Asus Eee Recovery ohne DVD-Laufwerk
Heute stellte ich mir die Frage was wohl passiert, wenn mir das Betriebssystem (Windows XP) meines Asus Eee 1000H mal richtig abschmiert. Natürlich habe ich sofort nach dem Kauf ein Backup gemacht – klar. Doch was ist, wenn ihr mal ein Netbook neu installieren müsst? Wahrscheinlich habt ihr schon bemerkt dass die schlauen Leute ihren Geräten kein DVD-Laufwerk spendieren – wohl aber eine DVD, auf der sich die Wiederherstellungsdaten befinden. Nun hat man also das Netbook vor sich liegen und nichts geht mehr – würdet ihr jetzt los laufen um ein externes USB-DVD-Laufwerk (um 40 Euro) zu kaufen? Wenn ihr eins habt – Gratulation – stellt euren Eee wieder mit der DVD her. Zweite und günstigere Möglichkeit: USB-IDE-Adapter kaufen (ca. 10 Euro), euer normales DVD-Laufwerk ausbauen und dieses mittels USB-IDE-Adapter zum USB-Laufwerk machen. Klappt auch – ist aber alles viel zu umständlich. Wer selber ein wenig friemelt und eine Lösung finden möchte, der sollte weiterlesen. Für softwaremäßig Uninteressierte wird der Rest sicherlich nichts =)
Einleitung zu Lösung 1
Erste Voraussetzung ist natürlich ein Netbook, gefolgt von der Wiederherstellungs-DVD. Die meisten Hersteller verpacken ihre Images mittels Norton Ghost. So auch Asus. Wie man dadurch kostenlos an Norton Ghost kommt hatte ich beschrieben. Ihr benötigt einen USB-Stick / SD-Karte mit vier Gigabyte oder mehr. Dazu einen Stick oder eine Karte mit maximal zwei Gigabyte Kapazität. Das liegt daran, dass das Medium, von dem ihr später BartPE bootet nur FAT16 als Dateisystem unterstützt (ohne Hilfsmittel). Bei Laufwerken über zwei Gigabyte würde sich auf herkömmlichen Wege keine bootfähige BartPE-CD erstellen lassen.
Schritt 1
Erstellt nach dieser Anleitung auf eurem Zwei-Gigabyte-Medium (kann auch kleiner sein) ein bootfähiges Windows XP mit BartPE. Softwarevoraussetzungen: Windows XP, PEBuilder und zwei Dateien aus dem Service Pack 1 für den Windows Server 2003. Sobald ihr ein bootfähiges Medium habt könnt ihr weitermachen.
[note]Um den Asus Eee 1000H von einem USB-Stick / SD-Karte zu booten, sollte man nach dem Einschalten auf der ESC-Taste rumklackern – dann erscheint das Bootmenü.[/note]
Schritt 2
Besorgt euch wie in dieser Anleitung beschrieben die GHOST32.EXE aus dem Norton Ghost-Paket des Asus Eee. Kopiert diese auf das Medium, der mindestens vier Gigabyte Kapazität hat. Das gleiche macht ihr mit dem Image des Asus Eee. Ihr findet es auf der Wiederherstellungs-DVD im Unterordner Recovery.
Der Rest dürfte selbsterklärend sein, oder?
Schritt 3
Ihr habt nun einen USB-Stick oder SD-Karte von der ihr euren Eee (oder anderes Netbook) booten könnt. Nachdem ihr das Mini-Windows gestartet habt, verbindet ihr das Medium mit der GHOST32.EXE und der Image-Datei mit eurem Gerät. Nun könnt ihr Norton Ghost starten und mit Local | Disk | From Image sucht ihr die Imagedatei auf eurer Speicherkarte aus. So bringt ihr nach Lösungsweg 1 euren Asus Eee (beziehungsweise anderes Netbook) ganz einfach wieder in den Auslieferungszustand zurück.
Lösung 2
Sofern ihr nur einen USB-Stick oder eine SD-Karte habt, steht ihr vor einem Problem. Das Ghost-Image ist über zwei Gigabyte groß und würde die FAT-Grenze sprengen. Ihr benötigt also ein Medium mit mindestens vier Gigabyte Kapazität. Was im Umkehrschluss aber heißt dass das Bootmedium mit Fat32 laufen müsste. Tut es aber nicht, da BartPE nicht von Fat32-Medien läuft. Oder doch?
