Automatisiertes Fahren: Bosch schnappt sich Five
Sensoren und generell Technik von Bosch steckt in vielen Geräten, auch in Fahrzeugen. Da ist ja seit Jahren auch „Automatisiertes Fahren“ ein großes Thema. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als Innovationsführer in diesem Bereich und habe mit seinen Fahrerassistenzsystemen und der dazugehörigen Sensorik früh die Basis für alle Stufen der Automatisierung gelegt.
Parallel entwickelt Bosch auf der einen Seite Lösungen für Privatfahrzeuge mit Fokus auf Fahrerassistenz, teil- und bedingt automatisierte Systeme (SAE-Level 1 bis 3), um Fahren komfortabler und sicherer zu machen. Auf der anderen Seite arbeitet das Team an Lösungen für höhere Automatisierungsstufen mit Fokus auf Flottenfahrzeuge und neue Betreibermodelle. Nun hat man das Unternehmen Five übernommen, welches an sechs Standorten in Großbritannien 140 Mitarbeiter beschäftigt. Five soll die Software-Kompetenzen von Bosch in diesem Geschäftsfeld verbessern.
Seit der Gründung im Jahr 2016 hat Five – so Bosch – ein Team von Experten in den Bereichen Cloud-Software, Absicherung, Robotik und maschinelles Lernen aufgebaut. In der Entwicklung des automatisierten Fahrens bis einschließlich SAE-Level 4 hat sich das Start-up mit moderner Software und Lösungen auf Basis von künstlicher Intelligenz schnell einen Namen gemacht.
Inzwischen konzentriert sich Five vor allem auf eine cloudbasierte Entwicklungs- und Testplattform für die in selbstfahrenden Autos verwendete Software. Five solle die agile Projektstruktur für die Entwicklung selbstfahrender Autos bei Bosch stärken. Für Bosch ist die Übernahme ein weiterer Schritt, um sein Standing im Bereich Software und automatisiertem Fahren zu festigen. Erst kürzlich hat man die Atlatec GmbH übernommen, die sind im Bereich der hochauflösenden Digitalkarten unterwegs.
Dazu ganz amüsant: In San Francisco ist vor einigen Tagen ein vollständig autonomes (keine Menschen im Fahrzeug) Auto von „Cruise“ einfach der Polizei davon gefahren 😀 Die Polizei hatte es angehalten da es ohne Licht gefahren ist. Der Polizist geht zum autonomen Fahrzeug, dann kurz wieder zurück zum Polizeiwagen und der Cruise-Wagen haut ab, parkt dann aber erneut hinter der nächsten Kreuzung. Angeblich ist das laut Cruise so gewollt, da es dachte es sollte an einer sichereren Stelle Parken und nicht mitten auf der Straße.
Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=1DZL0i51tRs
Persönliche Meinung zum Thema: Mir würde ein permanent funktionierender aktiver Spurhalteassistent (ohne Überholfunktion) reichen, der auch ohne Tricks (Flasche oder Gewicht ans Lenkrad klemmen) dauerhaft alleine die Spur auf der Autobahn halten kann, in Kombination mit dem aktiven Abstandstempomaten. Im Stadtverkehr oder wenn es um Spurwechsel geht, bräuchte ich – nach meiner aktuellen Vorstellung und Ansicht (kann sich durchaus mal irgendwann ämder)- kein vollständig autonomes fahren.
Aber auf langen Autobahnstrecken, stelle ich mir das sehr angenehm vor, sich 50-80 Meter hinter einen LKW zu setzen, alles einzuschalten, das Fahrzeug machen zu lassen und die Hände vollständig vom Lenkrad nehmen zu können. Dort sehe ich auch kein großes Risikopotenzial. Bin mir gerade nicht sicher aber ich meine in den USA ist das bei BMW und Mercedes schon seit mindestens 5 Jahren freigeschaltet, dass das Lenkrad nicht alle 20-30 Sekunden angefasst werden muss, beim aktiven Spur halten.