Aufgeklappt handlicher: Unser Ersteindruck vom Huawei Mate Xs

Foldables gehören zu einem neuen Formfaktor, für den ich mich bislang wenig begeistern konnte. Zu unausgereift sind die Technologien dahinter, zu viele Negativschlagzeilen gab es seit dem Samsung Galaxy Fold bezüglich diverser Probleme bei den Scharnieren, den Displays, etc. Dennoch muss ich gestehen, dass ich mich auf den nachfolgenden Test dann doch schon ein wenig mehr gefreut habe, als auf einige andere Tests in den vergangenen Jahren. Denn Huawei hat mir das neue Huawei Mate Xs, also das Mate X mit besseren Scharnieren, Display und mehr, zur Verfügung gestellt, das für den enormen Preis von 2.500 Euro mittlerweile erworben werden kann und auf ein Foldable-Konzept setzt, bei dem das Display nach außen umgeklappt werden kann – ihr also in der Smartphone-Form vorn und hinten Display zur Verfügung habt.

In meinem Test möchte ich aufzeigen, wie sich das Gerät im Alltag schlägt, vor allem bezogen auf seine Bedienbarkeit. Aber ich wollte auch herausfinden, ob nur das Display und die besseren Scharniere Schuld am hohen Preis sind oder ob Huawei auch bei der restlichen Hardware darauf geachtet hat, dass beim Kunden am Ende wirklich Spaß bei der Bedienung aufkommt.

Ich bin bei dem Gerät mit zweigeteilter Meinung herangegangen. Zum einen finde ich die Technik durchaus spannend, vor allem wie der Hersteller sein Display auf das regelmäßige Falten vorbereitet hat. Zum anderen fehlte mir persönlich aber bislang auch noch das notwendige Szenario, für das ich ein solches Gerät verwenden könnte.

Technik und Design

Betriebssystem Android 10 mit EMUI 10.0.0.1
Display 20,32 cm (8″) aufgeklappt, Hauptdisplay 6,6 Zoll, Zweitdisplay 6,38 Zoll, OLED, Auflösung
geöffnet 2.480 x 2.200, Hauptdisplay 2.480 x 1.148, Zweitdisplay 2.480 x 892
CPU HUAWEI Kirin 990 5G Octa-Core (2 x Cortex-A76 basierend 2,86 GHz + 2 x Cortex-A76 basierend 2,36 GHz + 4 x Cortex-A55 1,95 GHz), GPU 16-Core Mali-G76, NPU Dual Big Core + Tiny Core NPUs (Neural-Network Processing Unit)
Arbeitsspeicher 8 Gigabyte
interner Speicher 512 Gigabyte (erweiterbar um bis zu 256 GB per Micro SD)
Schnittstellen USB Typ-C, Bluetooth 5.0, NFC, WLAN
Sensoren Gyroskop, Kompass, Näherungssensor, Schwerkraft-Sensor, Hallsensor, Infrarotsensor, Umgebungslicht-Sensor, Barometer, Farbtemperatur-Sensor, Fingerabdruck-Sensor (Seitenkante)
Verbindungen 3G (UMTS), 4G (LTE), 5G, Dual-SIM-tauglich
Hauptkamera Leica 4-fach Kamera: 40 MP (Weitwinkelobjektiv, f/1.8 Blende) + 16 MP (Ultraweitwinkelobjektiv, f/2.2 Blende) + 8 MP (Tele, f/2.4 Blende, OIS), HUAWEI Time-of-Flight (TOF) Kamera Unterstützt Autofokus (Phasenfokus, Kontrastfokus), unterstützt AIS (HUAWEI KI-Bildstabilisierung)
Frontkamera Die Rückkamera dient nach dem Zusammenfalten des Telefons gleichzeitig als Frontkamera
Stromversorgung 4.500 mAh – Schnellladefunktion 55 Watt
Maße

