Beelink SER9 Pro mit AMD Ryzen AI 9 365 ausprobiert

Beelink hat mal wieder einen neuen Mini-PC ins Programm genommen. Der SER 9 Pro ist bereits seit einer Weile mit AMDs AI 9 HX 370 CPU erhältlich, nun aber auch in einer Variante mit AMD Ryzen AI 9 365 erhältlich. Letztgenannten konnte ich in einem Test mal ausprobieren.

Spezifikationen des Beelink SER9

  • Größe: 135 × 135 × 45 mm
  • CPU: AMD Ryzen AI 9 365 (10 Kerne, 20 Threads, 5.0 GHz Burst, 65W TDP)
  • GPU: AMD Radeon 880M (12 Kerne, 2,9 GHz)
  • Arbeitsspeicher: 32 GB DDR5X 8000 MHz, erweiterbar auf max. 256 GB
  • Datenspeicher: 1 TB M.2 NVMe SSD, zusätzlicher freier Slot
  • Anschlüsse: 2x USB-A 3.2, 2x USB-A 2.0, 1x USB4, 1x USB-C 10Gbps, 1x HDMI 2.1, 1x DisplayPort 1.4, 1x Ethernet 2.5G, 2x Kopfhöreranschluss
  • Netzwerk: WiFi 6 + Bluetooth 5.2
  • Betriebssystem: Windows 11 Pro

Ausstattung und Verarbeitung

Wer sich schon einmal mit Beelinks Mini-PCs auseinandergesetzt hat, erlebt äußerlich wenig Neues. Man nutzt hier dasselbe hochwertig verarbeitete Aluminiumgehäuse, das nicht nur optisch ansprechend ist, sondern auch für eine ordentliche Kühlung sorgt.

Über die Unterseite wird kalte Luft angesaugt und durch das Gehäuse gepustet. Die warme Luft kann dann am Rücken des Gehäuses entweichen. Diese Lösung hält das System auch unter Last angenehm kühl und mit maximal um die 30 dB auch sehr leise. Im Lieferumfang sind neben dem Mini-PC selbst ein Netzteil, eine Kurzanleitung und ein HDMI-Kabel.

An der Front sitzt auch wie bei den anderen Geschwistermodellen ein USB-C-Anschluss, ein USB-A-Port, der Powerbutton inklusive LED und ein Kopfhöreranschluss. Ebenfalls findet sich hier die Löcher, hinter denen das Mikrofon sitzt. Wieder bin ich sicher nicht der Einzige, der sich auch einen SD-Kartenleser an der Front gewünscht hätte.

An der Rückseite befinden sich wie gewohnt die meisten Anschlüsse. Insgesamt drei USB-A-Anschlüsse, ein Netzwerkanschluss, ein DisplayPort, ein HDMI-Anschluss, noch ein Kopfhöreranschluss und ein USB-C-Anschluss. Auch der Anschluss für das Netzteil ist dort platziert worden.

Der Beelink SER9 Pro in der Praxis

Dass das Gerät mit der verbauten Hardware auf dem Blatt Papier potent ausgestattet ist, habt ihr beim Lesen sicher mitbekommen. Der hier verbaute AMD Ryzen AI 9 365 basiert auf der relativ neuen Zen-5-Architektur und bringt in Kombination mit den verbauten, schnellen 32 GB DDR5X RAM ordentlich Leistung auf die Straße. Das SoC besitzt außerdem eine integrierte Radeon 880M GPU mit 10 Kernen, die auch für etwas ambitioniertes Spielen ausreicht. Wichtig hierbei: In meinem Test bin ich mit 1080p unterwegs gewesen und konnte da einige Titel mit nach unten angepassten Grafikeinstellungen gut spielen. Video- oder Fotobearbeitung stellen für das Gerät auch keine Herausforderung dar. Wer mit Blender unterwegs ist und ab und an auch etwas Rendern möchte, kann sich das Gerät meiner Meinung nach auch mal zu Gemüte führen.

Generell hat der Mini-PC während des Ausprobierens keinerlei Sperenzchen gemacht, egal, was ich ihm hinwarf.

