Ausprobiert: UBTECH ROBOTICS First Order Stormtrooper

Einige Monate hatte ich nun Zeit den First Order Stormtrooper von Ubtech zu testen. Wie es mir dabei ergangen ist, lest ihr in diesem Artikel. Der First Order Stormtrooper soll interaktives Vergnügen für Groß und Klein bieten. Was auf dem Papier zunächst einmal gut klingt, hat allerdings auch seine dunklen Seiten und dies schmerzt angesichts des Anschaffungspreises.

Der First Order Stormtrooper von Ubtech ist AR-kompatibel, wobei der Spieler die Aktionen des Roboters aus der First- oder der Third-Person-Perspektive erleben kann.

Folgende Funktionen bietet der humanoide Droide laut Hersteller:

  • First- und Third-Person-AR (Augmented Reality) ­– Beschütze die First Order gegen den Widerstand – in intergalaktischen Schlachten, die in Deinem Wohnzimmer stattfinden! Über die kostenlose UBTECH-App gibst Du dem Stormtrooper Befehle und manövrierst ihn über ein digitales Spielfeld, um den Feind aus einer First- oder Third-Person-Perspektive zu attackieren.

  • Sprachsteuerung – Der Star Wars First Order Stormtrooper von Ubtech gehorcht aufs Wort. Gib ihm Anweisungen, indem Du direkt mit ihm sprichst. So lassen sich eine Vielzahl von coolen Aktionen ausführen.

  • Gesichtserkennung – Über biometrische Gesichtserfassung kannst Du eine Datenbank aus bis zu drei Nutzern erstellen. Der Stormtrooper erkennt ihre Gesichter und kann individuell auf sie reagieren.

  • Überwachungsfunktion – Befehle dem Stormtrooper, einen festgelegten Bereich zu patrouillieren. Entdeckt er einen Eindringling, wirst Du per App informiert. Jetzt kannst Du dem Stormtrooper befehlen, wie er auf den Eindringling reagieren soll – schlage den Feind in die Flucht oder lass ihn passieren.

So weit, so gut. Das liest sich alles sehr vielversprechend und lässt auf einiges an Spielspaß hoffen – eigentlich.

Auspacken, einschalten und gaaaanz langsam loslegen

Nachdem ihr den Trooper aus seiner Verpackung befreit habt und ihn einschaltet, werdet ihr zunächst begrüßt und der Trooper erwartet eure Befehle. Mit einer recht gut verständlichen Stimmausgabe, fordert er euch auf sich über die App mit seinem W-Lan zu verbinden, damit er eure Befehle erhalten kann.

Also zuerst einmal die zugehörige App aus dem App Store geladen (die dann auch gleich über 1 GB groß ist) und mit dem Roboter gekoppelt.

Kurz nach dem Start der App wird schnell klar, dass die App noch nicht lokalisiert ist, so wird es für Kinder wohl eher schwer mit dem Kleinen zu spielen (mittlerweile hat ein Update die App aber auf Deutsch lokalisiert). Die Verbindung funktionierte in meinem Fall recht gut, wobei man im Netz auch vereinzelt von Problemen lesen kann.

Nachdem ihr nun mit dem Roboter verbunden seid, möchte er zunächst einmal erfahren, wer sein Herr und Meister ist. Dazu möchte er ein Bild von euch machen um per Gesichtserkennung mit euch zu interagieren. Also schnell in die im Helm integrierte Kamera lächeln und schon seid ihr Kumpels.

Wenn ich allerdings von „Gesichtserkennung“ spreche, vergleicht es bitte nicht mit der Gesichtserkennung aus einem Smartphone. In meinem Test klappte es nur in wenigen Fällen, zum einen müssen die Lichtverhältnisse stimmen und die Kamera muss sich ungefähr auf Augenhöhe befinden – der Roboter steht aber in der Regel auf dem Boden, um dort seine verschiedenen Aktionen durchführen zu können.

Drei Spielmodi sollen für Spielspaß sorgen

Die drei Spielmodi nennen sich Training, Mission und Sentry.

Im Training könnt ihr dem Stormtrooper verschiedenen Aktionen beibringen. Hier könnt ihr verschiedene, vorgegebene Sounds mit Bewegungen kombinieren. Wer jetzt an komplexe Handlungen denkt, wird enttäuscht – der Roboter kann lediglich seinen Kopf bewegen und dazu die Arme heben, mehr Gelenke mit Servos wurden dem Armen leider nicht spendiert. Die von euch angelegten Aktionen können dann gespeichert werden und wieder abgerufen werden während ihr den Stormtrooper im freien Spiel per App steuert.