BartPE von einem Medium mit FAT32 betreiben
Wie bereits im ersten Lösungsweg beschrieben, müsst ihr erst einmal eine Grundvoraussetzung schaffen. Auch hier greift die Anleitung “BartPE / Windows XP von einem USB-Stick booten”. Führt die Anleitung allerdings nur bis zu dem Punkt aus, der von euch verlangt, dass ihr pe2usb –f Laufwerksbuchstabe eingebt. Zu diesem Zeitpunkt habt ihr die Rohdaten auf der Platte – nicht aber auf dem Stick. Nun benötigt ihr ein weiteres Tool – das Bootable USB-Drive Utility (Download | Forenthread).
Anpassen und Konvertierung in FAT32
Entpackt das heruntergeladene Paket und öffnet mit einem Texteditor die Datei Config_SourcePath.cmd. In dieser gebt ihr den Pfad zu eurem BartPe-Ordner an.
Arbeiten mit dem Bootable USB-Drive Utility
Startet nun das Programm mit der Batchdatei namens Bootable_USB-Drive.cmd und ihr erhaltet folgendes Bild:
Lasst euch mit V noch einmal eure USB-Laufwerke anzeigen.
Mit C erstellt ihr nun ein neues BartPE-Laufwerk – den Laufwerksbuchstaben wisst ihr ja nun:
Nun beginnt das Programm mit dem Formatieren und überspielt anschließend die notwendigen Daten.
Der Abschluss
Nun habt ihr ein FAT32-Medium von dem ihr ohne Probleme BartPE / Windows XP booten könnt. Wie bereits in Lösung 1 beschrieben besorgt ihr euch nun die GHOST32.EXE und euer Image. Packt beide Dateien auch auf euren Stick – und ab dafür 😉
[warning]Sicherlich müsst ihr etwas Arbeit investieren um an den bootfähigen Stick zu kommen. Aber es lohnt sich wirklich – denn soviel sollte einem das eigene Backup schon wert sein. Zumal man viele andere nützliche Tools für BartPE in den Weiten des Netzes findet. Ihr könnt mit den entsprechenden Plugins ein wirklich nützliches Schweizer Messer basteln. Viel Spaß – vielleicht hat es ja dem Einen oder Anderem geholfen =) [/warning]
Geil die neuen farbigen Boxen 🙂
Alles halb so schlimm…
Ich nutze Acronis und habe mir einen Bootbaren USB-Stick erstellt.
Das geht mit dem Assistenten ganz einfach – nicht so ein gefrickel wie bei dir oben. 😉
Gesichert wird dann auf einem zweiten Stick.
Da ich auch noch eine jungfreuliche Erstinstallation gesichert habe, fällt eine Neuinstallation flach.
Aber auch das mit dem DVD-Booten wäre kein Problem, in der Firma haben wir eine IDE-Adapter, den würde ich mit einfach mal ausleihen. 🙂 🙂
Eigentlich gibt es eine noch viel einfachere Lösung.
Seagate Diskwizzard
Ich muss zwar zugeben das ich ihn nicht ausprobiert habe, da ich eine Lizenz von Acronis besitze… Aber ich denke das sich damit auch eine Secure Zone einrichten lässt. Damit kann man vor dem Booten von Windows ein Diskimage zurückspielen.
Ich habe auf meinem EEE PC 1000 deshalb eine weitere Partition „Recovery“ angelegt, in dem das Backup ist. Natürlich kann dazu auch eine externe USB Festplatte verwendet werden.
… Weniger ist oftmals mehr – die WP-Kistekästchen gefallen mir überhaupt nicht, zumindest nicht in dieser Häufung. 😉
Die „Blöcke“ sehen unprofessionell aus, da sie sich nicht an das um sie herum befindliche textliche Gesamtlayout dynamisch anpassen.
Früher hat man h1 bis h3 für Gliederungen benutzt…heute irgendwelche Kästchen :-/ Als Hinweistext mag das ok sein, als Strukturierungsmittel absolut ungeeignet.
