ARD Digital auf Erfolgskurs: Zuwachs bei jungen Nutzern
Die aktuelle ARD-Akzeptanzstudie 2025 zeigt einen Trend: Die Digitalstrategie der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt trägt Früchte. Besonders bei der jungen Zielgruppe verzeichnet die ARD laut eigener Aussagen einen deutlichen Zuwachs. Die vom Marktforschungsinstitut GIM durchgeführte repräsentative Befragung von 1.514 deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren soll das zeigen.
Die Tagesreichweite des ARD-Verbunds liegt aktuell bei 78 Prozent, was einem Plus von zwei Prozentpunkten im Vergleich zu 2023 entspricht. Beachtlich ist vor allem der Anstieg in den jüngeren Altersgruppen: Bei den 14- bis 24-Jährigen stieg die Nutzung um drei Prozentpunkte auf 64 Prozent, bei den 25- bis 49-Jährigen sogar um fünf Prozentpunkte auf 71 Prozent.
Im digitalen Bereich sind die Zuwächse noch deutlicher: 76 Prozent der 14- bis 24-Jährigen nutzen wöchentlich digitale ARD-Angebote – ein Plus von 20 Prozentpunkten. In der Gruppe der 25- bis 49-Jährigen stieg die Nutzung um zwölf Prozentpunkte auf 66 Prozent. ARD-Vorsitzender Florian Hager sieht darin eine Bestätigung der digitalen Transformation.
Erwähnenswert ist auch die gestiegene Relevanz der ARD für junge Menschen: 58 Prozent der 14- bis 24-Jährigen halten die ARD für persönlich wichtig – ein Anstieg um 13 Prozentpunkte. Die regionale Berichterstattung wird ebenfalls positiver wahrgenommen: 78 Prozent der Befragten attestieren der ARD eine gute regionale Informationsleistung.
Trotz sinkender Demokratiezufriedenheit in der Bevölkerung (47 Prozent) steigt das Interesse an politischer Information. 82 Prozent der Befragten bestätigen der ARD eine aktuelle Berichterstattung, 78 Prozent attestieren eine verlässliche Qualität. Verbesserungspotenzial zeigt sich bei der Repräsentation: Nur 44 Prozent der Befragten fühlen sich in den ARD-Angeboten widergespiegelt, wobei die Zustimmung in Ostdeutschland um 13 Prozentpunkte auf 42 Prozent gestiegen ist.
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Find ich gut. Weiter so.
Dafür frisst die neue ZDF Android App leider täglich mein Tablet Akku leer, da sie verhindert, dass das Display automatisch ausgeht, nachdem eine Sendung zu Ende ging. Jetzt muss man immer parallel den SleepTimer stellen usw. Autoplay ist aus.
wenn das Video vorbei ist beendet man doch sowieso die App oder schaut ein anderes Video…
Die öffentlichen bieten auch als einzige noch Inhalt (auch wenn manchmal geframed) trotzdem vertrauenswürdige als die privaten Journalisten und influencer. Und ohne den nervigen Kommerz. Ebenfalls dafür verantwortlich das diverse hochqualitative kanale wachsen Konten und nun auf eigenen Beinen stehen können.
Naja, wenn man so viel „Geld / Werbung“ in diese Angebote steckt, dann ist das nicht verwunderlich. An dieser Stelle ein Lob an all die Journalisten, die sich nicht „kaufen“ lassen und wirklich unabhängig Ihren Beruf so ausüben, wie er ursprünglich gedacht war: „Möglichst“ frei von eigener Ideologie getrieben, Fakten und eigene Meinung zu trennen!
Ja ich bin deiner Meinung, nur die öffentliche Hand kann wirklich freien Journalismus anbieten. Durch die Transparenz werden alle internen Korruption aufgedeckt, die in der Privatwirtschaft vor der Bevölkerung versteckt werden kann. Siehe die zahlreichen Beispiele.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass es privaten Anbietern wie der FAZ, dem Spiegel oder der Zeit nicht möglich ist, objektiven, guten Journalismus anzubieten?
„Glaube nichts, prüfe alles“. Gilt für die Privaten wie den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk. – Zweifelsfrei kann die Existenzlegitimation für Sendeanstalten durchaus hinterfragt werden, die sich nur per Gesetzgebung verordneter Zuschauerfinanzierung halten und trotzdem noch die Zuschauer mit Werbung beglücken. Verbreitete Fakenews wie “ der Fernseher der Strom bei der Benutzung erzeugt (Tagesschau) tragen merkwürdige Gedankengänge in der Berichterstattung in sich.
