Apple iOS: Nutzer erhalten Geister-E-Mails aus dem Jahr 1970

Apple_logo_black.svgE-Mails erlebten Ende der 1980er-Jahre im Arpanet bzw. später in den 1990er-Jahren dann im regulären Internet ihren Aufschwung. Um so mysteriöser erscheint, jedenfalls auf den ersten Blick, dass aktuell viele Nutzer eines Apple iPhone eine E-Mail erhalten, die auf den 1. Januar 1970 datiert ist. Eher undramatisch, hängt dies aber nur mit dem Start der Unix-Zeit (1.1.1970) zusammen. Wer den Inhalt mustert, um zu erkunden, ob sich hier trotzdem wider Erwarten ein Zeitreisender Gehör verschaffen möchte, findet jedoch nur gähnende Leere vor. Der Bug betrifft wohl nicht nur iPhone-Nutzer, sondern auch einige E-Mail-Apps am iPad. Ein Betreff fehlt bei den Nachrichten genau so wie ein Absender. Offenbar steckt hinter diesem Phänomen aber nichts Geisterhaftes oder gar ein Angriff, sondern ein harmloser Glitch.

So hat der Fehler offenbar nicht direkt mit dem anderen Bug zu tun, der iOS-Geräte komplett lahmlegen konnte: Wer an seinem Apple iPhone das Datum 1. Januar 1970 einrichtet und das Smartphone neu startet, konnte es damit permanent lahmlegen. De E-Mails von eben jenem Datum hängen damit bestenfalls sehr lose zusammen:  Der erste Januar 1970 steht für eine Null in UNIX-Zeit. Jede Sekunde nach dem 1. Januar 1970 erhält eine eigene Zuweisung. Kann aber für eine Zeit keine Zuweisung erteilt werden, kann der Wert eventuell automatisch bei 0 landen – und das wären eben der 1. Januar 1970.

email ios 1970

Zu sehen ist das Ergebnis auf obigem Screenshot eines Twitter-Nutzers. Da der Bug mit der Zuweisung der Zeit- und Datumsangabe zu tun hat, scheint er vor allem dann auzutauchen, wenn iOS-Nutzer etwa durch eine Reise die Zeitzonen wechseln. Beheben kann man den Fehler relativ einfach durch das Schließen der jeweiligen E-Mail-App und einen anschließenden Hard-Reset.

Die erste E-Mail wurde nach aktuellem Informationsstand auch erst 1971 von Ray Tomlinson gesendet, der als Erfinder der E-Mail gilt. Tomlinson verstarb erst letzten Samstag im Alter von 74 Jahren. Kurioser Zufall also, dass sich gerade jetzt Berichte über E-Mails aus der Vergangenheit häufen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Nichts neues. Hatte ich das Erste mal vor 4 oder 5 Jahren schon…Strange anyway.

  2. Ich habe das Problem schon seit geraumer Zeit und seit iOS 8, allerdings nur (!) mit Gmail-Konten, und dort auch nur bei manchen. Es scheint mir, dass die „Geister-Mails“ irgendwas mit dem IMAP-Server zu tun haben. Bei erneutem Abruf verschwinden sie in der Regel.

  3. Habe das Problem auch schon länger und ausschließlich mit meinem Gmail-Konto.
    Nach Neustart der App ist erst mal alles in Ordnung, bis es irgendwann wieder auftaucht.

  4. Das Problem habe ich schon seit mehreren Jahren mit meinem gmail-Konto. Ich finde es sogar so nervig, dass ich mittlerweile die gmail App nutze, weil es mit der komischerweise funktioniert.

  5. Wie manche Kommentare schon erwähnt haben liegt das an Google’s idiotischer IMAP Implementierung die vom Standard abweicht und seit Jahren mit jedem third-party Client Probleme macht. Der Fehler wird durch die Methode ausgelöst die Gmail auf dem Server für Threading nutzt. Es werden dabei Mail-Header kreiert die vom Email-Client abgerufen werden. Die Header sind leer, darum kein Betreff oder Inhalt, und das Datum ist 1.1.1970 (UNIX Epoche 0).

  6. Der angebissene Apfel kann scheinbar überhaupt nichts fehlerlos umsetzen…

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