Die Benchmarks in der Übersicht:

Benchmark  Result
Geekbench Single Core 2658
Geekbench Multi Core 13014
Geekbench GPU 35953
3D Mark Speed Way 576
3D Mark Steel Nomad Light 3374
Cinebench R23 Multi Core 17615
Cinebench R23 Single Core 1993
Black Myth 40 FPS (Mittel, 1080p, FSR Supersampling 100)
CrystalDiskMark Seq Read 5166
CrystalDiskMark Rnd Read 590
CrystalDiskMark Seq Write 4707
CrystalDiskMark Rnd Write 306

Da wir hier von einem Mini-PC sprechen, ist der Stromverbrauch für den einen oder anderen unter euch sicher auch ein Thema. Oft werden die kleinen Kerlchen schließlich auch als Server für lokale KI, Home Assistant, Docker und Co. verwendet.

Im Idle-Betrieb ist der Stromverbrauch mit etwa 9 Watt sehr gering. Unter Volllast kann das Ganze schon mal bis in die 80 W gehen. Beim Surfen auf YouTube und etwas Office-Arbeit liegt der Verbrauch bei um die 15 W. Wie gesagt: Auch unter Volllast ist der PC nur leicht hörbar.

Die verbauten Lautsprecher gehen für gelegentliches Musikhören und etwas Untermalung bei Videos. Ich würde langfristig jedoch auf Lautsprecher oder eben ein Headset umsteigen. Oft wirkt der Klang übersteuert und blechern.

Während des Ausprobierens habe ich auch einen Blick auf die KI-Performance geworfen. Installiert habe ich das Modell Gemma 3 in der Version 12B. Das ist knapp 8 GB groß. Bei Anfragen reagierte der Rechner relativ zügig mit 21 Token/s. Wer es schneller mag, greift zu einem kleineren Modell.

In puncto Erweiterung geht bei dem kleinen Kerl auch noch etwas. Mit einem zusätzlichen M.2-Slot können Nutzer den Speicherplatz auf bis zu 8 TB hochziehen. Auch der Arbeitsspeicher lässt sich auf bis zu 256 GB aufrüsten, was den SER9 Pro zukunftssicher und für größere KI-Modelle attraktiv macht. Die USB4-Schnittstelle ermöglicht zudem den Anschluss externer GPUs, was die Grafikleistung weiter steigern kann. Schön wäre gewesen, wenn Beelink das Modell auch kompatibel zu der vorhandenen Dockingstation für große GPUs gemacht hätte.

Fazit

Der Beelink SER9 Pro ist nicht nur ein leistungsstarker, sondern auch ein angenehm aussehender Mini-PC, der sich sowohl für den professionellen Einsatz in Büros und Homeoffices als auch für Gaming hervorragend eignet. Mit guten Erweiterungsmöglichkeiten, einem effizienten Kühlsystem und einer Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten präsentiert sich der SER9 als eine gute Wahl für alle, die auf der Suche nach einem kompakten, aber dennoch leistungsstarken Computer sind. Das Ganze hat jedoch seinen Preis. Stolze 929 Euro kostet das Gerät. Der Mac Mini ist in der Kategorie Mini-PC immer einen Blick wert, hauptsächlich in seiner Basiskonfiguration. Ansonsten findet ihr hier im Blog weitere Alternativen von Beelink selbst, aber auch von Geekom (André hat da ein paar Tests zu).

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei X (Twitter), Threads, Instagram, XING und Linkedin, per Website oder via Mail

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13 Kommentare

  1. Genau das + 4 m.2 slots und schon haste den perfekten Mini PC!

    Abes des klingt auch schon beeindruckend. Geringe Lautstärke

  2. war es nicht bisher so, dass der RAM aufgrund der Leistung fest verlötet werden musste und nicht erweitert werden konnte?

  3. Meine Mutter und Lebensgefährte benutzten seit 1,5 Jahren den SER5 von Beelink und sind zu frieden damit. Hat halt ein AMD 5500H mit 16 GB RAM und 1TB NvME kostete seiner Zeit 320€ fand ich i.O

    Ich selber nutze aber Mac mini ersten M1 und jetzt den M4. Da ich feststellen musste via Fernwartung, dass MS in Windows in der letzten Zeit mehr Fehler einbaut als neue Funktionen einführt, so würde ich keine 930€ für diesen PC ausgeben.

    • Jaja, die vielen Fehler die Microsoft in Windows einbaut und wie es die Nutzer gängelt, das geht ja alles gar nicht mehr. Bei Apple ist alles Gold. Deswegen habe ich ja niemals nicht angebissene Äpfel auf meinem Tisch mit der bitte um entseuchung/reparatur. Nie… *pruuuuuuust*.
      Und was nützt es, einen Rechner zu haben, auf dem die Software die man braucht schlicht nicht existiert, sondern nur über Krücken wie Windows-VMs zum laufen gebracht werden kann?