Immerhin hat die Tagesschau das eigene Unvermögen transparent korrigiert und um Entschuldigung gebeten. https://www.tagesschau.de/korrekturen listet zahlreiche Korrekturen auf, inclusive Nichtigkeiten wie unglücklich gewählte Symbolbilder – davon können sich andere Medien mal ’ne Scheibe abschneiden. Unbenommen: der Bericht über den strometzeugenden Fernsehr war natürlich eine gewaltige Fehlleistung – aber wer noch nie einen Fehler banalster Art beging werfe den ersten Stein!
Es ist wenig verwunderlich, dass die ARD diesen Anstieg als Erfolg für sich selbst reklamiert. Allerdings sehen gerade alle Verlagshäuser im Bereich der Berichterstattung steigende Zahlen: Die vielen Entwicklungen in der Welt erhöhen das Informationsbedürfnis. Der ÖR profitiert hiervon, zumal andere Medien ähnlicher Qualität zusätzlich bezahlt werden müssen. Spannend wären Zahlen, welche um diesen Allgemeinen Trend bereinigt sind.
Ich bin großer Fan der ÖRs. Die Radioprogramme des NDR/WDR (gerade NDR Info) sind die einzig erträglichen auf Dauer. Im TV sieht es gerade bei politischen Sendungen, Dokus und Nachrichten ähnlich aus. Ohne die ÖRs gäbe es nur reißerisch aufgemachten Mist ala „Dmax“.
Wer ne halbe Stunde in Recherche investieren will, dem empfehle ich mal um 18:45 „RTL Aktuell“ einzuschalten und um 19 Uhr zur ZDF „Heute“ Sendung umzuschalten. Schreibt Euch mal die Top Meldungen mit und vergleicht.
Spätestens die 3-4. RTL Meldung ist völliger Quatsch für eine seriöse Nachrichtensendung – das sind Beiträge, die in Boulevard- oder Lokalmagazine gehören. Da werden irgendwelche Prominews gepusht oder soziale Probleme in einem Stadtteil irgendeiner Stadt thematisiert.
Das sind keine relvanten Nachrichten für eine seriöse Nachrichtensendung, die über bundesweit / international relevante Themen berichten soll.
Insofern: Wir brauchen die ÖRs mehr denn je. Ob die allerdings immer Millionen pro Tatort Folge rauswerfen müssen, müsste mal diskutiert werden. Ich sehe die ÖRs eher im Informationsbereich.
>> Das sind keine relvanten Nachrichten für eine seriöse Nachrichtensendung, die über bundesweit / international relevante Themen berichten soll.
RTL ist die Unterhaltungssparte der Sendergruppe. Da können auch mal Nachrichten gepusht werden, die nicht die nationale oder internationale Politik, irgendwelche Katastrophenmeldungen oder Sportergebnisse betreffen.
Es soll Zuschauer geben, denen sind Promi-News wichtiger als Kriege oder der Blödsinn den Donald J. Trump verzapft. Deshalb die Seriosität einer Nachrichtensendung infrage zu stellen, wird der Sache nicht gerecht. Zumal auch die ÖR über den Tod irgendwelcher Schauspieler oder Celebritys oder deren „Schandtaten“ berichten.
>>Es soll Zuschauer geben, denen sind Promi-News wichtiger als Kriege oder der Blödsinn den Donald J. Trump verzapft.
Gut, das ich solche Leute nicht persönlich kenne….
>> Deshalb die Seriosität einer Nachrichtensendung infrage zu stellen, wird der Sache nicht gerecht.
Ich stelle auch nicht die Seriösität der Sendung in Frage, nur die Auswahl der Themen und deren Ranking nach Wichtigkeit. Peter Kloeppel war für mich ein großartiger Anchorman, einer der besten, den wir je hatten. RTL ist von den „Nicht-Spartensendern“ der beste im Privatbereich.
>>Zumal auch die ÖR über den Tod irgendwelcher Schauspieler oder Celebritys oder deren „Schandtaten“ berichten.
Über den Tod von einem internationalen Schauspieler wie z.B. Gene Hackman zu berichten ist auch völlig legitim – er hat über Jahrzehnte sein Publikum gehabt und ist daher von Interesse.
Aber Du hast recht: RTL ist der Entertainment Kanal, wer Nachrichten will soll NTV gucken.
