Apple senkt Preise für höhere SSD-Kapazitäten
Apple ist dafür bekannt sich Speicherplatz-Upgrades besonders versilbern zu lassen. Mit der Einführung der neuen MacBook Air und MacBook Pro wird das Unternehmen aus Cupertino in diesem Bezug aber etwas bescheidener. Leider starten die Basiskonfigurationen aber weiterhin bei nur 128 GByte.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass auch in Zukunft viele Anwender sicherlich zu Varianten mit mehr Kapazität greifen werden und einen Obolus dafür berappen. Zumindest wird das definitiv für die MacBook Pro gelten. Professionelle Anwender haben da nochmal höhere Ansprüche als Privatkunden und dürften in den seltensten Fällen mit 128 GByte haushalten können.
Wer nun 512 GByte per BTO (Build to Order) wünscht, zahlt 500 Euro, für 1 TByte fallen 750 Euro an und bei 2 TByte SDD-Speicherplatz sind es dann 1.250 Euro. Dabei hat Apple aber auch die Preise für bereits erhältliche Modelle angepasst, wie das MacBook Pro mit 13 Zoll. Hier zahlt man etwa bei der Aufstockung von 256 auf 512 GByte 240 Euro. Aufwärts geht es bis zu 4 TByte bei etwa dem MacBook Pro 15, was dann 1.920 Euro an Mehrkosten mit sich bringt, wenn man mit der Basisausstattung vergleicht.
Das ist immer noch ein ordentlicher Batzen. Allerdings zahlte man für besagte 4 TByte beim MacBook Pro 15 vor ca. einem Jahr noch über 3.350 Euro, so dass immerhin ein deutlicher Preissturz zu erkennen ist. Auch bei den Mac Mini und iMac 27 sind die Preise für mehr Speicherplatz gefallen. Etwa kostet der Apple iMac Pro beim Sprung von 1 auf 4 TByte nun „nur noch“ 1.440 Euro mehr – statt wie bisher 2.800 Euro.
Für Windows-Nutzer mit klassischen SSDs sind das vermutlich erstaunliche Summen, so zahlt man, verbaut man selbst neue SSDs in seinem Rechner, selbst für potente Modelle deutlich geringere Preise. Bei Apple muss man aber eben den offiziellen Weg gehen und erhält auch ausschließlich High-End-Speicherplatz. Das ist eben das Los der Apple-User und die Krux der geschlossenen Hard- und Software-Plattform.
Warum darf man nicht, wie bei jedem anderen Anbieter auch, die SSD selbst wechseln?
Neue SSD, Alte auf Neue klonen, Neue rein und fertig? Was ist dabei die Hürde? Traut Apple sowas einem Mac Nutzer nicht zu?
Sogar bei Spiele Konsolen darf man zum Teil Festplatten selbst tauschen…
Weil Apple eine schlaue Firma ist, die weiss, wie man mit möglichst wenig Aufwand maximalen Profit erzielt.
Solange die Kunden da mitspielen ist das doch ein super Geschäft für Apple.
„Apple sowas einem Mac Nutzer nicht zu?“
Ein Teil dieser Antworten würde die Nutzer verunsichern.
😉
Jedem? Mittlerweile lassen 90 % der Hersteller das nicht mehr zu…
Welche Hersteller verhindern, dass die SSD in ihren Notebooks gewechselt werden?
Welche 90% sollen das sein?
Die Großen, Lenovo, Dell und HP, lassen das in ihren Business Geräten zu, wobei ich jetzt nicht jedes Modell kenne.
Microsoft bei den Surface Books geht zumindest in die Richtung … irgendwie ist ein Tausch der SSD zwar möglich aber ganz leicht ist es nicht, siehe z.B. hier:
https://winfuture.mobi/news/100644
Auch bei Lenovo gibts Notebook die man mittlerweile deutlich mehr zerlegen muss … früher hatte die HDD auch bei Notebooks einen eigenen Einschub und war in Minuten zu wechseln.
Ich finde das verlöten der SSD von Apple generell den größten Mist … die Notwendigkeit eines Wechsels durch speichern “anderswo” (NAS, Cloud) nimmt aber auch irgendwie ab. Auf meinen Notebooks ist nix wichtiges, weder Business noch privat – könnte ich ja jederzeit verlieren.
Weil Apple daran kein Geld verdient.
Es ist ja keine Frage des Dürfens, sondern des Könnens. Damit die Dinger immer dünner werden können, wird alles fest verlötet (inkl. ein bisschen Profitdenkens 😉 ).
Bei den bis 2015 gebauten Macbooks kann man ja zumindest mittels Adapter eine M.2 SSD einbauen, und so dick waren die Dinger auch nicht.
Apple verbaut einen selbst entworfenen Chip (T2) der sich um mehrere Funktionen kümmert. SMC, ISP, Audio und eben der SSD Controller. Dabei werden die Flash Chips nicht über PCIe Lanes angebunden sondern direkt und mit einem eigenen Protokoll. Auf dem T2 befindet sich noch mehr, zBsp die Secure Enclave und ein AES-Modul. Das erlaubt dann Hardware-nahe Verschlüsselung beim Schreiben und Lesen auf die SSD, sicheres Booten, Touch ID, Mikrophone und FaceTime Kamera sind direkt angebunden, etc.
