Anker SOLIX C1000: Kleiner Kraftprotz im Kurztest

Anker bringt eine neue Powerstation auf den Markt, die Anker SOLIX C1000. Sie richtet sich an alle Nutzer, die es etwas kleiner mögen, aber dennoch auf nicht allzu viel Leistung verzichten wollen. Anker verwendet LiFePO4-Akkus mit einer Kapazität von 1.056 Wh in der Powerstation. Die SOLIX C1000 wiegt knapp 13 kg und hat Abmessungen von 376 x 205 x 280 mm. Der Akku kann wahlweise über ein Solar-Modul aufgeladen werden, wobei der maximale Input bei 600 Watt liegt, was eine Ladezeit von 1,8 Stunden ermöglicht.

Andere Modelle haben oft eine niedrigere maximale Ladeleistung. Anker nutzt Maximum Power Point Tracking (MPPT), um die Effizienz zu optimieren. Alternativ kann der portable Akku auch über eine Standard-Haushaltssteckdose geladen werden, wobei ein 1.300-Watt-Input eine Ladezeit von etwa 58 Minuten ermöglicht. Die Powerstation verfügt über vier AC-Steckdosen mit einer Leistung von 1.800 Watt (maximale Belastung von 2.400 Watt), zwei USB-C-Anschlüsse (1x 100 Watt, 1x 30 Watt) und zwei USB-A-Anschlüsse (2x 20 Watt).

Weiteren Output liefert man mit dem „Zigarettenanzünder-Stecker“ (Bordspannungssteckdose/Automobilsteckdose mit 120 Watt). Anker bietet wieder eine Kontrolle per App an. Interessant: Man kann die Akkukapazität über ein Expansion-Pack um weitere 1.056 Wh erhöhen und damit verdoppeln. Hierzu wird das Erweiterungsmodul (Anker Solix BP1000 Expansion Battery) mit einem eigenen Expansion-Port verbunden. Dieses Modul konnte ich allerdings nicht testen, sondern lediglich die Station als solche.

Grundsätzlich ist die Anker SOLIX C1000 sehr robust gebaut. Ich hatte sie eine ganze Zeit lang problemlos outdoor im Einsatz, wobei man allerdings beachten sollte, dass die Anschlüsse nicht geschützt sind. Da hätte man vielleicht mal ein paar Gummistöpsel verbauen sollen, die zumindest grob schützen. Was allerdings geschützt ist, ist der seitliche Anschluss für die Erweiterungsbatterie.

Vermutlich muss ich hier nicht die Arbeitsweise einer Powerstation komplett anreißen, weshalb ich den Part ausspare, wofür man das Ganze nun benötigen könnte. Da wird eh jeder seine Verwendung haben, wobei ich immer noch der Meinung bin, dass Geräte dieser Art eh recht nischig sind. Man schließt halt Geräte an, die Strom benötigen, that’s all.

Anker bindet die SOLIX C1000 an eine App an. Dort kann man das Be- und Entladen auf Wunsch live verfolgen. Das können bereits viele Powerstationen, das ist keine Zauberei mehr, aber ganz angenehm. Zur Wahl stehen Bluetooth oder WLAN zum Verbinden.

In der App gibt es diverse Optionen, so kann man das eingebaute Licht der Powerstation im SOS-Modus blinken lassen, es gibt eine justierbare Aufladebegrenzung, eine Abschaltautomatik und mehr. Das Ganze ist übersichtlich und gut realisiert.

1.056 Wh werden maximal geboten, dabei gebe ich aber immer wieder gerne zu bedenken, dass man nicht immer 1:1 umrechnen darf. Die Theorie sagt: Kann ich 1 Stunde lang eine Leistung von 1 kW erbringen, beträgt die Kapazität (oder Energie) 1 kWh. Kann ich 3 Stunden lang eine Leistung von 0,33 kWh kW erbringen, beträgt die Kapazität (oder Energie) 1 kWh. Leistung x Zeit = Kapazität. Die meisten Hersteller liegen da aber bei 0,85 im Faktor, was schon gut ist.

Rechenbeispiel bei diesem Faktor und einem 60-Watt-Verbraucher: 1.056 Wh * 0,85 : 60 Watt = rund 15 Stunden Nutzungszeit. Nun rechnet das mal mit eurem 700-Watt-Elektrogrill aus. 1.056 Wh * 0,85 : 700 Watt = knapp eineinhalb Stunden Nutzungszeit. Ihr seht, der Verbraucher bestimmt, wie lange gespielt wird – und so eine Powerstation hilft ganz gut, den Verbrauch mal im Kopf zu haben.

Bei Gerätschaften wie Smartphones, Tablets, oder auch Laptop sowie Drohnen-Akkus hat man jedoch für längere Zeit etwas von der Kapazität. Mit 100-Watt-Power-Delivery hat man eine gute Basis, um die meisten mobilen Gerätschaften mit ihrer maximalen Leistung direkt und ohne Netzteil aufzuladen. Hier einmal ein Beispiel von einem Notebook mit angeschlossenem Monitor, reicht halt sehr lange aus, dürfte aber nicht der Hauptanwendungsbereich der SOLIX C1000 sein:

Erwähnenswert: Anker bewirbt die SOLIX C1000 mit einem USV-Modus, sprich: Sie kann als unterbrechungsfreie Stromversorgung arbeiten. Anker gibt eine Umschaltzeit von unter 20 ms an, für sehr empfindliche Geräte kann dies aber bereits zu lang sein. ATX-Netzteile müssen nur 17 ms vorhalten. Im Testlauf war es bei mir so, dass ich die angeschlossene Technik fehlerfrei weiternutzen konnte, wobei mein Notebook eh autark ist, der angeschlossene Monitor blieb aber an. Im Test mit einem Mini-PC blieb auch dieser fehlerfrei nutzbar.

Was mir gefallen hat: Klein und kompakt, wertige Verarbeitung und die brauchbare App. Was mir weniger gefallen hat: Abdeckungen für die Ports wären ganz toll gewesen. Durch die kompakte Bauform sind die Kühler kleiner und neigen dazu, bei höherer Belastung (also nicht, wenn ihr da nur 100 – 200 Watt rausquetscht) recht laut zu sein. Draußen kein Problem, oder wenn man etwas entfernt ist.

Ansonsten ein toller kleiner Kraftprotz, der aber auch kostet. Knapp 1.200 Euro werden fällig, wenn man die Anker SOLIX C1000 erwerben möchte. Gut zu wissen: Sie startet am 6.11., Anker bietet einen Presale-Preis von 899 Euro an.

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3 Kommentare

  1. Bitte um kurze Info: kann man die AC-Aufladeleistung drosseln (z.B. nur mit 500W AC-Laden), sodass man sie auch an einem „kleinen“ Benzin-Stromgenerator aufladen kann?

  2. egal wie gut die Produkte von Anker noch sein mögen, für mich sind die verbrannt durch die Geschichte mit dem Kamera an ihren Saugrobotern. und ich würde unter garantie keine App von denen auf mein Handy laden.

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