Apple macOS Sierra veröffentlicht: Diese Neuerungen warten
Zur WWDC angekündigt und ab sofort erhältlich: macOS Sierra! Apple verabschiedet sich damit auch von der lange beibehaltenen Namensgebung, OS X ist Geschichte. Wer nicht am Beta-Programm teilgenommen hat und sich auch noch nicht die GM-Verison installiert hat, ist nun am Zug und kann sich über eine Menge Neuerungen freuen. Großes macOS Sierra-Thema ist Siri, Apples Vorstellung eines Sprachassistenten. Wer bereits ein iPhone nutzt, dem wird Siri auch auf dem Mac vertraut vorkommen, die Funktionalität ähnelt sich sehr. Man kann Siri sowohl allgemeine Fragen stellen oder auch spezifische Aufgaben erledigen lassen.
Siri soll den Nutzer leichter multitasken lassen. Während man selbst am Mac arbeitet kann Siri in der Zwischenzeit etwas anderes machen, zum Beispiel eine Suche starten, während man gerade in einer Unterhaltung ist oder Nachrichten verschicken während man mit einem Office-Programm arbeitet. Aber Siri kann auch beim Auffinden von Dateien behilflich sein, zum Beispiel alle Dateien anzeigen, die man innerhalb eines bestimmten Zeitraums geöffnet hat.
Die Ergebnisse von Siri, seien es Spielpläne, Dateilisten oder sonstige Fundsachen, können auch an die Mitteilungszentrale gepinnt werden, so sind sie jederzeit aufrufbar. Drag & Drop direkt aus der Suche ist auch eine Fähigkeit von Siri. Man sucht beispielsweise nach Bildern und kann die Ergebnisse dann direkt in ein Dokument ziehen. Das klingt nach einem sehr flüssigen Arbeitsablauf.
Hier ein paar Beispiele, was man von Siri auf dem Mac so alles verlangen kann:
Die Allgemeine Zwischenablage ist ebenfalls Bestandteil des macOS Sierra-Updates. Ist natürlich nur interessant, wenn Ihr mehrere Geräte von Apple nutzt. So könnt Ihr beispielsweise auf dem Mac etwas kopieren und auf dem iPad dann einfügen. Ein Feature, auf das ich mich besonders freue, spart sicher die ein oder andere AirDrop-Session.
Die Verbindung mit anderen Geräten hört da aber nicht auf. Den Mac mit der Apple Watch entsperren, Anrufe über den Mac annehmen und tätigen, SMS vom Mac aus verschicken oder Programme geräteübergreifend synchron halten, alles Bestandteile des Updates. Wie gesagt, das lohnt allerdings nur, wenn man mehrere Apple-Geräte verwendet.
iCloud Drive bekommt ebenfalls eine Neuerung spendiert. Dateien, die auf dem Desktop abgelegt werden, können auch von anderen Geräten verwendet werden. So muss man nicht manuell nach aktuellen Dateien suchen, sondern hat auf allen Geräten die gleichen Versionen verfügbar. Und man hat eben schnellen Zugriff, auch wenn der eigene Mac einmal nicht zur Hand ist.
Wer öfter mal an Speichergrenzen stößt, kann von einer neuen Funktion Gebrauch machen. macOS Sierra sorgt für freien Platz auf der Festplatte, indem wenig oder lange nicht genutzte Dateien in die Cloud geschoben werden und nur bei Bedarf abgerufen werden. Man muss allerdings keine Sorge haben, dass nun alle Dateien in der Cloud landen, aktuelle verbleiben auf dem Mac. Außerdem können doppelte oder nicht mehr benötigte Dateien schnell gefunden und auch entfernt werden, macOS Sierra unterstützt den Nutzer dabei.
Fotos erhält auch ein Update, es lehnt sich an das iOS-Update an. Schneller Zugriff auf Erinnerungen, Bilder können auf einer Weltkarte angezeigt werden und die Gesichtserkennung sorgt dafür, dass Bilder gebündelt aufgerufen werden können. Funktioniert unter iOS erstaunlich gut, sollte unter macOS Sierra nicht viel anders aussehen. Dazu gehört auch die Funktion „Andenken“, die Bilder von Ereignissen automatisch in einer Sammlung zusammenfasst, die sich auch teilen lässt. Die Suche wurde auch intelligenter gemacht, man kann nach Orten, Personen oder auch Gegenständen suchen.
iMessage – eine der riesigen Neuerungen unter iOS 10 – wird auch in macOS Sierra aufgebohrt. Größere Emojis, Kommentare an Sprechblasen, direktes Abspielen von Videos oder die Linkvorschau sind vorhanden, Apps können allerdings noch nicht genutzt werden.
Apple Music erhielt einen Neuanstrich, das gilt auch für den Mac. Das entsprechende iTunes-Update ist allerdings bereits verfügbar, ein Update auf macOS Sierra für die neue Ansicht also nicht zwingend erforderlich.
