Apple macht sich wieder ein wenig unbeliebter bei mir: NAS und Time Machine
Apple hat bei mir wieder Sympathiepunkte gesammelt. Ganz viele sogar. Ich besitze unter anderem eine Apple-Kiste. Viele meiner Leser auch. Des Weiteren besitze ich ein NAS (Network Attached Storage). Auf diesem habe ich einen iTunes-Server laufen, der meine Musik im ganzen Haushalt streamen kann. Ausserdem an Bord: die Möglichkeit, per Apples Time Machine meine Daten regelmäßig zu sichern. Ein zentraler Ort im Netzwerk für alles. Zwei fette Platten im RAID.
Nun aber kommt bald Mac OS X Lion. Apples neues Betriebssystem. Und was macht man im Hause Apple? Richtig, man kickt erst einmal die Unterstützung für sämtliche Umsetzungen der externen TimeMachine-Lösungen, die eben nicht Apples Time Capsule sind. Zur Info: auf den Network Attached Storages wird, weil von Apple eben nicht anders erlaubt, immer eine Open Source-Lösung des iTunes-Servers (FireFly) und der Time Machine eingesetzt.
Die MacWelt sagte dazu: „Seit 2009 gibt es von Apple die Time Machine Network Interface Specification (TMNIS). Darin ist festgelegt, welche Funktionen der AFP-Server (Apple Filing Protocol) auf einem Netzlaufwerk (NAS) umfassen muss, um zu Time Machine kompatibel zu sein (Time Machine Server Requirements).“ Bislang ist kein einziges NAS kompatibel zur neuen Funktion in Mac OS X Lion.
Klar, jetzt könnte man sagen: „mir egal – müssen sich die Hersteller darum kümmern, dass sie eine neue Firmware für ihr NAS bereit stellen.“ Bleibt folgende Sache: vielleicht werden einige Hersteller das gar nicht machen, weil die eingesetzte NAS-Serie in ihren Augen zu alt ist – oder vielleicht handelt es sich um ein Mullu Mullu-NAS von irgendeinem Billigheimer, der sich einen Shice um den Support kümmert. Der Kunde ist auf jeden Fall der Benachteiligte.
Tja, was kann man Menschen raten, die ein NAS haben, auf dieses per Time Machine sichern bald auf Mac OS X Lion aktualisieren? Wohl oder übel: abwarten und Tee trinken – und aus Sicherheitsgründen vielleicht eine externe Festplatte zu Rate ziehen. Ja, Apple will sein eigenes Ökosystem schützen, es allen so einfach wie möglich machen und Inkompatibilitäten ausschließen. Ich persönlich schüttle jetzt erst einmal den Kopf. Ja, jetzt dürfen natürlich alle auf mich einschlagen, weil ich die Gedankengänge einer Firma nicht verstehe. Vielleicht will Apple Hersteller auch nur zwingen, die 2009 veröffentlichten Spezifikationen einzuhalten. Ich kann momentan auch leider nicht jedes NAS, bzw. jeden hersteller überprüfen. Ich bin auch mal auf Windows 8 gespannt, dieses bringt gerade im Systemsicherungs- und Backup-Bereich viel Spannendes mit. Mal sehen, wohin mich mein Betriebssystem-Leben noch so führt 😉
@Ben
OK, eigentlich wollte ich echt nichts mehr dazu schreiben, denn deine sachliche Begründung gegen AFP bleibt ja weiterhin aus. Und ob es dir passt oder nicht, AFP ist ein offener Standard, welcher seit 28 Jahren komplett(!) dokumentiert ist. Entsprechende Implementierungen gab es über die Jahre von mehreren namhaften Herstellern (Alisa Systems, Cyan Soft, DEC, GroupLogic, Helios, IPTech, LSI, Microsoft, Miramar Systems, Novell, Sintax, Xinet) für praktisch alle Unix, VMS/OpenVMS, Windows, Linux. Diese Implementierungen beruhen auf der offen dokumentierten Schnittstelle zum Protokoll, nicht auf „reverse engineering“ wie bei Samba und den restlichen SMB/CIFS Implementierungen.
