Ausprobiert: O2 HomeSpot 2

Ich hatte in den letzten Wochen die Möglichkeit, den neuen O2 HomeSpot mit Wi-Fi 6 auszuprobieren. Mit dem kann man sich flott Internet und Telefon zu Hause ohne DSL-Anschluss oder Kabel-Internet einrichten. Grundsätzlich ist der O2 HomeSpot ein WLAN-Router, in den man seine Mobilfunkkarte verfrachtet. Der Router sorgt dann für die Verbindung über das Mobilfunknetz und stellt daheim das Ganze über WLAN oder auch LAN zur Verfügung.

O2 bietet den neuen Homespot in mehreren Tarifstufen an. Ich habe mir einmal den monatlich kündbaren my Home M angeschaut. O2 bietet in diesem Tarif unbegrenztes Volumen an. Im Download nennt man bis zu 50 MBit/s, im Upload bis zu 10 MBit/s. Das reicht für mehrere Geräte bei gängigen Anwendungen, ist aber sicher nichts für Menschen, die sich gigabyteweise Inhalte auf mehrere Geräte daheim parallel herunterladen wollen. Wer so einen Tarif bucht, wird sicherlich seinen konkreten Anwendungsfall bedenken. Zweitwohnung, maximale Unabhängigkeit, Fallback-Lösung – viele Dinge sind denkbar. Ebenfalls ist eine Flat ins Festnetz drin, denn der Tarif beinhaltet auch die Telefonie.

Vermutlich wäre es nun quatschig, euch hier Daten hinzuwerfen. Was O2 bei euch leistet, müsst ihr selbst herausfinden. Das Unternehmen bietet eine Testkarte kostenlos an, die man 30 Tage nutzen kann. Bei mir vor Ort ist da einiges passiert. Ich komme auf eine gute Abdeckung. Das sah früher schlechter aus. Mittlerweile holt man bei mir in der Ecke sogar bald Vodafone ein. Die Bestellung des Tarifs nebst HomeSpot ist eh erst möglich, wenn man einen Verfügbarkeitscheck gemacht hat. Nach der Bestellung bekommt man seine Bestellbestätigung und kann mit Glück 2-3 Tage später alles in Empfang nehmen.

Was soll der neue O2-HomeSpot denn können – abseits der neuen Bauform? Der neue „HomeSpot2 LTE“ – so der offizielle Name –  löst den bisherigen HomeSpot-LTE-Router ab. Er bietet mit dem neuen WLAN-AX-Standard („Wi-Fi 6“) die derzeit aktuelle WLAN-Technologie. Bringt bei euch daheim nur etwas, sofern die entsprechenden Endgeräte vorhanden sind. Auch bei vielen WLAN-Routern in der Umgebung könnte man Vorteile durch ein verbessertes Frequenzmanagement haben. O2 hat den neuen „HomeSpot2 LTE“ im Dezember 2021 ins Angebot gehievt. Wie bisher kann man den HomeSpot-Tarif mit einem  Handytarif bei O2 kombinieren.

Zum Router selbst: Der wird von Askey gefertigt (RTL0082VW-D112-RoHS), mit O2-Software versehen und setzt auf den Qualcomm MDM9230. Er verfügt über die Anschlussmöglichkeit von 2 SMA-Antennen, die aber nicht im Lieferumfang enthalten sind.

Ebenso gibt’s den Telefonanschluss und 2 LAN-Ports. Hier setzt man auf Gigabit-LAN. Ebenfalls rückseitig verbaut: der Reset- und der Powerknopf. Eure SIM-Karte muss unten in den Router gepackt werden. Die entsprechende Klappe muss entfernt werden, dann seht ihr den Slot. Ebenfalls rückseitig finden sich die Zugangsdaten zum WLAN des Routers. Der Ablauf ist simpel: Aktivierte SIM-Karte in den Router packen, sich mit dem WLAN verbinden, Administrationsoberfläche aufrufen, PIN der Karte eingeben, fertig. Alles Weitere erfolgt dann im Menü des Routers. Sollten euch die LEDs auf der Vorderseite des Routers unnormal vorkommen, dann werft bitte einen Blick ins Handbuch, denn dort wird deren Verhalten beschrieben.