Integrierte Sicherheitsarchitektur und selbst basteln schliessen sich aus. Für Massenspeicher gibt es USB-C und Thunderbolt.
> Integrierte Sicherheitsarchitektur und selbst basteln schliessen sich aus.
Wie kommst du auf den Quatsch? Ausschließen tut sich da nichts, Apple macht es nur nicht so. Das ist okay, kann aber zu recht auch kritisiert werden.
> Ausschließen tut sich da nichts
Doch.
Siehst du? So einfach ist das. Wenn du ernst genommen willst dann bring Argumente.
Hast du doch auch nicht 😀 Das fängt schon damit an, dass es SSDs mit eingebauter AES-Verschlüsselung gibt, die muss Apple nicht neu erfinden. Und außerdem kann es dem T2-Chip auch egal sein, ob die Platte verlötet ist oder nicht, um als Vorstufe eine Verschlüsselung drauf zu packen.
Aber jetzt bist du mal dran, warum genau soll sich selbst basteln und eine funktionierende Sicherheitsarchitektur ausschließen?
> Das fängt schon damit an, dass es SSDs mit eingebauter AES-Verschlüsselung gibt
https://www.computerworld.com/article/3319736/bitlocker-on-self-encrypted-ssds-blown-microsoft-advises-you-switch-to-software-protection.html
Sicherheit mit eingebautem AES Chip ist nicht gerade hoch wenn man Nutzer- und Admin-Password selbst festlegen kann (bzw das Admin-Password irgendwo in der gedruckten Anleitung dokumentiert ist). Mit Secure Enclave auf dem T2 werden zufallsgenerierte Schlüssel bei der Herstellung des Silicon direkt eingebettet werden und das System hat keinen Zugriff darauf (Kommunikation geht nur über ein Inbox-System).
Ich hab von integrierter Sicherheitsarchitektur geschrieben bei der mehr Komponenten beteiligt sind als nur der Festspeicher. Ein dedizierter Chip wie der T2 geht ein ganzes Stück weiter, zBsp. sichert er Webcam, Touch ID, Secure Boot (Integrität des OS), und mehr ab.
Ein eigenes Passwort, welches man regelmäßig wechseln kann, ist sicherer, als ein vom Hersteller mit möglichen Masterkey vergebenes. Natürlich kann man naiv sein und glauben, Apple würden so etwas nicht haben.
Besonders im Schadensfall zeigen sich Vorteile einer nicht DRM-Lösung, bei einem T2-Apple sind die Daten weg, bei einem Gerät mit offener SSD könnten sie vielleicht gerettet werden. Natürlich könnte man bei Apple die Daten in der iCloud sichern, aber dank CLOUD-Act sind sie da für bestimmte Interessenten einsehbar, somit unsicher.
Du hast keine Ahnung wovon du laberst. Wenn du mitreden willst dann informier dich doch besser.
„Dabei werden die Flash Chips nicht über PCIe Lanes angebunden sondern direkt und mit einem eigenen Protokoll.“
Also ich wüsste nicht, was direkter sein sollte, als eine Kommunikation der SSD über PCIe direkt zur CPU ohne noch irgendwelche Controller dazwischen!?
Das war vielleicht falsch ausgedrückt. Bei PCIe sind zwischen SSD und CPU der FSB, die North Bridge und der SSD Controller.
Beim T2 übernimmt dieser die Arbeit des SSD-Controllers und ist nicht Teil der PCIe Traffic Map.
Also zumindest bei AMD ist zwischen CPU und SSD Controller außer der PCIe Lane nichts weiter.
Und ich glaube ziemlich stark, dass Micron oder Samsung mindestens ebenso gute SSD Controller bauen können wie Apple. Und nichts anderes ist der T2 Chip in diesem Fall ja dann.
Kommt auf die Version an.
Kann sein dass die eben so gute Controller bauen können. Da bin ich mir sogar sicher. Sie machen es aber nicht. Für Micron würde es eh keinen Sinn machen, denn sie stellen keine Computer her.
WTF? Die stellen aber SSDs her, die sie für gutes Geld verkaufen können. Und davon verkaufen sie umso mehr, je besser die SSDs (mit dem Controller) sind.
Bzw. kommt der Controller wohl von Marvell, aber das schließt ja auch nicht aus, dass der nicht doch besser ist, als der von Apple…
Ich glaube du verrennst dich gerade ein bisschen in deiner Argumentation pro Apple :O
Nope. Es ist offensichtlich dass du dich nicht mit der Thematik befasst hast.
