Apple und Google: Open App Markets Act soll Vormacht in Bezug auf App-Stores brechen

Gerade Unternehmen wie Apple und Google dürften einem neuen Gesetzentwurf des US-Senats keineswegs positiv gegenüber gestimmt sein, der als Open App Markets Act bekannt ist. Jener würde den Thron, auf dem jene Unternehmen gegenüber ihrer Konkurrenz sitzen, doch recht gut ins Wackeln bringen. Demnach besagt der Entwurf, dass Entwickler nicht mehr gezwungen werden dürfen, die Zahlungssysteme der Stores zu verwenden. Zudem dürften sie auch nicht mehr von den Store-Anbietern bestraft werden, wenn sie ihre Apps in einem anderen App-Store oder gar in einem eigenen für einen niedrigeren Preis anbieten. Der Gesetzentwurf würde es Unternehmen wie Apple auch verbieten, nicht öffentliche Daten aus ihren Stores zu verwenden, um konkurrierende Produkte gegen Unternehmen zu entwickeln, die ihre Dienste nutzen.

Der Entwurf ist auch als Reaktion darauf zu sehen, wie sich Unternehmen wie Spotify, Tile und Match Group gegenüber dem Justizausschuss Anfang dieses Jahres gegenüber geäußert haben, wie sie die bisherige App-Store-Politik und die anfallenden Gebühren in den Stores von Apple und Google bewerten. Parallel werden aber unter anderem auch Zweifel geäußert, ob damit nicht die Sicherheit der jeweiligen Endgeräte gehörig gefährdet sei. Ich hege eher weiterhin Zweifel daran, ob sich in den beiden genannten App-Stores überhaupt etwas ändern wird, Gesetzentwurf hin oder her. Wie seht ihr das?

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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20 Kommentare

  1. Na das wäre super wenn das auch so bei uns durch kommen würde. Endlich Emulatoren auf iOS. Nicht nur mit der AltStore Krücke.

    • Warum glaubst du, dass mit einem alternativen Store die Freigaben von Apple fallen? Apple kann die oben erwähnte Anforderungen ermöglichen, aber immer noch auf dem Freigabeprozess bestehen – was sie mit Sicherheit auch machen. Ist vielleicht auch ganz sinnvoll, du kannst dir ja sicher vorstellen, welche „Optimierungen“ eine Firma wie fecebook als erstes an ihren eigenen Apps vornehmen würde (die es dann natürlich nur noch exklusive im eigenen Store gäbe)…

      • Warum sollte Apple einen Überprüfungsprozess für einen anderen App Store übernehmen? Siehe Beispiel Android, da kann man ja auch den Amazon Store oder andere installieren ohne das da Google was damit zu schaffen hat. Facebook is mir egal, ich hab das nicht. Aber wäre ja jedem selbst überlassen von wo aus er Programme installiert. Vieleicht erreichen wir dann ja den Status Quo vom Windows oder MacOS in Bezug auf Installationen von Programmen.

        • Weil sie das eben gerade auf Plattformen wie MacOS verlangen beim „Sideloading“ von MacApps (Notarization)?!

          • Das ist aber nicht der gleiche Review Prozess wie im Bergwerk, sonst gäbe es OpenEmu nicht für MacOS.

        • Aus dem selben Grund, aus dem sie es jetzt schon für ihren eigene App Store machen – sie hätten genauso sagen können, das sind die Richtlinien, wenn wir mitbekommen, dass ihr die verletzt, fliegt ihr raus. Hätte ihnen ’ne Menge Kosten erspart.
          Ich packe mal die Glaskugel aus und sag, wenn die zu alternativen Stores gezwungen werden, dann packen die drei Regeln aus: 1) Immer Freigabe durch Apple, 2) Jede App muss auch im Apple Appstore angeboten werden 3) Dauerhaft keine Netto-Preisunterschiede jenseits der Gebühren (Also Rabattaktion für 3 Wochen ok, nicht aber immer) – und darauf werden sie es ankommen lassen vor Gericht…

  2. Dass Entwickler nicht bestraft werden sollen, wenn sie ihre Apps auch so anders und zu anderen Preisen anbieten, ist richtig so. Wobei ich nicht das Gefühl habe, als wäre letzteres ein Problem. Ich sehe ständig Apps, die auf anderen Plattformen ganz andere Preise haben, als bspw. bei iOS…

    Dass Entwickler aber nicht die Bezahlmethode des Stores nutzen sollen, ist aus meiner Sicht als normaler Nutzer alles andere als toll. Nicht nur aus Sicht von Google und Apple. Es ist SO viel angenehmer, wenn ich JEDE App usw. per Apple Pay bezahlen kann, statt bei einer App meine Bankdaten angeben zu müssen oder sonstiges.

