Apps 2017: Apple App Store erstmals mit Negativwachstum, Google Play Store weiter steigend

Apps an sich haben einen sehr großen Anteil daran, dass sich Smartphones so schnell verbreitet haben. Jeder kann sich die Programme auf das Smartphone laden, die er benötigt, zudem erfolgt die Installation über die offiziellen App Stores total unkompliziert ab. Der App Store von Apple hat vorgemacht, wie man einen Software-Store kompatibel für die Massen betreibt. Wie so oft nicht als erstes, aber eben am besten und durchaus auch richtungsweisend für andere Anbieter.

Apple selbst verweist immer gerne auf die Erfolgsgeschichte App Store, lässt regelmäßig wissen, welch hohe Summen man an Entwickler bereits ausgezahlt hat (und dabei 30 Prozent für sich behält). Aber der App Store ist auch etwas, das von Apple sehr gepflegt wird. Es gab im Verlauf der Jahre zahlreiche Änderungen, für Entwickler ebenso wie für den Nutzer.

Mit iOS 11 wurde der App Store abermals umgekrempelt. Gleichzeitig gab es aber auch eine neue Anforderung, 32-Bit-Apps werden nicht mehr unterstützt und Apple hat angekündigt, dass man Apps ohne Kompatibilitäts-Update entfernen würde. Gesagt, getan. 2017 ist das erste Jahr, in dem es einen Rückgang der verfügbaren Apps in Apples App Store gegeben hat.

Ende 2016 waren 2,2 Millionen Apps im App Store von Apple verfügbar. Nach der Aufräumaktionn und den verschärften Regeln für Entwickler, die unter anderem „Spam“-Apps verbieten, waren es Ende 2017 dann nur noch 2,1 Millionen verfügbare Apps. Ein Rückgang von 5 Prozent, allerdings gab es 2017 ja auch Neueinreichungen.

Jedoch zeigt auch ein Blick auf die neu eingereichten Apps, dass diese zurückgingen. 755.000 Apps wurden 2017 bei Apple neu in den App Store entlassen, 29 Prozent weniger als im Vorjahr, das ist ein deutlicher Rückgang. Auch diesen Rückgang kann man wohl auf schärfere Regeln für App-Baukästen und App-Duplikate zurückführen.

Ob dieser Rückgang sowohl bei den gesamt verfügbaren Apps als auch bei den neu eingereichten für gefühlt weniger Apps sorgen wird? Wohl kaum, eher wird man nicht mehr so häufig über Apps stolpern, die man wohl sowieso nicht installiert hätte.

Ganz anders sieht es übrigens im Play Store von Google aus. Hier ist das Wachstum ungebrochen, 3,6 Millionen Apps konnten Nutzer 2017 bei Google laden. Auch die Neueinreichungen zeigen ein ordentliches Wachstum, 1,55 Millionen davon gab es 2017, eine Steigerung von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Spannend ist auch ein Blick auf die Zahlen, wie viele Apps jeweils auf die andere Plattform gebracht werden. Während appfigures hier den Google Play Store als Gewinner sieht, kann ich da nicht mit übereinstimmen. Wenn mehr Apps von iOS zu Android sortiert werden, darf sich der Play Store nicht als Sieger sehen, sondern als der Loser, der von Entwicklern – aus welchen Gründen auch immer – erst später bedacht wird. Wie seht Ihr das? Jedenfalls wurden mehr als doppelt so viele Apps von iOS auf Android gebracht als umgekehrt.

Ähnlich schief betrachte ich auch die Zahlen zur „Cross-Platform“-Verfügbarkeit. Rund 450.000 Apps sind auf beiden Plattformen verfügbar. Appfigures errechnet daraus, dass nur 8,5 Prozent der Apps dies bieten. Meiner Meinung nach ein Rechenfehler oder eine falsche Auslegung der Zahlen, da die 450.000 nicht aus der Gesamtsumme gerechnet werden, quasi doppelt gezählt werden. Rechnet man die doppelten heraus, kann man nämlich auch sagen, das rund ein Viertel der iOS-Apps und rund ein Sechstel der Android-Apps auf beiden Plattformen verfügbar sind – deutlich mehr als 8,5 Prozent.

Appfigures führt noch weitere Zahlen zur nativen Entwicklung auf den verschiedenen Plattformen, den Downloads in den verschiedenen Ländern und die verwendeten Entwickler-Tools an, aber alles nicht sonderlich spannend. Findet Ihr bei Interesse im Beitrag von appfigures.

Dass dem Nutzer das Wenigerwerden von Apps im App Store nicht sonderlich auffällt, zeigt eigentlich sehr schön, dass der Säuberungsplan aufzugehen scheint. Qualität statt Quantität, wobei dies gerade im Bereich Apps oftmals dennoch nicht erreicht wird, egal wie viel da gelöscht wird.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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22 Kommentare

  1. > Während appfigures hier den Google Play Store als Gewinner sieht, kann ich da nicht mit übereinstimmen. Wenn mehr Apps von iOS zu Android sortiert werden, darf sich der Play Store nicht als Sieger sehen, sondern als der Loser, der von Entwicklern – aus welchen Gründen auch immer – erst später bedacht wird.

    Der Play Store kann hier insofern als Gewinner gesehen werden, dass man daraus interpretieren kann (aber nicht notwendigerweise muss), dass es mehr exklusive Apps für Android gibt, die nie nach iOS portiert werden als anders herum.
    Dies ist aber auch einfach logisch, da es mehr Apps im Play Store gibt.