Tabs gibt es ab sofort nicht mehr nur in Safari, sondern in vielen anderen Programmen auch. So lässt sich beispielsweise schnell zwischen mehreren Pages-Dokumenten im Vollbildmodus wechseln oder auch bei verschiedenen Zielen in der Karten-App die Übersicht behalten. Auch Programme von Drittanbietern können die Tab-Funktion nutzen. Bild-in-Bild sorgt dafür, dass man Videos immer im Vordergrund abspielen lassen kann, während man nicht den Blick auf andere Dinge verliert. Die Größe und Position des schwebenden Videos lässt sich beliebig anpassen.
Das sind einige der Neuerungen von macOS Sierra, vor dem Update solltet Ihr eine Datensicherung in Erwägung ziehen. Das Update steht für viele Macs ab 2009 zur Verfügung:
- MacBook (Ende 2009 oder neuer)
- MacBook Pro (Mitte 2010 oder neuer)
- MacBook Air (Ende 2010 oder neuer)
- Mac mini (Mitte 2010 oder neuer)
- iMac (Ende 2009 oder neuer)
- Mac Pro (Mitte 2010 oder neuer)
Allerdings gibt es nicht alle Funktionen auch für alle Modelle. Eine Übersicht dazu findet Ihr bei Apple.
https://itunes.apple.com/de/app/macos-sierra/id1127487414?mt=12
Noch nicht im App Store direkt zu sehen, über den Link geht es. Ich warte eh noch ein paar Wochen ^^
Update ist durch, sieht erstmal gut aus.
Hab seit Beginn der Testphase die Public Beta im Einsatz. Nach anfänglichen Problemchen läuft sie seit der Public Beta 4 außerordentlich geschmeidig.
Meine größten Kritikpunkte:
– entsperren mit der Apple Watch funktioniert alles andere als zuverlässig, ich hab nicht mitgezählt, aber ich schätze, dass 50% aller Versuche fehlschlagen
– Siri kann in Deutsch leider mal genau gar nichts, auf Englisch ist sie teilweise tatsächlich eine echte Bereicherung
Ansonsten wieder mal ein sehr angenehmes „under-the-hood improvement“ mit ein paar netten Neuerungen. Ich LIEBE das geräteübergreifende Copy&Paste. Vieles andere flasht mich jetzt weniger. Zumeist handelt es sich wirklich „nur“ um Detailverbesserungen.
Positiv ist, dass wieder zahlreiche unsichere Verschlüsselungsverfahren rausgeflogen sind und nun nicht mehr unterstützt werden. Das zwingt den einen oder anderen Entwickler noch mal an die Tastatur.
Dass nun noch mehr in die Cloud wandert, muss jeder für sich selbst bewerten. Wer genügend Platz in der Wolke hat und auch die passende Leitung, kann damit viel Platz auf seinem Mac sparen. So wirklich zwingend finde ich die Funktionen allerdings nicht. Mein Desktop ist in der Regel ohnehin leer und selbst die kleine 128GByte SSD meines 2011er MBA war in den knapp 5 Jahren nie ein echtes Problem und wird es auch mit macOS Sierra nicht. Was sicherlich auch daran liegt, dass ich ohnehin schon immer viele meiner Daten in Cloud Services ausgelagert habe, um sie systemübergreifend im Zugriff zu haben.
Alte, lange nicht benutzte Daten in die Cloud auslagern – ich weiß nicht…
Liegt vielleicht an meinem Nutzungsverhalten, aber was ich länger nicht brauche, fliegt bei mir eher auf’s NAS als in die Cloud. In der Cloud habe ich eher Daten, die ich tagesaktuell brauche.
Telefonieren und SMS über den Mac? War doch vorher auch schon möglich…
@Patrick
Die Dödel von Golem waren nach eigener Aussage sogar zu doof die 2-Faktor-Authentifizierung einzurichten. Was will man dann vom Rest des Artikels halten?
@Chris
Dass die Softwarehersteller erst 5 Minuten vor der Angst mitbekommen, dass es ja ein neues OSX/macOS gibt, ist nun auch nichts Neues mehr. Eigentlich sogar „the same procedure as every year“. Die inzwischen sehr zeitig verfügbaren und erstaunlich stabilen Beta-Versionen scheinen viele Hersteller schlicht zu ignorieren.
Lieber kurz vor Ultimo noch ne Warnung an alle Kunden verschicken.
Im Grunde gilt aber für macOS-Nutzer dasselbe wie auf allen anderen Plattformen.
Wer das Update plant und geschäftskritische Anwendung laufen lässt, sollte zunächst alle Funktionen auf einem Testsystem (zur Not kann man macOS ja auch bootfähig auf ner externen Platte installieren) prüfen. Blind und voller Tatendrang sein Produktivsystem einem Major-Update zu unterziehen zeugt schon von gehöriger Naivität.