  3. Warum nur Apple und Google?
    Bitte auch Microsoft (Xbox), Nintendo (Switch) und Sony (Playstation) zwingen, ihre Plattformen fürs Sideloading und Apps von Drittanbietern zu öffnen, damit man Apps auch ohne Zustimmung der Plattformbetreiber erstellen, installieren und ausführen kann!

    • Der Store für die Xbox läuft anders. Du kannst problemlos Download Keys kaufen und im Xbox Store eingeben und das Game downloaden. Funktioniert gut. Habe ich schon ein paar Mal gemacht.

      • Wo du die Keys kaufst, ist egal. Das ändert nichts an der Tatsache, dass du keine Apps oder Spiele auf der Xbox installieren kannst, die nicht von Microsoft freigegeben wurden.

        Download Keys ist nur ein zusätzlicher Vertriebsweg, das Spiel muss zuerst von Microsoft freigegeben und signiert werden und Microsoft bekommt seinen Anteil.

  4. Gesetze sollten generisch sein, wenn möglich. Versuche wir es mal?

    Die Hardwareschicht eines Allzweckcomputers oder auch nur eines integrierten Schaltkreises muss durch die Komponentenhersteller offen dokumentiert werden. Geräte die als Allzweckcomputer dienen, müssen eine Austausch des Betriebssystems erlauben. Eine vorinstalliertes System auf einem Allzweckcomputer muss, falls Software ergänzt werden kann, es dem Anwender immer auch unmittelbar (manuell) erlauben.

    Wir wollen Ersatzchips für defekte Hardware, wie in Autos. Wir wollen bei Computern freie Wahl des Systems. Und wer meint mit einem App Store oben draufzulegen, muss es auch ohne ermöglichen.

    Auf die Art hat Miele wenig Arbeit, auch die Macher eines Fitnesstracker. Wer eine Applewatch kauft, kann dagegen wie bei Android selbst Apps installieren.

  5. https://www.vice.com/en/article/kzvqzw/net-neutrality-opposing-big-telecom-backed-marsha-blackburn-wins-senate-seat

    Interessant, was man so findet. Eine der Beteiligten stand hinter SOPA, wollte später erlauben, dass ISPs Fast Lanes für bestimmte Dienste verkaufen und dass ISPs die Browserverläufe der Nutzer verkaufen dürfen (stand dafür bei AT&T auf der Gehaltsliste). Bin gespannt, welche Firma dieses Mal der edle Spender war.

  6. Ich denke die meisten „normalen“ Nutzer würden ihre Apps weiterhin über die Stores von Google und Apple beziehen. Einige wenige „Nerds“ gegehn vielleicht auf die Alternativen. Der Aufschrei war gross als Whatsapp seine AGB`s geändert hat und jetzt ? Alles beim alten.

  7. Ist doch egal, ob dieser Gesetzentwurf final wird. Klar ist, die Apple, Google, Facebook usw. sind inzwischen groß genug, um nie mehr den Beschneidungswerkzeugen der Kartellbehörden zu entkommen. Das ist grundsätzlich zu begrüßen. Man sollte sich als Techie da auch ne andere Brille aufsetzen.

    • Mit jedem Anbieter separat abrechnen und Zahlungsdaten noch weiter streuen und die Übersicht verlieren? Eher nein.

      • Es wird kein Benutzer gezwungen das zu tun. Du kannst alles wie bisher aus dem App Store beziehen.

        • Ob ich wirklich alles, was ich vorher im AppStore bekam, auch weiterhin dort bekomme, ist nicht sicher.

          • Dann hat immer noch der Benutzer die Wahl ob er eine Fremdquelle benutzt oder nicht. Man wird nicht gezwungen eine bestimmte App zu installieren die es im App Store nicht gibt.

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