Breite 78,5 mm (ausgeklappt 146,2 mm), Höhe 161,3 mm, Tiefe 11 mm

Gewicht ca. 300 g (mit Akku)
Besonderheiten mitgelieferter Bumper

Im Lieferumfang findet ihr neben dem Mate Xs auch noch ein USB-Typ-C-Ladekabel mitsamt einem 65-Watt-Netzadapter, mit dem sich der 4.500 mAh starke Akku ziemlich zügig laden lassen soll. Außerdem gibt es natürlich noch ein bißchen Papierwerk zu finden und die mitgelieferten Ohrhörer mit USB-C-Anschluss, sowie einen Bumper, der an den Rahmen außen geklebt wird. Aber kommen wir zum Mate Xs. Was als erstes auffällt, ist der optisch völlig andere Scharnier oben und unten mittig vom Display. Im ersten Moment könnte man hier meinen, Huawei hätte dem Gerät zwei Pens beigelegt, die man dort herausziehen könnte.

Das 8 Zoll große Display wirkt handlicher als ich es mir vorgestellt hatte. Durch den durchgängigen Kamerabuckel auf der Rückseite ist das Gerät im aufgeklappten Zustand erstaunlich gut zu halten. Auf dem Display selbst befindet sich eine Schutzfolie, die das dünne, sensible Display zusätzlich vor Staub und Kratzern schützen soll. Die Kanten dieser Folie eignen sich leider sehr gut, um ausgerechnet Staub anzusammeln, doch ich erliege nicht dem Drang, die Schutzfolie abzuziehen, wie es bei den ersten Foldables von Samsung und Huawei ja passiert sein soll.

Rein von der Verarbeitung und Materialwahl her, kann ich Huawei hier ausdrücklich mein Lob aussprechen, da das alles dem Preis entsprechend sehr hochwertig verarbeitet wirkt. Gerade auch der Kamerabuckel mit der Leica-Sensorik im Inneren und dem Druckknopf zum Aufklappen des Displays fügt sich edel ins Gesamtbild ein.

Die Rückseite ist mittig durch den Knick unterbrochen, mit dem sich die Unterseiten unter dem Display beim Zusammenklappen tiefer ins Gehäuse schieben. Ihr merkt schon: Hierbei handelt es sich um ein außerordentlich komplexes Gesamtprodukt, weshalb ich auch mal vermuten würde, dass die Möglichkeiten, ein solches Gerät später schnell mal reparieren lassen zu können, sehr gering ausfallen. Außerdem befürchte ich, dass der Aufbau sich weiterhin hervorragend dafür eignet, dass Schmutz einen Weg ins Geräte-Innere findet.

Huawei bietet dem Käufer hier einen Service an, mit dem man beim erstmaligen Displaytausch innerhalb des ersten Jahres nach Kauf 50 Prozent und im zweiten Jahr nach Kauf noch 30 Prozent des anfallenden Reparaturpreises erlassen bekommt. Je nachdem wie hoch die Kosten für einen Displaytausch dann liegen mögen, kann sich das durchaus lohnen. Dennoch schwebt auch hier im Geiste weiterhin der Anschaffungspreis von 2.500 Euro mit.

Das OLED-Display selbst hinterlässt bei mir einen durchwachsenen Eindruck. Auf technischer Seite ist es schon krass zu sehen, was mittlerweile alles möglich ist und wie unproblematisch (wenn auch mit einem geringen Kraftaufwand verbunden) sich so ein Bildschirm in sich falten lässt. Oder eher biegen, denn das Display wird ja nicht flach abgeknickt, sondern behält auch zusammengeklappt eine Wölbung bei.

Den Test, wie sich die Oberfläche auf Höhe der Knickstelle anfühlt, musste ich natürlich umgehend machen. Und ja, man fühlt diese Wölbung und das Gefühl wird man auch im Nachhinein nicht mehr los. Genau das hatte ich aber auch erwartet, weil ich da mit einer realistischen Haltung herangegangen bin. Es ist klar, dass es sich hierbei eben nicht um ein starres Glas handeln kann und das Material, das sich nach außen dehnt (beim Zusammenklappen) und anschließend wieder zusammenzieht, irgendwo eine flexible Stelle haben muss. Das fühlt sich vielleicht beim Wischen über das Display komisch und vor allem sehr nach Plastik an, aber es stört meiner Meinung nach auch nicht wirklich.