Mit den eigenen Updates nicht aus den Genick kommen, aber erst mal abraten. Wie jedes Jahr !
Lächerlich die Anderen. Einfach so schwach…sollte alles heute fertig sein. Closed Beta läuft doch schon ewig.
Dass man nicht jede Funktion erstmal anschaltet sollte doch auch klar sein, oder?
Nach dem Update 15GB mehr Platz auf der Platte…
Bestes neues Feature imo ist das Universal Clipboard. Siri auf deutsch ist nutzlos.
Dass iCloud Drive Schreibtisch und Dokumente synchronisieren und die Daten auch auf iOS-Geräten verfügbar machen kann ist toll, ohne Sharing unterm Strich dennoch witzlos.
Der größte Patzer ist jedoch, dass Fotos ‚Personen‘ nicht zwischen Geräten synchronisiert. Niemand wird das Prozedere auf jedem Gerät erneut durchführen und Fehler korrigieren wollen. Und so treffsicher ist die Gesichtserkennung nun auch wieder nicht.
„Mac mini (Mitte 2010 oder neuer)“
Wurde die Kompatibilitätsliste geändert, von „ab 2009“? Dann muss ich auf meinem Mini wohl W7 installieren, das bekommt bis 2020 noch Sicherheits-Updates.
@wolli_d Oder halt mit Patchtool, wenn Du denn einen Core2duo besitzt. Siehe http://lowendmac.com/2016/macos-sierra/
1. Eindruck, fast alles beim alten. 2. Eindruck, läuft sehr geschmeidig auf meinem MBP Retina 2015. Siri auf dem Mac gefällt mir, auch wenn der Datenschutz auf der Strecke bleibt. Da wandern viele Infos von meinem Mac-Inhalt zu Apple…
Ich wollte das Universal Copy and Paste Feature testen, nur irgendwas funktioniert nicht. Hat jemand eine Idee? Ich habe natürlich ein iPhone mit iOS10 und eben macOS Sierra. Auf beiden verwende ich die gleiche Apple Id.
Ich hab nach dem Update 30GB mehr Speicher frei und ich weiß nicht wieso – das macht mir Angst 😀
Wie bei jedem Betriebssystem-Update funktioniert GPGMail noch nicht mit macOS Sierra. Beta wird erwartet.
@derlinzer
Würde Apple die Gesichter synchronisieren, würden alle wieder wegen dem Datenschutz maulen.
@Hubert Winkler: Wer mault denn wegen Datenschutz bei iCloud Drive, iCloud Photo Library, iMessage, iCloud Keychain, Notizen, Erinnerungen, Adressbuch, etc. rum? Apple brüstet sich damit, wie sicher das alles ist und beim Synchronisieren von Personenalben (ohne Namensbezug!) soll das auf einmal aus Datenschutzgründen nicht passieren?
Sorry, aber das klingt ganz einfach nach „Wir bekommen das nicht hin und reden uns dann auf Datenschutz aus.“ Das ist einfach Schwachsinn und macht das Feature unbenutzbar, wenn man mehr als ein iOS- bzw. macOS-Gerät nutzt.
@derlinzer
iMessage und iCloud Keychain sind E2E-Verschlüsselt, bei Apple landet nur Datensalat, bzw gar nichts, weil iMessage eine direkte Verbindung zwischen Geräten aushandelt.
Bei den anderen landen die Daten auf Apple’s Server, das ist richtig. Dabei wird aber immer noch keine biometrische Gesichtserkennung angewandt, diese Daten gespeichert, und mit anderen Daten referenziert. Wegen dieser Praxis haben Google, Facebook und Shutterfly gerade Klagen am Hals. Das Problem dabei ist nicht dass jemand seine eigenen Daten hochlädt, sondern dass auch Fotos von Leuten dort landen die keinen Account haben. Ich will nichts vom Fratzenbuch wissen, meine biometrischen Gesichtsdaten können trotzdem dort landen wenn jemand ein Foto von mir macht und es postet. Das ist Scheisse.
Das ist ungefähr so wie mich Google und Facebook mit einem Tracking-Cookie stalken und auf allen Seiten verfolgen, selbst wenn ich nicht keinen Account dort habe. Nur eben jetzt im „echten“ Leben. Das mit dem Tracking-Cookie kann ich verhindern, Safari ist sogar der einzige Browser der von Hause aus Cookies von Dritten blockiert. Die Gesichtserkennung kann ich nicht aber verhindert.
PS: Die Daten sollten natürlich trotzdem synchronisiert werden. Nur eben über WiFi. So schwierig wird das nicht sein. iTunes synchronisiert seit Jahren Metadaten zwischen Mac und iDevice hin und her. Es ist Bullshit dass Apple erwartet die Gesichtserkennung auf jedem Gerät zu wiederholen.