Bei Mission erhaltet ihr einen Hauch Augmented Reality, wobei der Spaß dann eher durch das eingeschränkte Blickfeld der Kamera getrübt wird. Der Roboter wird auf den virtuellen Wüstenplaneten Jakku geschickt, um ein paar Objekte der Rebellen zu finden. Dabei seht ihr auf dem Smartphone eine 5×5 Felder große Karte von Jakku und den Standort eures Troopers – nun müsst ihr die Rebellen Items finden, dazu steuert ihr den Trooper per App.

Der Roboter „läuft“ dabei durch das Zimmer und muss die virtuellen Items einsammeln. Befindet er sich dann an der vermeidlichen Stelle, muss man ein kleines Geschicklichkeitsspiel über die App lösen, um die Mission zu beenden.

Als „AR – Erlebnis“ wird hier die Kombination der Helmkamera und der eher mauen 3D Grafik in der App bezeichnet. Das vom Trooper aufgenommene Kamerabild wird dabei live in der App als Himmel oberhalb der 3D Objekte angezeigt. Von der Animation her erinnert das Ganze ein wenig an ein Level aus Wolfenstein 3D (falls ihr euch daran erinnern könnt).

Weniger spektakulär ist dann auch der letzte Spielmodus Sentry – Hier wird der Stormtrooper zu einem Überwachungsroboter und patroulliert eine von euch vorgegebene Route ab. Trifft er dabei auf einen eine Person und erkennt deren Gesicht (ihr erinnert euch „vom Boden aus“ – kein Kommentar) , schlägt er keinen Alarm.

Schlägt die Gesichtserkennung fehl, werdet ihr nach einem Kennwort gefragt, das ihr vorher festgelegt habt. Spricht man diese laut, deutlich und korrekt aus, ist alles gut, wenn nicht macht der kleine Roboter ein Alärmchen – keine Todesstrahlen aus den Augen oder ähnliches – zu schade.

Zu all den Modi kann man nur hoffen, dass Ubtech noch nachliefert, denn so ist der Spielspaß schnell verflogen. Allerdings ist in den letzten Monaten dahingehend extrem wenig passiert. Ubtech selbst hat uns dahingehend folgendes Statement zukommen lassen: „We still update the First Order Stormtrooper Robot app to keep things running smoothly. We don’t have any major updates with new features to announce at this time, but that may change in the near future, so stay tuned! Thank you for your patience.

Eure Daten sind nur im lokalen Netz

Wer bei all dem schon Panik bekommen hat, dass der kleine Stormtrooper die Daten nun über das Netz verbreitet und auf Servern in irgendeinem Land dieser Welt bis zum St. Nimmerleinstag speichert, kann beruhigt sein. Der Roboter kommuniziert ausschließlich über ein lokales Netz mit eurem Smartphone, eine Datenübertragung über das Internet erfolgt nicht.

Fazit: und er läuft und läuft und läuft …… langsam

Der First Order Stormtrooper sieht zwar niedlich aus, aber das war es zunächst auch schon. Die Bewegungen sind viel zu langsam, viel zu eingeschränkt und erinnern eher an eines dieser Blech-Aufziehspielzeuge.

Die verschiedenen Spiel-Modi sind zu Beginn zwar spannend, verlieren aber schnell ihren Reiz, die (nicht mehr) fehlende Übersetzung trübt dazu den Spielspaß bei den Kids. Im Vergleich zu anderen im Handel erhältlichen Robotern (z.B. Anki Cozmo) muss der Stormtrooper eine deutliche Schlappe einstecken. Auch finde ich den Preis für das Gebotene eindeutig zu hoch, wenigstens ein paar Gelenke mehr in den Armen oder ein paar Sensoren hätte man dem Stormtrooper spendieren können (er läuft einfach direkt auf ein Hindernis zu oder fällt vom Tisch). Auch hätte Ubtech gerne die Möglichkeit anbieten können, den Roboter direkt zu programmieren (wie z. B. bei ihrem Jimu)

Wer auf Star Wars steht, bekommt jedoch ein schönes Spielzeug zu einem sehr hohen Preis (aktuell ca. 250 Euro), allerdings spricht das Updatetempo gegen eine Anschaffung.

Über unseren Gastautor:

Torsten Schmitt

Baujahr 1976 – Früh im Internet, nie rausgekommen. Ein Ge.erd: Halb Geek, halb Nerd // Schreibt ziemlich viele Dinge ins Netz // Chefpilot bei dronecamp.de & Pixelaffe.de // Freelancer für alles Digitales.

Twitter: @Pixelaffe
Facebook: https://www.facebook.com/pixelaffenpapa

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Der Gastautor ist ein toller Autor. Denn er ist das Alter Ego derjenigen, die hier ab und zu für frischen Wind sorgen. Unregelmäßig, oftmals nur 1x. Der Gastautor eben.

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