    Irrelevant ist es ohne die Info, wie beliebt die Apps sind aber sowieso.

  2. das neue design hat leider , jedenfalls bei mir, dazu beigetragen das ich nur noch im store bin für updates oder wenn ich gezielt was suche.

    ansonsten meide ich den store komplett. denn er ist nun unübersichtlich geworden und total vermurkst.
    früher war ich jeden tag drin und habe mich durch gesucht. mittlerweile ist es mir einfach zu blöd das mir der store vorschlägt was mir gefällt.

    sorry apple aber da muss was passieren sonst geht es weiter zurück.

    • Wenn sich selbst meine Mutter in dem neuen Laden zurecht findet habe ich starke Zweifel bei dir. Der Store ging zurück weil alte Apps aussortiert wurden, Clones, Spam, Apps die keine Updates mehr bekommen, etc.

      • Weil deine Mutter sich auch den ganzen Tag damit beschäftigt und jeden Tag nach neuen Apps neben Bewertungen sucht. Der neue App Store ist eine einzige Katastrophe und dass das so ist kannste auf unzähligen Seiten im Netz nachlesen. Dies ist also keine Einbildung, alleine das neue Bewertungssystem ist unter aller Kanone. Wenn man nach neuen Bewertungen sucht erwartet man auch das die neuesten sauber aufgelistet werden und nicht das mehrere Monate kreuz und quer durcheinander gewürfelt angezeigt werden. Weiterhin erfährt der User nicht aus welchem Jahr die Bewertung stammt da sie nicht mit angezeigt wird. Was bitteschön will man also mit so einen Müll anfangen?

      • das neue Layout ist ein Katastrophe

  3. DragonHunter says:

    „Negativwachstum“… So ein widerliches BWLer- und Analysten-Gewäsch…
    Nennt das Kind beim Namen „Rückgang“ oder „schrumpfen“… aber „negatives Wachstum“ *schüttel*

  4. Guter Kommentar!

  5. Also ich finde die Stores sind schwer vergleichbar. Android Apps haben immer noch öfter das nachsehen und sind schlechter optimiert. Am Ende hat eh jeder nur ein paar Apps und nicht 2 Millionen auf seinem Smartphone.

  6. https://techcrunch.com/2017/06/21/apple-goes-after-clones-and-spam-on-the-app-store/

    Wen man Müll aussortiert kann’s schonmal weniger werden.

  7. Ich denke mal, aus den Kriterien wieviel Apps von wo nach wo portiert wurden und wieviel Apps wo released wurden, kann man keinen Gewinner oder Verlierer küren. Einzig wenn bei der Verfügbarkeit von Apps ein so großes Ungleichgewicht entstände, dass bei sehr vielen Kunden die Entscheidung von einem auf das andere System zu wechseln beeinflusst würde, wäre das ein wichtiger Faktor. Davon sind wir aber glücklicherweise weit entfernt, so ziemlich alle Apps sind für beide Systeme verfügbar, und wenn’s nicht die selbe App ist, dann zumindest eine verleichbare.

  8. Interessant wären ja mal eine Aufschlüsselung nach Ländern. Ich habe zumindest das Gefühl dass hier der Markt langsam gesättigt ist, die Nutzer ihre bevorzugten Apps gefunden haben und immer seltener nach „Alternativen“ suchen. Sicher gibt es zwischendurch noch gehypte Apps, aber diese ewige Suche nach neuen Apps die wir vor Jahren hatten scheint ein wenig vorbei zu sein – auf beiden Plattformen.

    Wenn man sich jüngste Zahlen der App Nutzung anschaut sind Indien, China, Brasilien und Indonesien inzwischen vor den USA und Deutschland. Wahrscheinlich erfahren die derzeit den Boom den wir hier vor Jahren hatten und dort ist Android auch aus kostengründen deutlich stärker vertreten.

  9. Es wurde aufgeräumt und das ist wohl nix negatives. Der Beitrag kommt aber negativ daher. In den Anfangszeiten der Stores war die Quantität noch wichtig, das ist aber lange vorbei. Die Umsatzentwicklung der Stores wäre jetzt wohl ein gutes Kriterium an dem man den Erfolg messen kann. Hier sollte der Play Store wohl auch immer besser abschneiden.

  10. Für mich persönlich bestätigt die Statistik nur die Verkaufszahlen. Klar das wenn man einen Markt mit €1 Angeboten und sehr günstige Hardware flutet das dieser Store die meisten downloads hat. Der eigentliche Preis wird mit Nutzerdaten gezahlt. Es gibt genug Länder wie z.b. in Asien wo die Menschen keinen Rechner aufgrund der Kosten mehr haben sondern nur das Smartphone. Eine sehr viel wichtigere Statistik ist, wo geben die User mehr Geld aus und sind bereit monetär sich langfristig an der Plattform zu beteiligen.

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/180896/umfrage/apple-app-store-vs-google-playstore-umsatz/
    https://stadt-bremerhaven.de/app-store-vs-play-store-apple-mit-fast-doppelt-soviel-umsatz/

  11. Man muss natürlich auch sagen, dass sich im Play Store jede Menge Müll-Apps tummeln die m. E. kein normal denkender Mensch nutzen will. Keine Ahnung wie das im Apple-Store aussieht.

    • ist doch überall gleich.
      Wird wahrscheinlich nur schwer, auf welcher Basis entsorgt werden soll.

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