Wichtig ist vielleicht hier für euch die LTE-LED. Das Gute ist ja, dass ihr vermutlich in eurer Wohnung mit dem Standort des Routers experimentieren könnt. Ihr seid ja an keine Dose gebunden – außer eine Steckdose. Da kann man sicher herumspielen und schauen, dass das LTE-Symbol Blau ist. Wie bereits oben erwähnt: Der Zugang ins O2-Netz ist zumindest an meinem Standort zufriedenstellend. Ich kann das Maximum des Tarifs also ausschöpfen. Das wäre in meinem Falle zwar kein Ersatz zum Kabelnetz, aber immerhin mehr als der DSL-Tarif eines anderen Anbieters.

Tatsächlich positiv zu erwähnen ist die Software des Routers. Auch wenn ich nun nicht der größte Fan der genutzten Grafiken bin, so finde ich die reinen Möglichkeiten des Machbaren gut. Ich bin mir sicher, dass sich ein Großteil der Nutzer nicht dorthin verirren wird, doch einen Blick ist es allemal wert. Klar, das hier ist nicht AVM, aber durchaus besser als andere Hersteller es realisieren.

Interessant fand ich da, dass Wi-Fi 6 auf 2,4 GHz nicht standardmäßig aktiviert war, das musste man in den WLAN-Einstellungen aktivieren. Denkt vielleicht dran, wenn ihr dahingehend unterwegs seid. Rein technisch muss ich sagen, dass ich jetzt im normalen Leben nicht unterscheiden konnte, ob nun Wi-Fi 6 an ist oder ich 802.11ac (Wi-Fi 5) nutze. Doch wie ich oben erwähnte, Wi-Fi 6 ist nicht unbedingt im Zusammenspiel mit diesem Router der „Turbo“, sondern eher ein möglicher Verbesserer.

Im Test lief es wie immer so, dass ich unter anderem im Netz arbeitete, surfte und währenddessen wurde Musik und YouTube gestreamt – und selbst paralleles Schauen brachte den HomeSpot 2, bzw. das Netz bei mir im Haus nicht zum Stottern. Da war ich vorher pessimistisch, wurde im Real-Life-Test aber positiv überrascht.

Letzten Endes machte der HomeSpot 2 von O2 in seiner Testzeit bei mir genau das, was er sollte – was aber der runde Vorgänger schon konnte: Eine mobile Internetverbindung über einen bestimmten Zeitraum herstellen und das Ganze dabei im heimischen WLAN verteilen. Das machte das Gerät in guter Geschwindigkeit. Nun muss man allerdings sehen, dass es unterschiedliche Geräte und Tarife gibt. Das von mir temporär gebuchte Paket ist eher was für „normales“ Home-Office, gelegentliches Streaming und so -nichts für größere Familien. Durchrechnen muss man sich das Ganze bei der Buchung, die prominenten Preise sind nämlich bei der Buchung von 24 Monaten anwendbar. Sonst zahlt man nämlich mehr. Da würden sich unter Umständen noch einmal Anschlusskosten hinzuaddieren, von den höheren monatlichen Kosten (Flextarife + 10 Euro) ganz zu schweigen.

Preise Stand 29. Januar 2022 bei 24 Monaten Buchung

Lob für das Gerät? Doch. Selbst ohne zusätzliche Antennen hatte ich eine wirklich gute Abdeckung in meinem Haus, da war ich positiv überrascht und hatte tatsächlich weniger erwartet, als ich messend durchs Haus lief. Aus dem Bauch und der Erinnerung heraus würde ich dem HomeSpot 2 eine bessere WLAN-Abdeckung attestieren. Auf der anderen Seite, wenn ich etwas bemängeln wollen würde: Zwar bietet man diverse Netzwerkeinstellungen an, auch welche, die ich durchaus als „fortgeschritten“ bezeichnen würde (der HomeSpot 2 bietet wie sein Vorgänger u. a., DHCP, Port Forwarding, dynamisches DNS und Portfreigaben (öffentliche IP muss zugebucht werden)), doch ein Gast-WLAN kann ich leider immer noch nicht erstellen.

Was bleibt am Ende? Gutes Gerät für den, der es braucht. Es wird Anwendungsfälle geben, in denen man genau so einen Router mit Tarif möchte. Für große Haushalte mit vielen Endgeräten (vielleicht auch im IoT-Bereich) ist das aber nichts. Ebenso ist das Ganze nichts für Menschen, die maximal flexibel sein wollen bezüglich des Aufstellungsortes – denn der HomeSpot ist auf eure Adresse festgetackert. Ein (temporäres) Umziehen möchte mit 20 Euro bezahlt werden. Falls jemand den Erstling hat und nun das neue Modell ins Auge fasst: Lohnt sich technisch meines Erachtens nicht wirklich.