Ich bin eben ein Fan von sehr seriösen Nachrichten, die BBC ist und bleibt daher für mich der Gold-Standard. Ich bin beruflich öfter in England und wenn ich hier wirklich etwas internationales wissen will, dann ist BBC World News die erste Wahl. Zum Beispiel auch um Trump mal Live und im Originalton zu hören, ohne Übersetzung/Auslegung.
„ARD eine gute regionale Informationsleistung.“ Das spricht für die Beibehaltung der Dritten Programme , die in ihren Nachricthen- und Sportsendungen einen guten Bezug zur Region haben .
Da also bitte keinen „Rotstift“ ansetzen.
Im Gegenteil, wieder mehr Bildungssendungen in die Dritten, die waren ja mal Programme in denen Schulfernsehen oder Sendereihen wie „Ausbildung der Ausbilder“ liefen.
Dafür dann weniger zweitverwertung von Sendungen aus den Hauptprogrammen.
Hallo, hier sind die späten 60er und die 70er. Wir rufen wegen dem Bildungsfernsehen an.
Mann oh Mann, wer von den Kids will sich sowas heute noch anschauen? Heutige, gut ausgestattete Schulen haben mit Computern vollgestopfte Multimediaräume und keinen Fernsehsaal, wie früher. Welche Lehrkraft will denn die wilde Horde während dem verordneten Fernsehen beaufsichtigen? Die Kids beziehen die Infos, die sie für wichtig halten, doch lieber bei Insta, FB, X und Youtube. Wenn sie die monotone Stimme des Kommentators von irgendwelchen Dokus hören, schlafen sie doch direkt ein.
Bildung muss in der heutigen Zeit zum Event werden um akzeptiert zu werden.
Hallo Mr. T.,
die von mir genannten Sendungen aus den III. Programmen waren Beispile – ich will sie nicht als „Bildungsfernsehen“ wiederholt sehen. Wären ja allein vom Inhalt her schon nicht mehr zeitgemäß.
Aber MayThing X – das ist doch gutes Bildungsfernsehen. von heute, ja im ZDF ist ja aber auch ein ÖR.
Und bei Harald Leschs Dokus schläft sicher niemand ein.
Übrigens lief Schulfernsehen damals oft auch an Nachmittagen, und wurde uns zur Nachbereitung empfohlen. Mein Englischlehrer legte uns damals die Sendungen der BBC „Lernt englisch im Londoner rundfunk“ – die konnte ich , da ich damals in Westberlin wohnte sogar auf UKW hören- ans Herz.
Sonst sprichtst Du ja gern – wie ich auch – gegen die Verflachung von Kultur – „Lernen als Event“ ist zum einen nicht neu – gibt es im Deutschen Museum in München schon sehr lange und da auch echt zum Anfassen und nicht nur glotzen.
Und wer aus allem Ernsthaften ein „Event“ macht , tut genau das : Verflachen. Auch da sollte Schule gegenhalten und Kinder und Jugendliche wieder daran gewöhnen daß man eben nicht alles als „Show“ darstellen sollte, Lernen ist auch Arbeit, Fleiß und Konzentration auf das Wesentliche .
Wäre doch mal ein Ansatz für eine neubesinnung: Neu die Dinge einführen mit denen wir – wie war das gleich mit den 60er, 70er und vielleicht sogar 50er jahren, die Du angeblich in meiner einstellung rufen hörst – einst Erfolg hatten?
Mehr Respekt , Duldsamkeit in den Schulen, mehr Fokussierung, lernwille auch wenn es „dröge“ wird, Kopfnoten in den Zeugnissen – dinge mit denen wir , und da kann ich sagen „ich war dabei“ sehr gut gefahren sind.
Und eben mit dem Schulfunk und Bildungsfernsehen.
In bestimmten dingen bekenne ich mich zu einem Kultur-Konservatismus. In anderen bin ich übrigens eher progressiv , denke ich an das Frauen – und Familienbild – da wünsche ich mir sicher nicht die 60er und 50er zurück – höchstens den Aufbruch der End-60er – heute ist ja da und leider nur in diesem Feld teilweise ein Rückschritt zu beobachten.
Im Gegensatz zu uns kann sich die heutige Generation nur noch kurzzeitig auf etwas konzentrieren. Ganz besonders, wenn es um Bildung geht. Mit einer 45 Minuten dauernden Schulstunde sind die Kids schon überfordert. Es sei denn, das Thema ist gut aufbereitet und hat Eventcharakter. Alle paar Minuten ein Break, um andere Informationsquellen zu nutzen oder mal schnell Whatsapp oder Insta zu checken.
