Benutzer bewerten aus Protest offizielle Twitter-App schlecht
Die Benutzer von Falcon Pro machen gerade mit einer Aktion im Google Play Store auf sich aufmerksam. Um das Ganze zu verstehen, hole ich einmal kurz aus. Twitter beschneidet leider externe Entwickler. Diese bekommen 100.000 Token, die quasi 100.000 Nutzer benutzen können. Nur spezielle Twitter-Apps können mehr Token bekommen. Wobei nicht einmal 1 Token gleich 1 Benutzer ist: jeder Account ist ein Token. Nutze ich zwei Accounts in Falcon Pro, dann sind zwei Token weg.
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Twitter teilt dies den Entwicklern so mit: „All applications replicating the core Twitter experience, usually called „clients“, will have some new restrictions placed on them, including a 100,000 user token limit. To be clear, the 100,000 user token limit applies only to the small number of clients replicating the core Twitter experience – it does not apply to the majority of other applications in the broader ecosystem.“
Nach 100.000 Token ist also Schicht im Schacht. Dieses Problem hat man bei Falcon Pro auch. Man führte die Unterstützung für mehrere Accounts ein und sprengte gleich die Grenze. Kein Wunder, Falcon Pro ist ein sehr beliebter und guter Client. Der Entwickler entfernte die App aus dem Google Play Store und verteilte sie via Google+. Eine Lösung ist bislang nicht in Sicht – die einzige Alternative wäre es, 5 Mal die gleiche App unter verschiedenen Namen einzustellen.
Momentan wächst der Unmut unter den Nutzern, in Unmengen protestieren sie gerade gegen die strengen Regeln von Twitter. Um sich eine Stimme bei Twitter zu verleihen, nutzen sie Google Play: sie posten ihre Meinung zu den Beschränkungen als 1-Stern-Bewertung unter die offizielle Twitter-App.
Persönliche Meinung: Natürlich ist Twitter eine Firma, die letzten Endes eine Gewinnabsicht hat. Die kann natürlich machen, was sie will. Fremde Clients zeigen keine Werbung von Twitter, sodass man natürlich die Menschen zum eigenen Client zwingen will. Doch Twitter ist ja kein x-beliebiges Tool mehr.
Es ist das Sprachrohr für Menschen in Krisengebieten. Es zeigt uns ungeschminkte Wahrheiten aus unserer Welt. Und aus diesem Betrachtungswinkel sehen viele Medien wie Facebook, Google+ und Twitter gleich einmal ganz anders aus. Sicherlich – dies löst das Problem sicherlich nicht, da man immer noch den offiziellen Client in solchen Situationen nutzen kann. Doch Twitter sollte nachbessern. Nicht den Menschen Knüppel zwischen die Beine werfen, die das System groß gemacht haben.
Wenn ihr diese Form des Protestes unterstützen wollt, dann installiert euch die offizielle Twitter-App und sagt eure Meinung!
Ein Unternehmen, welches die Erfordernisse der Rentabilität ignoriert, gibt es nicht. Es verschwindet von Markt, weil es seinen Zweck nicht wirtschaftlich erfüllen kann. Ob die Tokens nun eine geschickte Methode sind um Rentabilität zu erreichen kann man diskutieren. Politisch ist es jedenfalls eine Katastrophe.
„Natürlich ist Twitter eine Firma, die letzten Endes eine Gewinnabsicht hat. Die kann natürlich machen, was sie will.“
Twitter könnte „bezahlte Tweets“ (also Werbung) auch per API in den Stream eines Users einfliessen lassen. Das Twitter weniger verdienen würde falls mehr Tokes vergeben werden, halte ich für unbegründet.
„twitter, tear down this wall!“
echt jetzt? so anmaßend kann ja auch nur die twitteria sein…
wie wärs vielleicht noch mit „mein twitter mein twitter, warum hast du mich verlassen?“
Falcon Pro ist ja nicht der erste Twitter-Client, der auf Grund des Token Limits dichtmachen muss. Diese Politik, die Twitter seit einer Weile fährt, ist für 3rd-Party-Entwickler leider sehr bedauerlich. Aber das ist einfach ein generelles Problem bei kostenlosen Diensten, die irgenwann versuchen müssen Gewinn zu erzielen.
Twitter ist dabei sich vom Kurznachrichtendienst zum Medienportal zu entwickeln und dazu möchte man volle Kontrolle über die User Experience haben. Die Twitter Cards, in denen Bilder, Texte, Videos direkt in der Timeline angezeigt werden, sollen auf allen Plattformen vorhanden sein und identisch dargestellt werden, was bei 3rd-Party-Clients nicht gegeben ist. Auch die Discover-Funktion gibt es dort z.B. nicht. Um die eigene Plattform zukünftig optimal monetarisieren zu können, sieht es Twitter offensichtlich als notwendig an selber genau bestimmen zu können wie und wo (gesponsorte) Inhalte dargestellt werden.
Deshalb geht die Zeit der großen Vielfalt an Twitter-Clients langsam zuende. Sobald ein Client erfolgreich wird, kann er quasi dichtmachen.
Das ist ein Problem, das es auf App.net tatsächlich nicht gibt, weil das Geschäftsmodell dort von Anfang an auf Finanzierung durch die User und eine offene API ausgelegt war. Zusätzlich ist App.net nicht einfach ein Twitter-Klon, sondern bietet Entwicklern die Grundstruktur für unterschiedlichste Dienste wie Chat, Cloud-Speicher und sozial vernetzte Apps jeder Art. Dafür hat man dort bisher aber noch nicht die Nutzerzahlen wie auf Twitter, auch wenn die Plattform am wachsen ist.
Das Problem ist ja, dass Twitter die API immer mehr dicht macht. Eben wegen der grossen Auswahl an Clients sind die ja gross geworden.
Ich hätte auch kein Problem damit, den offiziellen Client zu nutzen, wenn er gut wäre und sie nicht dauernd den Support für irgendwelche Systeme streichen würden.
Der Entwickler von Falcon Pro hat bei Twitter angefragt, ob er mehr Tokens bekommen könnte. Twitter hat knallhart abgelehnt. Die User sollen doch ihren Client nutzen.
Ich finde es nicht okay, anderen ihre Einnahmequelle zu zerstören, wo sie doch was für Twitter tun.
Auch nicht okay finde ich, dass der offizielle Client unlimitiert Tokens und viel mehr Requests hat, als die andren!
Ich nutze die offizielle Twitter App auf dem Smartfon und Tweetbot auf dem PC. Was ist denn besser / einfacher bei Falcon pro, oder welcher vöient kann eine gute Verschlüsselung z.B mit oPGP anbieten? Das wär mal innovativ!