Ok, weil mir das zu blöd wird, schließe ich das Thema mal mit harten Fakten! 😀
Samsung 970 Pro gegen die SSD aus dem MacBook Pro 2018 (alles in MB/s):
seq. Read: 3550 vs. 2805
seq. Write: 2339 vs. 1755
4K Q32T1 Read: 366 vs. 393
4K Q32T1 Write: 270 vs. 232
Ich denke, das ist relativ eindeutig (links ist Samsung :D) 😉
Also wenn man das schon vergleichen will:
Die Peak Werte beim Lesen und Schreiben sind für die meisten Anwendungsfälle irrelevant (Ausnahme ist z.B. umfangreiche Videobearbeitung). Ein OS beim booten hat massig kleine Dateien … Um was über die Qualität der SSD zu sagen müsste man wissen wie lange sie die Schreibrate durchhält, bevor die SLC und DRAM Caches ausgereizt sind … es gibt viele NVMe SSDs die brechen dann auf unter 2 GB/s ein wenn sie direkt in die TLC Zellen schreiben müssen.
Die Frage wäre, wie verhalten sich die Apple SSD beim Schreiben, 1-3 Min. unter Vollast. Halten die die angegebene Schreibrate durch, sind sie in der Tat besser.
Ich habe doch sogar extra die Schreib und Lesegeschwindigkeit bei vielen kleinen Dateien hinzu geschrieben, damit nicht dieses Argument kommt, sequentielle Datenraten seien nur beim Videoschneiden wichtig.
Und eben auch beim Zugriff auf viele kleine Dateien sind die nicht mal halb so teuren SSDs von Samsung SCHNELLER als die von Apple.
Nach 3 Minuten schreiben sind die meisten SSDs von Apple ohnehin schon voll 😉
Aber du kannst ja gern dein Argument selbst mit Fakten untermauern, für mich ist jedenfalls der Preis und die Schreibgeschwindigkeit von normal großen Dateien viel wichtiger, als die Performance der SSD, wenn man sie einmal zu 100% voll schreibt…
Sind die Samsung 970 Pro gegen die SSD aus dem MacBook Pro 2018 gleich groß?
Natürlich, beides jeweils der Benchmark der 500 GB Variante. Was denkst du denn? Dass ich zum Nachteil von Apple darauf nicht achten würde?
Es wäre noch eine potentielle Erklärung gewesen. Jetzt fällt mir auch nix mehr ein was an der Apple SSD toll sein soll – außer dass sie den Aktienkurs von Apple automatisch optimiert.
Vielleicht noch passend zum Thema:
https://www.notebookcheck.com/MacBook-Air-2019-kommt-mit-langsamerer-SSD.427667.0.html
Hier ist noch ein ganz guter Artikel zu T2, FileVault und SSD Encryption. Die Architektur ist schon anders …
https://appleinsider.com/articles/18/08/08/everything-you-need-to-know-about-apples-t2-chip-in-the-2018-macbook-pro
Hier ein Zitat aus o.g. Link:
„The T2’s encryption uses dedicated Apple-designed silicon instead of a third-party processor. There are two benefits to this, the first being the fact that your data never reaches the Intel processor, so it’s more secure. The second is that by using dedicated hardware, there’s no effect on SSD performance. “
Hier ein Post zu Endkunden Hardware (Consumer) und Hardware Aufrüstungen. Hier geht zwar noch um Beispiele mit austauschbaren SSDs, aber um Erfahrungen generell mit Upgrades (mal egal welche Komponente) und wieviele Kunden das schlicht nicht interessiert:
https://www.quora.com/Why-did-Apple-stop-the-upgradability-of-the-MacBook-products
Und hier eine Liste mit Gründen, warum es aus Engineering und aus Sicht von Garantie durchaus Sinn macht Komponenten zu verlöten (die siehe oben, die Masse der Kunden eh nie austauscht):
https://www.quora.com/Is-there-a-valid-technical-reason-for-Apple-to-solder-on-their-SSD-in-their-ProBooks
Nicht erweiterbar ist bei z.B. vier Thunderbolt-3 Anschlüssen auch nicht wirklich ein hartes Argument, es ist halt „Consumer“ Erweiterbarkeit mit Kabel und Stecker.
Ohne Frage ist das nichts für den Nerd der selbst an der Hardware spielen möchte, der ist bei Apple -der Consumer Hardware Company des Jahrtausends- aber eigentlich auch falsch. Neuer MacPro gegen Einwurf von großen Scheinen mal abgesehen …
Ich bin von meinem MacBook in Summe schon begeistert. Aber es kotzt mich an, dass ich für meine Fotos und Videos ständig eine externe SSD anschließen muss da mir ein Speicher Upgrade zu teuer war. Anfangs dachte ich dass mich das nicht stören würde. Aber es nervt mich massiv und nimmt mir ein wenig die Freude am MacBook.
Aber ganz schön clever weiterhin die lächerlichen 128 GB als Basisvariante anzubieten. Da ist man ja quasi gezwungen das Upgrade direkt mitzubestellen. Und bei 500 € Aufpreis für die 512 GB, sind das mal eben 450 € mehr in die Apple-Kasse.
So kleine SSD sind mittlerweile teurer als die mittelgroßen Varianten, somit spart Apple mit dem Upgrade vielleicht sogar. 😉