Die große Kunst und Herausforderung für Pädagogen ist es, die Kids nach dem Break wieder zurückzuholen. Gute Wissenschaftsjournalisten und Moderatoren, wie die genannte Mai Thi Nguyen-Kim und Professor Harald Lesch, bekommen das mit ihren Redaktionsteams, meiner Ansicht nach, ganz gut hin. Was dafür spricht, dass solche Formate mehr Unterstützung im ÖRR bekommen sollten. Aber die Programmverantwortlichen geben lieber Unsummen für die Rechte an Sportereignissen aus.
Wenn man schon erkannt hat, dass die Digitalstrategie greift, dann ab mit der Sportberichterstattung in den Stream und raus aus damit, aus dem linearen Programm.
Hallo Mr. T.,
„Im Gegensatz zu uns kann sich die heutige Generation nur noch kurzzeitig auf etwas konzentrieren. “
und das soll man also noch _fördern_ in dem man den Schulunterricht darauf abstimmt?
Ist etwa so als sagte man „Die Jugendlichen schreiben eh nur noch im SMs-Stil mit Bildzeichen , Abkürzungen und verballhornten Anglizismen – passen wir doch unsere Schulbücher, die Beurteilung von Aufsätzen und die vermittelten Sprachkenntnisse dem an. Das ist ja zeitgemäß und modern. Den Faust für Anal-Phabeten angepaßt – gern doch .
Leichte Sprache für diejenigen, die diese wirklich brauchen, für alle anderen aber bitte doch einen Mindestlevel – dazu gehört auch die Förderung von Aufmerksamkeitszeiten von mehr als drei Minuten . Später an der Stanze oder der Supermarktkasse können sich die Kids von heute auch nicht alle drei Minuten mit ihrer aufmerksamkeit von ihrem Job abwenden und mal ne SMS tippen, ihren Status in irgendeinem Chat checken oder sich die Lippen nachziehen.
Schule und Ausbildung soll neben reinem Wissen ja auch Werte wie soziales Verhalten und Leistungsbereitschaft , Teamfähigkeit und ja Arbeitsmoral vermitteln und ausbilden helfen.
Da sind Eifer, fleiß und Verläßlichkeit gefragt und kein mediales Bling-Blind.
Warum denken alte, weise Männer immer, sie müssten die Welt der nachfolgenden Generation gestalten?
Eine Anpassung der Bildungswelt ist so unausweichlich wie die industrielle Revolution, nach der Erfindung der Dampfmaschine. Irgendwann geben die Alten den Löffel ab und die Jungen gestalten die Welt nach ihren Vorstellungen. Sie definieren ihre Werte, ihr soziales Verhalten und ihre Leistungsbereitschaft.
Lieber Andreas, wir Älteren müssen raus aus unserem Elfenbeinturm. Wir müssen uns mit den nachfolgenden Generationen arrangieren, anstatt ihnen unsere Lebensweise, Werte und Ansichten aufzudrängen. Ja, wir werden Kompromisse finden müssen, um das friedliche Miteinander zu sichern.
Hallo Mr. T.,
und Du glaubst ernsthaft eine Welt mit Menschen, die weder einen längeren Text ohne KI-Zusammenfassung lesen und auch noch verstehen können oder sich auf einen Arbeitsprozeß konzentrieren können, würde funktionieren?
Ob Dampfmaschine , mechanische Druckerpresse oder computergesteuerte Fräse oder Desktop-Publishing – die Basisfertigkeiten sind immer die gleichen.
Das hat nix mit „alten weißen“ oder „alten weisen“ Männern zu tun.
Sondern mit der natur der Dinge – die gibt sich nicht mit drei-Minuten-Aufmerksamkeitshäppchen zufrieden.
Ich stell mir grrad den Angestellten im Bürgeramt vor, wenn ich dann 85 bin: „Eh Alda, füll schon mal aus, ich muß grad Insta checken“ – funktioniert nicht.
Es gibt eben unabänderliche Konstanten im (zwischen)menschlichen Leben.
So schräg es klingen mag. Ja, ich denke, eine Welt wird auch dann noch funktionieren. Nach unserer eingeschränkten Sichtweise wäre sie selbstverständlich disfunktional. Nicht aus der Sichtweise derer, die diese schöne neue Welt gestalten.
Die Begebenheit im Bürgeramt der Zukunft ist für uns ein Horror. Sie ist weit ab von unserer Definition von „Normal“. Aber diese Definition wird sich eben auch verändern.