Wie die Zukunft von NFSv4 aussieht ist auch schwer zu sagen, nachdem der Hauptentwickler Sun von Oracle geschluckt wurde, und Oracle ist nicht gerade für das führen offener Standards bekannt. Klar kann da die „Community“ daran weiterarbeiten, viele so überlassene Projekte stagnieren allerdings nach dem Wegfall der ehemals treibenden Kraft.
Was ich gerne lesen würde, ist die Begründung zu:
„Konkurrenz ist gut und belebt das Geschäft und HD-DVD vs BluRay oder Betamax vs VHS waren absolut sinnvoll“
Dies ist der grösste Schwachfug, den ich seit langem gelesen habe. In beiden Beispielen erwähnst du schon mal den 3. „Konkurrent“ nicht, also VMD bei den digitalen optischen HD-Medien und Video2000 bei den analogen Magnet-Bändern. Darauf will ich aber nicht unbedingt hinaus. Mir erschliesst sich nicht, wo dass die beiden Formatkriege „sinnvoll“ waren. Für den Verbraucher hatte das jedenfalls massiv mehr Nachteile als Vorteile, oder worauf wolltest du damit abzielen?
Mich hat es jetzt erwischt als ich das erste mal nach der Lion Installation ein Backup machen wollte. So ein Mist…
Hoffentlich reicht WD für das MyBook ein Update diesbezüglich nach.
Klar, dein Time Machine Backup läuft nicht mehr auf Deinem NAS. Für mich ist das derzeit ebenfalls ein K.O. Kriterium für Lion. Ich warte einfach solange bis netatalk 2.2 mit AFP 3.3 draußen ist und dann mach ich das Upgrade.
Aber jetzt sauer auf Apple zu sein, dass ist IN DIESEM Fall sicherlich verkehrt, weil die garnichts dafür können……..
@NetRoach
Ich war bisher absoluter APPLE-Fan doch langsam machen die sich auch bei mir unbeliebt, denn ich nutze diese Systeme auch in der Firma und da finde ich Mehrkosten nur für die DASI nicht lustig!
Egal ob nur Kosten für die Einrichtung um über ein anderes Protokoll zu sichern oder um sich eine Timecapsule anzuschaffen und einzurichten.
Es ist doch vollkommen egal ob dein tolles AFP oder andere Protokolle, was ich scheiße finde ist das jeder Hersteller immer wieder andere Produkte ausschließt um seinen eigenen Dreck besser verkaufen zu können und das Sorry zu überteuerten Preisen. Wenn ich schon den Krieg zwischen APPLE und Samsung im Smartphone Bereich anschaue, dann kotzt mich APPLE langsam an und ich werde in Zukunft keinen IMac und auch kein IPhone mehr in meinem Unternehmen und im Privatbereich nutzen. Ganz einfach. Ich habe hier Jahre mit APPLE gearbeitet und mir eine teuere NAS für meine Mac’s und die Windows Kisten zur Sicherung zugelegt und jetzt soll ich mir für die Mac’s ne extra Kiste für die Datensicherung hier hinstellen? Nö danke! Da schaffe ich dann die Mac’s ab und ersetze Sie mit dem was zu meinem Systemen passt und das in Zukunft kostengünstiger! Bisher war mir das egal aber auch Firmen müssen sparen um Konkurrenzfähig zu bleiben. Also ist doch AFP oder andere Technik ganz egal.
@Stefan
Und wer die Sicherung von Windows 7 ins Netz machen möchte der sollte nicht den Microsoft – Schrott nutzen, sondern ein vernünftiges Sicherungsprogramm das auch wirklich sichert! Wir haben damals leider schon öfter erleben müssen, das Sicherungen leer waren! Die Ordner waren da und man konnte diese sehen aber sie waren Leer! Mit einer externen Sicherung war eine Sicherung ins Netz auf die NAS möglich und diese war Vollständig! 😉
Greetz
Alex
Für einige Modelle der Synology NAS gibt es seit 20. Juli die Firmware in Betaversion 3.2. Darin ist u.a. auch eine Anpassung auf netatalk 2.2 enthalten.
http://www.synology.com/support/beta_2011_dsm3.2.php?lang=deu