Betrug bei der Wohnungssuche: LKA Niedersachsen warnt vor Fake-Vermietern

Das Landeskriminalamt Niedersachsen will Wohnungssuchenden eine Warnung mit auf den Weg geben: Aktuell werde oft eine Betrugsmasche gefahren, bei der sich Kriminelle als Vermieter ausgeben, um sensible Daten und Geld zu erbeuten. Die Masche ist nicht neu, sei aber in den letzten Wochen wieder verstärkt zu entdecken: Angebliche Vermieter schalten Fake-Anzeigen oder kontaktieren sogar aktiv Wohnungssuchende. Mit Tricks will man sich dann etwas ergaunern.

Oft behaupten die vermeintlichen Vermieter, sie befänden sich gerade im Ausland, könnten aber eine Wohnung im Suchradius des jeweiligen, potenziellen Mieters anbieten. Die Fake-Vermieter behaupten dann, sie seien selbst das Ziel von Betrugsmaschen gewesen oder hätten vergeblich an ihrem Objekt zu oft vergeblich auf vermeintliche Mieter gewartet. Daher wolle man alles über Airbnb abwickeln. Um die Identität zu beweisen, verschickt der vermeintliche Vermieter auch ein Foto seines Personalausweises. Dabei handelt es sich aber um eine Fälschung oder ein gestohlenes Dokument.

Bevor der Interessierte nun einen Link zu Airbnb erhalte, wolle man nun selbst weitere Angaben erhalten. Wird weiter nachgehakt, erhält der Wohnungssuchende Fotos, die dann aber von völlig anderen Wohnungen stammen, die tatsächlich online inseriert sind. Da bedienen sich die Kriminellen freimütig. Gefordert werden jedenfalls oft ebenfalls ein Ausweisfoto, das dann wohl missbraucht werden soll, und natürlich eine Anzahlung, noch bevor die angebliche freie Wohnung besichtigt wurde. Das Geld bekomme man angeblich zurück, sollte man sich doch gegen die Miete entscheiden.

Auch wenn der gesunde Menschenverstand es nahelegen sollte: Das LKA Niedersachsen warnt, natürlich nie vorab Geld an unbekannte Personen zu zahlen. Zumal Airbnb mit Vermietungen dieser Art ohnehin nichts zu schaffen habe. Allerdings wolle man da wohl seitens der Kriminellen den bekannten Namen ausnutzen und mit gefälschten Websites verwirren. Manchmal werden wohl auch oft gefälschte Links eingesetzt. Ziel ist hier aber eben nicht nur das Absahnen von Geld, sondern auch Identitätsdiebstahl. Wer bereits auf so eine Masche hereingefallen sei, sollte sich umgehend an die Polizei wenden und seine Bank kontaktieren, um den Geldtransfer möglicherweise noch zu stoppen. Auch zu einer Anzeige rät man.

Vielleicht schmunzelt hier nun mancher Leser, aber der Wohnungsmarkt ist insbesondere in Großstädten sehr überlaufen und vielleicht ist da mancher so naiv und / oder verzweifelt, sich auf so eine Masche einzulassen. Wie immer gilt daher: Klärt auch euren Bekanntenkreis auf, denn Vorsicht ist besser als Nachsicht.

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6 Kommentare

  1. Gesunder Menschenverstand vs. Verzweiflung und Wohnungsknappheit. Bei uns gibt es nichts. Vermieter bekommen hier grundsätzlich ALLES vorab, von der Steuerklärung bis zum Arbeitsvertrag und sämtliche persönlichen Infos. Wer das nicht macht, ist sofort raus. Ob das legal ist, interessiert keinen. Hier gibt es halt keine Wohnungen. Wir müssen seit 4 Jahren raus, weil der Vermieter es anderweitig nutzen möchte, finden und bekommen aber keine andere Wohnung, weshalb wir gerade in einer entsprechend unangenehmen Lage sind.

    Was ich sagen will… die Not macht, dass Menschen dann auch auf so etwas reinfallen.

    • Ich schreibe das nur, weil viele Menschen das immer nicht nachvollziehen können. Aber es gibt in bestimmten Gebieten einfach nichts mehr oder nichts mehr Bezahlbares.

    • Ich habe schon ein paar Mal Fakes an die Plattformen gemeldet, die aber auch mehr als offensichtlich waren. Frisch sanierte Wohnungen in bester Lage mit luxuriöser Einrichtung für ein Drittel des üblichen Preises vor Ort. Wer auf so etwas hereinfällt, dem ist dann wohl auch gar nicht mehr zu helfen.
      Ich gehe allerdings davon aus, dass die meisten Fakes eher realistische Bilder abliefern und daher glaubwürdiger sind. Und wer verzweifelt ist, denkt oft nicht noch ein zweites Mal nach.

  2. Wir sollten die komplette Kaution (4.000 EUR) bar bezahlen. Meine Freundin hat mich ausgelacht, dass ich Grundbuch nahcgeschaut habe, wem die Bude gehört…

    • Nun: „Kontrolle ist besser“!
      Es scheint so, dass derzeit in ganz Europa die gleiche Situation herrscht…
      Ich besitze ein Grundstück mit Haus – nahezu jede Woche bekomme ich Post von irgendwelchen Immo-Firmen mit der Frage, ob nicht verkaufen will (landen sobald ich erkenne, worum es sich handelt, sofort im Müll)! Auch zig Anrufe bekomme ich – nur reagiere ich dort ziemlich unwirsch (um es freundlich zu nennen)…

  3. Gunar Gürgens says:

    Jo vor 10 Jahren hatte ich mich, als ich eine Wohnung für den Ausbildungsplatz suchte, auf so eine Anzeige gemeldet. Dann sollten 1500€ per Western Union nach Nigeria geschickt werden, obwohl der vermeintliche Vermieter angeblich beruflich grad in Rom war. Dann hab ich seine Adresse mal bei Google Maps eingegeben und kam auf irgend einem Platz, oder Park raus. Dann hab ich das Geld nicht weggeschickt und kurze Zeit später was richtiges gefunden.

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