Ich sehe hier dann eher den Mehrwert, den das Gerät durch sein vergrößertes Display bekommt. Auf der anderen Seite muss man aber auch ganz klar bedenken, dass das Mate Xs somit nur im aufgeklappten Zustand einigermaßen gefahrlos abgelegt werden kann. Im Smartphone-Modus befinden sich auf der Vorder- und Rückseite die Displays, die entsprechend auch Kratz-, Stoß- und Sonstwas-anfällig sein werden. Als “Case” bietet Huawei lediglich einen Bumper, womit zumindest der Rahmen des Geräts ein wenig unempfindlicher wird.

Für den Einsatz in meinem Alltag wäre das Mate Xs damit nicht nur zu teuer, es wäre mir auch zu empfindlich. Ich trage mein Smartphone hauptsächlich in der Hosentasche, habe meist auch eine Hülle zum Schutz drumherum und lege das Gerät unterwegs auch schnell mal auf dem Tisch ab. Ich müsste mir also erst antrainieren, jedes Mal vor dem Ablegen darauf zu achten, dass da keine kleinen Kratz-Teilchen auf der Unterlage liegen. Die Haptik des Mate Xs ist meiner Meinung nach über jeden Zweifel erhaben. Auseinandergeklappt ist mir das Gerät dann aber zu klobig und keineswegs einhändig zu bedienen.

Der Lautsprecher des Mate Xs macht einen guten, aber bei weitem keinen überragenden Eindruck. Ich habe im Test diverse YouTube-Videos abgespielt (aufgrund fehlender Google-Dienste nicht als App nutzbar) und Spotify genutzt und komme zu dem Ergebnis, dass der Klang gerade in höheren Lautstärken hörbar leidet, geradezu viel zu schrill wird. Das ist schade, weil sich das scharfe und farbenfrohe 8-Zoll-Display hervorragend zum Filme-Gucken eignet.

Ganz anders der Akku, der mit 4.500 mAh schon nicht klein ausfällt und dank des Kirin 990 auch einen energieeffizienten SoC vor sich hat. Ich habe im Test recht viel Fortnite mit dem Mate Xs gespielt, viele Seiten angesurft und neben gelegentlichen Telefonaten vor allem viel Social-Media-Kontakt über die zahlreichen Kanäle gehalten. Trotz des großen Displays komme ich mit dem Mate Xs aber problemlos über zwei Tage, bei intensiverer Zockerei dann vielleicht nur noch auf anderthalb Tage.

Aber das ist meiner Meinung nach in Anbetracht des wirklich sehr gut auflösenden, riesigen Displays und der potenten Hardware keine Selbstverständlichkeit. Und dann lädt das Gerät mit 55 Watt (65 Watt kann das mitgelieferte Netzteil maximal leisten) auch noch enorm schnell. Nach einer halben Stunde sind bereits über 80 Prozent des Akkus wieder aufgeladen.

Für vielbeschäftigte Business-Menschen mit engem Zeitfenster dürfte das Gerät daher nicht nur aufgrund seiner Features ein sehr willkommenes Gesamtpaket sein – das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Im Dauertest des PCMark hielt das Gerät stolze 13 Stunden am Stück durch, mit aktiviertem Wi-Fi bei 50 Prozent Helligkeit. Dabei zählte das Benchmark lediglich bis auf 20 Prozent Restladung runter, womit sich rechnerisch eine Gesamt-Ausdauer von über 16 Stunden ergibt. Daher wage ich auch mal zu behaupten, dass ich das Gerät im Normalbetrieb – sprich Messaging, Telefonieren, soziale Netzwerke und gelegentliche Fotos – sogar sehr gut über die zwei Tage hinaus benutzen kann, bis es wieder an den Strom muss.

Die Kamera des Huawei Mate Xs besteht aus insgesamt vier Sensoren: 40 MP (Weitwinkelobjektiv, f/1.8 Blende) + 16 MP (Ultraweitwinkelobjektiv, f/2.2 Blende) + 8 MP (Tele, f/2.4 Blende, OIS), HUAWEI Time-of-Flight (TOF) -Kamera. Eine dedizierte Frontkamera gibt es nicht, da die Hauptkamera nach dem Zusammenfalten des Phones als Frontkamera dienen kann.

