Apple veröffentlicht Transparenzbericht, 93 deutsche Accounts betroffen
In der Vergangenheit haben sich einige Technologiefirmen dazu bereit erklärt, ihren Kunden einen Transparenzbericht anzubieten. In diesen Berichten kann man zum Beispiel erfahren, ob Regierungen oder Behörden Einsicht in Daten der Nutzer erfragt haben.
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Nach dem großen NSA-Skandal legten sich die Firmen dahingehend ins Zeug und veröffentlichten Daten, man teilte aber auch mit, dass man nicht alle Regierungsanfragen veröffentlichen dürfe, dies aber wolle.
Nun hat auch Apple einen Transparenzreport veröffentlicht. Das Unternehmen aus Cupertino ist eben nicht nur Hersteller von Hard- und Software, jede Menge Clouddienste hat man ebenfalls in petto.
Doch die Anfragen bei Apple drehen sich in der Tat nicht einmal in der Vielzahl um kriminelle Machenschaften, es sind oftmals ganz einfache Anfragen – zum Beispiel, wenn eine Polizeibehörde nach einem gestohlenen iPhone fahndet. Dieser Punkt taucht als Device Request auf. Account-spezifische Anfragen zeigt diese Tabelle:
In Deutschland gab es also 93 Anfragen, in 5 Fällen wurden einige Daten an die Behörden übergeben. Die häufigsten Anfragen drehten sich hierbei um verschwundene oder gar entführte Personen, oder wenn man einen Selbstmord verhindern wollte. Hier heißt es:
Responding to an account request usually involves providing information about an account holder’s iTunes or iCloud
account, such as a name and an address. In very rare cases, we are asked to provide stored photos or email. We consider these requests very carefully and only provide account content in extremely limited circumstances.
Die US-Zahlen erklärt Apple wie folgt:
The U.S. government has given us permission to share only a limited amount of information about these orders, with the requirement that we combine national security orders with account-based law enforcement requests and report only a consolidated range in increments of 1000.
Einen interessanten Einblick bringt die Tabelle Device Requests hervor. Diese Information ist zwar nicht Teil der öffentlichen Debatte, da es nicht um Account- sondern Geräteanfragen geht, Apple veröffentlicht diese aber dennoch.
2156 Anfragen alleine in Deutschland. Hierbei kann es sich zum Beispiel um die Adresse des Besitzers handeln, die mit einem iCloud-Account verbunden ist:
These may include requests for the customer contact information provided to register a device with Apple or the date the device first used Apple services. We count devices based on the individual serial numbers related to an investigation.
Tja, mal schauen, ob Technologiefirmen zukünftig auch die Anfragen von US-Behörden transparent darstellen können. Ich glaube ja nicht mehr daran.
Wers glaubt wird seelig.
Da wird was kleingeredet.
Die Dienste greifen hundertmillionenfach persönliche Daten von US-Diensten ab, die 3 angeblichen Anfragen glaubt doch niemand.
@Adrian: blubbb 😀
Begründungen sind schöner als Behauptungen. Denke mal darüber nach, welche rechtlichen Einflussmöglichkeiten deutsche Behörden auf US Unternehmen haben. Nach kurzen Nachdenken wirst du recht schnell auf wenig bis keine kommen.
Von denen aus DE habe ich gar nicht gesprochen
Die einzigen, die aus rechtlicher Sicht Einfluss auf die Unternehmen und ihre Zahlen nehmen könnnen, sind die US Dienste.
Von denen wiederum gibt es aus genau diesem Grund keine klaren Angaben.
Wo ist jetzt die Neuigkeit? 😉
Die Angaben von Apple beinhalten garantiert nicht die NSA-Anfragen.
Und garnicht erfasst ist das Abgreifen von Daten ohne das Apple das mitbekommt.
Somit alles nur Blendwerk. Weil Apple nicht anders darf muss man dem Kunden Transparenz vorgaukeln.
Die NSA infiltriert Knotenpunkte … wen interressiern da offizielle Anfragen?
Ja, völlig sinnfrei diese Statistik über die offiziellen Anfragen von Justiz und Polizei. Wir wissen ja nun dass die NSA den kompletten Datenverkehr überwacht auch wenn die angeblich nicht auf die Server zugreifen können sondern eben „nur“ auf die Zuleitungen zu den Datencentern.
Die NSA braucht keine offiziellen Anfragen zu stellen, weil sie sowieso jedes iPhone auslesen kann. Die NSA brüstet sich sogar damit, wie leicht das iPhone zu knacken war.
In einer von Edward Snowden geleakten internen Präsentation zitieren NSA-Mitarbeiter ausdrücklich Apples berühmten Big-Brother-Werbespot für den ersten Macintosh und verhöhnen iPhone-Nutzer als Zombies.
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Quelle:
http://m.spiegel.de/netzwelt/gadgets/a-921539.html
@Gerald, vielleicht kannst du ja demonstrieren wie Apple die NSA-Abfragen, die sie -wie du auch schreibst- gar nicht mitbekommen. Das was Apple offiziell an Anfragen bekommen hat, haben sie hier verschriftlicht. Punkt. Wer denkt, dass das umfassend ist und alle Abschnorchelungen enthält ist naiv.
@Gerald
Konzerne dürfen die Anfragen der NSA eh nicht veröffentlichen. Darum ist der Report so interessant. Er enthält eine Warrant Canary Klausel. Konzerne dürfen zwar nicht veröffentlichen ob man an die NSA Auskünfte erteilen musste. Man darf aber sagen das die NSA bis jetzt nicht da war. Wenn diese Klausel von zukünftigen Transparenzberichten verschwindet dann war die NSA da. Ein interessanter juristischer Hack den Rsync.net schon seit längerem benutzt (http://www.rsync.net/resources/notices/canary.txt).
Jo, in deinem Link geht es um das Auslesen von Daten von Geräten auf die du physischen Zugriff hast.
Also lassen wir doch einfach mal die NSA und andere Geheimdienste dieser Welt aussen vor, ist es schon ein Interessante Aufschlüsselung wie viele Anfragen von „normalen“ Stattlichen Institutionen gekommen sind, und bei wie vielen diesem dann auch entsprochen wurde.
Die Geheimdienste diese Welt greifen ja eh alles an Daten ab derer sie Habhaft werden können, egal bei welchem Anbieter, Nur hat man die NSA nun mit herunter gelassenen Hosen erwischt.