Ausprobiert: UE Roll

Die Marke Ultimate Ears ist dem einen oder anderem vielleicht schon einmal über den Weg gelaufen. Gegründet wurde die Untermarke von Logitech im Jahre 1995 und man spezialisierte sich auf Kopfhörer und Lautsprecher. Ganz aktuell hat man den kabellosen Lautsprecher UE Roll auf den Markt gebracht, der besonders durch seine Robustheit und seinen Einsatzbereich in feuchten Gebieten punkten soll.

UE Roll

Ultimate Ears hat mir einen  UE Roll-Lautsprecher zugeschickt und ich habe ihn mal in den letzten Tagen genutzt, um mir ein erstes Urteil erlauben zu können. Das Ganze muss ich hier natürlich subjektiv beurteilen, was bei Kopfhörern und Lautsprechern natürlich etwas schwerer ist, da doch jeder Mensch Sound unterschiedlich hört und dementsprechend bewertet.

Doch fangen wir erst einmal mit der Optik an. Der UE Roll ist rund, fast wie ein flaches Kissen. Es gibt ihn mit verschiedenen Bezügen, sodass man seine bevorzugten Farben heraussuchen kann. Die Oberfläche bietet einen abwaschbaren und rustikal wirkenden Plasmaüberzug und zwei besonders große Markierungen für die Lautstärkeregelung.

Rückseitig findet man ein angebrachtes Band, welches es euch ermöglicht, den Lautsprecher fast überall zu positionieren oder aufzuhängen. Hinter einer recht stabil wirkenden Gummilippe befindet sich der microUSB-Anschluss zum Aufladen sowie ein 3,5 mm Klinkenanschluss. Weiter oben befindet sich der Power-Button sowie der Connect-Knopf, damit ihr den Lautsprecher schnell mit einem Bluetooth-fähigen Rechner oder Smartphone koppeln könnt, danach kann direkt gehört werden.

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Gerade für den hoffentlich bald richtig beginnenden Sommer ist der UE Roll etwas, er ist mit einer Wasserdichte von IPX7 klassifiziert. Bedeutet, dass der UE Roll eine Wassertiefe von einem Meter unbeschadet überstehen soll, wenn er dort nicht länger als 30 Minuten verweilt. Der Akku soll bis zu neun Stunden halten, diese Zeit erlangt man allerdings nur, wenn man den Lautsprecher nicht volle Pulle betreibt, hier müsst ihr mit einer Verringerung rechnen. Bei mittlerer Lautstärke im Garten konnte ich aber auf um 7,5 Stunden kommen. Ob ihr wieder an die Steckdose müsst, das verrät euch der Lautsprecher übrigens auf Wunsch – drückt man auf der Oberseite Plus und Minus gleichzeitig, so bekommt man die Ladung in Prozent vom System angesagt.

kommt nicht so gut rüber, der UE Roll hat aber einen guten und satten Sound. Test später im Blog 🙂

Ein von Carsten Knobloch (@carstenknobloch) gepostetes Video am

Solltet ihr mit dem Lautsprecher tatsächlich mal ins Wasser gehen sollen, so schwimmt nicht zu weit vom Ufer weg, wenn sich dort euer Smartphone befindet – 20 Meter sind die Ansage von Ultimate Ears, dann könnte der Kontakt abreißen. Das wird er übrigens schon früher, wenn ihr euch irgendwie im Haus aufhaltet und das Smartphone, beziehungsweise das Signal durch Wände gestört wird.

Interessant ist auch die mitgelieferte App, die noch etwas Mehrwert in den Lautsprecher bringen soll. Sie ist minimalistisch und übersichtlich gestaltet, was ich hier durchaus positiv anmerke. Über die App lassen sich beispielsweise zwei Lautsprecher miteinander verbinden, vielleicht hat euer Freund ja auch einen UE Roll oder ein UE Boom parat. Des Weiteren lässt sich hier der Akkuzustand einsehen, die Lautstärke regeln und die spitzen Ohren können hier einen Equalizer anwerfen und so den Sound nach eigenem Gusto wählen. Mehr Bass gefällig? Auch hier steht eine dedizierte Taste zur Verfügung. Ebenfalls praktisch gelöst: Ein- und Ausschalten des Lautsprechers per App – und wer mag, der kann sich sogar mit einem Song aus seiner Library wecken lassen.

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Der Sound als solches erreicht trotz des doch geringen Volumens des 330 Gramm schweren UE Roll eine durchaus stattliche Lautstärke, ohne dabei schlecht zu klingen. Outdoor kann man also getrost aufreißen, ohne mit der Befürchtung leben zu müssen, dass der Sound zu sehr ausreißt. Der Bass ist auch in der normalen Einstellung – also ohne Frickelei am Equalizer oder Bass Boost – definitiv ausreichend und überraschend satt. Dennoch sollte hier – wie eingangs erwähnt – jeder Interessierte einmal selbst Ohr anlegen, ob er den Sound als gut empfindet, ich bin zumindest positiv überrascht – und ich bin eigentlich jemand, der mobilen Lautsprechern nicht so schnell eine gute Note ausstellt. Getestet habe ich wieder mit mehreren Titeln, sodass ich das durchaus für mehrere Musikrichtungen sagen kann.