Natürlich besitzt auch die Kamera des Mate Xs die ganzen typischen Modi und Features, die man von Huawei mittlerweile kennt, nebst Beauty-Modus, Portrait-Modus, KI-Funktionen, Monochrom-Modus und, und, und. Da ihr zusammengeklappt zwei Displays besitzt, könnt ihr beim Aufnehmen im kleineren Display unterhalb der Kamera eurem Motiv sogar einen Spiegel anbieten.

Die Fotos, die sich mit dem Mate Xs anfertigen lassen, sind ausgesprochen scharf aufgelöst, der Autofokus löst blitzschnell aus und das Fotografieren mit der Kamera macht trotz der etwas ungewohnten Haptik beim Greifen des Phones absolut Spaß. Aufgenommene Farben wirken in den Bildern sehr nah an der Realität, die künstliche Intelligenz übertreibt es hier meiner Meinung nach nicht so sehr wie bei einigen anderen Herstellern / Geräten. Ich persönlich habe für mich festgestellt, dass ich Fotos mit dem Huawei Mate Xs lieber im aufgeklappten Zustand aufnehme, weil es sich so für mich besser greifen lässt – außerdem liebe ich diesen großen Bildschirm!

Apropos Bildschirm – bei so viel Display ist ja gar kein Platz mehr für einen Fingerabdruckleser, oder? Doch, der sitzt nämlich im Powerbutton und reagiert derart schnell, dass ich den Knopf noch nicht einmal durchgedrückt habe, wenn der entsperrte Hauptbildschirm schon zu sehen ist.

Wer in den letzten Monaten nicht völlig in einer Höhle gelebt hat, der wird sicherlich mitbekommen haben, dass Huawei auf der USA-Blacklist gelandet ist und infolgedessen keine Google-Dienste mehr auf seinen neuen Geräten verwenden darf. Somit ist auch das Mate Xs mit EMUI 10.0.0.1 (aus Basis von Android 10) ausgestattet und verzichtet komplett auf Apps und Dienste aus dem Hause Google.

Wenn ihr also vor allem mit jenen Diensten unterwegs seid und es für euch keine vernünftigen Alternativen gibt, dann ist das Mate Xs definitiv eine schlechte Wahl, denn auch das Nachinstallieren der Google Dienste soll mittlerweile nicht mehr erlaubt sein bzw. wird seitens Google blockiert.

Während ihr eure Mails vielleicht noch von einem anderen Client aus abrufen könnt, sieht es da mit im Google Play Store gekauften Apps schon schlechter aus. Noch viel schlimmer verhält es sich mit App-Updates. Denn wo die Apps aus der Huawei AppGallery noch ihre Updates erfahren mögen, müsst ihr für WhatsApp und zig andere Apps derzeit jedes Mal manuell nach der aktuellen APK-Datei suchen und diese installieren. Die neue Huawei AppSuche hilft zwar dabei, entsprechende Apps ohne Umwege aus Quellen wie APKMirror und Co. zu beziehen. Ein Update darüber initiieren lässt sich bisher aber leider nicht.

Für den Otto Normalnutzer dürfte dies dann spätestens das letzte Argument gegen das Huawei Mate Xs sein, da sich kaum jemand finden wird, der bei einem derart teuren Gerät noch so viel Zuarbeit zu leisten bereit ist. Verzichtet man indes gänzlich auf Google und seine Angebote und lässt sich auf die AppGallery und die AppSuche ein, dann wird man mit dem bisherigen Angebot vermutlich einigermaßen glücklich. Ich habe zumindest alle sonst so von mir regelmäßig verwendeten Apps über die Suche, beziehungsweise spätestens dann über den APKMirror selbst, finden und installieren können.

Die bequeme und sicherste Methode ist dies aber natürlich bei weitem nicht und ich lehne mich mal soweit aus dem Fenster, dass der Großteil der Nutzerschaft so verwöhnt von den Google-Diensten ist, dass sich sogar für einen Kaufpreis von 500 – 600 Euro kaum mehr Käufer finden würden. Außerdem bekam ich bei der Verwendung der Twitter-App, aber auch bei Telegram so meine Probleme. Twitter erhielt keinerlei Push-Benachrichtigungen mehr, Telegram ließ mich ab einer gewissen Zeit weder per WLAN noch über die mobilen Daten Nachrichten versenden oder empfangen. Hier muss Huawei dringend nachbessern, sofern möglich.