  4. Etwas zu KI, wozu mich dieser Artikel inspiriert hat, konkret der Hinweis auf Tests zu Geekom. Dort steht dann, dass Geekom ein taiwanesisches Unternehmen sei. Um „sicherzugehen“, dass das stimmt, habe ich DeepSeek eingespannt. Zweimal wurde „China“ als Herkunft zurückgegeben. Erst als ich andere Quellen zitierte, gab es eine Korrektur (und Entschuldigung). Gleiches Spiel bei einer Frage zur Verfügbarkeit des IT2 Ultra, den die KI wohl mit dem IT12 verwechselt hat. Texte drechseln kann die KI prima, aber was soll man mit Auskünften, die letztlich nur falsch sind?

    • Weil es das Land Taiwan nicht gibt? Selbst offiziell ist es die Republik China, wird aber von so ziemlich allen anderen Ländern nicht anerkannt. Inklusive Deutschland und den USA.
      Deine Position oder Verwirrung kommt von der Doppelzüngigkeit bei uns im Westen. Wir anerkennen die Republik China nicht, tun aber so als sei es ein unabhängiges Land. Vermittelte Medienmeinung und offizielle Staatslinie stimmen nicht überein, und nicht aus versehen oder wegen Meinungsfreiheit sondern absichtlich, denn die Medien äußern sich eben nicht zu der offiziellen Regierungsmeinung noch kritisieren Sie diese.

      • Interessanterweise hat DeepSeek seine Meinung geändert, nachdem ich Taiwan direkt angesprochen hatte. Mein zweites Beispiel (Geekom IT2 Ultra angeblich seit 2023 verfügbar) hat ganz sicher nichts mit „Formulierungsfehlern“ zu tun. Wäre DS ein Mensch, würde ich sagen, „hat nicht richtig zugehört“ oder „hat einfach das Erste gesagt, was ihm einfiel“; immerhin war die richtige Info ja für DS erreichbar, wie die Korrektur zeigt. Ich vermute, DS reicht einfach eine gewisse Wahrscheinlichkeit für ein Ergebnis aus, selbst wenn das Ergebnis nicht vollständig zur Frage passt. Und das Ergebnis wird dann als Tatsache verkündet.

      • Beeindruckend, wie gut du die Propaganda der KP wiedergeben kannst. Vielleicht mal weniger Zeit mit TikTok verbringen?!

  5. Kann man wirklich den aufgerüsteten Speicher ebenfalls für die GPU nutzen, also für KI-Modelle? Wenn das wirklich so ist, bleibt ja eigentlich nur zu sagen: Shut up and take my money!
    🙂

  6. NanoPolymer says:

    Das die sich nicht trauen die USB-A Ports einfach wegzulassen. Wieder PC typisch bekommt man genau einen USB-C Port. Am Mac Mini klappt es doch auch. Aktuell kommen noch Adapter zum Einsatz, aber die fallen auch nach und nach weg. Alles was neue angeschafft wird hat USB-C.

    Wenn ich nicht zwingend Windows benötige würde ich bei dem Preis ganz klar eher zum Mac Mini greifen. Da ist für etwas mehr sogar eine Pro Variante drin.

    • > Schön wäre gewesen, wenn Beelink das Modell auch kompatibel zu der vorhandenen Dockingstation für große GPUs gemacht hätte.

      Ja das ist mir doch einfach etwas unverständlich, zumal das Hindernis hier ja nicht das Lizenz/Patentproblem wie bei Thunderbolt sein kann.
      Darum habe ich mich jedenfalls dann doch für die Intel Variante entschieden, GTi13 bzw. GTi14 – Vorteil hier neben PCIe Slot ist für mich das integrierte Netzteil und ein SD-Card Reader bei identischem Preis. Der Stromverbrauch beim Intel ist jedoch ungleich höher in Idle und Peak, außerdem die verfügbaren Intel Core Ultra mit ihren verschiedenen Kernen nicht vergleichbar in der Performance.

  7. Ich suche noch immer einen kleinen Server, auf dem ESXi mit TPM läuft „proper compliant TPM 2.0 chip must support FIFO“ (und ja, ich weiß, es gibt Alternativen zu ESXi).

  8. Wäre gut mal paar Infos zu bekommen, ob man auf dem Gerät so was wie Ollama laufen lassen (das sicherlich) kann und wie schnell die LLMs (bis zu 14b Parameter) sind.

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