Schöne Anleitung. Nach der Frage (per Twitter) hatte ich mich das auch gefragt 😉
Es geht nicht darum, ob diese Anleitung schwer oder einfach ist. Es geht darum, etwas zu machen. Klar, Acronis und Co hatte ich mal auch mal beschrieben. Doch nützen diese nichts, wenn ihr für Andere mal sowas machen müsst. Die haben vielleicht kein Image. Ausserdem kann man den Stick /SD-Larte mit Unmengen von nützlichen Freeware-Tools erweitern =)
Die Boxen haben ich auch mal minimiert – da gebe ich euch Recht =)
@caschy
Sehe ich auch so. Der Artikel zeigt Möglichkeiten ein System wieder jungfräulich wieder zu machen. Übrigens für mein Backup (MSI-Wind U 100) nehme ich die PING – Methode, die Du auf Deiner Website an einer anderen Stelle vorgestellt hast. Habe ich schon ausprobiert – ja Restore ! – funktioniert sehr gut.
ich hab bestimmt drei ide dvd laufwerke rum fliegen und natürlich n externes gehäuse zum testen oder zur not -> um den aspire wiederherstellen zu können 😀 ansonsten würde ich wohl auch einfach einen boot stick erstellen…
Hallo
Ich habe meinen DVD Brenner sowiso extern, daher kein Problem.
Das Ganze zeigt aber wiedermal das gewisse Softwarehersteller ihre Programme zwar mit allem möglichen Müll vollstopfen aber wesentliches ignorieren.
Seit Anfang der Diskussion wie man USB-Sticks bootbar machen könnte, warte ich darauf das Nero endlich ein Modul einbaut mit dem man Images zu bootfähigen USB-Sticks „brennt“. Man scheint bei Nero nämlich zu übersehen das optische Medien im PC Bereich langsam aber sicher überflüssig werden und dann auch die Brennsuite in den Regalen bleibt.
Bei mir hilft immer die Systemwiederherstellung, um das System wieder zum Laufen zu bringen. Wenn es nicht mehr gehen sollte, werde ich deine Tipps ausprobieren. Dafür müsste ich aber zwei USB-Sticks oder SD-Karten kaufen, da ich keine über 1 GB habe. Dann würde ich wahrscheinlich eher das externes USB-DVD-Laufwerk für 40 Euro bevorzugen, da es damit viel schneller und einfacher geht. Mir ist nicht klar wieso ASUS keine SD-Karte oder USB-Stick statt der Recovery-DVD ausliefert. Der 901er wird jetzt schon für 299 Euro statt 379 Euro verkauft. Da wäre doch eine SD-Karte oder ein USB-Stick statt einer Recovery-DVD wohl drin gewesen. Das ärgert mich sehr. Ich werde mir es genau überlegen, ob ich noch was von ASUS kaufen werde. Die Updates für ASUS Update kann man auch so schlecht finden.
@TomTom
Kann man Dein von Arconis erstelltes Image dann auf eine verkleinerte primäre Partition zurückschreiben?
Mich stört diese riesige Systempartition, die Asus eingerichtet hat.
@Gerd:
Ja, es kann.
Du kannst auf kleinere und größere Partitionen zurücksichern, ganz wie du möchtest.
Übrigens ist das Image auch nur groß wie nötig, da nur der belegte bereich gesichert wird – komprimiert wird natürlich auch noch.
Ich bekomme meinen ganzen EEE900 auf einen 8GB Stick gesichert.
@TomTom
Danke für die schnelle Info. Dann werde ich mich mal um Arconis bemühen.
@Gerd: Sofern in deinem Eee eine Festplatte von Seagate verbaut ist, ist Acronis sogar kostenlos.
Astrein! In meinem 1000h steckt eine Seagate. Die Soft habe ich mir gerade geholt.
Danke für den Tip!
Ich finde die Anleitung sehr schön und auch mehr als nur nützlich, der eine oder andere findet sicher einige interessante Ansatzpunkte.
BartPE Stick hab ich auch seit einiger Zeit, was ich noch sehr schön finde an dieser Lösung: 1-2-3 hat man ein portables Programm auf den Stick gebracht, ohne ne CD od. DVD nochmal brennen zu müssen wegen 1 Programm.
Pj