BMW-Tochter MINI stellt Augmented Reality Brille für Autofahrer vor

Es muss nicht immer Google oder Microsoft sein, die einem in den Sinn kommen, wenn man an Datenbrillen denkt. Das Traditionsunternehmen und BMW-Tochter MINI wäre mir als Hersteller einer solchen jedoch als letztes in den Sinn gekommen. Dennoch macht die „MINI Augmented Vision“ für Autofahrer sehr viel Sinn.

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Auch wenn die BMW Group offensichtlich sein bestes versucht hat, die Brille im MINI Design zu schaffen, so sieht sie letztlich doch etwas gewöhnungsbedürftig aus. Die Augmented Vision wurde mit mehreren Firmen des BMW-Partners Qualcomm entwickelt, die dem Fahrer einigen Mehrwert im Verkehr bieten soll, ohne dabei sich oder andere abzulenken.

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Demnach soll der Fahrer über die Brille bestimmte Orte als Zielpunkt auswählen und an das Onboard-Navigationssystem übergeben können – dabei ist es egal, ob die Navigationseinstellung innerhalb oder außerhalb des Autos vorgenommen wird. Die Daten werden beim Start des Wagens synchronisiert.

Außerdem soll auf der Datenbrille von MINI mit der Funktion „First Mile / Last Mile“ die Navigationsanzeige vom aktuellen Standort zum Fahrzeug bzw. vom Fahrzeug zum Ziel anzeigen. Während der Fahrt soll stets in der gleichen Position oberhalb des Lenkrads eine Head-Up-Funktion die aktuelle Geschwindigkeit, das geltende Tempolimit und mehr anzeigen, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu verdecken.

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Eine Funktion, die ich mir selbst bereits seit Jahren wünsche, ist die Kontaktanaloge Navigation. Das bedeutet, dass die Navigationspfeile quasi durch die Datenbrille auf der Straße erscheinen. Das macht das abbiegen an Autobahnkreuzen definitiv um einiges einfacher, als ein simpler Spurenassistent auf einem normalen Navigationssystem. Außerdem können interessante Orte, wie Tankstellen oder freie Parkplätze entlang der Route ebenfalls auf der Augmented Vision angezeigt werden.

An einen digitalen, verlängerten Arm für das Smartphone hat man bei MINI ebenfalls gedacht und so erscheint bei eingehenden SMS ein kleines Symbol auf der Brille. Da man im Straßenverkehr die Finger vom Smartphone zu lassen hat, wird die SMS aus Sicherheitsgründen zwar nicht auf der Brille angezeigt, doch man kann sie sich durch das Fahrzeug vorlesen lassen.

Natürlich ist auch ein naheliegendes Feature namens „Augmented Parking“ eingebaut worden, welches dem Fahrer durch Einspielen von Bildern einer im rechten Spiegel verbauten Kamera beim Einparken hilft.

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Die wohl interessanteste Funktion der Brille ist die X-Ray-View. Diese ermöglicht laut MINI einen virtuellen Blick durch Fahrzeugteile wie A-Säulen und Türen. Dadurch erhaltet Ihr den Superman-Röntgenblick und könnt verdeckte Bereich sichtbar machen. Inwiefern diese Transparenz bewerkstelligt wird, lässt die Pressemitteilung der BMW Group leider offen.

Das erste Mal live in Aktion will MINI die Augmented Vision-Datenbrille auf der Auto Shanghai präsentieren, die vom 22. bis 29. April stattfindet.

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11 Kommentare

  1. Omg! Die Zukunft ist da!! Ich hab mir erst jetzt ’n Golf gekauft! Ich will das haben!

  2. Ein verspäteter Aprilscherz?

  3. Vorgabe an den Designer: Mach, dass das shice aussieht. Und er hat ganze Arbeit geleistet!

  4. Wie wäre es denn stattdessen mal wieder übersichtliche Auto’s zu bauen? Ging doch in der Vergangenheit schon mal! Ein gutes hat es ja, so erkennt man den Vollpfosten schon, bevor er das Auto verlässt. ? Ändert leider an dem Problem nichts, dass ein Führerschein heute essenziell geworden ist und ihn daher – leider – so gut wie jeder bekommt.

  5. @Pascal:
    „Auch wenn die BMW Group offensichtlich sein bestes versucht hat“.
    DIE Group kann nicht SEIN Bestes versucht haben, sondern IHR Bestes.
    Sorry für die Korrektur, aber dieser Fehler taucht in letzter Zeit immer öfter auf, nicht nur hier, sogar in den ÖR. Da muss man einfach was dagegen tun.

  6. Wovon sollen sich die Autofahrer, von denen die meisten eh schon grenzwertig fahren, noch ablenken lassen?

    Ich finde, in letzter Zeit häufen sie Unfallmeldungen, wo Autofahrer „in den Gegenverkehr geraten“ sind. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Und wer sich bei der Autofahrt langweilt, der soll sich fahren lassen…

  7. Erinnert an die alten Rennbrillen. Ich glaube aber die Technik ist eher was für Motoradhelme und nicht für Autofahrer.
    Aber man kann sich auf das Fahren konzentrieren und muss nicht auf alle Instrumente schauen, die es ja heutzutage im Auto gibt

  8. sieht affig aus iiigit

  9. Head Up Displays sind ja viel zu teuer – das wäre ein interessanter Ansatz.

  10. Schröppke says:

    Damit kann man bei Radarblitzern nun endlich erfolgreich abstreiten hihi.

  11. Schröppke says:

    Aber wer Mini/BMW fährt hat eh die Kohle und soll mal schön blechen hehe.

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