mein nächstes aber mit Bluetooth nehmen. Gab vor ein paar Jahren noch keins, in meiner Preisklasse das mit Android funktioniert. Es gibt aber tatsächlich Hörakustiker, die einem ein Hörgerät für 5000 € verkaufen wollen. Der Kassenbeitrag schon enthalten. Ziemlich viel Geld.

      • Und das ist gut so. So zählt die Kasse was dazu. Wenn das wegfällt, dann wird sich kaum jemand ein Gerät leisten können bzw wollen

  3. Die Hörgeräte in D sind halt Medizinprodukte. Ja, ganz billig sind sie nicht, dafür gibt es aber beim Hörakustiker Serviceleistungen dazu, die in dem Preis mit drin sind. Und ob man selber die Geräte mit der App so einrichten kann, dass diese auch ihr Zweck richtig erfüllen???

    • Nutzer benötigen ein einfach zugängliches Interface um ihre Einstellungen selbst verwalten zu können. Dann können Sie sich neben dem vom Akustiker abgelegtes Profil eigene Profile anlegen. Das Ganze dann über Smartphone/ Tablet und nicht über Feinmechaniker Werkzeug beim Akustiker. Es war kein Witz als ich weiter oben schrieb, dass die Anpassung in der App über einen 3-Band EQ erfolgt. Moderne Kopfhörer machen Millionen von Rechenoperationen pro Sekunde und moderne Hörgeräte bieten nen 3-Band EQ….

  4. Boses Vorgängerversion „Hearphones“ für 500$ waren hörtechnisch ein riesiger Fortschritt gegenüber meinen 7000€ Widex.
    Endlich AUTONOMIE!
    Freiheit alles so einzustellen wie ich es in der aktuellen Situation brauche, mit viel angenehmeren Klang.
    Und Streaming ohne Zwischengerät.
    OK, Neckband und Windgeräuschempfindlichkeit ist nicht so toll, trotzdem trage ich lieber meine Bose wie meine Widex.
    Ich habe auf Fortschritte gehofft. Und jetzt die Enttäuschung.
    -Kein Streaming ist heute ein NoGo.
    -Kein Akku sondern Batterien.
    Ist dass das Ende oder erst der Anfang. Und Bose startet ein Feuerwerk an weiteren Technologiestufen. Die Hoffnung stirbt zu letzt.
    Am Rande: Nuheara IQbuds waren bei meinem Hörverlust (60 dB rechts 80 dB links) nicht zielbringend.
    @ LutzS Das Geschäftsmodell Serviceleistungen als Mischkalkulation regt mich tierisch auf.
    Ich bezahle gerne die für mich erbrachte Serviceleistung; aber auch nicht mehr.
    Wenn ich für mein Auto eine Serviceleistung in einer Fachwerkstatt beauftrage, möchte ich hiermit nicht die Serviceleistung für andere Kunden querfinanzieren.
    Es wird Zeit, dass die Politik endlich hier eine Schlussstrich zieht und den Markt liberalisiert …

  5. Meine 90jährige Mutter ist schon lange auf Hörgeräte angewiesen, als der Hörakustiker ihr letztes Jahr eröffnet hat, dass sle wohl keine Musik mehr hören könnte, habe ich ihr kurzerhand Airpod Pros gekauft. Das Lächeln auf ihrem Gesicht als sie die mit Musik probiert hat UNBEZAHLBAR. Klar ist das ein Einzelfall, aber auch ich war überrascht als ich MIMI genutzt habe und die Kurve als Profl bei den Pros hinterlegt habe. Man sollte IMMER über den Tellerrand schauen.

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