Viele was wir in unsere Jugend in den Perry Rhodan Heftchen gelesen haben, war Zukunftsmusik. Einiges davon wurde zur Realität, auch wenn wir damals nicht daran geglaubt hätten.
Hallo Mr. T.,
ich möchte hier ja keinen Dialog aufmachen – aber das eine ist Technologie-Entwicklung, das andere entwicklung menschlicher Verhaltensweisen.
Und da wäre eine Welt von Menschen mit anerzogenem ADHS nicht mehr funktional. Es sei denn man überläßt alles den Maschinen und läßt sich bedienen.
bislang fordern mir neue technische Systeme ein hohes Maß an Konzentration , Willen zur Einarbeitung und ständige erweiterung meines Know-Hows ab.
Das ist nicht trivial, das empfinde ich , bei alllen Fortschritten die auch mir neue Technologien bringen mögen oft als belastung, manchmal auch Überlastung.
Ohne Aufmerksamkeit die mehr als wenige Minuten anhält könnte ich das gar nicht bewältigen.
Ich habe eine ältere Nichte, die in einer KiTa arbeitet. Sie berichtet und beklagt auch, daß viele Kinder nur schwer motivierbar sind, sich auf längere Dinge wie ein Bastelprojekt einzulassen – manche dinge brauchen eben zeit und auch ein bißchen Geduld und sitzefleisch.
Und meine Nichte ist in den 30ern, also kein „Boomer“ und wir sind uns dennoch in vielen Dingen gerade was Aufmerksamkeitsdefizite und schon bei vorschulkindern überzogene Fokussierung auf elektronische medien angeht sehr einig.
Wie soll ein Jugendlicher der sich nicht mehr längere Zeit auf einen Vorgang konzentrieren will, z. B. im Straßenverkehr zurechtfinden? Da kann eine verpaßte Sekunde viel bedeuten. Nicht ohne Grund gibt es ein Verbot sich am Steuer mit elektronischen Geräten abzulenken.
Sollte es übrigens für Fußgänger und Radfahrer auch geben. Auch wenn man denen keine Punkte verpassen kann oder einen Führerschein abnehmen, zur kasse bitten kann man die auch. Und das Portemonaie ist eines der schmerzempfindlichsten Organe des menschen, da reingreifen zu müssen tut echt weh!
>> … das eine ist Technologie-Entwicklung, das andere entwicklung menschlicher Verhaltensweisen.
Technologie-Entwicklung hat schon immer auch die menschlichen Verhaltensweisen verändert oder gar dominiert. Da schließt sich dann der Kreis.
„ARD Digital auf Erfolgskurs: Zuwachs bei jungen Nutzern“, lautet die Überschrift dieses Blogbeitrags. Frag dich mal, woher der Zuwachs bei jungen Nutzern kommt?
Hallo Mr. T.,
„Technologie-Entwicklung hat schon immer auch die menschlichen Verhaltensweisen verändert “
da sind wir einig – aber Technologie ist bei medien Transport und Darstellung/wiedergabe von medien.
Technologie ist, statt eines Papierbuches einen e-Reader zu nutzen. Ändert mein leseverhalten – vielleicht . Zumindest dahin daß ich viele bücher auf einmal bei mir tragen kann, überall lesen, ohne viel Platz zu benötigen, wenn mir ein Buch nicht gefällt lösche ich es aus dem Speicher und lade mir ein Neues runter … ja anderes Verhalten des Medienerwerbs und der Rezeption.
Aber _die Inhalte_?
ist Goethes „Faust“ auf einem e-Reader weniger anspruchsvoll als in einem Reclam-heftchen gedruckt?
Bezogen auf Deine Einlassung von wegen „Aufmerksamkeitsspanne heutiger Jugendlicher geringer als unsere damals“: Genau da ist doch „digital“ keine Entschuldigung und schon gar keine begründung das zu akzeptieren oder gar noch in die Gestaltung von Unterricht (wie sagtest du so schön „Event“) einzubeziehen!
Hier gilt echt: Fördern und _Fordern_, ja, es muß wieder gefordert werden, daß Jugendliche und Kinder / Schüler sich konzentrieren, gedulden, Zeit fürs Lernen , Aufnehmen von Information und deren Verarbeitung nehmen. Und sich – ggf. mit sanftem Druck z. B. Handyverbote an Schulen – von Ablenkungen fernhalten.
Nur so werden sie „fit for Job“ – daran entscheidet sich nämlich später ob der Schul (und bildungs-medien-Inhalt auch der ÖR) erfolgreich war oder nicht.