HomeSpot Tarife

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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14 Kommentare

  1. Unterstützt der Router für Telefonie eigentlich VoLTE? Es wäre ziemlich blöd wenn zu GSM gewechselt wird und damit die Internetverbindung unterbrochen wird oder wird für die Telefonie SIP verwendet so das auch ohne VoLTE die Telefonie via LTE läuft?

    SIP hat natürlich den Nachteil das Notrufe evtl. unzuverlässiger funktionieren.

  2. Zu erwähnen gibts noch, dass Festnetz technisch bei den O2 Homespot Tarifen irgendwie über das Mobilfunknetz realisiert wird und kein SIP zum einsatz kommt.

    Das hat 2 Folgen:
    a) Die Festnetzflat lässt sich nur mit einem der o2 Router nutzen
    b) Man hat nur eingehend eine Festnetznummer, abgehend wird eine Mobilfunknummer übermittelt.

    Fürs Ferienhaus etc. wohl egal, bei der Nutzung als Festnetz Ersatz (soll noch Orte geben ohne DSL/ Glasfaser) kann das aber durchaus störend sein.

    Bin selbst bei den Schwiegereltern drüber gefallen und hatte dann etwas Spaß beim portieren der (alten, kurzen) Festnetznummer von Sipgate zu o2 und dann wieder zurück zu Sipgate.

    Kann daher auch etwas zum Support sagen, der war bei o2 eher mau… Bestellung ging nur per Telefon, da die online Verfügbarkeitsprüfung negativ verlief, Abdeckung aber da ist (Testkarte war gut, und sämtliche Nachbarhäuser werden auch von o2 als verfügbar gelistet), dabei wurden die Daten etwas falsch verstanden, Korrektur erfolgte erst beim 3. Anruf und etwas genervterer Nachfrage, die ersten beiden haben das aufgenommen und gesagt sie ändern es, aber halt nicht so wirklich. Portierung managen war dann auch etwas schwierig beim o2 Support. Im Gegensatz dazu lief die Kommunikation mit dem Support von Sipgate vorbildlich. Schnelle, prägnante Antworten und die haben dann auch gemacht was Sie gesagt haben.

    • Wolfgang D. says:

      Für volle SIP Funktion ist ein vorgeschalteter fähiger Router nötig, und die Bestellung von IPv4. o2 „Telefon“ per Kabel verbinden.

      War mir zu blöd, daher kam eine FB6890 LTE ins Haus. o2 eingehende Anrufe: Rufnummer im Portal auf Handy weitergeleitet, eingehende SMS per FB SMS2Mail ins Postfach. Abgehend SMS geht nicht weil offenbar kein SMS Versand im Tarif vorgesehen ist, die o2 Festnetzflat bleibt so ungenutzt. Muss man sich also überlegen, was wichtig ist.

      Mich würde bei solchen Tests übrigens eher interessieren, ob der Homespot mittlerweile die SIP Durchleitung vom vorgeschalteten Router durch entsprechende Einstellungen unterstützt, oder ob das immer noch so unzuverlässig wie mit den alten o2 Tonnen läuft. WLAN6 ist nur eine zusätzliche Fehlerquelle bei Verbindung und Konfiguration von Geräten.
      Eine einstellbare Neuverbindung wäre ebenfalls nicht schlecht, da o2 wie beim seligen DSL einmal in 24h die Leitung unterbricht. Die fehlt übrigens auch im LTE Teil der FB, im Moment steuert das eine Zeitschaltuhr.

  3. Erwähnenswert wäre noch, dass der HomeSpot 2 kein LTE 5G kann. Ist im Home-M-Tarif bei maximalen 50 MBit/s Download egal. Aber man denkt ja auch über zukünftige Perspektiven nach.

  4. würde gerne von dsl auf lte/5G umsteigen.

    wohne im zentrum von augsburg, jedoch beim verfügsbarkeits check, kommt immer die meldung :

    Ihre Auswahl ist in 86xxx Augsburg, xxxxxstraße xx leider nicht verfügbar.