Woran es derzeit aber leider wirklich noch mehr mangelt, das ist die Langzeiterfahrung mit einem Foldable auf dem Markt. Niemand kann aus dem Alltag wirklich sagen, wie lange das Display des Mate Xs das regelmäßige Biegen mitmachen wird und welche Abnutzungserscheinungen das Gerät nach zwei bis drei Jahren so zeigt. Für 2.500 Euro wäre ich auch keinesfalls bereit, das Versuchskaninchen zu spielen.

Dennoch liefert Huawei mit dem Mate Xs ein wirklich beeindruckendes Stück Technik mit einer großartigen Performance, einer klasse Kamera aber mangelhaftem Klang ab, was den Formfaktor Foldable meiner Meinung nach ziemlich gut, wenn auch noch nicht überragend, löst. Das ganze Gerät wirkt mir noch zu empfindlich für äußere Einflüsse, vor denen es selbst in einer Tasche nicht dauerhaft geschützt ist. Ich bin mal gespannt, welche Meldungen es diesbezüglich in den kommenden Monaten geben wird und lasse mich gern eines Besseren belehren.

Was mich beim Test nebenher außerdem beschäftigte

Huawei hat dem Gerät einen einfachen Bumper beigelegt. Dieser wird außen an den Rahmen geklebt und schützt dann zumindest diesen vor ein paar leichten Stößen. Dem Display hilft das aber natürlich rein gar nichts und einen Sturz aus einem Meter Höhe würde der Bumper vom ersten Eindruck her auch nichts entgegenzusetzen haben. Mich stört einfach die Tatsache, dass ich ein so teures Gerät nicht in irgendeiner Form zusätzlich schützen kann.

Das Huawei Mate Xs ist außerordentlich leistungsfähig – weshalb ich auch Fortnite darauf wieder für mich entdeckt habe 🙂

Bezüglich des vorinstallierten Systems EMUI 10.0.0.1 kann ich zwar bescheinigen, dass dieses enorm schnell zu bedienen ist und da Huawei mit der Oberfläche ja schon eine halbe Ewigkeit hantiert, müssen sich Android-Nutzer nur relativ kurz damit auseinandersetzen, um sich zurechtzufinden. ABER: Es ist schon hart, derart viele Apps auf dem Gerät vorinstalliert zu haben. Das ist bei weitem nicht alles Bloatware, sondern auch durchaus nützliche Software wie Wikipedia, Amazon Kindle, Instagram und Co. – aber 146 Apps, von denen ich die meisten vermutlich nie brauchen werde oder ganz andere Alternativen dafür habe? Das ist mir zu viel. Des Rätsels Lösung: Laut anderen Testern, die hierzu bereits Rücksprache mit Huawei gehalten haben, sind auf den frei verkäuflichen Geräten deutlich weniger Apps vorinstalliert als hier bei den Testgeräten.

Da suche ich mir nach der Einrichtung dann doch lieber meine Favoriten selber aus der AppGallery und per AppSuche heraus. Klar, die 512 GB interner Speicher stören die Apps wenig, aber darum geht es ja hierbei gar nicht. Allerdings deutete sich diese Strategie mit den geballten Vorinstallationen bereits vorab an…

Was ich mich ebenfalls frage, ist, ob die Halterung, in die das Klappdisplay nun beim Zusammenklappen jedesmal einrastet, auf Dauer weiterhin so zuverlässig zuschnappt. Sollte diese nämlich irgendwann einmal nachgeben, dann habe ich mit dem komfortablen Transportieren des Mate Xs ein recht großes Problem. Das große Display ist zweifelsohne eine grandiose Neuerung, weil ich es eben optional hervorholen kann und ansonsten ganz einfach ein Smartphone-großes Gerät mit mir herumtragen kann. Und so gut die Multi-App-Nutzung hier auch schon funktioniert, so wenig benötigte ich diese für mich in meinem persönlichen Szenario. Auch hier würde ich behaupten, dass das Gerät seinen Sinn eher im Business-Bereich finden wird, mal ganz abgesehen vom Preis.

