Bitkom-Verbraucherumfrage: Deutsche möchten Gigabit-Anschlüsse, aber bitte ohne Aufpreis
Breitbandausbau in Deutschland. Ein Märchen voller Versprechungen und Nichteinhaltungen, das zeigen immer wieder Erhebungen, sei es von offizieller Stelle oder auch bei uns. Der Branchenverband Bitkom hat nun eine Verbraucherumfrage bezüglich des Themas veröffentlicht. Dabei geht es darum, was dem Nutzer ein Mehr an Geschwindigkeit wert ist, beziehungsweise ob überhaupt.
Stellt sich heraus, hohe Geschwindigkeiten beim Internetanschluss wünscht sich jeder, dafür tiefer in die Tasche zu greifen, sehen aber die wenigsten ein. So kommt es, dass 42 Prozent der Befragten keinen Cent mehr für einen Gigabit-Anschluss zahlen wollen würden. 18 Prozent sind bereit, 10 Euro mehr als für ihren jetzigen Anschluss zu bezahlen. Und bei immerhin 24 Prozent sind es bis zu 20 Euro, die ein schnellerer Anschluss mehr kosten darf.
12 Prozent der Befragten sind sogar bereit, mehr als 20 Euro zu bezahlen, eine kleine Gruppe von 4 Prozent würde bis zu 60 Euro auf die bisherigen Kosten aufschlagen lassen. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob Privathaushalt oder Selbstständiger oder Freiberufler, 60 Euro scheint das Maximum zu sein, das jemand zur Zahlung bereit ist.
Im Gegensatz dazu fordern aber 77 Prozent Gigabit für alle bis 2025 und 91 Prozent sehen sogar die Regierung in der Pflicht, regulierend einzugreifen, um den Breitbandausbau voranzutreiben. Wo würdet Ihr Euch denn als Befragter einordnen? Mir kommt das schon „typisch deutsch“ vor, dass man zwar gerne mal fordert, aber kosten soll es am besten nichts.
Wenn man Internet/Breitband als Infrastruktur betrachtet (in welchem Ministerium wird das nochmal verantwortet?) oder gar als Grundrecht (wie die Groko will), kann ich gut verstehen, dass Wenige bereit sind dafür mehr zu zahlen.
Wir zahlen für eine 16er Leitung, die maximal 12.000 Down und 2.000 Up hergibt 34,99€ pro Monat. Anderswo (Unitymedia) bekomme ich für das gleiche Geld 150.000 Down und 10.000 Up. Das liegt eben an der Region.
Wenn man jetzt fragt, ob man für mehr Leistung auch mehr Geld zahlen würde, ist die Antwort klar NEIN. Zum ersten den vollen Preis zahlen müssen, obwohl nur 3/4 der Leistung ankommen, ist eine Frechheit und dann für schnellere Anschlüsse noch kräftig mehr Geld fordern, obwohl in anderen Regionen schon längst günstigere Preise verfügbar sind, für mehr Leistung, bringt das Fass zum überlaufen.
Ich persönlich wäre Bereit für eine Glasfaser-Leitung mehr Geld zu bezahlen, allerdings möchte ich auch dafür den Deutschlandweit üblichen Preis bezahlen, und brauche auch momentan noch kein Gigabit, aber, wenn es soweit ist, dass es gebraucht wird, und es wurde nicht vorher ausgebaut, steht man vor einem richtig großen Problem.
Außerdem ist Deutschland im weltweiten Vergleich für die gleiche Leistung ein relativ teures Land, also kein Wunder, wenn die Leute nicht mehr zahlen wollen, wenn man sieht, was man in anderen Ländern zahlt.
Die Deutschen sind die die schon am meisten von allen Ländern für ihr dünnes DSL bzw 3_4G zahlen.
Kein Wunder das kaum noch einer bereit ist mehr auszugeben.
Vielleicht sollten die Deutschen erstmal das bekommen wofür sie überhaupt zahlen. Selbst das klappt hier ja nicht.
Der Abzockkrug rennt halt solange zum Brunnen bis er bricht. Die Stolper-Schwelle ist bereits schon überschritten.
Mehr schröpfen für nichts geht halt nicht.
Ich brauche ja nicht unbedingt gleich Gigabit, ein anständiger Anschluss mit 50 oder 100 mbit/s wäre schon mehr als genug für mich, aber nichtmal das gibt es bei mir auf dem Land, obwohl alle umliegenden Dörfer bereits mindestens 50, zumeist sogar 100 mbit/s bieten. Ausbau ist auch nicht geplant.
Da macht man sich echt keine Sorgen um Gigabit, sondern darum, dass der Anschluss überhaupt mal eine angemessene Geschwindigkeit erreicht. Werde da wohl noch lange warten und kämpfen müssen…
Typisch deutsch sind allerdings auch die Preise für das online sein. Wenn ich an meine Anfangsjahre denke, als ne Minute 3 Mark gekostet hat, um in den USA nen Treiber runterzuladen. Oder auch Mobilfunk, ist in D imho der teuerste in Europa. Kein Wunder, dass man da nicht noch mehr zahlen will.
Von den 50 MBit downstream bin ich auch eher selten eingeschränkt, ich wünsche mir vorallem noch etwas mehr Upload, das würde diverse Clouddienste deutlich komfortabler machen.
Für private Anwender ist alles über 50Mbit relativ uninteressant. Den meisten würden sogar 25Mbit völlig ausreichen. Das ganze synchron (Up-/ Download) und für 30 – 35 Euro im Monat – fertig.
Diese ganzen Sonntagsreden der Politik von Glasfaser in jeden Haushalt sind einfach nur Geschwätz. Glasfaser braucht man für Backbones und LTE-Ausbau, sowie bei Firmenanschlüssen. Und damit haben die Telkos genug zu tun. Für Privathaushalte reicht auch Kupfer auf den letzten Metern und im Haus.
MfG P.B.