Apple übernimmt Primephonic, den Streaming-Dienst für klassische Musik
Apple hat die Übernahme von Primephonic bekannt gegeben. Primephonic ist ein Streaming-Dienst für klassische Musik, der ein herausragendes Hörerlebnis bieten möchte, dazu „handverlesene“ Empfehlungen von Experten und umfangreiche kontextbezogene Details zu Repertoire und Aufnahmen bereithält. Primephonic ist für neue Abonnenten nicht mehr verfügbar und wird ab dem 7. September in seiner jetzigen Form vom Netz genommen.
Apple Music plant im nächsten Jahr eine eigene App für klassische Musik auf den Markt zu bringen, die die von den Fans geschätzte Benutzeroberfläche von Primephonic mit zusätzlichen Funktionen kombiniert. In der Zwischenzeit erhalten derzeitige Primephonic-Abonnenten Apple Music sechs Monate lang kostenlos.
Umgekehrt gilt: In den kommenden Monaten erhalten Fans von Apple Music Klassik ein ganz spezielles Erlebnis mit den besten Funktionen von Primephonic, darunter bessere Browsing- und Suchfunktionen nach Komponisten und Repertoire, detaillierte Anzeigen von Metadaten klassischer Musik sowie neue Funktionen und weitere Vorteile.
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Das ist für mich als Klassikliebhaber und Apple Music-Abonnent die schönste Nachricht des Monats.
Das ist in der Tat interessant. Ich nehme an, Du bist mit Apple Music soweit zufrieden?
Und ich habe Apple Music bislang genau deswegen nicht, weil viele klassische Stücke nicht in der Form verfügbar sind, wie ich sie gerne höre. Freue mich ebenfalls sehr und werde spätestens dann Apple Music wieder eine Chance geben. Tolle Nachricht.
Naja, fragt sich, wieso Apple dies nicht alleine kann und dafür ein anderes Unternehmen übernehmen muss? Spricht nicht sehr für Apple.
Für mich stellt sich das als marktübliche Synergie bzw. Joint-Venture dar. Dabei geht es meist um den Zusammenschluss von Firmen, die zusammen mehr erreichen können, als jede Firma einzeln. Jede Firma hat dabei andere Stärken und so schreibt Primephonic ja auch, dass ihnen auf Sicht die Reichweite gefehlt hätte, um den Dienst sinnvoll zu betreiben. D.h. Apple Music hat die Reichweite, Primephonic das Klassik-Know-How. Eben klassisches Win-Win und vielleicht sogar noch ein „Win“ für den Kunden.
Die Frage müsste sich sicherlich dann generell bei jeder Übernahme gestellt werden…
Ich denke mal, hier wird es u.a. um Lizenzen und um Kundenfang gehen.
Natürlich könnten sie, aber wie? Ich finde, dass es sehr für Apple spricht, dass sie es eben nicht selbst machen, sondern dem Sachverstand eines Spezialisten vertrauen, um diesen anspruchsvollen Kundenkreis nicht zu vergraulen.
Weil man so gleichzeitig die Konkurrenz ausschaltet. Das macht Apple (und auch andere) sehr gerne. Traurig, dass inzwischen alles ein paar wenigen Konzernen gehört und die Leute das auch noch bejubeln. Zitat Star Wars: So geht die Welt unter, mit tosendem Applaus.
Warum selbst was machen, wenn’s schon ne gute Lösung gibt und man die einkaufen kann?
Wird sich wohl auch für die Leute bei Primephonic gelohnt haben.
… fragt sich, warum der FC Bayern Leipzig “kaputt kauft”. Spricht entweder nicht für Bayern oder sagt uns, dass man mit Geld allein Konkurrenz erfolgreich aus dem Weg räumen kann. 😉
Der Logik nach spricht jede Übernahme gegen eine Firma? Die werden sich schon überlegt haben, was mehr kostet – eine Firma und deren Kunden zu kaufen oder den Bereich selbst aufzubauen und dann noch mit Konkurrenz rumschlagen. Klappt sicher nicht immer, aber hier klingt es plausibel
Kunden, Patente, Lizenzen, Wissen, Mitarbeiter mit Expertise in dem Bereich. Du kannst nicht einfach alles kopieren und Teams und Mitarbeiter zu finden ist auch nicht ganz so einfach, wie du dir das vorstellst. Auch ein funktionierendes Team zu bilden, ist extrem schwer, da hängen auch Strukturen dran. Wenn du aber etwas übernimmt, was funktioniert, kannst du darauf aufbauen.
Hallo Thomas B. , klassische Musik ist ja i. d. R. reproduzierte Musik, also nicht von den Komponisten im Original eingespielt. Daher sucht man hier ganz anders : ein Werk , eingespielt von verschiedensten Orchestern, SolistInnen, SängerInnen, DirigentInnen und so weiter . Suche nach Werkverzeichnissen , nach Satzbezeichnungen und so weiter. Hoffe daß es dann endlich gute Übersetzungen gibt. Wobei internationale Plattenlabels oft mit englischen Werk-und Satzbezeichnungen arbeiten – wenn man dann die deutschsprachigen Pendante sucht geht einem da oft etwas „durch die Lappen“.
Darum geht es doch gar nicht, es geht darum, dass jetzt ein kleines Unternehmen mit einem innovativen Dienst vom Markt verschwindet, damit ein großes Unternehmen einen neuen Dienst einführen kann. Und wer jetzt auf dem iPhone ebenfalls hoft einen Streamingdienst speziell für klassische Musik zu betreiben muss sich mit Apple als Konkurrenten abfinden. Für die Kunden sind diese Übernahmen meist keine gute Sache.
Tatsache ist hier, dass ein kleineres Unternehmen lieber bei einem größerem mit mehr Reichweite weitermacht. Alles andere ist irrelevant. Außerdem gibt’s Apple Music nicht nur auf iPhones.
Dass sich andere Unternehmen mit Konkurrenz „abfinden“ müssen nennt sich Marktwirtschaft. Die Alternative ist Kommunismus.