Ich habe einen relativ schrägen Geschmack, was Musik angeht und so findet sich in meiner Library fast alles, was es an Genres so gibt. Einige Kopfhörer und Lautsprecher haben das Problem, Nightwish „schön“ wiederzugeben. Hier trifft die elektrische Gitarre auf orchestrale Elemente und so wird der Lautsprecher oftmals bei alten Stücken mit Tarja Turunen noch in den Höhen gefordert (Anspieltipp: Ghost Love Score auf dem Album Once). Aber auch den Songs spielte der UE Roll ab, wie auch ein paar meiner Favoriten wie Don’t Look Back in Anger oder auch Wonderwall von Oasis.

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In Sachen Hip Hop (und Artverwandtes) wurden die Bässe gut und rund abgeliefert, was bei dieser Musikrichtung natürlich Pflichtprogramm ist. (Anspieltipps: Marteria feat. Peter Fox mit Sekundenschlaf, Kool Savas mit Limit oder auch Antilopen Gang mit Der goldene Presslufthammer). Hörte sich für meine Ohren wirklich gut an, wenn man bedenkt, dass man einen kleinen Mobil-Lautsprecher auf dem Schreibtisch hat.

Ebenfalls immer wichtig bei mir (beim mobilen Lautsprechern aber nicht mein Fokus): Soundtracks, die oft instrumental glänzen. Daft Punks Tron-Soundtrack ist bei mir unerreicht, aber mittlerweile darf ich auch Hans Zimmers Soundtrack zu Interstellar zu den absoluten Must Haves zählen. Anspieltipp: Cornfield Chase oder auch Mountains. Auch hier lieferte der UE Roll ein gutes Gesamt-Klangbild ab, ab und an kann man aber auch die Höhen etwas im Equalizer herunterregeln, da diese doch recht dominant bei einzelnen Tracks wirken – dies ist beispielsweise der Fall, wenn ihr Fugitive (Richard X Extended Mix) von den Pet Shop Boys anwerft. Sollte man einen Kritikpunkt suchen wollen, dann sind dies tatsächlich die Höhen, ansonsten gefällt mir der Sound des UE Roll aber in der Tat. Die gefällige Optik und die Robustheit haben ihren Preis, zum Marktstart verlangt man für den UE Roll 129 Euro. Im Juli will man hierzulande starten.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. Danke für deine Einschätzung! Wie schneidet der Lautsprecher denn im Vergleich mit dem SoundLink Mini von Bose ab?

  2. Sieht erst mal interessant aus. Aufgrund des Designs/Farbe kann man das Teil sicher überall gut unterbringen – sogar bei Omi auf dem Sofa!

    Aber mich interessiert: das ist bei diesen Outdoor/Bluetooth Speakern immer nur EIN Teil – wie sieht’s denn da mit dem Stereo-Effekt aus, ist davon noch was wahrnehmbar?

    Zweite Frage: wenn Logitech so ein Teil zum Testen rausrückt, verraten die dann auch evtl. auf Nachfrage was für Lautsprecher da verbaut sind?
    Und das wäre auch mein einziger kleiner Kritikpunkt an dem ansonsten interesanten u. ausführlichem Artikel – jenseits der Akkulaufzeit würden ein paar mehr Daten zu den Lautsprechern das Ganze noch abrunden.

  3. Hat der Lautsprecher UE Roll wie der UE Boom auch NFC?

  4. @Stephan: Kann ich nicht sagen, den hörte ich noch nie

    @Matze: UE beschreibt den als 360° Lautsprecher, das haste natürlich nicht, der Effekt ist aber meines Erachtens gut. Zum Lautsprecher, müsste ich nachfragen.

    @Rolf: nein

  5. Vielen Dank für den Tipp, das Teil macht einen echt guten Eindruck. Eine Frage zu den Apps: sind die zwingend notwendig? Ich würde das Teil eigentlich ganz gerne mit meinem Windows Notebook betreiben. Sozusagen als kleine und kompakte Alternative zu irgendwelchen Aktivboxen.

    Liebe Grüße und herzlichen Dank
    Tobi

  6. @Tobi: geht auch ohne.

  7. earmaster says:

    Wie ist denn die Verarbeitung? Von Ultimate Ears kenne ich bisher nur Probleme, wie Kabelbrüche (selbst zweimal erlebt) oder andere mechanische Defekte. Die Optik ist in dem Fall ja eher gewöhnungsbedürftig…

  8. Nett, leider nicht in meinem Preisrahmen 🙁
    Das Kirchenkreuz stört mich nur etwas ^^

  9. @earmaster: Schrieb ich ja, wirkt sehr robust. Und sind keine Kabel dran, die brechen können 😉

  10. was muss ich mir unter dem „Plasmaüberzug“ vorstellen?? Hab ich noch nie von gehört

  11. @Torsten: Abwaschbare Kunstfasern.

  12. wow! Danke

  13. Gibt’s den auch in Gold?
    Dann häng ich mir den um den Hals und höre Public Enemy. 😀

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