    Echt schade.

    • Wenn o2 bei dir gut geht, kannst ja mal die Buchung oer Telefon versuchen. Kannst ja darauf hinweisen dass du nen o2 Vertrag oder die Testkarte hast.

      • Danke für den Tip.

        Ich habe das Gefühl, dort wo Dsl oder Kabel internet verfügbar ist, wird absichtlich kein Lte/5G internet angezeigt.

        Um das Mobilfunk netz nicht zu überlasten.

        Vielleicht kann ich es deswegen, nicht online buchen.

        • Ja, das kann sein. Bei mir würde O2 mit DSL funktionieren, dann geht Homespot nicht. Bei meinen Eltern ist kein O2 DSL verfügbar, dann geht es.

    • Bei uns geht das auch nicht (wahrscheinlich weil auch anderes o2 Zeugs verfügbar).

      Ich teste o2 erst seit paar Tagen neu über deren Testkarte. War noch nie bei denen, da sollen ja bis zu 500Mbit/s drin sein. Mmm, also ich bin in echt bisher über 20Mbit/s nicht hinausgekommen :).

  5. zocken damit kann man vergessen, oder?

    • Nein, ich nutze O2 Mobilfunk schon seit knapp 2 Jahren als Festnetzersatz; mit knapp 300Mbit down und 60Mbit up bei 25€/Monat (via Priority) samt MC (somit effektiv Flat Zuhause und Handy unlimited), kann ich eigentlich nichts negatives berichten – außer das man vor Ort natürlich gut versorgt sein sollte und dann mit den örtlichen Gegebenheiten testen muss. Während ich mit dem Router auf der Vorderseite auf vielleicht 50Mbit komme, sind es auf der Rückseite halt knapp idR zw. 250-300Mbit. Die Latenzen sind mit 15ms auch fürs Zocken absolut kein Problem. Was allerdings ein Problem ist, ist BufferBloat – lädt jemand nun Zuhause mal ein größeres Update mit hoher oder fast voller Geschwindigkeit herunter (was nicht gerade unüblich ist), dann explodiert der Ping beim Zocken. Mit einem vernünftigen QoS ist das aber auch kein Problem bzw. wenn man die Konsole oder den Computer oder das jeweilige Zockergerät halt priorisiert (hängt halt vom verwendeten LTE Router letztlich ab).

  6. Wir nutzen ebenfalls den monatlich kündbaren my Home M Tarif mit max. 50Mb/s und Datenflat, zusammen mit einer Fritz 6850 LTE. Das funktioniert gut, es gab aber ein paar Dinge zu beachten: Mit einer Fritz lässt sich das „Festnetz“-Telefon auch über DECT verbinden, also kabellos (Vorteil). Auf der anderen Seite (Nachteil) ist die von O2 zugewiesene Festnetznummer NICHT mit der Fritz nutzbar. Ich habe das mit einer kostenlosen Nummer von sipgate lösen können, die ich seit vielen Jahren schätze. So ist die Festnetznummer „von außen“ nutzbar und wird auch „nach außen“ angezeigt. VoLTE können nur wenige Router, einer davon ist der TP-Link TL-MR6500v: https://www.tp-link.com/de/home-networking/3g-4g-router/tl-mr6500v/. Der Telefon-Support von O2 ist leider unterirdisch.

  7. Moin aus Oldenburg (OLB) hier wird nach wie vor O2 ehr schlechter als besser. Auf der Arbeit (Stadtrand) nur selten mal O2 Internet haben bzw. es Zwar 4G anzeigt aber nicht eine WA rausgeht oder ankommt.

    Bei einer Exnachbarin die nach OL-Osternburg gezogen ist und neben den Marktplatz wohnt ist O2 nur mit dem Smartphone auf der Fensterbank Internet zu gebrauchen.

    vlt kannst ja mal ein Vergleich machen mit Congstar und VF oder gibt´s da noch mehr?

    Was ich auch nicht verstehe warum solche Tarife soviel teurer sind als DSL oder Kabel.

    Schön wäre es, wenn O2 da nicht nur eine 30 Tagetestkarte zur Verfügung stellt sondern auch den Router.

    Die andere Frage ist eben, ob man nicht gerade bei O2 mit einem Free Tarif und 2ter. SIM nicht günstiger kommt , als Handytarif + O2 Homespot

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