Benchmark-Ergebnisse AnTuTu 3D und PCMark Work:

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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16 Kommentare

  1. Bestimmt toller Test, aber bei 2500€ habe ich nicht mehr weitergelesen!

  2. Ohne googledienste für mich ein nogo.

    Geht bei Banking los, mit push Benachrichtigungen weiter … bis zu den nicht automatisch installierten Updates und damit verbundenen Sicherheitsproblemen.

    Huawei macht super Geräte. Die Software mochte ich noch nie, aber mit dem USBann für den europäischen Markt kaum mehr zu gebrauchen.

  3. @Cashy bzw @Team
    Die Techniktabelle lässt sich via Mobile nicht waagerecht scrollen & ist somit nicht wirklich lesbar

  4. PeterAuchLustig says:

    Kein GPay, Kein Google Abos (1 Monat, 1 Jahr)? Ist das korrekt?

  5. Prototyp, mehr nicht.
    Rundum-Display aus Plastik.
    Man kann das Teil nicht einmal mit dem Display zum Körper einstecken.
    Bestimmt ein paar Wochen ohne Displayschaden schaffbar.

  6. „und ich lehne mich mal soweit aus dem Fenster, dass der Großteil der Nutzerschaft so verwöhnt von den Google-Diensten ist, dass sich sogar für einen Kaufpreis von 500 – 600 Euro kaum mehr Käufer finden würden.“

    Das sehe ich auch genauso. Das Gerät an sich ist ein interessantes Konzept das, wenn es mal irgendwann richtig ausgereift ist, sicher auch mehr oder weniger Standard wird. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

    Der Preis von 2.500 Euro schränkt an sich die Käufergruppe schon stark ein, dann aber noch ohne Google Dienste? Das Ding ist – zumindest in Europa – in der Form unverkäuflich.

  7. Bernie0007 says:

    @Benjamin: Danke für Deinen ausführlichen Test. Ein kleiner Verbesserungsvorschlag, am Ende wäre eine kurze Zusammenfassung sehr nett (für alle die nicht alle Details lesen wollen)

  8. Mich stört dieses langgezogene Klumpen, an der Seite. Das hat etwas altmodische, wie das Razr X. Dann die 2500€. Warten wir lieber noch 5 Jahre, bis alles ausgereift ist und alltäglich ist…

  9. Ein klitzekeilnes Smartphone und ein iPad mini im Handtäschchen halte ich für wesentlich praktischer.
    Und geradezu billig wäre es auch.
    Und langlebiger sowieso…

  10. westernworld says:

    bei keiner technik der letzten 20 jahre war ich so gespannt ob sie nach überwindung der kinderkrankheiten und dem allfälligen preisverfall so in 5 jahren ihre nische findet oder das nächste curved wird.
    ich könnte mir im moment max.10% marktanteiil vorstellen weil es halt für die meisten im tägl. einsatz doch eher hinderlich ist.

  11. „..Huawei bietet dem Käufer hier einen Service an, mit dem man beim erstmaligen Displaytausch innerhalb des ersten Jahres nach Kauf 50 Prozent und im zweiten Jahr nach Kauf noch 30 Prozent des anfallenden Reparaturpreises erlassen bekommt…“

    Soso…bei einem 2500,- Euro-Gerät wird mir der Displaytausch im ersten Jahr vergünstigt angeboten. Erste Frage …was ist mit der zweijährigen Gewährleistung (Deutschland)? Zweite Frage…wie viel Vertrauen hat der Hersteller zu seinem Gerät wenn solche Informationen schon vor dem Kauf mit auf den Weg gegeben werden?

  12. Ich teile die Einschätzung, dass das Gerät ohne Google-Dienste in vielen westlichen Märkten quasi unverkäuflich sein wird.

    Für die Industrie als ganzes ist dies allerdings sehr schade, da durch weniger Konkurrenz auch weniger Innovation notwendig sein wird. Huawei hat auch bei Samsung und Apple den Druck erhöht, die Geräte schneller zu verbessern.

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